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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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Weil vns den Gott Leib vnd Seel gegeben hat / derwegen ist die Erbsünde nicht Substantia, oder Leib vnd die Seele des Menschen an jnen selbs.

Diese wort setzet Ireneus / vnd machet daraus andere wort / wie es jnen gelüstet / als nemlich so viel sol das sein / als / vnser Leib vnd Seele sey für Gott nicht Sünde. Ey nun dichte / leug vnd treug du Armer Irenee / das dich Gott erleu chte vnd bekehre. Scheme dich in dein Lung vnd Leber / das man also verleumbden sol. Aber solches sey nur geredet / ob sich Ireneus etwas schemen möchte.

3. Des Hertzens wesen sey gut. Wo da Irenee? Wo ranschet jhr her? wo stehets? wie leset jhr? O soltet jhr vnser worterzelen. Wie soltet jhr euch stinckend machen? Denn wir vnterscheiden vnter Gottes vnd des Teufels Werck. Leren aber gleichwol / das Leib vnd Seele des Menschen nach dem Fall / mit Sünden durch vnd durch sey verunreiniget vnd verderbt / vnd bedürffe die widergeburt vnd vergebung der Sünden durch Christum.

Zu den Offenbaren verleumbdungen / gehören auch die vermeinten Antilogiae, das ist / widerwertige reden / so der Stürmende Ireneus mit einem greulichen Windbrausen zusamen sich vnterstehet zu treiben. Denn es mangelt jhme an der Warheit / er wird in greulichen Irrthumen vnd Ketztreyen beschlagen / so reisset vnd wirffet er alles mit lügen vnd triegen vber einen hauffen / vnd wolte gerne alle die jenigen / so diesen Gotteslesterischen Schwarm / mit bestendigen gründen aus Gottes Wort vnd dem Catechismo straffen / gantz vnd gar darnider haben / alles verdacht vnd bösemachen. Das man nur seinen Schwarm nicht solte se-

Weil vns den Gott Leib vnd Seel gegeben hat / derwegen ist die Erbsünde nicht Substantia, oder Leib vnd die Seele des Menschen an jnen selbs.

Diese wort setzet Ireneus / vnd machet daraus andere wort / wie es jnen gelüstet / als nemlich so viel sol das sein / als / vnser Leib vnd Seele sey für Gott nicht Sünde. Ey nun dichte / leug vnd treug du Armer Irenee / das dich Gott erleu chte vnd bekehre. Scheme dich in dein Lung vnd Leber / das man also verleumbden sol. Aber solches sey nur geredet / ob sich Ireneus etwas schemen möchte.

3. Des Hertzens wesen sey gut. Wo da Irenee? Wo ranschet jhr her? wo stehets? wie leset jhr? O soltet jhr vnser worterzelen. Wie soltet jhr euch stinckend machen? Denn wir vnterscheiden vnter Gottes vnd des Teufels Werck. Leren aber gleichwol / das Leib vnd Seele des Menschen nach dem Fall / mit Sünden durch vnd durch sey verunreiniget vnd verderbt / vnd bedürffe die widergeburt vnd vergebung der Sünden durch Christum.

Zu den Offenbaren verleumbdungen / gehören auch die vermeinten Antilogiae, das ist / widerwertige reden / so der Stürmende Ireneus mit einem greulichen Windbrausen zusamen sich vnterstehet zu treiben. Denn es mangelt jhme an der Warheit / er wird in greulichen Irrthumen vnd Ketztreyen beschlagen / so reisset vnd wirffet er alles mit lügen vnd triegen vber einen hauffen / vnd wolte gerne alle die jenigen / so diesen Gotteslesterischen Schwarm / mit bestendigen gründen aus Gottes Wort vnd dem Catechismo straffen / gantz vnd gar darnider haben / alles verdacht vnd bösemachen. Das man nur seinen Schwarm nicht solte se-

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        <p>3. Des Hertzens wesen sey gut. Wo da Irenee? Wo ranschet jhr her? wo stehets? wie                      leset jhr? O soltet jhr vnser worterzelen. Wie soltet jhr euch stinckend machen?                      Denn wir vnterscheiden vnter Gottes vnd des Teufels Werck. Leren aber gleichwol                      / das Leib vnd Seele des Menschen nach dem Fall / mit Sünden durch vnd durch sey                      verunreiniget vnd verderbt / vnd bedürffe die widergeburt vnd vergebung der                      Sünden durch Christum.</p>
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[0169] Weil vns den Gott Leib vnd Seel gegeben hat / derwegen ist die Erbsünde nicht Substantia, oder Leib vnd die Seele des Menschen an jnen selbs. Diese wort setzet Ireneus / vnd machet daraus andere wort / wie es jnen gelüstet / als nemlich so viel sol das sein / als / vnser Leib vnd Seele sey für Gott nicht Sünde. Ey nun dichte / leug vnd treug du Armer Irenee / das dich Gott erleu chte vnd bekehre. Scheme dich in dein Lung vnd Leber / das man also verleumbden sol. Aber solches sey nur geredet / ob sich Ireneus etwas schemen möchte. 3. Des Hertzens wesen sey gut. Wo da Irenee? Wo ranschet jhr her? wo stehets? wie leset jhr? O soltet jhr vnser worterzelen. Wie soltet jhr euch stinckend machen? Denn wir vnterscheiden vnter Gottes vnd des Teufels Werck. Leren aber gleichwol / das Leib vnd Seele des Menschen nach dem Fall / mit Sünden durch vnd durch sey verunreiniget vnd verderbt / vnd bedürffe die widergeburt vnd vergebung der Sünden durch Christum. Zu den Offenbaren verleumbdungen / gehören auch die vermeinten Antilogiae, das ist / widerwertige reden / so der Stürmende Ireneus mit einem greulichen Windbrausen zusamen sich vnterstehet zu treiben. Denn es mangelt jhme an der Warheit / er wird in greulichen Irrthumen vnd Ketztreyen beschlagen / so reisset vnd wirffet er alles mit lügen vnd triegen vber einen hauffen / vnd wolte gerne alle die jenigen / so diesen Gotteslesterischen Schwarm / mit bestendigen gründen aus Gottes Wort vnd dem Catechismo straffen / gantz vnd gar darnider haben / alles verdacht vnd bösemachen. Das man nur seinen Schwarm nicht solte se-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/169>, abgerufen am 18.05.2024.