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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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vereinigung / vnnd daß sie keine reumliche einschliessung lehreten /Anno 1535. Da haben wir bekannt / daß wir mit jnen einig / vnd der streit mehr worten / denn vber dem verstand / vnd in der meinung gewesen / etc.

Diese Artickel haben vervrsachet / daß man ein gut vertrauwen vnd hoffnung geschöpfft / es würden die Theologen / so noch nicht aller ding jhren Zwinglischen jrrthumb erkenneten / je Länger / je mehr zu Doctor Lutheri Christlicher Lehr vnd Bekenntniß tretten.

Vnd weil in der Kirchen zu Augspurg / vom Abendmal deßAugspurg HERRN / grosse spaltung gewesen (ob wol dieselbige damals beygelegt / so hat es doch keinen bestendigen grund haben mögen) so hat der Rhat zu Augspurg / zu D. Luthero gegen Wittenberg abgefertiget / jhren Prediger Casparn Huberinum / vnd Doctor Gereon Caspar Huberinus. D. Gereon. D. Iohanner Forsterus. / daß sie einen rechten Euangelischen Prediger / den jhnen Doctor Lutherus schicken solte / Nemlich / Doctor Johannem Försterum / einen Gottsfürchtigen vnnd gelehrten Mann / der im Artickel vom Abendmal deß HERREN gut Lutherisch ware / vocirn. Deßgleichen daß sie D. Vrbanum Regium / der vormals Vrbanus Regius, auch bey jhnen gewest / vnd nun zur Zell / bey Hertzog Ernsten zu Lüneburg / Prediger vnnd Superintendens war / widerumb bekommen möchten. Darauß denn Lutherus abermal keine andere gedancken machen können / denn daß eine auffrichtige / redliche / Christliche Concordj / in der Lehr vom heiligen Nachtmal / gesucht würde. Vnd hat darauff von solcher Concordia an die von Straß burg vnd Augspurg / auch an D. Nicolaum Gerbelium Iurisconsultum D. Nicolaus Gerbelius Iuruconsultus. geschrieben / nemlich / daß er / weil sie sich mit Brieffen vnd Artickeln so erkläreten / gute hoffnung habe / sie seyn zur Concordj geneigt vnd willig / welche er für sein Person auch vonD. Lutheri Christliche gute hoffnung / vnnd hertzlichs erbieten. Hertzen begere vnnd wündsche / vnd nach seinem abschied auß dieser Welt / gern friede vnd einigkeit sehen / vnd hinderlassen wolte / so gern als jhm Christus gnädig seyn sol / wölle auch an jhm nichts erwinden noch mangeln lassen / sondern alles gerne vnnd willig

vereinigung / vnnd daß sie keine reumliche einschliessung lehreten /Anno 1535. Da haben wir bekannt / daß wir mit jnen einig / vnd der streit mehr worten / denn vber dem verstand / vnd in der meinung gewesen / etc.

Diese Artickel haben vervrsachet / daß man ein gut vertrauwen vnd hoffnung geschöpfft / es würden die Theologen / so noch nicht aller ding jhren Zwinglischen jrrthumb erkenneten / je Länger / je mehr zu Doctor Lutheri Christlicher Lehr vnd Bekenntniß tretten.

