Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.schafft jhr regiment vber die Creaturen verrichte / denn sie setzen ausdrücklich / das beyde naturen im stande der herrligkeit vber alles herschen / aber das sey viel ein anders / denn vberall gegenwertig sein. Zum vierden / das aller gewalt vnd herrschafft / dauon die schrifft Matt. 28. Eph. 1. Psal. 8. etc, redet / nur eine erschaffenen gewalt bedeute / vnd nicht einen Göttlichen allmech tigen gewalt vnd allmechtige herrschafft / denn jre vorkehrungen / darmit sie ermelte sprüche zerzausen eludiren vnd torquiren / sind noch lange keine immotae demonstrationes / dafür sie es gerne wolten gehalten haben. Wir setzen jrem gedicht diesen vnvmbstosslichen grund entgegen. Was zur rechten hand Gottes sitzet / das ist / in gleicher gewalt herrligkeit vnd Ehre mit Gott vber alles herschet / das herschet nicht abwesend / sondern gegenwertig. Die angenommene menschliche natur Christi sitzet zur rechten hand Gottes / das ist / sie herschet in gleicher gewalt / herrligkeit vnd Ehre mit Gott. Derwegen herschet sie nicht abwesend / sondern gegenwertig. Ob es auch der Ewigen wesentlichen Gottheit alleine wesentlich vnd natürlich zugehöret / vber alles gegenwertig herschen / so gehöret es doch der angenommenen menscheit von wegen der Persönlichen vereinigung vnnd sitzen zur rechten Gottes. Da man auch von der Gottheit redet / ist es nicht ein anders vberall gegenwertig sein / vnd vber alles herschen / denn durch jhr natürliches wesen / dadurch sie vberall gegenwertig ist / herschet sie auch vber alles. Derwegen so viel die Göttliche natur Christi anlangt / von den Anhaltern vnrecht gesagt / das ein anders sey / vberall gegenwertig sein / vnd vber all herschen. schafft jhr regiment vber die Creaturen verrichte / denn sie setzen ausdrücklich / das beyde naturen im stande der herrligkeit vber alles herschen / aber das sey viel ein anders / denn vberall gegenwertig sein. Zum vierden / das aller gewalt vnd herrschafft / dauon die schrifft Matt. 28. Eph. 1. Psal. 8. etc, redet / nur eine erschaffenen gewalt bedeute / vnd nicht einen Göttlichen allmech tigen gewalt vnd allmechtige herrschafft / denn jre vorkehrungen / darmit sie ermelte sprüche zerzausen eludiren vñ torquiren / sind noch lange keine immotae demonstrationes / dafür sie es gerne wolten gehalten haben. Wir setzen jrem gedicht diesen vnvmbstosslichen grund entgegen. Was zur rechten hand Gottes sitzet / das ist / in gleicher gewalt herrligkeit vnd Ehre mit Gott vber alles herschet / das herschet nicht abwesend / sondern gegenwertig. Die angenommene menschliche natur Christi sitzet zur rechten hand Gottes / das ist / sie herschet in gleicher gewalt / herrligkeit vnd Ehre mit Gott. Derwegen herschet sie nicht abwesend / sondern gegenwertig. Ob es auch der Ewigen wesentlichen Gottheit alleine wesentlich vnd natürlich zugehöret / vber alles gegenwertig herschen / so gehöret es doch der angenommenen menscheit von wegen der Persönlichen vereinigung vnnd sitzen zur rechten Gottes. Da man auch von der Gottheit redet / ist es nicht ein anders vberall gegenwertig sein / vnd vber alles herschen / denn durch jhr natürliches wesen / dadurch sie vberall gegenwertig ist / herschet sie auch vber alles. Derwegen so viel die Göttliche natur Christi anlangt / von den Anhaltern vnrecht gesagt / das ein anders sey / vberall gegenwertig sein / vnd vber all herschen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0059"/> schafft jhr regiment vber die Creaturen verrichte / denn sie setzen ausdrücklich / das beyde naturen im stande der herrligkeit vber alles herschen / aber das sey viel ein anders / denn vberall gegenwertig sein.