Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

des Weibes gnedige erlösung von der sünde vnnd allem vbel etc.

Also solte Adam durch den fall wesentlich in eine andere substantz verwandelt sein / welche die Erbsünde selbst wesentlich were / so müst dieselbe seine substantz nicht von Gott sein / sondern einen andern schöpffer haben. Derselbe müste nu der leidige Teuffel selbst sein / für welcher lesterung ein from hertz erschrecken muß.

Das Gegentheil stelle vnd verdrehe sich wie es jmmer wolle / wenn es die lesterliche opinion von der wesenlichen Verwandelung in ein ander substantz ist ein species creationis.verwandelung bestreiten wil / so muß es bekennen / das solche verwandelung einer substantz in die ander / ein species creationis / vnnd also ein werck einer Almechtigen natur sey / ferner auch den leidigen Sathan von welchem solche wesentliche verwandelung des Gegentheils fürgeben nach / geschehen sein sol / eine Almechtige natur vnnd krafft zu schreiben / die von Gott erschaffene wesen oder substantias / durch wesentliche verenderung in eine andere wesentliche form vnnd gestalt zu bringen etc. welchs aber ohne erschreckliche Gottslesterung dem Teuffel nicht kan zugeschrieben werden.

Droben haben wir aus dem Concilio Ancyrano diese wort angezogen: Das wer da gleubt / das einige Creatur von jemandts anders gemacht oder in eine andere gestalt vnnd gleichniß gebracht werden mag / ohne allein von dem Schöpffer selbst der alles gemacht hat / vnd durch welchem alles gemacht ist / derselbige sey ohne zweiffel vngleubig / vnd erger den ein Heide.

Weil nu das Gegentheil solche wesentliche verwandelung der natur Adae (so durch den Sathan beschehen sein soll) in eine andere natur / welche wesentlich die Erbsünde

des Weibes gnedige erlösung von der sünde vnnd allem vbel etc.

Also solte Adam durch den fall wesentlich in eine andere substantz verwandelt sein / welche die Erbsünde selbst wesentlich were / so müst dieselbe seine substantz nicht von Gott sein / sondern einen andern schöpffer haben. Derselbe müste nu der leidige Teuffel selbst sein / für welcher lesterung ein from hertz erschrecken muß.

Das Gegentheil stelle vnd verdrehe sich wie es jmmer wolle / wenn es die lesterliche opinion von der wesenlichen Verwandelung in ein ander substantz ist ein species creationis.verwandelung bestreiten wil / so muß es bekennen / das solche verwandelung einer substantz in die ander / ein species creationis / vnnd also ein werck einer Almechtigen natur sey / ferner auch den leidigen Sathan von welchem solche wesentliche verwandelung des Gegentheils fürgeben nach / geschehen sein sol / eine Almechtige natur vnnd krafft zu schreiben / die von Gott erschaffene wesen oder substantias / durch wesentliche verenderung in eine andere wesentliche form vnnd gestalt zu bringen etc. welchs aber ohne erschreckliche Gottslesterung dem Teuffel nicht kan zugeschrieben werden.

Droben haben wir aus dem Concilio Ancyrano diese wort angezogen: Das wer da gleubt / das einige Creatur von jemandts anders gemacht oder in eine andere gestalt vnnd gleichniß gebracht werden mag / ohne allein von dem Schöpffer selbst der alles gemacht hat / vnd durch welchem alles gemacht ist / derselbige sey ohne zweiffel vngleubig / vnd erger den ein Heide.

Weil nu das Gegentheil solche wesentliche verwandelung der natur Adae (so durch den Sathan beschehen sein soll) in eine andere natur / welche wesentlich die Erbsünde

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0132"/>
des Weibes gnedige erlösung von der sünde       vnnd allem vbel etc.</p>
        <p>Also solte Adam durch den fall wesentlich in eine andere substantz verwandelt sein / welche       die Erbsünde selbst wesentlich were / so müst dieselbe seine substantz nicht von Gott sein /       sondern einen andern schöpffer haben. Derselbe müste nu der leidige Teuffel selbst sein / für       welcher lesterung ein from hertz erschrecken muß.</p>
        <p>Das Gegentheil stelle vnd verdrehe sich wie es jmmer wolle / wenn es die lesterliche opinion       von der wesenlichen <note place="left">Verwandelung in ein ander substantz ist ein species        creationis.</note>verwandelung bestreiten wil / so muß es bekennen / das solche verwandelung       einer substantz in die ander / ein species creationis / vnnd also ein werck einer Almechtigen       natur sey / ferner auch den leidigen Sathan von welchem solche wesentliche verwandelung des       Gegentheils fürgeben nach / geschehen sein sol / eine Almechtige natur vnnd krafft zu schreiben       / die von Gott erschaffene wesen oder substantias / durch wesentliche verenderung in eine       andere wesentliche form vnnd gestalt zu bringen etc. welchs aber ohne erschreckliche       Gottslesterung dem Teuffel nicht kan <choice><sic>zugeschrie ben</sic><corr>zugeschrieben</corr></choice> werden.</p>
        <p>Droben haben wir aus dem Concilio Ancyrano diese wort angezogen: Das wer da gleubt / das       einige Creatur von jemandts anders gemacht oder in eine andere gestalt vnnd gleichniß gebracht       werden mag / ohne allein von dem Schöpffer selbst der alles gemacht hat / vnd durch welchem       alles gemacht ist / derselbige sey ohne zweiffel vngleubig / vnd erger den ein Heide.</p>
        <p>Weil nu das Gegentheil solche wesentliche verwandelung der natur Adae (so durch den Sathan       beschehen sein soll) in eine andere natur / welche wesentlich die Erbsünde
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0132] des Weibes gnedige erlösung von der sünde vnnd allem vbel etc. Also solte Adam durch den fall wesentlich in eine andere substantz verwandelt sein / welche die Erbsünde selbst wesentlich were / so müst dieselbe seine substantz nicht von Gott sein / sondern einen andern schöpffer haben. Derselbe müste nu der leidige Teuffel selbst sein / für welcher lesterung ein from hertz erschrecken muß. Das Gegentheil stelle vnd verdrehe sich wie es jmmer wolle / wenn es die lesterliche opinion von der wesenlichen verwandelung bestreiten wil / so muß es bekennen / das solche verwandelung einer substantz in die ander / ein species creationis / vnnd also ein werck einer Almechtigen natur sey / ferner auch den leidigen Sathan von welchem solche wesentliche verwandelung des Gegentheils fürgeben nach / geschehen sein sol / eine Almechtige natur vnnd krafft zu schreiben / die von Gott erschaffene wesen oder substantias / durch wesentliche verenderung in eine andere wesentliche form vnnd gestalt zu bringen etc. welchs aber ohne erschreckliche Gottslesterung dem Teuffel nicht kan zugeschrieben werden. Verwandelung in ein ander substantz ist ein species creationis. Droben haben wir aus dem Concilio Ancyrano diese wort angezogen: Das wer da gleubt / das einige Creatur von jemandts anders gemacht oder in eine andere gestalt vnnd gleichniß gebracht werden mag / ohne allein von dem Schöpffer selbst der alles gemacht hat / vnd durch welchem alles gemacht ist / derselbige sey ohne zweiffel vngleubig / vnd erger den ein Heide. Weil nu das Gegentheil solche wesentliche verwandelung der natur Adae (so durch den Sathan beschehen sein soll) in eine andere natur / welche wesentlich die Erbsünde

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/132
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/132>, abgerufen am 21.11.2024.