Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.an das Brodt gehefftet / vnnd gleichsam gelötet / oder damit vermischetAnno 1538. werde / Denn es seyn je die Sacrament pact oder verbündtniß / daß / wenn man (sichtliche vnnd empfindliche) dinge / als Brot vnd Wein / nimpt vnd empfehet / ein anders zugegen / oder gegenwertig sey / (nemlich / der Leib / vnd das Blut CHristi) Vnnd weil demselbigen also ist / sol die Anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das Brodt angezogen werden. Ihr wolt je nicht / daß es eine persönliche vereinigung deß Brodts mit dem Leib CHristi seyn sol (denn solche vereinigung / ist allein zwyschen der Göttlichen vnd Menschlichen Natur / in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie Fewer vnd Eysen in einem glüenden Eysen (daß wir solchs mit einer Gleichniß anzeygen mögen) oder wie die vereinigung ist / zwyschen dem Trinckgeschirr vnd dem Tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine Einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die Zeichen gebraucht / CHristus als den warhafftig / gegenwertig / vnnd kräfftig sey / vnnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnnd ich achte / daß ich auff diese weise richtig vnnd Gottselig von den Symbolis rede / vnnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc. Eben in demselbigen 38. Jar / hat auch der alte D. Creutziger einen Brieff geschrieben / so Getruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley Disputationes beyseyts / vnnd folge dem / was ich achte / das am sichersten sey / daß / nemlich / eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi / in der niessung deß Sacraments sey / welche die Wort deß Abendmals vnd Paulus gäntzlich setzen / vnnd die Wort deß Nicenischen Concilij klärlich bezeugen. Wie ich aber halte / daß man in allwege / oder gäntzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputiere ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / Sondern ich halte / daß der eynfalt deß Glaubens genug sey / daß man gläube / daß CHristus an das Brodt gehefftet / vnnd gleichsam gelötet / oder damit vermischetAnno 1538. werde / Denn es seyn je die Sacrament pact oder verbündtniß / daß / wenn man (sichtliche vnnd empfindliche) dinge / als Brot vnd Wein / nimpt vnd empfehet / ein anders zugegen / oder gegenwertig sey / (nemlich / der Leib / vnd das Blut CHristi) Vnnd weil demselbigen also ist / sol die Anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das Brodt angezogen werden. Ihr wolt je nicht / daß es eine persönliche vereinigung deß Brodts mit dem Leib CHristi seyn sol (denn solche vereinigung / ist allein zwyschen der Göttlichen vnd Menschlichen Natur / in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie Fewer vnd Eysen in einem glüenden Eysen (daß wir solchs mit einer Gleichniß anzeygen mögen) oder wie die vereinigung ist / zwyschen dem Trinckgeschirr vnd dem Tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine Einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die Zeichen gebraucht / CHristus als den warhafftig / gegenwertig / vnnd kräfftig sey / vnnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnnd ich achte / daß ich auff diese weise richtig vnnd Gottselig von den Symbolis rede / vnnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc. Eben in demselbigen 38. Jar / hat auch der alte D. Creutziger einen Brieff geschrieben / so Getruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley Disputationes beyseyts / vnnd folge dem / was ich achte / das am sichersten sey / daß / nemlich / eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi / in der niessung deß Sacraments sey / welche die Wort deß Abendmals vnd Paulus gäntzlich setzen / vnnd die Wort deß Nicenischen Concilij klärlich bezeugen. Wie ich aber halte / daß man in allwege / oder gäntzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputiere ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / Sondern ich halte / daß der eynfalt deß Glaubens genug sey / daß man gläube / daß CHristus <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0451" n="435"/> an das Brodt gehefftet / vnnd gleichsam gelötet / oder damit vermischet<note place="right">Anno 1538.</note> werde / Denn es seyn je die Sacrament pact oder verbündtniß / daß / wenn man (sichtliche vnnd empfindliche) dinge / als Brot vnd Wein / nimpt vnd empfehet / ein anders zugegen / oder gegenwertig sey / (nemlich / der Leib / vnd das Blut CHristi) Vnnd weil demselbigen also ist / sol die Anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das Brodt angezogen werden. Ihr wolt je nicht / daß es eine persönliche vereinigung deß Brodts mit dem Leib CHristi seyn sol (denn solche vereinigung / ist allein zwyschen der Göttlichen vnd Menschlichen Natur / in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie Fewer vnd Eysen in einem glüenden Eysen (daß wir solchs mit einer Gleichniß anzeygen mögen) oder wie die vereinigung ist / zwyschen dem Trinckgeschirr vnd dem Tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine Einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die Zeichen gebraucht / CHristus als den warhafftig / gegenwertig / vnnd kräfftig sey / vnnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnnd ich achte / daß ich auff diese weise richtig vnnd Gottselig von den Symbolis rede / vnnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc.</p> <p>Eben in demselbigen 38. Jar / hat auch der alte D. 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an das Brodt gehefftet / vnnd gleichsam gelötet / oder damit vermischet werde / Denn es seyn je die Sacrament pact oder verbündtniß / daß / wenn man (sichtliche vnnd empfindliche) dinge / als Brot vnd Wein / nimpt vnd empfehet / ein anders zugegen / oder gegenwertig sey / (nemlich / der Leib / vnd das Blut CHristi) Vnnd weil demselbigen also ist / sol die Anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das Brodt angezogen werden. Ihr wolt je nicht / daß es eine persönliche vereinigung deß Brodts mit dem Leib CHristi seyn sol (denn solche vereinigung / ist allein zwyschen der Göttlichen vnd Menschlichen Natur / in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie Fewer vnd Eysen in einem glüenden Eysen (daß wir solchs mit einer Gleichniß anzeygen mögen) oder wie die vereinigung ist / zwyschen dem Trinckgeschirr vnd dem Tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine Einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die Zeichen gebraucht / CHristus als den warhafftig / gegenwertig / vnnd kräfftig sey / vnnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnnd ich achte / daß ich auff diese weise richtig vnnd Gottselig von den Symbolis rede / vnnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc.
Anno 1538. Eben in demselbigen 38. Jar / hat auch der alte D. Creutziger einen Brieff geschrieben / so Getruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley Disputationes beyseyts / vnnd folge dem / was ich achte / das am sichersten sey / daß / nemlich / eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi / in der niessung deß Sacraments sey / welche die Wort deß Abendmals vnd Paulus gäntzlich setzen / vnnd die Wort deß Nicenischen Concilij klärlich bezeugen. Wie ich aber halte / daß man in allwege / oder gäntzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputiere ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / Sondern ich halte / daß der eynfalt deß Glaubens genug sey / daß man gläube / daß CHristus
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