</p> <p>Zum vierden / das aller gewalt vnd herrschafft / dauon die schrifft Matt. 28. Eph. 1. Psal. 8. etc, redet / nur eine erschaffenen gewalt bedeute / vnd nicht einen Göttlichen allmech tigen gewalt vnd allmechtige herrschafft / denn jre vorkehrungen / darmit sie ermelte sprüche zerzausen eludiren vñ torquiren / sind noch lange keine immotae demonstrationes / dafür sie es gerne wolten gehalten haben.</p> <p>Wir setzen jrem gedicht diesen vnvmbstosslichen grund entgegen.</p> <p>Was zur rechten hand Gottes sitzet / das ist / in gleicher gewalt herrligkeit vnd Ehre mit Gott vber alles herschet / das herschet nicht abwesend / sondern gegenwertig.</p> <p>Die angenommene menschliche natur Christi sitzet zur rechten hand Gottes / das ist / sie herschet in gleicher gewalt / herrligkeit vnd Ehre mit Gott.</p> <p>Derwegen herschet sie nicht abwesend / sondern gegenwertig. Ob es auch der Ewigen wesentlichen Gottheit alleine wesentlich vnd natürlich zugehöret / vber alles gegenwertig herschen / so gehöret es doch der angenommenen menscheit von wegen der Persönlichen vereinigung vnnd sitzen zur rechten Gottes.</p> <p>Da man auch von der Gottheit redet / ist es nicht ein anders vberall gegenwertig sein / vnd vber alles herschen / denn durch jhr natürliches wesen / dadurch sie vberall gegenwertig ist / herschet sie auch vber alles. Derwegen so viel die Göttliche natur Christi anlangt / von den Anhaltern vnrecht gesagt / das ein anders sey / vberall gegenwertig sein / vnd vber all herschen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0059]
schafft jhr regiment vber die Creaturen verrichte / denn sie setzen ausdrücklich / das beyde naturen im stande der herrligkeit vber alles herschen / aber das sey viel ein anders / denn vberall gegenwertig sein.
Zum vierden / das aller gewalt vnd herrschafft / dauon die schrifft Matt. 28. Eph. 1. Psal. 8. etc, redet / nur eine erschaffenen gewalt bedeute / vnd nicht einen Göttlichen allmech tigen gewalt vnd allmechtige herrschafft / denn jre vorkehrungen / darmit sie ermelte sprüche zerzausen eludiren vñ torquiren / sind noch lange keine immotae demonstrationes / dafür sie es gerne wolten gehalten haben.
Wir setzen jrem gedicht diesen vnvmbstosslichen grund entgegen.
Was zur rechten hand Gottes sitzet / das ist / in gleicher gewalt herrligkeit vnd Ehre mit Gott vber alles herschet / das herschet nicht abwesend / sondern gegenwertig.
Die angenommene menschliche natur Christi sitzet zur rechten hand Gottes / das ist / sie herschet in gleicher gewalt / herrligkeit vnd Ehre mit Gott.
Derwegen herschet sie nicht abwesend / sondern gegenwertig. Ob es auch der Ewigen wesentlichen Gottheit alleine wesentlich vnd natürlich zugehöret / vber alles gegenwertig herschen / so gehöret es doch der angenommenen menscheit von wegen der Persönlichen vereinigung vnnd sitzen zur rechten Gottes.
Da man auch von der Gottheit redet / ist es nicht ein anders vberall gegenwertig sein / vnd vber alles herschen / denn durch jhr natürliches wesen / dadurch sie vberall gegenwertig ist / herschet sie auch vber alles. Derwegen so viel die Göttliche natur Christi anlangt / von den Anhaltern vnrecht gesagt / das ein anders sey / vberall gegenwertig sein / vnd vber all herschen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/59 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/59>, abgerufen am 26.06.2024. |