Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.menschen wegen der Erbsünde des verstandes in Gottes sachen / aber sein natur vnnd wesen selbst macht er drumb nicht zur Erbsünde / wie vnser Gegentheil tichtet vnnd dringet. Genesis. 6. 8. zeigt wol der heilige Geist an / das die Erbsünde ein solcher tieffer schade sey / durch welchen alles tichten vnd trachten menschliches hertzens vorderbt / das es nur zum argen geneigt sey. Beschreibt aber auch die Erbsünde nicht also / das sie ohne allen vnterscheid des menschen hertz oder verderbte natur selbst sey. Rom. 6. bekent Paulus frey / das die Erbsünde eine solche vorderbung leibes vnd Seelen sey / das auch die glieder des leibes daher sich zu der vngerechtigkeit gebrauchen lassen / von einer sünde zur andern. Das er aber mit dem Gegentheil sagen solte / die menschliche natur / oder glieder des verderbten menschen weren ohne allen vnterscheid die Erbsünde selbst / das thut er nicht. 2. Corinth. 3. beschreibt er gleichsfals die Erbsünde also / das sie ein solches vnaussprechliches vbel sey / das desselben wegen menschliches hertz nichts gutes gedencken / tichten oder anfahen könne etc. mit keinem wort aber lest er sich vnsers Gegentheils opinion nach vernehmen / das sie das menschlich hertz natur oder wesen des menschen selbst ohne allen vnterscheid sey. Ephes. 2. wird die Erbsünde auch abgebildet / das sie menschlich natur vnnd wesen also vorderbt habe / das der mensch in sünden todt sey. Das find man aber nicht / das er mit dem Gegentheil lerete / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die sünde oder der Todt were. In summa / Es kan / wie gemelt / kein Spruch aus der menschen wegen der Erbsünde des verstandes in Gottes sachen / aber sein natur vnnd wesen selbst macht er drumb nicht zur Erbsünde / wie vnser Gegentheil tichtet vnnd dringet. Genesis. 6. 8. zeigt wol der heilige Geist an / das die Erbsünde ein solcher tieffer schade sey / durch welchen alles tichten vnd trachten menschliches hertzens vorderbt / das es nur zum argen geneigt sey. Beschreibt aber auch die Erbsünde nicht also / das sie ohne allen vnterscheid des menschen hertz oder verderbte natur selbst sey. Rom. 6. bekent Paulus frey / das die Erbsünde eine solche vorderbung leibes vnd Seelen sey / das auch die glieder des leibes daher sich zu der vngerechtigkeit gebrauchen lassen / von einer sünde zur andern. Das er aber mit dem Gegentheil sagen solte / die menschliche natur / oder glieder des verderbten menschen weren ohne allen vnterscheid die Erbsünde selbst / das thut er nicht. 2. Corinth. 3. beschreibt er gleichsfals die Erbsünde also / das sie ein solches vnaussprechliches vbel sey / das desselben wegen menschliches hertz nichts gutes gedencken / tichten oder anfahen könne etc. mit keinem wort aber lest er sich vnsers Gegentheils opinion nach vernehmen / das sie das menschlich hertz natur oder wesen des menschen selbst ohne allen vnterscheid sey. Ephes. 2. wird die Erbsünde auch abgebildet / das sie menschlich natur vnnd wesen also vorderbt habe / das der mensch in sünden todt sey. Das find man aber nicht / das er mit dem Gegentheil lerete / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die sünde oder der Todt were. 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menschen wegen der Erbsünde des verstandes in Gottes sachen / aber sein natur vnnd wesen selbst macht er drumb nicht zur Erbsünde / wie vnser Gegentheil tichtet vnnd dringet.
Genesis. 6. 8. zeigt wol der heilige Geist an / das die Erbsünde ein solcher tieffer schade sey / durch welchen alles tichten vnd trachten menschliches hertzens vorderbt / das es nur zum argen geneigt sey. Beschreibt aber auch die Erbsünde nicht also / das sie ohne allen vnterscheid des menschen hertz oder verderbte natur selbst sey.
Rom. 6. bekent Paulus frey / das die Erbsünde eine solche vorderbung leibes vnd Seelen sey / das auch die glieder des leibes daher sich zu der vngerechtigkeit gebrauchen lassen / von einer sünde zur andern. Das er aber mit dem Gegentheil sagen solte / die menschliche natur / oder glieder des verderbten menschen weren ohne allen vnterscheid die Erbsünde selbst / das thut er nicht.
2. Corinth. 3. beschreibt er gleichsfals die Erbsünde also / das sie ein solches vnaussprechliches vbel sey / das desselben wegen menschliches hertz nichts gutes gedencken / tichten oder anfahen könne etc. mit keinem wort aber lest er sich vnsers Gegentheils opinion nach vernehmen / das sie das menschlich hertz natur oder wesen des menschen selbst ohne allen vnterscheid sey.
Ephes. 2. wird die Erbsünde auch abgebildet / das sie menschlich natur vnnd wesen also vorderbt habe / das der mensch in sünden todt sey. Das find man aber nicht / das er mit dem Gegentheil lerete / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die sünde oder der Todt were.
In summa / Es kan / wie gemelt / kein Spruch aus der
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