Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.wolte / es were gantz vnd gar / allerdinge einerley / wenn man sagte. Die Erbsünde ist ein Wesen. Vnd: Die Erbsünde ist ein verderbt Wesen. Höret nicht ein jeder / das die erste proposition nur sagt Es sey ein Wesen. Die ander aber thut darzu / vnd sagt dabey / es sey ein verderbt / verderbt / verderbt Wesen. Ist nun Wesen / vnd verderbt sein / ein ding. Kinder können solches ja vrteilen / wenn die Mutter sagt. Das ist ein Apffel. Vnd: Das ist ein fauler Apffel. Vnd: Faulheit vnd Apffel ist einerley. Das würde ein kind nicht gestehen. Item die Mutter lesset nicht zu / das es einerley sey / wenn man spreche. Das ist ein kind. Vnd: Das ist ein kranck kind. Vnd: Kranckheit vnd kind ist nur einerley. Wenn du die kranckheit hast / so hastu das kind auch / denn ein kranck kind ist nur eines / es ist einerley rede. Die kinder in der Schulen werden gesteuppet / wenn sie sagen / Adiectiuum & Substantiuum sey eins / als / Eine wand vnd eine böse wand / ein haus vnd ein böse haus / korn vnd böse korn / wein vnd böser wein. Also wird es folgen / wenn ein knabe in der Schulen gestrichen wird / vmb seiner vbelthat willen / so werden die wolte / es were gantz vnd gar / allerdinge einerley / wenn man sagte. Die Erbsünde ist ein Wesen. Vnd: Die Erbsünde ist ein verderbt Wesen. Höret nicht ein jeder / das die erste proposition nur sagt Es sey ein Wesen. Die ander aber thut darzu / vnd sagt dabey / es sey ein verderbt / verderbt / verderbt Wesen. Ist nun Wesen / vnd verderbt sein / ein ding. Kinder können solches ja vrteilen / wenn die Mutter sagt. Das ist ein Apffel. Vnd: Das ist ein fauler Apffel. Vnd: Faulheit vnd Apffel ist einerley. Das würde ein kind nicht gestehen. Item die Mutter lesset nicht zu / das es einerley sey / wenn man spreche. Das ist ein kind. Vnd: Das ist ein kranck kind. Vnd: Kranckheit vnd kind ist nur einerley. Wenn du die kranckheit hast / so hastu das kind auch / denn ein kranck kind ist nur eines / es ist einerley rede. Die kinder in der Schulen werden gesteuppet / wenn sie sagen / Adiectiuum & Substantiuum sey eins / als / Eine wand vnd eine böse wand / ein haus vnd ein böse haus / korn vnd böse korn / wein vnd böser wein. Also wird es folgen / wenn ein knabe in der Schulen gestrichen wird / vmb seiner vbelthat willen / so werden die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0018"/> wolte / es were gantz vnd gar / allerdinge einerley / wenn man sagte.</p> </div> <div> <head>Die Erbsünde ist ein Wesen.<lb/></head> </div> <div> <head>Vnd:<lb/></head> </div> <div> <head>Die Erbsünde ist ein verderbt Wesen.<lb/></head> <p>Höret nicht ein jeder / das die erste proposition nur sagt Es sey ein Wesen. Die ander aber thut darzu / vnd sagt dabey / es sey ein verderbt / verderbt / verderbt Wesen. Ist nun Wesen / vnd verderbt sein / ein ding.</p> <p>Kinder können solches ja vrteilen / wenn die Mutter sagt.</p> </div> <div> <head>Das ist ein Apffel.<lb/></head> </div> <div> <head>Vnd:<lb/></head> </div> <div> <head>Das ist ein fauler Apffel.<lb/></head> </div> <div> <head>Vnd:<lb/></head> </div> <div> <head>Faulheit vnd Apffel ist einerley.<lb/></head> <p>Das würde ein kind nicht gestehen. Item die Mutter lesset nicht zu / das es einerley sey / wenn man spreche.</p> </div> <div> <head>Das ist ein kind.<lb/></head> </div> <div> <head>Vnd:<lb/></head> </div> <div> <head>Das ist ein kranck kind.<lb/></head> </div> <div> <head>Vnd:<lb/></head> <p>Kranckheit vnd kind ist nur einerley. Wenn du die kranckheit hast / so hastu das kind auch / denn ein kranck kind ist nur eines / es ist einerley rede.</p> <p>Die kinder in der Schulen werden gesteuppet / wenn sie sagen / A<hi rendition="#i">diectiuum &</hi> S<hi rendition="#i">ubstantiuum</hi> sey eins / als / Eine wand vnd eine böse wand / ein haus vnd ein böse haus / korn vnd böse korn / wein vnd böser wein.</p> <p>Also wird es folgen / wenn ein knabe in der Schulen gestrichen wird / vmb seiner vbelthat willen / so werden die </p> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
wolte / es were gantz vnd gar / allerdinge einerley / wenn man sagte.
Die Erbsünde ist ein Wesen.
Vnd:
Die Erbsünde ist ein verderbt Wesen.
Höret nicht ein jeder / das die erste proposition nur sagt Es sey ein Wesen. Die ander aber thut darzu / vnd sagt dabey / es sey ein verderbt / verderbt / verderbt Wesen. Ist nun Wesen / vnd verderbt sein / ein ding.
Kinder können solches ja vrteilen / wenn die Mutter sagt.
Das ist ein Apffel.
Vnd:
Das ist ein fauler Apffel.
Vnd:
Faulheit vnd Apffel ist einerley.
Das würde ein kind nicht gestehen. Item die Mutter lesset nicht zu / das es einerley sey / wenn man spreche.
Das ist ein kind.
Vnd:
Das ist ein kranck kind.
Vnd:
Kranckheit vnd kind ist nur einerley. Wenn du die kranckheit hast / so hastu das kind auch / denn ein kranck kind ist nur eines / es ist einerley rede.
Die kinder in der Schulen werden gesteuppet / wenn sie sagen / Adiectiuum & Substantiuum sey eins / als / Eine wand vnd eine böse wand / ein haus vnd ein böse haus / korn vnd böse korn / wein vnd böser wein.
Also wird es folgen / wenn ein knabe in der Schulen gestrichen wird / vmb seiner vbelthat willen / so werden die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |