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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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Denn dieses ist die vnwandelbare warheit / das wenn zwischen vnser verderbten natur / vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were / so müste folgen / das der Herr Christus in seinem heiligen hochwirdigen Abendmal die Erbsünde selbst / mit seinem waren leib vnd blut / so er mit dem gesegneten brot vnnd wein den Communicanten dargibt / speisete vnd trenckete.

Nu speiset vnd trencket er aber die Erbsünde selbst nicht / sondern die sünder oder sündige menschen.

Derhalben ist offenbar / das zwischen dem sündigen menschen vnnd der Erbsünde ein vnterscheid sey vnnd bleibe.

Wer wolt auch so thumb küne sein / vnnd sagen / Christus speisete vnd trenckete mit seinem leib vnnd blut die Erbsünde zum Ewigen leben. Denn wo das geschehe / so müst der Erbsünde selbst das Ewige leben erworben sein / verheissen sein / vnd durch Christi wesentlichen leib vnnd blut versiegelt werden. Mit der weise würde die Erbsünde ein selige sünde sein / weil sie Christus mit seinem eigenen leib vnnd blut erlösete / vnd mit demselben seinen leib vnd blut speisete / trenckete / versiegelte zum ewigen leben.

Der alte lehrer Tertullianus von der aufferstehung des fleisches schreibet / vnser fleisch vnd blut esse vnnd trincke den leib vnd blut Christi. Wenn nu zwischen der Erbsünde vnd vnserm fleische durch aus kein vnterscheid ist / so folget vnwiedersprechlich / das die Erbsünde selbst ohn allen vnterscheid den leib Christi esse vnd sein blut trincke. Da je nicht abscheulichers köndte gedacht vnd geredt werden.

Also der alte lehrer Irenaeus lib. 5. Pag. 296. spricht / vnser fleisch sey gewißlich des Ewigen lebens teilhafftig vnnd sehig / dieweil es mit dem leib vnnd blut Christi

Denn dieses ist die vnwandelbare warheit / das wenn zwischen vnser verderbten natur / vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were / so müste folgen / das der Herr Christus in seinem heiligen hochwirdigen Abendmal die Erbsünde selbst / mit seinem waren leib vnd blut / so er mit dem gesegneten brot vnnd wein den Communicanten dargibt / speisete vnd trenckete.

Nu speiset vnd trencket er aber die Erbsünde selbst nicht / sondern die sünder oder sündige menschen.

Derhalben ist offenbar / das zwischen dem sündigen menschen vnnd der Erbsünde ein vnterscheid sey vnnd bleibe.

Wer wolt auch so thumb küne sein / vnnd sagen / Christus speisete vnd trenckete mit seinem leib vnnd blut die Erbsünde zum Ewigen leben. Denn wo das geschehe / so müst der Erbsünde selbst das Ewige leben erworben sein / verheissen sein / vnd durch Christi wesentlichen leib vnnd blut versiegelt werden. Mit der weise würde die Erbsünde ein selige sünde sein / weil sie Christus mit seinem eigenen leib vnnd blut erlösete / vnd mit demselben seinen leib vnd blut speisete / trenckete / versiegelte zum ewigen leben.

Der alte lehrer Tertullianus von der aufferstehung des fleisches schreibet / vnser fleisch vnd blut esse vnnd trincke den leib vnd blut Christi. Wenn nu zwischen der Erbsünde vnd vnserm fleische durch aus kein vnterscheid ist / so folget vnwiedersprechlich / das die Erbsünde selbst ohn allen vnterscheid den leib Christi esse vnd sein blut trincke. Da je nicht abscheulichers köndte gedacht vnd geredt werden.

Also der alte lehrer Irenaeus lib. 5. Pag. 296. spricht / vnser fleisch sey gewißlich des Ewigen lebens teilhafftig vnnd sehig / dieweil es mit dem leib vnnd blut Christi

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[0055] Denn dieses ist die vnwandelbare warheit / das wenn zwischen vnser verderbten natur / vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were / so müste folgen / das der Herr Christus in seinem heiligen hochwirdigen Abendmal die Erbsünde selbst / mit seinem waren leib vnd blut / so er mit dem gesegneten brot vnnd wein den Communicanten dargibt / speisete vnd trenckete. Nu speiset vnd trencket er aber die Erbsünde selbst nicht / sondern die sünder oder sündige menschen. Derhalben ist offenbar / das zwischen dem sündigen menschen vnnd der Erbsünde ein vnterscheid sey vnnd bleibe. Wer wolt auch so thumb küne sein / vnnd sagen / Christus speisete vnd trenckete mit seinem leib vnnd blut die Erbsünde zum Ewigen leben. Denn wo das geschehe / so müst der Erbsünde selbst das Ewige leben erworben sein / verheissen sein / vnd durch Christi wesentlichen leib vnnd blut versiegelt werden. Mit der weise würde die Erbsünde ein selige sünde sein / weil sie Christus mit seinem eigenen leib vnnd blut erlösete / vnd mit demselben seinen leib vnd blut speisete / trenckete / versiegelte zum ewigen leben. Der alte lehrer Tertullianus von der aufferstehung des fleisches schreibet / vnser fleisch vnd blut esse vnnd trincke den leib vnd blut Christi. Wenn nu zwischen der Erbsünde vnd vnserm fleische durch aus kein vnterscheid ist / so folget vnwiedersprechlich / das die Erbsünde selbst ohn allen vnterscheid den leib Christi esse vnd sein blut trincke. Da je nicht abscheulichers köndte gedacht vnd geredt werden. Also der alte lehrer Irenaeus lib. 5. Pag. 296. spricht / vnser fleisch sey gewißlich des Ewigen lebens teilhafftig vnnd sehig / dieweil es mit dem leib vnnd blut Christi

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/55>, abgerufen am 27.11.2024.