Vnd weil in der Kirchen zu Augspurg / vom Abendmal deßAugspurg HERRN / grosse spaltung gewesen (ob wol dieselbige damals beygelegt / so hat es doch keinen bestendigen grund haben mögen) so hat der Rhat zu Augspurg / zu D. Luthero gegen Wittenberg abgefertiget / jhren Prediger Casparn Huberinum / vnd Doctor Gereon Caspar Huberinus. D. Gereon. D. Iohanner Forsterus. / daß sie einen rechten Euangelischen Prediger / den jhnen Doctor Lutherus schicken solte / Nemlich / Doctor Johannem Försterum / einen Gottsfürchtigen vnnd gelehrten Mann / der im Artickel vom Abendmal deß HERREN gut Lutherisch ware / vocirn. Deßgleichen daß sie D. Vrbanum Regium / der vormals Vrbanus Regius, auch bey jhnen gewest / vnd nun zur Zell / bey Hertzog Ernsten zu Lüneburg / Prediger vnnd Superintendens war / widerumb bekommen möchten. Darauß denn Lutherus abermal keine andere gedancken machen können / denn daß eine auffrichtige / redliche / Christliche Concordj / in der Lehr vom heiligen Nachtmal / gesucht würde. Vnd hat darauff von solcher Concordia an die von Straß burg vnd Augspurg / auch an D. Nicolaum Gerbelium Iurisconsultum D. Nicolaus Gerbelius Iuruconsultus. geschrieben / nemlich / daß er / weil sie sich mit Brieffen vnd Artickeln so erkläreten / gute hoffnung habe / sie seyn zur Concordj geneigt vnd willig / welche er für sein Person auch vonD. Lutheri Christliche gute hoffnung / vnnd hertzlichs erbieten. Hertzen begere vnnd wündsche / vnd nach seinem abschied auß dieser Welt / gern friede vnd einigkeit sehen / vnd hinderlassen wolte / so gern als jhm Christus gnädig seyn sol / wölle auch an jhm nichts erwinden noch mangeln lassen / sondern alles gerne vnnd willig

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[315/0331] vereinigung / vnnd daß sie keine reumliche einschliessung lehreten / Da haben wir bekannt / daß wir mit jnen einig / vnd der streit mehr worten / denn vber dem verstand / vnd in der meinung gewesen / etc. Anno 1535. Diese Artickel haben vervrsachet / daß man ein gut vertrauwen vnd hoffnung geschöpfft / es würden die Theologen / so noch nicht aller ding jhren Zwinglischen jrrthumb erkenneten / je Länger / je mehr zu Doctor Lutheri Christlicher Lehr vnd Bekenntniß tretten. Vnd weil in der Kirchen zu Augspurg / vom Abendmal deß HERRN / grosse spaltung gewesen (ob wol dieselbige damals beygelegt / so hat es doch keinen bestendigen grund haben mögen) so hat der Rhat zu Augspurg / zu D. Luthero gegen Wittenberg abgefertiget / jhren Prediger Casparn Huberinum / vnd Doctor Gereon / daß sie einen rechten Euangelischen Prediger / den jhnen Doctor Lutherus schicken solte / Nemlich / Doctor Johannem Försterum / einen Gottsfürchtigen vnnd gelehrten Mann / der im Artickel vom Abendmal deß HERREN gut Lutherisch ware / vocirn. Deßgleichen daß sie D. Vrbanum Regium / der vormals auch bey jhnen gewest / vnd nun zur Zell / bey Hertzog Ernsten zu Lüneburg / Prediger vnnd Superintendens war / widerumb bekommen möchten. Darauß denn Lutherus abermal keine andere gedancken machen können / denn daß eine auffrichtige / redliche / Christliche Concordj / in der Lehr vom heiligen Nachtmal / gesucht würde. Vnd hat darauff von solcher Concordia an die von Straß burg vnd Augspurg / auch an D. Nicolaum Gerbelium Iurisconsultum geschrieben / nemlich / daß er / weil sie sich mit Brieffen vnd Artickeln so erkläreten / gute hoffnung habe / sie seyn zur Concordj geneigt vnd willig / welche er für sein Person auch von Hertzen begere vnnd wündsche / vnd nach seinem abschied auß dieser Welt / gern friede vnd einigkeit sehen / vnd hinderlassen wolte / so gern als jhm Christus gnädig seyn sol / wölle auch an jhm nichts erwinden noch mangeln lassen / sondern alles gerne vnnd willig Augspurg Caspar Huberinus. D. Gereon. D. Iohanner Forsterus. Vrbanus Regius, D. Nicolaus Gerbelius Iuruconsultus. D. Lutheri Christliche gute hoffnung / vnnd hertzlichs erbieten.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/331>, abgerufen am 25.11.2024.