Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.der Einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnndAnno 1528. bescheid ohne nachtheil deß geheimnüs von der Persönlichen vereinigung / die Disputation de Vbiquitate könne in diesem handel bey seits gesetzt werden / wie seine eigene Wort anzeigen. Denn also sagt er: Daß ich beweisete / wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte Hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) daß ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / daß Christus zugleich im Himmel / vnd sein Leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Göttlichen weißheit vnd Macht / wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermöcht / weil wir seiner Gewalt ende noch maß nicht wissen. Warumb henget sich (aber) der Geist an die einige weise von mir angezeiget? Auff daß er damit die einfeltigen narret / daß sie dieweil nicht sehen solten / wie er vber hin springe / da er antworten sol / vnnd also ein ander spiel anfienge / damit er vns von der Bahn riesse / daß wir der Sachen / die jhn engstet / vergessen. Wenn ich nu mit jhnen stritte vber derselbigen meiner angezeigten weise / so hetten sie gewunnen Spiel. Warumb? Darumb / daß sie dadurch Vrsach hetten nicht zuantworten auff den rechten Knoten / der sie druckt / vnnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben. Item: Wenn gleich der Geist meine angezeigte weise köndte vmbstossen (als er nicht thun kan) so hette er damit noch nichts außgericht / weil damit noch nichts beweiset were / daß die zwey wider einander sein: Christus im Himmel / vnnd sein Leib im Brot. Er muß beweisen / daß nicht allein dieselbige weiß vnmüglich sey / sondern auch daß Gott selbst kein andere weise mehr wisse noch vermöge. Item: Weil wir auß der Schrifft beweisen / daß Christus Leib kan auff mehr weise / denn auff leibliche weiß (localiter oder circumscriptiue) etwa sein / so haben wir damit gnug der Einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnndAnno 1528. bescheid ohne nachtheil deß geheimnüs von der Persönlichen vereinigung / die Disputation de Vbiquitate könne in diesem handel bey seits gesetzt werden / wie seine eigene Wort anzeigen. Denn also sagt er: Daß ich beweisete / wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte Hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) daß ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / daß Christus zugleich im Himmel / vnd sein Leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Göttlichen weißheit vñ Macht / wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermöcht / weil wir seiner Gewalt ende noch maß nicht wissen. Warumb henget sich (aber) der Geist an die einige weise von mir angezeiget? Auff daß er damit die einfeltigen narret / daß sie dieweil nicht sehen solten / wie er vber hin springe / da er antworten sol / vnnd also ein ander spiel anfienge / damit er vns von der Bahn riesse / daß wir der Sachen / die jhn engstet / vergessen. Wenn ich nu mit jhnen stritte vber derselbigen meiner angezeigten weise / so hetten sie gewunnen Spiel. Warumb? Darumb / daß sie dadurch Vrsach hetten nicht zuantworten auff den rechten Knoten / der sie druckt / vnnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben. Item: Wenn gleich der Geist meine angezeigte weise köndte vmbstossen (als er nicht thun kan) so hette er damit noch nichts außgericht / weil damit noch nichts beweiset were / daß die zwey wider einander sein: Christus im Himmel / vnnd sein Leib im Brot. Er muß beweisen / daß nicht allein dieselbige weiß vnmüglich sey / sondern auch daß Gott selbst kein andere weise mehr wisse noch vermöge. Item: Weil wir auß der Schrifft beweisen / daß Christus Leib kan auff mehr weise / denn auff leibliche weiß (localiter oder circumscriptiuè) etwa sein / so haben wir damit gnug <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0135" n="119"/> der Einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnnd<note place="right">Anno 1528.</note> bescheid ohne nachtheil deß geheimnüs von der Persönlichen vereinigung / die Disputation de Vbiquitate könne in diesem handel bey seits gesetzt werden / wie seine eigene Wort anzeigen.</p> <p>Denn also sagt er: Daß ich beweisete / wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte Hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) daß ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / daß Christus zugleich im Himmel / vnd sein Leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Göttlichen weißheit vñ Macht / wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermöcht / weil wir seiner Gewalt ende noch maß nicht wissen.</p> <p>Warumb henget sich (aber) der Geist an die einige weise von mir angezeiget? Auff daß er damit die einfeltigen narret / daß sie dieweil nicht sehen solten / wie er vber hin springe / da er antworten sol / vnnd also ein ander spiel anfienge / damit er vns von der Bahn riesse / daß wir der Sachen / die jhn engstet / vergessen. Wenn ich nu mit jhnen stritte vber derselbigen meiner angezeigten weise / so hetten sie gewunnen Spiel. Warumb? Darumb / daß sie dadurch Vrsach hetten nicht zuantworten auff den rechten Knoten / der sie druckt / vnnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben.</p> <p>Item: Wenn gleich der Geist meine angezeigte weise köndte vmbstossen (als er nicht thun kan) so hette er damit noch nichts außgericht / weil damit noch nichts beweiset were / daß die zwey wider einander sein: Christus im Himmel / vnnd sein Leib im Brot. Er muß beweisen / daß nicht allein dieselbige weiß vnmüglich sey / sondern auch daß Gott selbst kein andere weise mehr wisse noch vermöge.</p> <p>Item: Weil wir auß der Schrifft beweisen / daß Christus Leib kan auff mehr weise / denn auff leibliche weiß (localiter oder circumscriptiuè) etwa sein / so haben wir damit gnug </p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0135]
der Einsetzung bleiben sol / vnd zeiget an / mit was massen vnnd bescheid ohne nachtheil deß geheimnüs von der Persönlichen vereinigung / die Disputation de Vbiquitate könne in diesem handel bey seits gesetzt werden / wie seine eigene Wort anzeigen.
Anno 1528. Denn also sagt er: Daß ich beweisete / wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte Hand allenthalben ist / das thete ich darumb (wie ich gar öffentlich daselbst bedinget) daß ich doch ein einige weiß anzeigte / damit Gott vermöchte / daß Christus zugleich im Himmel / vnd sein Leib im Abendmal sey / vnd vorbehielte seiner Göttlichen weißheit vñ Macht / wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermöcht / weil wir seiner Gewalt ende noch maß nicht wissen.
Warumb henget sich (aber) der Geist an die einige weise von mir angezeiget? Auff daß er damit die einfeltigen narret / daß sie dieweil nicht sehen solten / wie er vber hin springe / da er antworten sol / vnnd also ein ander spiel anfienge / damit er vns von der Bahn riesse / daß wir der Sachen / die jhn engstet / vergessen. Wenn ich nu mit jhnen stritte vber derselbigen meiner angezeigten weise / so hetten sie gewunnen Spiel. Warumb? Darumb / daß sie dadurch Vrsach hetten nicht zuantworten auff den rechten Knoten / der sie druckt / vnnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben.
Item: Wenn gleich der Geist meine angezeigte weise köndte vmbstossen (als er nicht thun kan) so hette er damit noch nichts außgericht / weil damit noch nichts beweiset were / daß die zwey wider einander sein: Christus im Himmel / vnnd sein Leib im Brot. Er muß beweisen / daß nicht allein dieselbige weiß vnmüglich sey / sondern auch daß Gott selbst kein andere weise mehr wisse noch vermöge.
Item: Weil wir auß der Schrifft beweisen / daß Christus Leib kan auff mehr weise / denn auff leibliche weiß (localiter oder circumscriptiuè) etwa sein / so haben wir damit gnug
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/135 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/135>, abgerufen am 16.02.2025. |