Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.dertreiblich war ist. Darumb die Anhaltischen auch hierinnen / keiner Contradiction mich vberweisen können. Die rechte hand Gottes / welche die Gottheit selbst ist / herschet vber alles gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jres Göttlichen wesens. Die angenommene Menschliche natur aber / welche zwar zur rechten hand Gottes gesetzet ist / herschet nicht vberall gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jhres wesens / oder wesentlichen natürlichen eigenschafften: Sondern darumb vnd daher / das sie auff vber natürliche / vnbegrefliche weise / zur rechten hand Gottes gesetzt / daher sie auch diese Göttliche Maiestet hat / das sie gegenwertig vnd nicht abwesendt vber alle Creaturen / mit der Gottheit des Sons herschet. Dieses stehet fest vnnd vnvmbstösslich / so lang als der Artickel vnsers Christlichen glaubens vom sitzen zur rechten hand Gottes / fest vnd vnvmbstösslich war bleibet / die Anhalter mögen dargegen tichten vnnd schreiben was sie wollen. Es begehren auch die Anhaltischen / ich solle mit derPag. 65. Das wir nicht vieler ley Gottheiten tichten. schrifft erweisen / das man ohne ergernis der schwachgleubigen also reden vnd leren könne: Ein leib sey der Gottheit viel viel zu weit / vnd können viel tausend Gottheit drinnen sein etc. Item / weil ich also schreibe / so müsse ich mit meinen consorten, auch erkennen / das ich vielerley Gottheit dichte etc. Item / von viel tausendlegion Engeln rede wol die schrifft / aber von viel tausendt Gottheit finde man nichts in der Bibel. Antwort. Diese art zu reden ist nicht mein / sondern D. Lutheri in seiner grossen bekentnis Pag. 461. Tom. 3. Jenensi. Hetten sich demnach an D. Lutherum selbst machen mögen / vnd an jhme erst zu Rittern werden / ehe denn sie sich dertreiblich war ist. Darumb die Anhaltischen auch hierinnen / keiner Contradiction mich vberweisen können. Die rechte hand Gottes / welche die Gottheit selbst ist / herschet vber alles gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jres Göttlichen wesens. Die angenommene Menschliche natur aber / welche zwar zur rechten hand Gottes gesetzet ist / herschet nicht vberall gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jhres wesens / oder wesentlichen natürlichen eigenschafften: Sondern darumb vnd daher / das sie auff vber natürliche / vnbegrefliche weise / zur rechten hand Gottes gesetzt / daher sie auch diese Göttliche Maiestet hat / das sie gegenwertig vnd nicht abwesendt vber alle Creaturen / mit der Gottheit des Sons herschet. Dieses stehet fest vnnd vnvmbstösslich / so lang als der Artickel vnsers Christlichen glaubens vom sitzen zur rechten hand Gottes / fest vnd vnvmbstösslich war bleibet / die Anhalter mögen dargegen tichten vnnd schreiben was sie wollen. Es begehren auch die Anhaltischen / ich solle mit derPag. 65. Das wir nicht vieler ley Gottheiten tichten. schrifft erweisen / das man ohne ergernis der schwachgleubigen also reden vnd leren könne: Ein leib sey der Gottheit viel viel zu weit / vnd können viel tausend Gottheit drinnen sein etc. Item / weil ich also schreibe / so müsse ich mit meinen consorten, auch erkennen / das ich vielerley Gottheit dichte etc. Item / von viel tausendlegion Engeln rede wol die schrifft / aber von viel tausendt Gottheit finde man nichts in der Bibel. Antwort. Diese art zu reden ist nicht mein / sondern D. Lutheri in seiner grossen bekentnis Pag. 461. Tom. 3. Jenensi. Hetten sich demnach an D. Lutherum selbst machen mögen / vnd an jhme erst zu Rittern werden / ehe denn sie sich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0169"/> dertreiblich war ist. Darumb die Anhaltischen auch hierinnen / keiner Contradiction mich vberweisen können.