Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.Ich gebe darauff zur antwort / das es ein meisterlich falsch gezeugnis sey / wieder das achte gebot / so sie ohne einige schew abermals wieder mich auff die bahn bringen / vnd das ich schier nicht glauben könne / das einiges füncklein wahrer furcht Gottes in diesen Anhaltischen Theologen vbrig sey. Denn was dz lateinische Argument selbst anlangt / ist dasselbige nicht mein / sondern der Anhaltischen / welche mir solchs felschlich antichten / wie es denn auch in meinem buch Pag. 287. welchen paginam sie citiren / auch sonsten durchaus mit diesen worten nicht zufinden. Demnach auch ein solch offentlich falsch zeugnis keiner antwort wirdig / schicke ichs jnen wieder heim / so gut sie es erdiehe hahen / da sie es auch nicht lassen wollen / hetten sie wol ein Argument von zehen terminis tichten mögen / gebe mir nichts vberall zu schaffen. Die deutzsche wort sind mein / da beken ich mich auch zu / vnd wil nochmals gerne sehen / wie sie mir dieselbigen vmbstossen wollen. Denn mit blossen anschreyen vnd lestern / stöst man noch lange keinen grundt vmb. Auff das aber der Christliche leser desto richtiger dauon vrteilen könne / wil ich sie gantz hieher setzen / vnd nicht also zerstümmelt / wie sie von den Anhaltischen allegiret. Meine wort Pag. 287. Lauten also: Zum vierden ist ja die rechte hand Gottes / zu welcher die menschliche natur Christi gesetzt / kein ort / reumliche stette / sondern die krafft Gottes selbst / welche wo sie ist / da ist sie gantz vnnd nicht zerteilet. Der wegen vnmüglich / das sie ratione sessionis ad totam dexteram Dei sagen können / dz die menschliche natur Christi nicht solte da gegenwertig sein / da die gantze vnzerteilete rechte hande Gottes ist / sie wollen denn dexteram Dei / in stücke zerteilen vnnd tichten / das die menschliche natur Christi Ich gebe darauff zur antwort / das es ein meisterlich falsch gezeugnis sey / wieder das achte gebot / so sie ohne einige schew abermals wieder mich auff die bahn bringen / vnd das ich schier nicht glauben könne / das einiges füncklein wahrer furcht Gottes in diesen Anhaltischen Theologen vbrig sey. Denn was dz lateinische Argument selbst anlangt / ist dasselbige nicht mein / sondern der Anhaltischen / welche mir solchs felschlich antichten / wie es denn auch in meinem buch Pag. 287. welchen paginam sie citiren / auch sonsten durchaus mit diesen worten nicht zufinden. Demnach auch ein solch offentlich falsch zeugnis keiner antwort wirdig / schicke ichs jnen wieder heim / so gut sie es erdiehe hahen / da sie es auch nicht lassen wollen / hetten sie wol ein Argument von zehen terminis tichten mögen / gebe mir nichts vberall zu schaffen. Die deutzsche wort sind mein / da beken ich mich auch zu / vnd wil nochmals gerne sehen / wie sie mir dieselbigen vmbstossen wollen. Denn mit blossen anschreyen vnd lestern / stöst man noch lange keinen grundt vmb. Auff das aber der Christliche leser desto richtiger dauon vrteilen könne / wil ich sie gantz hieher setzen / vnd nicht also zerstümmelt / wie sie von den Anhaltischen allegiret. Meine wort Pag. 287. Lauten also: Zum vierden ist ja die rechte hand Gottes / zu welcher die menschliche natur Christi gesetzt / kein ort / reumliche stette / sondern die krafft Gottes selbst / welche wo sie ist / da ist sie gantz vnnd nicht zerteilet. Der wegen vnmüglich / das sie ratione sessionis ad totam dexteram Dei sagen können / dz die menschliche natur Christi nicht solte da gegenwertig sein / da die gantze vnzerteilete rechte hande Gottes ist / sie wollen denn dexteram Dei / in stücke zerteilen vnnd tichten / das die menschliche natur Christi <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0172"/> <p>Ich gebe darauff zur antwort / das es ein meisterlich falsch gezeugnis sey / wieder das achte gebot / so sie ohne einige schew abermals wieder mich auff die bahn bringen / vnd das ich schier nicht glauben könne / das einiges füncklein wahrer furcht Gottes in diesen Anhaltischen Theologen vbrig sey. Denn was dz lateinische Argument selbst anlangt / ist dasselbige nicht mein / sondern der Anhaltischen / welche mir solchs felschlich antichten / wie es denn auch in meinem buch Pag. 287. welchen paginam sie citiren / auch sonsten durchaus mit diesen worten nicht zufinden.