Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 1533.vnd alle Christen / ob wir vnbillich sagen / wir sein im Grund dieses Handels mit D. Luthero eintrechtig / denn vns sollen verflucht sein / alle / die da sagen / Daß in des Herrn Abendmal eitel Brot vnd Wein gereichet werde / vnd nicht bekennen / daß da die rechte einige Schenck vnd Gabe sey / der warhafftige Leib vnnd das warhafftige Blut des Herrn / ja der Herr selbst / gantz vnnd gar / warer Gott vnd Mensch.

Wo wir nicht eins mit D. Luthern sein.
1. Zwinglianer wollen nicht glauben / daß die vnwir digen / vnbußfertigen / oder vnglaubige / in der Kirchen Christi / den waren Leib / vnd das ware Blut Christi empfahen / wölchs stracks wi der S. Paulum geschwermet ist. Vnd sagen dazu / daß alle / so zum H. Abendmal gehen / vnd den Leib Chri sti empfahen / glau big vnd from sein.

Dabey möchten wir aber auch wol vns in ettlichen nebenstücken vnd Worten / nicht eins finden. Vnd erstlich / in dem vnser Herr Jesus hat diß sein H. Sacrament / wie auch die Tauff vnnd alles / was vns seine erlösung fürtregt / denen seinen Jüngern verordnet / auff wölche dise seine Wort gehen / Das ist mein Leib / der für euch gegeben / Das ist mein Blut / das für euch vergossen wirdt / zur verzeihung der Sünden. Item / Die ein Brot vnd ein Leib miteinander sind / vnnd die ware Gemeinschafft seines Leibs vnd Bluts haben / daß sie seine Glieder seind 1. Cor. 10. Auß diesem halten wir / daß den waren Leib vnd wares Blut des Herrn niemand empfahe / der nicht in den Herrn warlich glaubt / vnd sein Glied sey / denn so wir Diener jemand erkenneten / der an Christum vnsern Herrn nicht warlich glaubt / vnnd sein Glied were / dörfften wir jhm das Sacrament nicht reichen / vnnd daß darumb / daß es Christus nicht wil. So denn nun Christus der Herr selbst hie der ware Priester / vnd fürnemer Handler ist / der auch sein thun an vnsere Werck nicht bindet / vnnd jederman wol kennet / wie sollen wir denn sagen / daß er thue / daß er vns verbeutet / wo wir sie kennen / vnnd wölche auch seines Leibs nicht wollen / wie zwar alle vngleubigen seind / wölche auch derhalben mit Christo im Tauff nicht bekleidet werden / wiewol wir sie gleich den guten teuffen / Bekommen auch nicht vergebung der Sün-

Anno 1533.vnd alle Christen / ob wir vnbillich sagen / wir sein im Grund dieses Handels mit D. Luthero eintrechtig / denn vns sollen verflucht sein / alle / die da sagen / Daß in des Herrn Abendmal eitel Brot vnd Wein gereichet werde / vnd nicht bekennen / daß da die rechte einige Schenck vnd Gabe sey / der warhafftige Leib vnnd das warhafftige Blut des Herrn / ja der Herr selbst / gantz vnnd gar / warer Gott vnd Mensch.

Wo wir nicht eins mit D. Luthern sein.
1. Zwinglianer wollen nicht glauben / daß die vnwir digen / vnbußfertigen / oder vnglaubige / in der Kirchen Christi / den waren Leib / vnd das ware Blut Christi empfahen / wölchs stracks wi der S. Paulum geschwermet ist. Vnd sagen dazu / daß alle / so zum H. Abendmal gehen / vnd den Leib Chri sti empfahen / glau big vnd from sein.

