Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.meldet Anno 1537./ daß in dem Artickel vom heiligen Abendmal / die fürstehende Concordia mit Luthero / noch nicht aller dings klar vnd richtig sey. Die Schrifft D. Luthers / an die Schweitzer / lautet von wort zu wort also: Tom. 6. Ien. 542.Den Ehrbarn / Fürsichtigen Herrn / Bürgermeistern / Schulthesen / Meyern / Raht vnd Bürgern der Eydgenossen Stätten sämptlich / Zürich / Bern / Basel / S. Gallen / Mülhausen vnd Biel / meinen besondern günstigen Herren / vnd guten Freunden. D. Luthers freundtlich schreiben an die Schweitzer. Gnad vnd Fried in Christo vnserm HERREN vnd Heyland. Ehrbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freunde / Ich habe nu mehr denn zu lange verzogen / auff ewer Schrifft gen Schmal kalden / an mich gethan / zu antworten. Solchs verzugs wolt ich mich wol gerne entschüldigen / hoffe aber / es sey nicht noth / dieweil ich achte / E. E. selbs wol wissen / wie viel mir täglich auffm Halse ligt / der ich jetzt nu schwach vnd alt bin / also / daß ich jetzt mit gewalt mich habe müssen abstelen von den Leuten / vnd Geschäfften / damit ich diese Schrifft einmal fertigen möchte. D. Luther helts dafür / als sey es den Schweitzern ein ernst vmm die Concordia / welches doch nit ist.Ich habe nun zwar E. E. Schrifft gelesen / vnnd bin erstlich deß höchlich erfreuwet / daß ich vernommen / wie hindan gesetzt aller vorigen schärff vnd verdacht / so wir mit euwern Predigern gehabt / euwer gantzer ernst sey / die Concordia anzunemmen / vnd zu fördern beschlossen seyd. Der Gott vnd Vatter aller einigkeit vnnd liebe / wolte selbst solch angefangen gut Werck vollführen / wie geschrieben stehet: Wenn Gott gefellet eines Mannes weg / so bekehret er auch seinen Feind zum Friede / Prouerb. 16. Nun ists wol war / vnd kan auch nicht anders seyn / daß solche grosse zwytracht nicht kan so bald meldet Anno 1537./ daß in dem Artickel vom heiligen Abendmal / die fürstehende Concordia mit Luthero / noch nicht aller dings klar vnd richtig sey. Die Schrifft D. Luthers / an die Schweitzer / lautet von wort zu wort also: Tom. 6. Ien. 542.Den Ehrbarn / Fürsichtigen Herrn / Bürgermeistern / Schulthesen / Meyern / Raht vnd Bürgern der Eydgenossen Stätten sämptlich / Zürich / Bern / Basel / S. Gallen / Mülhausen vnd Biel / meinen besondern günstigen Herren / vnd guten Freunden. D. Luthers freundtlich schreiben an die Schweitzer. Gnad vnd Fried in Christo vnserm HERREN vnd Heyland. Ehrbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freunde / Ich habe nu mehr deñ zu lange verzogen / auff ewer Schrifft gen Schmal kalden / an mich gethan / zu antworten. Solchs verzugs wolt ich mich wol gerne entschüldigen / hoffe aber / es sey nicht noth / dieweil ich achte / E. E. selbs wol wissen / wie viel mir täglich auffm Halse ligt / der ich jetzt nu schwach vnd alt bin / also / daß ich jetzt mit gewalt mich habe müssen abstelen von den Leuten / vnd Geschäfften / damit ich diese Schrifft einmal fertigen möchte. D. Luther helts dafür / als sey es dẽ Schweitzern ein ernst vm̃ die Concordia / welches doch nit ist.Ich habe nun zwar E. E. Schrifft gelesen / vnnd bin erstlich deß höchlich erfreuwet / daß ich vernommen / wie hindan gesetzt aller vorigen schärff vnd verdacht / so wir mit euwern Predigern gehabt / euwer gantzer ernst sey / die Concordia anzunemmen / vñ zu fördern beschlossen seyd. Der Gott vnd Vatter aller einigkeit vnnd liebe / wolte selbst solch angefangen gut Werck vollführen / wie geschriebẽ stehet: Wenn Gott gefellet eines Mannes weg / so bekehret er auch seinen Feind zum Friede / Prouerb. 16. 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Der Gott vnd Vatter aller einigkeit vnnd liebe / wolte selbst solch angefangen gut Werck vollführen / wie geschriebẽ stehet: Wenn Gott gefellet eines Mannes weg / so bekehret er auch seinen Feind zum Friede / Prouerb. 16. Nun ists wol war / vnd kan auch nicht anders seyn / daß solche grosse zwytracht nicht kan so bald </p> </div> </body> </text> </TEI> [400/0416]
meldet / daß in dem Artickel vom heiligen Abendmal / die fürstehende Concordia mit Luthero / noch nicht aller dings klar vnd richtig sey.
Anno 1537. Die Schrifft D. Luthers / an die Schweitzer / lautet von wort zu wort also:
Den Ehrbarn / Fürsichtigen Herrn / Bürgermeistern / Schulthesen / Meyern / Raht vnd Bürgern der Eydgenossen Stätten sämptlich / Zürich / Bern / Basel / S. Gallen / Mülhausen vnd Biel / meinen besondern günstigen Herren / vnd guten Freunden.
Gnad vnd Fried in Christo vnserm HERREN vnd Heyland. Ehrbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freunde / Ich habe nu mehr deñ zu lange verzogen / auff ewer Schrifft gen Schmal kalden / an mich gethan / zu antworten. Solchs verzugs wolt ich mich wol gerne entschüldigen / hoffe aber / es sey nicht noth / dieweil ich achte / E. E. selbs wol wissen / wie viel mir täglich auffm Halse ligt / der ich jetzt nu schwach vnd alt bin / also / daß ich jetzt mit gewalt mich habe müssen abstelen von den Leuten / vnd Geschäfften / damit ich diese Schrifft einmal fertigen möchte.
Ich habe nun zwar E. E. Schrifft gelesen / vnnd bin erstlich deß höchlich erfreuwet / daß ich vernommen / wie hindan gesetzt aller vorigen schärff vnd verdacht / so wir mit euwern Predigern gehabt / euwer gantzer ernst sey / die Concordia anzunemmen / vñ zu fördern beschlossen seyd. Der Gott vnd Vatter aller einigkeit vnnd liebe / wolte selbst solch angefangen gut Werck vollführen / wie geschriebẽ stehet: Wenn Gott gefellet eines Mannes weg / so bekehret er auch seinen Feind zum Friede / Prouerb. 16. Nun ists wol war / vnd kan auch nicht anders seyn / daß solche grosse zwytracht nicht kan so bald
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