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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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In summa solche fleischligkeit oder fleischlicher verderbter sinn ist eigentlich zu reden nicht des verderbten menschen fleisch oder natur ohne vnterscheid selbst / sondern ist ein anhangender einwonender schade / tieffe verderbung / vnd vnaussprechlicher gebrechen / so in der menschlichen natur ist / darinnen sie auch empfangen vnnd geboren wird / von welchem sie sol erlöset werden / auff das sie ewig selig werde.

Daher D. Lutherus in seiner Kirchenpostil Dominica Trin. schreibet: Fleisch heist die Schrifft den gantzen menschen / wie er von vater vnd mutter geboren / lebet / wircken / dencken / reden vnnd thun kan. Es werde geboren / wenn / wie offt / von weme es wolle / vnnd heist Jüden oder heiden (wie Johan. 1. sagt) von dem geblüet / das ist / natürlich geboren / von den heiligen vetern / oder durch menschen willen dazu komen vnd solchs angenommen / das sie wöllen Gottes volck vnd kinder sein. Das alles ist nichts anders denn fleisch / das ist ohne geist. Ohne geist sein aber heist nichts anders / denn wie er hie saget / in Gottes reich nicht kommen können / das ist / in sünden vnter Gottes zorn zum ewigen thode verdammet sein.

Vnnd Tom. 6. vber das 15. cap. an die Corinther Pag. 253. Fleisch vnnd blut heist er da / wie wir hören werden / nichts anders / denn die sucht vnnd das böse so wir von Adam in vnserm fleisch vnnd blut haben / nemlich das sündtliche sterbliche wesen / böse lust vnnd allerley gebrechen / im fleisch vnnd blut / denn im newen leben sol es alles rein ohne sünde vnd gebrechen sein.

In summa solche fleischligkeit oder fleischlicher verderbter sinn ist eigentlich zu reden nicht des verderbten menschen fleisch oder natur ohne vnterscheid selbst / sondern ist ein anhangender einwonender schade / tieffe verderbung / vnd vnaussprechlicher gebrechen / so in der menschlichen natur ist / darinnen sie auch empfangen vnnd geboren wird / von welchem sie sol erlöset werden / auff das sie ewig selig werde.

Daher D. Lutherus in seiner Kirchenpostil Dominica Trin. schreibet: Fleisch heist die Schrifft den gantzen menschen / wie er von vater vnd mutter geboren / lebet / wircken / dencken / reden vnnd thun kan. Es werde geboren / wenn / wie offt / von weme es wolle / vnnd heist Jüden oder heiden (wie Johan. 1. sagt) von dem geblüet / das ist / natürlich geboren / von den heiligen vetern / oder durch menschen willen dazu komen vnd solchs angenommen / das sie wöllen Gottes volck vnd kinder sein. Das alles ist nichts anders denn fleisch / das ist ohne geist. Ohne geist sein aber heist nichts anders / denn wie er hie saget / in Gottes reich nicht kommen können / das ist / in sünden vnter Gottes zorn zum ewigen thode verdammet sein.

Vnnd Tom. 6. vber das 15. cap. an die Corinther Pag. 253. Fleisch vnnd blut heist er da / wie wir hören werden / nichts anders / denn die sucht vnnd das böse so wir von Adam in vnserm fleisch vnnd blut haben / nemlich das sündtliche sterbliche wesen / böse lust vnnd allerley gebrechen / im fleisch vnnd blut / denn im newen leben sol es alles rein ohne sünde vnd gebrechen sein.

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        <p>Daher D. Lutherus in seiner Kirchenpostil Dominica Trin. schreibet: Fleisch heist die       Schrifft den gantzen menschen / wie er von vater vnd mutter geboren / lebet / wircken / dencken       / reden vnnd thun kan. Es werde geboren / wenn / wie offt / von weme es wolle / vnnd heist       Jüden oder heiden (wie Johan. 1. sagt) von dem geblüet / das ist / natürlich geboren / von den       heiligen vetern / oder durch menschen willen dazu komen vnd solchs angenommen / das sie wöllen       Gottes volck vnd kinder sein. Das alles ist nichts anders denn fleisch / das ist ohne geist.       Ohne geist sein aber heist nichts anders / denn wie er hie saget / in Gottes reich nicht kommen       können / das ist / in sünden vnter Gottes zorn zum ewigen thode verdammet sein.</p>
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[0175] In summa solche fleischligkeit oder fleischlicher verderbter sinn ist eigentlich zu reden nicht des verderbten menschen fleisch oder natur ohne vnterscheid selbst / sondern ist ein anhangender einwonender schade / tieffe verderbung / vnd vnaussprechlicher gebrechen / so in der menschlichen natur ist / darinnen sie auch empfangen vnnd geboren wird / von welchem sie sol erlöset werden / auff das sie ewig selig werde. Daher D. Lutherus in seiner Kirchenpostil Dominica Trin. schreibet: Fleisch heist die Schrifft den gantzen menschen / wie er von vater vnd mutter geboren / lebet / wircken / dencken / reden vnnd thun kan. Es werde geboren / wenn / wie offt / von weme es wolle / vnnd heist Jüden oder heiden (wie Johan. 1. sagt) von dem geblüet / das ist / natürlich geboren / von den heiligen vetern / oder durch menschen willen dazu komen vnd solchs angenommen / das sie wöllen Gottes volck vnd kinder sein. Das alles ist nichts anders denn fleisch / das ist ohne geist. Ohne geist sein aber heist nichts anders / denn wie er hie saget / in Gottes reich nicht kommen können / das ist / in sünden vnter Gottes zorn zum ewigen thode verdammet sein. Vnnd Tom. 6. vber das 15. cap. an die Corinther Pag. 253. Fleisch vnnd blut heist er da / wie wir hören werden / nichts anders / denn die sucht vnnd das böse so wir von Adam in vnserm fleisch vnnd blut haben / nemlich das sündtliche sterbliche wesen / böse lust vnnd allerley gebrechen / im fleisch vnnd blut / denn im newen leben sol es alles rein ohne sünde vnd gebrechen sein.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/175>, abgerufen am 21.11.2024.