Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Species, Gestalt) anders nicht gebrauchet worden / denn für einAnno 1530. theil des Sacraments / als daß mit dem sichtbaren Brot vndSpecies, Gestalt. Wein im Abendmal / der ware Leib vnd Blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wen die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den LeyenVnter zweierley Gestalt. das Sacrament in / oder vnter beyder Gestalt / vnd nicht nur in einer Gestalt / reichen vnd geben / vnd würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man darauß schliessen vnd sagen wolte / daß wir darumb Papistisch worden weren.

Leibliche Gestalt.

Denn wenn wir lesen Luc am 3. Der H. Geist fuhr hernider in leiblicher Gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemandt mit / oder vnter den Worten / einige TranssubstantiationemIn oder vnter der gestalt des Brots vnd Weins. oder verwandlung. So sind auch die Wort in, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern Patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten.

So haben die vnsern das Wort (Gestalt) hernach deutlich also erkleret / daß es nicht auff die Transsubstantiation solle gezogen / oder dauon verstanden werden. Denn also lauten auch Buceri Wort von der Augspurgischen Confession: Das wortBucerus in lib. Ger man. cuius inscriptio est: Christlich vngefehrlich bedencken / edito anno 1545. (Gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese Rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / daß mit den sichtbaren Zeichen / Brot vnd Wein / die vnsichtbaren GabenDie Sacramentierer brauchen selbst das Wort / Gestalt. / der ware Leib vnd das ware Blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnnd zwar auch die Sacramentierer selbs / haben offt das Wort (Gestalt) also gebraucht / wie Bullingerus in Commentario in Esa: diese Wort füret: Pertinet huc negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebusfol. 176. carnem & sanguinem Domini spiritualiter, per fidem ad salutem, cum gratiarum actione percipimus. Das ist: Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der

Species, Gestalt) anders nicht gebrauchet worden / denn für einAnno 1530. theil des Sacraments / als daß mit dem sichtbaren Brot vndSpecies, Gestalt. Wein im Abendmal / der ware Leib vnd Blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wen die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den LeyenVnter zweierley Gestalt. das Sacrament in / oder vnter beyder Gestalt / vnd nicht nur in einer Gestalt / reichen vnd geben / vñ würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man darauß schliessen vnd sagen wolte / daß wir darumb Papistisch worden weren.

Leibliche Gestalt.

Denn wenn wir lesen Luc am 3. Der H. Geist fuhr hernider in leiblicher Gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemandt mit / oder vnter den Worten / einige TranssubstantiationemIn oder vnter der gestalt des Brots vnd Weins. oder verwandlung. So sind auch die Wort in, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern Patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten.

