Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechteAnno 1529. hoffnung habe zu solchem Friede / so ist doch ja E. F. G. fleißD. Luther / ob er gleich weiß / daß alle vnterred mit den Sacramentierern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnd gern mit jnen conferiern / vnd alles thun / was zu Christlicher Einigkeit nötig vnd dieulich ist. vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleiß zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Denn ich den Rhum mit Warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) daß sie mehr zum Frieden vnnd Einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. eben so mehr bey zeit dürre herauß sagen / was ich dencke. Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. daß E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel deß gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnnd ernstlich suchet. Denn was hilffts / zusammen kommen vnd vnterreden / so beyder theil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen? Mich sihet die Sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleiß ein stücklein / daraußHeimlicher tück der Sacramentierer. nichts guts folgen wil / nemlich / daß sie hernach wider vns rhümen mögen / wie kein fehl an jnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. Namen / als weren wir Feinde des Friedes vnnd der Warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / daß ich hie nicht ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter ernst were bey jhnen / Friede zusuchen / dörfften sie solche prechtige weise / durch grosse mechtige Fürsten / nicht fürnemen / denn wir von Gottes Gnaden / so wild vnnd wüste nicht sind / sie hetten vns mit Schrifften jhren demütigen fleiß zum Friede / wie sie rhümen / wol lengest / vnd noch / können anbieten / Denn ich weiß das wol / daß ich jhnen schlecht nicht weichen werde / kan auch nicht / weil ich so gantz für mich gewiß bin / daß sie jrren / dazu sie selbs vngewiß sind jhrer meinung / denn ich all jhren vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechteAnno 1529. hoffnung habe zu solchem Friede / so ist doch ja E. F. G. fleißD. Luther / ob er gleich weiß / daß alle vnterred mit den Sacramentierern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnd gern mit jnen conferiern / vnd alles thun / was zu Christlicher Einigkeit nötig vnd dieulich ist. vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleiß zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Deñ ich den Rhum mit Warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) daß sie mehr zum Frieden vnnd Einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. eben so mehr bey zeit dürre herauß sagen / was ich dencke. Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. daß E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel deß gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnnd ernstlich suchet. Denn was hilffts / zusammen kommen vnd vnterreden / so beyder theil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen? Mich sihet die Sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleiß ein stücklein / daraußHeimlicher tück der Sacramentierer. nichts guts folgen wil / nemlich / daß sie hernach wider vns rhümen mögẽ / wie kein fehl an jnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. Namen / als weren wir Feinde des Friedes vnnd der Warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / daß ich hie nicht ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter ernst were bey jhnen / Friede zusuchen / dörfften sie solche prechtige weise / durch grosse mechtige Fürsten / nicht fürnemen / denn wir von Gottes Gnaden / so wild vnnd wüste nicht sind / sie hetten vns mit Schrifften jhren demütigen fleiß zum Friede / wie sie rhümen / wol lengest / vnd noch / können anbieten / Denn ich weiß das wol / daß ich jhnen schlecht nicht weichen werde / kan auch nicht / weil ich so gantz für mich gewiß bin / daß sie jrren / dazu sie selbs vngewiß sind jhrer meinung / denn ich all jhren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0159" n="143"/> vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechte<note place="right">Anno 1529.</note> hoffnung habe zu solchem Friede / so ist doch ja E. F. G. fleiß<note place="right">D. 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G. so hertzlich vnnd ernstlich suchet. Denn was hilffts / zusammen kommen vnd vnterreden / so beyder theil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen? Mich sihet die Sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleiß ein stücklein / darauß<note place="right">Heimlicher tück der Sacramentierer.</note> nichts guts folgen wil / nemlich / daß sie hernach wider vns rhümen mögẽ / wie kein fehl an jnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. Namen / als weren wir Feinde des Friedes vnnd der Warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / daß ich hie nicht ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter ernst were bey jhnen / Friede zusuchen / dörfften sie solche prechtige weise / durch grosse mechtige Fürsten / nicht fürnemen / denn wir von Gottes Gnaden / so wild vnnd wüste nicht sind / sie hetten vns mit Schrifften jhren demütigen fleiß zum Friede / wie sie rhümen / wol lengest / vnd noch / können anbieten / Denn ich weiß das wol / daß ich jhnen schlecht nicht weichen werde / kan auch nicht / weil ich so gantz für mich gewiß bin / daß sie jrren / dazu sie selbs vngewiß sind jhrer meinung / denn ich all jhren </p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0159]
vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechte hoffnung habe zu solchem Friede / so ist doch ja E. F. G. fleiß vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleiß zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Deñ ich den Rhum mit Warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) daß sie mehr zum Frieden vnnd Einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. eben so mehr bey zeit dürre herauß sagen / was ich dencke. Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. daß E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel deß gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnnd ernstlich suchet. Denn was hilffts / zusammen kommen vnd vnterreden / so beyder theil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen? Mich sihet die Sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleiß ein stücklein / darauß nichts guts folgen wil / nemlich / daß sie hernach wider vns rhümen mögẽ / wie kein fehl an jnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. Namen / als weren wir Feinde des Friedes vnnd der Warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / daß ich hie nicht ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter ernst were bey jhnen / Friede zusuchen / dörfften sie solche prechtige weise / durch grosse mechtige Fürsten / nicht fürnemen / denn wir von Gottes Gnaden / so wild vnnd wüste nicht sind / sie hetten vns mit Schrifften jhren demütigen fleiß zum Friede / wie sie rhümen / wol lengest / vnd noch / können anbieten / Denn ich weiß das wol / daß ich jhnen schlecht nicht weichen werde / kan auch nicht / weil ich so gantz für mich gewiß bin / daß sie jrren / dazu sie selbs vngewiß sind jhrer meinung / denn ich all jhren
Anno 1529.
D. Luther / ob er gleich weiß / daß alle vnterred mit den Sacramentierern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnd gern mit jnen conferiern / vnd alles thun / was zu Christlicher Einigkeit nötig vnd dieulich ist.
Heimlicher tück der Sacramentierer.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/159>, abgerufen am 16.02.2025. |