Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite
XVII. Antwort auff die Sprüche / so Gegentheil aus D. Lutheri Schrifften allegirt / seinen irrigen wahn von der wesentlichen Erbsünde hiedurch zu bestetigen.

OB nu wol droben gründlich aus D. Lutheri Schrifften erwiesen ist / das die sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid nicht sey / vnnd ein einfeltiger Christ aus eingefürten gründen leichtlich schliessen kan / das D. Lutherus nicht gehalten habe / das die sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid sey. Jedoch weil das Gegentheil etliche Sprüchlein aus seinen Schrifften anzeucht / mit welchen es erweisen wil / das er bestendig gelehret / die sünde sey der mensch selbst ohne vnterscheid / so wollen wir dieselbige Sprüchlein besehen / vnnd D. Lutherum selbst in seinen Schrifften reden hören / wie er dieselbige seine Sprüche erkleret / vnnd in was verstande er sie geführet habe / daraus sich klar befinden wird / das Gegentheil D. Lutherum felschlich auff seine seite zu ziehen sich vnterstehe.

Weil sie auch fürnemlich auff diese drey folgende Sprüchlein dringen / nemlich vber den 51. Psalm / Sünde ist alles / das von vater vnd mutter geboren wird. Vnd in der Kirchen Postil / sünde in vns ist nicht ein werck oder that / Sondern ist die natur vnnd gantzes wesen / vnnd im gloßlein / Rom. 3. Sünde ist alles das / was nicht durch das blut Christi erlöset / im glauben gerecht wird etc. wollen

XVII. Antwort auff die Sprüche / so Gegentheil aus D. Lutheri Schrifften allegirt / seinen irrigen wahn von der wesentlichen Erbsünde hiedurch zu bestetigen.

OB nu wol droben gründlich aus D. Lutheri Schrifften erwiesen ist / das die sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid nicht sey / vnnd ein einfeltiger Christ aus eingefürten gründen leichtlich schliessen kan / das D. Lutherus nicht gehalten habe / das die sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid sey. Jedoch weil das Gegentheil etliche Sprüchlein aus seinen Schrifften anzeucht / mit welchen es erweisen wil / das er bestendig gelehret / die sünde sey der mensch selbst ohne vnterscheid / so wollen wir dieselbige Sprüchlein besehen / vnnd D. Lutherum selbst in seinen Schrifften reden hören / wie er dieselbige seine Sprüche erkleret / vnnd in was verstande er sie geführet habe / daraus sich klar befinden wird / das Gegentheil D. Lutherum felschlich auff seine seite zu ziehen sich vnterstehe.

Weil sie auch fürnemlich auff diese drey folgende Sprüchlein dringen / nemlich vber den 51. Psalm / Sünde ist alles / das von vater vnd mutter geboren wird. Vnd in der Kirchen Postil / sünde in vns ist nicht ein werck oder that / Sondern ist die natur vnnd gantzes wesen / vnnd im gloßlein / Rom. 3. Sünde ist alles das / was nicht durch das blut Christi erlöset / im glauben gerecht wird etc. wollen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0201"/>
      </div>
      <div>
        <head>XVII. Antwort auff die Sprüche / so Gegentheil aus D. Lutheri Schrifften allegirt / seinen       irrigen wahn von der wesentlichen Erbsünde hiedurch zu bestetigen.</head><lb/>
        <p>OB nu wol droben gründlich aus D. Lutheri Schrifften erwiesen ist / das die sünde des       verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid nicht sey / vnnd ein einfeltiger Christ aus       eingefürten gründen leichtlich schliessen kan / das D. Lutherus nicht gehalten habe / das die       sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid sey. Jedoch weil das Gegentheil       etliche Sprüchlein aus seinen Schrifften anzeucht / mit welchen es erweisen wil / das er       bestendig gelehret / die sünde sey der mensch selbst ohne vnterscheid / so wollen wir       dieselbige Sprüchlein besehen / vnnd D. Lutherum selbst in seinen Schrifften reden hören / wie       er dieselbige seine Sprüche erkleret / vnnd in was verstande er sie geführet habe / daraus sich       klar befinden wird / das Gegentheil D. Lutherum felschlich auff seine seite zu ziehen sich       vnterstehe.</p>
        <p>Weil sie auch fürnemlich auff diese drey folgende Sprüchlein dringen / nemlich vber den 51.       Psalm / Sünde ist alles / das von vater vnd mutter geboren wird. Vnd in der Kirchen Postil /       sünde in vns ist nicht ein werck oder that / Sondern ist die natur vnnd gantzes wesen / vnnd im       gloßlein / Rom. 3. Sünde ist alles das / was nicht durch das blut Christi erlöset / im glauben       gerecht wird etc. wollen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0201] XVII. Antwort auff die Sprüche / so Gegentheil aus D. Lutheri Schrifften allegirt / seinen irrigen wahn von der wesentlichen Erbsünde hiedurch zu bestetigen. OB nu wol droben gründlich aus D. Lutheri Schrifften erwiesen ist / das die sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid nicht sey / vnnd ein einfeltiger Christ aus eingefürten gründen leichtlich schliessen kan / das D. Lutherus nicht gehalten habe / das die sünde des verderbten menschen natur selbst ohne vnterscheid sey. Jedoch weil das Gegentheil etliche Sprüchlein aus seinen Schrifften anzeucht / mit welchen es erweisen wil / das er bestendig gelehret / die sünde sey der mensch selbst ohne vnterscheid / so wollen wir dieselbige Sprüchlein besehen / vnnd D. Lutherum selbst in seinen Schrifften reden hören / wie er dieselbige seine Sprüche erkleret / vnnd in was verstande er sie geführet habe / daraus sich klar befinden wird / das Gegentheil D. Lutherum felschlich auff seine seite zu ziehen sich vnterstehe. Weil sie auch fürnemlich auff diese drey folgende Sprüchlein dringen / nemlich vber den 51. Psalm / Sünde ist alles / das von vater vnd mutter geboren wird. Vnd in der Kirchen Postil / sünde in vns ist nicht ein werck oder that / Sondern ist die natur vnnd gantzes wesen / vnnd im gloßlein / Rom. 3. Sünde ist alles das / was nicht durch das blut Christi erlöset / im glauben gerecht wird etc. wollen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/201
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/201>, abgerufen am 04.12.2024.