</p> <p>Demnach auch ein solch offentlich falsch zeugnis keiner antwort wirdig / schicke ichs jnen wieder heim / so gut sie es erdiehe hahen / da sie es auch nicht lassen wollen / hetten sie wol ein Argument von zehen terminis tichten mögen / gebe mir nichts vberall zu schaffen.</p> <p>Die deutzsche wort sind mein / da beken ich mich auch zu / vnd wil nochmals gerne sehen / wie sie mir dieselbigen vmbstossen wollen. Denn mit blossen anschreyen vnd lestern / stöst man noch lange keinen grundt vmb.</p> <p>Auff das aber der Christliche leser desto richtiger dauon vrteilen könne / wil ich sie gantz hieher setzen / vnd nicht also zerstümmelt / wie sie von den Anhaltischen allegiret.</p> <p>Meine wort Pag. 287. Lauten also: Zum vierden ist ja die rechte hand Gottes / zu welcher die menschliche natur Christi gesetzt / kein ort / reumliche stette / sondern die krafft Gottes selbst / welche wo sie ist / da ist sie gantz vnnd nicht zerteilet. Der wegen vnmüglich / das sie ratione sessionis ad totam dexteram Dei sagen können / dz die menschliche natur Christi nicht solte da gegenwertig sein / da die gantze vnzerteilete rechte hande Gottes ist / sie wollen denn dexteram Dei / in stücke zerteilen vnnd tichten / das die menschliche natur Christi </p> </div> </body> </text> </TEI> [0172]
Ich gebe darauff zur antwort / das es ein meisterlich falsch gezeugnis sey / wieder das achte gebot / so sie ohne einige schew abermals wieder mich auff die bahn bringen / vnd das ich schier nicht glauben könne / das einiges füncklein wahrer furcht Gottes in diesen Anhaltischen Theologen vbrig sey. Denn was dz lateinische Argument selbst anlangt / ist dasselbige nicht mein / sondern der Anhaltischen / welche mir solchs felschlich antichten / wie es denn auch in meinem buch Pag. 287. welchen paginam sie citiren / auch sonsten durchaus mit diesen worten nicht zufinden.
Demnach auch ein solch offentlich falsch zeugnis keiner antwort wirdig / schicke ichs jnen wieder heim / so gut sie es erdiehe hahen / da sie es auch nicht lassen wollen / hetten sie wol ein Argument von zehen terminis tichten mögen / gebe mir nichts vberall zu schaffen.
Die deutzsche wort sind mein / da beken ich mich auch zu / vnd wil nochmals gerne sehen / wie sie mir dieselbigen vmbstossen wollen. Denn mit blossen anschreyen vnd lestern / stöst man noch lange keinen grundt vmb.
Auff das aber der Christliche leser desto richtiger dauon vrteilen könne / wil ich sie gantz hieher setzen / vnd nicht also zerstümmelt / wie sie von den Anhaltischen allegiret.
Meine wort Pag. 287. Lauten also: Zum vierden ist ja die rechte hand Gottes / zu welcher die menschliche natur Christi gesetzt / kein ort / reumliche stette / sondern die krafft Gottes selbst / welche wo sie ist / da ist sie gantz vnnd nicht zerteilet. Der wegen vnmüglich / das sie ratione sessionis ad totam dexteram Dei sagen können / dz die menschliche natur Christi nicht solte da gegenwertig sein / da die gantze vnzerteilete rechte hande Gottes ist / sie wollen denn dexteram Dei / in stücke zerteilen vnnd tichten / das die menschliche natur Christi
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/172>, abgerufen am 16.07.2024. |