</p> <p>Die rechte hand Gottes / welche die Gottheit selbst ist / herschet vber alles gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jres Göttlichen wesens. Die angenommene Menschliche natur aber / welche zwar zur rechten hand Gottes gesetzet ist / herschet nicht vberall gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jhres wesens / oder wesentlichen natürlichen eigenschafften: Sondern darumb vnd daher / das sie auff vber natürliche / vnbegrefliche weise / zur rechten hand Gottes gesetzt / daher sie auch diese Göttliche Maiestet hat / das sie gegenwertig vnd nicht abwesendt vber alle Creaturen / mit der Gottheit des Sons herschet. Dieses stehet fest vnnd vnvmbstösslich / so lang als der Artickel vnsers Christlichen glaubens vom sitzen zur rechten hand Gottes / fest vnd vnvmbstösslich war bleibet / die Anhalter mögen dargegen tichten vnnd schreiben was sie wollen.</p> <p>Es begehren auch die Anhaltischen / ich solle mit der<note place="right">Pag. 65. Das wir nicht vieler ley Gottheiten tichten.</note> schrifft erweisen / das man ohne ergernis der schwachgleubigen also reden vnd leren könne: Ein leib sey der Gottheit viel viel zu weit / vnd können viel tausend Gottheit drinnen sein etc.</p> <p>Item / weil ich also schreibe / so müsse ich mit meinen consorten, auch erkennen / das ich vielerley Gottheit dichte etc.</p> <p>Item / von viel tausendlegion Engeln rede wol die schrifft / aber von viel tausendt Gottheit finde man nichts in der Bibel.</p> <p>Antwort. Diese art zu reden ist nicht mein / sondern D. Lutheri in seiner grossen bekentnis Pag. 461. Tom. 3. Jenensi. Hetten sich demnach an D. 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dertreiblich war ist. Darumb die Anhaltischen auch hierinnen / keiner Contradiction mich vberweisen können.
Die rechte hand Gottes / welche die Gottheit selbst ist / herschet vber alles gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jres Göttlichen wesens. Die angenommene Menschliche natur aber / welche zwar zur rechten hand Gottes gesetzet ist / herschet nicht vberall gegenwertig / nach eigenschafft / krafft vnd natur jhres wesens / oder wesentlichen natürlichen eigenschafften: Sondern darumb vnd daher / das sie auff vber natürliche / vnbegrefliche weise / zur rechten hand Gottes gesetzt / daher sie auch diese Göttliche Maiestet hat / das sie gegenwertig vnd nicht abwesendt vber alle Creaturen / mit der Gottheit des Sons herschet. Dieses stehet fest vnnd vnvmbstösslich / so lang als der Artickel vnsers Christlichen glaubens vom sitzen zur rechten hand Gottes / fest vnd vnvmbstösslich war bleibet / die Anhalter mögen dargegen tichten vnnd schreiben was sie wollen.
Es begehren auch die Anhaltischen / ich solle mit der schrifft erweisen / das man ohne ergernis der schwachgleubigen also reden vnd leren könne: Ein leib sey der Gottheit viel viel zu weit / vnd können viel tausend Gottheit drinnen sein etc.
Pag. 65. Das wir nicht vieler ley Gottheiten tichten. Item / weil ich also schreibe / so müsse ich mit meinen consorten, auch erkennen / das ich vielerley Gottheit dichte etc.
Item / von viel tausendlegion Engeln rede wol die schrifft / aber von viel tausendt Gottheit finde man nichts in der Bibel.
Antwort. Diese art zu reden ist nicht mein / sondern D. Lutheri in seiner grossen bekentnis Pag. 461. Tom. 3. Jenensi. Hetten sich demnach an D. Lutherum selbst machen mögen / vnd an jhme erst zu Rittern werden / ehe denn sie sich
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/169>, abgerufen am 16.07.2024. |