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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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machen / neben aus fahren / vnd eine andere figur / gestalt / farben an sich nemen / wie Chameleon vnd Polypus mancherley farben an sich nemen / damit sie nicht gefangen werden / vnd den Ecebolis, Vertumnis, / vnd wetterfahnen gemein ist / das sie sich wenden vnd verdrehen auff all ecken vnd seiten.

Nein solche Metamorphoses Ouidianas / das ist wünderliche verwandelung / vnd Hilpersgriffe / wie jhr sie selbst nennet / gestehet man euch nicht. Ir sollet nicht euch krümmen wie schlangen in mancherley ringe / vnd flugs in ein loch hinein kriechen. Hie haltet fuss vnd platz / vnd beweiset / wie jhr selbst habt diesen zweck fürgesetzt / Das die Erbsünde sey ein Wesen / oder bekennet das jr geirret habt vnd euch zu hoch verstiegen.

Fürs ander ist diese Neben proposition vnd lere (welche sich nicht reimet wie gesagt / zu dem streit / statu causae / vnd Heuptproposition / nemlich das die Erbsünde ein Wesen sey) auch nicht recht / noch Gottes wort gemes / noch dem Glauben ehnlich

Das das verderbte Wesen Sünde sey / haben wir offtmals angezeigt / ist so ferne recht / wenn das wort Sünde heisset so viel als vnrein / hat Gottes zorn vnd verdamnis auff sich / wenn es nicht newgeboren wird.

Wenn aber das wort Sünde alhier in dieser rede so viel sol heissen als Erbsünde / das die rede also lautten solte. Das verderbte Wesen ist die Erbsunde / so ist solche rede falsch vnd vnrecht. Denn ob gleich die Erbsunde das gantze Wesen des Menschen eingenomen / verunreiniget vnd verderbet hat / so ist doch die Erbsunde nicht das Wesen selbst worden / Sondern ist nur die verderbung / vnd wie D. Luther redet / (das doch die Manicheer grewlich Meistern / vnnd streichen weidlich auff den gutten Luther /) ein scheutzlich gifft vnd aussatz in dem Wesen des Menschen.

machen / nebẽ aus fahren / vnd eine andere figur / gestalt / farben an sich nemen / wie Chameleon vnd Polypus mancherley farben an sich nemen / damit sie nicht gefangen werden / vnd den Ecebolis, Vertumnis, / vnd wetterfahnen gemein ist / das sie sich wenden vnd verdrehen auff all ecken vnd seiten.

Nein solche Metamorphoses Ouidianas / das ist wünderliche verwandelung / vnd Hilpersgriffe / wie jhr sie selbst nennet / gestehet man euch nicht. Ir sollet nicht euch krümmen wie schlangen in mancherley ringe / vnd flugs in ein loch hinein kriechen. Hie haltet fuss vnd platz / vnd beweiset / wie jhr selbst habt diesen zweck fürgesetzt / Das die Erbsünde sey ein Wesen / oder bekennet das jr geirret habt vnd euch zu hoch verstiegen.

Fürs ander ist diese Neben proposition vnd lere (welche sich nicht reimet wie gesagt / zu dem streit / statu causae / vnd Heuptproposition / nemlich das die Erbsünde ein Wesen sey) auch nicht recht / noch Gottes wort gemes / noch dem Glauben ehnlich

Das das verderbte Wesen Sünde sey / haben wir offtmals angezeigt / ist so ferne recht / wenn das wort Sünde heisset so viel als vnrein / hat Gottes zorn vnd verdamnis auff sich / wenn es nicht newgeboren wird.

Wenn aber das wort Sünde alhier in dieser rede so viel sol heissen als Erbsünde / das die rede also lautten solte. Das verderbte Wesẽ ist die Erbsunde / so ist solche rede falsch vnd vnrecht. Denn ob gleich die Erbsunde das gantze Wesen des Menschen eingenomen / verunreiniget vnd verderbet hat / so ist doch die Erbsunde nicht das Wesen selbst worden / Sondern ist nur die verderbung / vnd wie D. Luther redet / (das doch die Manicheer grewlich Meistern / vnnd streichen weidlich auff den gutten Luther /) ein scheutzlich gifft vnd aussatz in dem Wesen des Menschen.

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[0069] machen / nebẽ aus fahren / vnd eine andere figur / gestalt / farben an sich nemen / wie Chameleon vnd Polypus mancherley farben an sich nemen / damit sie nicht gefangen werden / vnd den Ecebolis, Vertumnis, / vnd wetterfahnen gemein ist / das sie sich wenden vnd verdrehen auff all ecken vnd seiten. Nein solche Metamorphoses Ouidianas / das ist wünderliche verwandelung / vnd Hilpersgriffe / wie jhr sie selbst nennet / gestehet man euch nicht. Ir sollet nicht euch krümmen wie schlangen in mancherley ringe / vnd flugs in ein loch hinein kriechen. Hie haltet fuss vnd platz / vnd beweiset / wie jhr selbst habt diesen zweck fürgesetzt / Das die Erbsünde sey ein Wesen / oder bekennet das jr geirret habt vnd euch zu hoch verstiegen. Fürs ander ist diese Neben proposition vnd lere (welche sich nicht reimet wie gesagt / zu dem streit / statu causae / vnd Heuptproposition / nemlich das die Erbsünde ein Wesen sey) auch nicht recht / noch Gottes wort gemes / noch dem Glauben ehnlich Das das verderbte Wesen Sünde sey / haben wir offtmals angezeigt / ist so ferne recht / wenn das wort Sünde heisset so viel als vnrein / hat Gottes zorn vnd verdamnis auff sich / wenn es nicht newgeboren wird. Wenn aber das wort Sünde alhier in dieser rede so viel sol heissen als Erbsünde / das die rede also lautten solte. Das verderbte Wesẽ ist die Erbsunde / so ist solche rede falsch vnd vnrecht. Denn ob gleich die Erbsunde das gantze Wesen des Menschen eingenomen / verunreiniget vnd verderbet hat / so ist doch die Erbsunde nicht das Wesen selbst worden / Sondern ist nur die verderbung / vnd wie D. Luther redet / (das doch die Manicheer grewlich Meistern / vnnd streichen weidlich auff den gutten Luther /) ein scheutzlich gifft vnd aussatz in dem Wesen des Menschen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/69>, abgerufen am 21.11.2024.