Dabey möchten wir aber auch wol vns in ettlichen nebenstücken vnd Worten / nicht eins finden. Vnd erstlich / in dem vnser Herr Jesus hat diß sein H. Sacrament / wie auch die Tauff vnnd alles / was vns seine erlösung fürtregt / denen seinen Jüngern verordnet / auff wölche dise seine Wort gehen / Das ist mein Leib / der für euch gegeben / Das ist mein Blut / das für euch vergossen wirdt / zur verzeihung der Sünden. Item / Die ein Brot vnd ein Leib miteinander sind / vnnd die ware Gemeinschafft seines Leibs vnd Bluts haben / daß sie seine Glieder seind 1. Cor. 10. Auß diesem halten wir / daß den waren Leib vnd wares Blut des Herrn niemand empfahe / der nicht in den Herrn warlich glaubt / vñ sein Glied sey / denn so wir Diener jemand erkenneten / der an Christum vnsern Herrn nicht warlich glaubt / vnnd sein Glied were / dörfften wir jhm das Sacrament nicht reichen / vnnd daß darumb / daß es Christus nicht wil. So denn nun Christus der Herr selbst hie der ware Priester / vnd fürnemer Handler ist / der auch sein thun an vnsere Werck nicht bindet / vnnd jederman wol kennet / wie sollen wir denn sagen / daß er thue / daß er vns verbeutet / wo wir sie kennen / vnnd wölche auch seines Leibs nicht wollen / wie zwar alle vngleubigen seind / wölche auch derhalben mit Christo im Tauff nicht bekleidet werden / wiewol wir sie gleich den guten teuffen / Bekommen auch nicht vergebung der Sün-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0292" n="276"/><note place="left">Anno 1533.</note>vnd alle Christen / ob wir vnbillich                      sagen / wir sein im Grund dieses Handels mit D. Luthero eintrechtig / denn vns                      sollen verflucht sein / alle / die da sagen / Daß in des Herrn Abendmal eitel                      Brot vnd Wein gereichet werde / vnd nicht bekennen / daß da die rechte einige                      Schenck vnd Gabe sey / der warhafftige Leib vnnd das warhafftige Blut des Herrn                      / ja der Herr selbst / gantz vnnd gar / warer Gott vnd Mensch.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Wo wir nicht eins mit D. Luthern sein.<lb/></head>
        <note place="left">1. Zwinglianer wollen nicht glauben / daß die vnwir digen                      / vnbußfertigen / oder vnglaubige / in der Kirchen Christi / den waren Leib /                      vnd das ware Blut Christi empfahen / wölchs stracks wi der S. Paulum geschwermet                      ist. Vnd sagen dazu / daß alle / so zum H. Abendmal gehen / vnd den Leib Chri                      sti empfahen / glau big vnd from sein.</note>
        <p>Dabey möchten wir aber auch wol vns in ettlichen nebenstücken vnd Worten / nicht                      eins finden. Vnd erstlich / in dem vnser Herr Jesus hat diß sein H. Sacrament /                      wie auch die Tauff vnnd alles / was vns seine erlösung fürtregt / denen seinen                      Jüngern verordnet / auff wölche dise seine Wort gehen / Das ist mein Leib / der                      für euch gegeben / Das ist mein Blut / das für euch vergossen wirdt / zur                      verzeihung der Sünden. Item / Die ein Brot vnd ein Leib miteinander sind / vnnd                      die ware Gemeinschafft seines Leibs vnd Bluts haben / daß sie seine Glieder                      seind 1. Cor. 10. Auß diesem halten wir / daß den waren Leib vnd wares Blut des                      Herrn niemand empfahe / der nicht in den Herrn warlich glaubt / vn&#x0303; sein Glied sey / denn so wir Diener jemand erkenneten / der an Christum                      vnsern Herrn nicht warlich glaubt / vnnd sein Glied were / dörfften wir jhm das                      Sacrament nicht reichen / vnnd daß darumb / daß es Christus nicht wil. So denn                      nun Christus der Herr selbst hie der ware Priester / vnd fürnemer Handler ist /                      der auch sein thun an vnsere Werck nicht bindet / vnnd jederman wol kennet / wie                      sollen wir denn sagen / daß er thue / daß er vns verbeutet / wo wir sie kennen /                      vnnd wölche auch seines Leibs nicht wollen / wie zwar alle vngleubigen seind /                      wölche auch derhalben mit Christo im Tauff nicht bekleidet werden / wiewol wir                      sie gleich den guten teuffen / Bekommen auch nicht vergebung der Sün-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[276/0292] vnd alle Christen / ob wir vnbillich sagen / wir sein im Grund dieses Handels mit D. Luthero eintrechtig / denn vns sollen verflucht sein / alle / die da sagen / Daß in des Herrn Abendmal eitel Brot vnd Wein gereichet werde / vnd nicht bekennen / daß da die rechte einige Schenck vnd Gabe sey / der warhafftige Leib vnnd das warhafftige Blut des Herrn / ja der Herr selbst / gantz vnnd gar / warer Gott vnd Mensch. Anno 1533. Wo wir nicht eins mit D. Luthern sein. Dabey möchten wir aber auch wol vns in ettlichen nebenstücken vnd Worten / nicht eins finden. Vnd erstlich / in dem vnser Herr Jesus hat diß sein H. Sacrament / wie auch die Tauff vnnd alles / was vns seine erlösung fürtregt / denen seinen Jüngern verordnet / auff wölche dise seine Wort gehen / Das ist mein Leib / der für euch gegeben / Das ist mein Blut / das für euch vergossen wirdt / zur verzeihung der Sünden. Item / Die ein Brot vnd ein Leib miteinander sind / vnnd die ware Gemeinschafft seines Leibs vnd Bluts haben / daß sie seine Glieder seind 1. Cor. 10. Auß diesem halten wir / daß den waren Leib vnd wares Blut des Herrn niemand empfahe / der nicht in den Herrn warlich glaubt / vñ sein Glied sey / denn so wir Diener jemand erkenneten / der an Christum vnsern Herrn nicht warlich glaubt / vnnd sein Glied were / dörfften wir jhm das Sacrament nicht reichen / vnnd daß darumb / daß es Christus nicht wil. So denn nun Christus der Herr selbst hie der ware Priester / vnd fürnemer Handler ist / der auch sein thun an vnsere Werck nicht bindet / vnnd jederman wol kennet / wie sollen wir denn sagen / daß er thue / daß er vns verbeutet / wo wir sie kennen / vnnd wölche auch seines Leibs nicht wollen / wie zwar alle vngleubigen seind / wölche auch derhalben mit Christo im Tauff nicht bekleidet werden / wiewol wir sie gleich den guten teuffen / Bekommen auch nicht vergebung der Sün-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/292
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/292>, abgerufen am 22.11.2024.