Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.nicht bestehen mag / folget auch aus vnser lere nicht / sondern wird vns felschlich von jhnen zugemessen / darüber wir vns auff der gantzen Christenheit vrthel ziehen vnnd nicht zweifeln / Gott werde die Anhaltischen solches falschen zeugnis wegen auch in diesem leben straffen / wo fern sie es nicht mit demütigen hertzen er kennen / vnnd Gott dem Herrn abbitten. Sie füren auch dieses Argument ein. Wenn etwas höher vnd grösser ist / denn das ander / soPag. 64. kans ja nicht einerley bleiben. Pag. 322. Das wort ist allmechtig / aber auff eine viel höhere vnd grössere weise / denn die angenommene Menscheit in Christo / welche gleich wol / nach des gegentheils fürgeben / auch allmechtig ist. Derhalben kans nicht einerley allmechtigkeit sein / so doch die Christliche kirche nicht mehr denn von einerley allmechtigkeit weis. Antwort. In diesem Argument sind quatuor termini (die Anhaltischen hörens gern oder vngern / so mus ichs dennoch sagen) denn Maior handelt von zweyen vnterschiedlichen dingen / deren eines grösser ist als das ander / da freilich folget / das dieselben nicht einerley sein oder bleiben können. Minor aber handelt nur von der weise / nemlich / das die einige allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist / vnd in alle ewigkeit bleibet / auch der angenommenen menschlichen Natur Christi zugeschrieben werde / jedoch auff eine andere weise / denn sie der Gottheit des Sons zugeschrieben wird / vnd nicht von zweyerley allmechtigkeiten / einer grösseren / so des Sons Gottes eigen / vnd einer geringern / so der menschlichen Natur Christi mitgetheilet / daruon der Anhaltischen falsch zeugnis redet. nicht bestehen mag / folget auch aus vnser lere nicht / sondern wird vns felschlich von jhnen zugemessen / darüber wir vns auff der gantzen Christenheit vrthel ziehen vnnd nicht zweifeln / Gott werde die Anhaltischen solches falschen zeugnis wegen auch in diesem leben straffen / wo fern sie es nicht mit demütigen hertzen er kennen / vnnd Gott dem Herrn abbitten. Sie füren auch dieses Argument ein. Wenn etwas höher vnd grösser ist / denn das ander / soPag. 64. kans ja nicht einerley bleiben. Pag. 322. Das wort ist allmechtig / aber auff eine viel höhere vnd grössere weise / denn die angenommene Menscheit in Christo / welche gleich wol / nach des gegentheils fürgeben / auch allmechtig ist. Derhalben kans nicht einerley allmechtigkeit sein / so doch die Christliche kirche nicht mehr denn von einerley allmechtigkeit weis. Antwort. In diesem Argument sind quatuor termini (die Anhaltischen hörens gern oder vngern / so mus ichs dennoch sagen) denn Maior handelt von zweyen vnterschiedlichen dingen / deren eines grösser ist als das ander / da freilich folget / das dieselben nicht einerley sein oder bleiben können. Minor aber handelt nur von der weise / nemlich / das die einige allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist / vnd in alle ewigkeit bleibet / auch der angenommenen menschlichen Natur Christi zugeschrieben werde / jedoch auff eine andere weise / denn sie der Gottheit des Sons zugeschrieben wird / vnd nicht von zweyerley allmechtigkeiten / einer grösseren / so des Sons Gottes eigen / vnd einer geringern / so der menschlichen Natur Christi mitgetheilet / daruon der Anhaltischen falsch zeugnis redet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0163"/> nicht bestehen mag / folget auch aus vnser lere nicht / sondern wird vns felschlich von jhnen zugemessen / darüber wir vns auff der gantzen Christenheit vrthel ziehen vnnd nicht zweifeln / Gott werde die Anhaltischen solches falschen zeugnis wegen auch in diesem leben straffen / wo fern sie es nicht mit demütigen hertzen er kennen / vnnd Gott dem Herrn abbitten.</p> <p>Sie füren auch dieses Argument ein.</p> <p>Wenn etwas höher vnd grösser ist / denn das ander / so<note place="right">Pag. 64.</note> kans ja nicht einerley bleiben. 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nicht bestehen mag / folget auch aus vnser lere nicht / sondern wird vns felschlich von jhnen zugemessen / darüber wir vns auff der gantzen Christenheit vrthel ziehen vnnd nicht zweifeln / Gott werde die Anhaltischen solches falschen zeugnis wegen auch in diesem leben straffen / wo fern sie es nicht mit demütigen hertzen er kennen / vnnd Gott dem Herrn abbitten.
Sie füren auch dieses Argument ein.
Wenn etwas höher vnd grösser ist / denn das ander / so kans ja nicht einerley bleiben. Pag. 322.
Pag. 64. Das wort ist allmechtig / aber auff eine viel höhere vnd grössere weise / denn die angenommene Menscheit in Christo / welche gleich wol / nach des gegentheils fürgeben / auch allmechtig ist.
Derhalben kans nicht einerley allmechtigkeit sein / so doch die Christliche kirche nicht mehr denn von einerley allmechtigkeit weis. Antwort.
In diesem Argument sind quatuor termini (die Anhaltischen hörens gern oder vngern / so mus ichs dennoch sagen) denn Maior handelt von zweyen vnterschiedlichen dingen / deren eines grösser ist als das ander / da freilich folget / das dieselben nicht einerley sein oder bleiben können.
Minor aber handelt nur von der weise / nemlich / das die einige allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist / vnd in alle ewigkeit bleibet / auch der angenommenen menschlichen Natur Christi zugeschrieben werde / jedoch auff eine andere weise / denn sie der Gottheit des Sons zugeschrieben wird / vnd nicht von zweyerley allmechtigkeiten / einer grösseren / so des Sons Gottes eigen / vnd einer geringern / so der menschlichen Natur Christi mitgetheilet / daruon der Anhaltischen falsch zeugnis redet.
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