So haben die vnsern das Wort (Gestalt) hernach deutlich also erkleret / daß es nicht auff die Transsubstantiation solle gezogen / oder dauon verstanden werden. Denn also lauten auch Buceri Wort von der Augspurgischen Confession: Das wortBucerus in lib. Ger man. cuius inscriptio est: Christlich vngefehrlich bedencken / edito anno 1545. (Gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese Rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / daß mit den sichtbaren Zeichen / Brot vnd Wein / die vnsichtbaren GabenDie Sacramentierer brauchen selbst das Wort / Gestalt. / der ware Leib vnd das ware Blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnnd zwar auch die Sacramentierer selbs / haben offt das Wort (Gestalt) also gebraucht / wie Bullingerus in Commentario in Esa: diese Wort füret: Pertinet huc negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebusfol. 176. carnem & sanguinem Domini spiritualiter, per fidem ad salutem, cum gratiarum actione percipimus. Das ist: Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0205" n="189"/>
Species, Gestalt)                      anders nicht gebrauchet worden / denn für ein<note place="right">Anno                          1530.</note> theil des Sacraments / als daß mit dem sichtbaren Brot vnd<note place="right">Species, Gestalt.</note> Wein im Abendmal / der ware                      Leib vnd Blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen                      werde / als wen die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den Leyen<note place="right">Vnter zweierley Gestalt.</note> das Sacrament in / oder                      vnter beyder Gestalt / vnd nicht nur in einer Gestalt / reichen vnd geben /                          vn&#x0303; würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für                      gut auffnemen / wenn man darauß schliessen vnd sagen wolte / daß wir darumb                      Papistisch worden weren.</p>
        <note place="right">Leibliche Gestalt.</note>
        <p>Denn wenn wir lesen Luc am 3. Der H. Geist fuhr hernider in leiblicher Gestalt /                      auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemandt mit / oder vnter den Worten                      / einige Transsubstantiationem<note place="right">In oder vnter der                          gestalt des Brots vnd Weins.</note> oder <choice><sic>verwandlnng</sic><corr>verwandlung</corr></choice>. So sind auch die Wort                      in, vel sub specie panis &amp; vini, bey Augustino, vnd bey andern Patribus                      gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten.</p>
        <p>So haben die vnsern das Wort (Gestalt) hernach deutlich also erkleret / daß es                      nicht auff die Transsubstantiation solle gezogen / oder dauon verstanden werden.                      Denn also lauten auch Buceri Wort von der Augspurgischen Confession: Das                          wort<note place="right">Bucerus in lib. Ger man. cuius inscriptio                          est: Christlich vngefehrlich bedencken / edito anno 1545.</note> (Gestalt)                      sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd                      vnser Confession (welche diese Rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden                      / nemlich / daß mit den sichtbaren Zeichen / Brot vnd Wein / die vnsichtbaren                          Gaben<note place="right">Die Sacramentierer brauchen selbst das Wort                          / Gestalt.</note> / der ware Leib vnd das ware Blut vnsers HErren / gegeben                      vnd empfangen werden. Vnnd zwar auch die Sacramentierer selbs / haben offt das                      Wort (Gestalt) also gebraucht / wie Bullingerus in Commentario in Esa: diese                      Wort füret: Pertinet huc negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus                          speciebus<note place="right">fol. 176.</note> carnem &amp; sanguinem                      Domini spiritualiter, per fidem ad salutem, cum gratiarum actione percipimus.                      Das ist: Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[189/0205] Species, Gestalt) anders nicht gebrauchet worden / denn für ein theil des Sacraments / als daß mit dem sichtbaren Brot vnd Wein im Abendmal / der ware Leib vnd Blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wen die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den Leyen das Sacrament in / oder vnter beyder Gestalt / vnd nicht nur in einer Gestalt / reichen vnd geben / vñ würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man darauß schliessen vnd sagen wolte / daß wir darumb Papistisch worden weren. Anno 1530. Species, Gestalt. Vnter zweierley Gestalt. Denn wenn wir lesen Luc am 3. Der H. Geist fuhr hernider in leiblicher Gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemandt mit / oder vnter den Worten / einige Transsubstantiationem oder verwandlung. So sind auch die Wort in, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern Patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten. In oder vnter der gestalt des Brots vnd Weins. So haben die vnsern das Wort (Gestalt) hernach deutlich also erkleret / daß es nicht auff die Transsubstantiation solle gezogen / oder dauon verstanden werden. Denn also lauten auch Buceri Wort von der Augspurgischen Confession: Das wort (Gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese Rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / daß mit den sichtbaren Zeichen / Brot vnd Wein / die vnsichtbaren Gaben / der ware Leib vnd das ware Blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnnd zwar auch die Sacramentierer selbs / haben offt das Wort (Gestalt) also gebraucht / wie Bullingerus in Commentario in Esa: diese Wort füret: Pertinet huc negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebus carnem & sanguinem Domini spiritualiter, per fidem ad salutem, cum gratiarum actione percipimus. Das ist: Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der Bucerus in lib. Ger man. cuius inscriptio est: Christlich vngefehrlich bedencken / edito anno 1545. Die Sacramentierer brauchen selbst das Wort / Gestalt. fol. 176.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/205
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/205>, abgerufen am 21.11.2024.