Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

allein mit verwunderung vnd einsetzung bewegt worden seyn / sondernAnno 1541. denselben / als einen Ketzer vnd vnauffrichtigen losen Mann / zu den Zwinglianern auß jren Kirchen vnd Schulen gewiesen haben. So gibts auch der Naumburgische Chur vnd Fürsten Tag / (davon hernach Anno 61.) daß deß Wolffen gedicht allzu grob vnd vnverschämpt / vnd weiter antwort vnd ableinung nit werd sey.

Anno 1542.
Anno 1542.

In diesem Jar haben sich die Zürchischen Predicanten heimlichZürcher sind mit D. Luthern vbel zu frieden. mit Brieffen vnd reden / sehr beschwert erzeigt / vber D. Luthers Christliche trewe vermanung zum Gebett wider den Türcken (wie auch Lauatherus meldet) Denn D. Lutherus zeigt in derselbigen vermanung die grossen vrsachen an / deß zorns Gottes wider vns / als da sind die offentliche / harte verstockung der Papisten / jre Tyranney vnd verfolgung der Warheit / vnd denn der Euangelischen vndanck / vnd sicher heit / fürwitz vnd freuel / vnnd spricht vnter andern: Was verzweiffelte Secten vnd böse Ketzereyen / haben sichMüntzer / Zwingler / Widertenffer / etc. herfür gethan / als Müntzer / Zwingler / Widertäuffer / vnnd viel mehr / alle vnter deß Euangelij namen vnd schein / etc. Diese wort hette Doct. Luther / nach der Zürchischer Prediger meinung / nicht sollen brauchen / sintemal sie nu frey weren / vnnd lehren möchten / was vnd wie sie wolten / one D. Luthers vnd anderer einrede / dieweil eine Concordj getroffen / vnd Luther sich erkläret hette / daß er gern mit jnen einig seyn wolte / wenn sie nur selbst sich recht in die sache schicken / vnd jren jrrthumb erkennen / vnd der Formae Concordiae sich gemäß erzeigen wolten / welches sie doch niemals haben thun wöllen.

Vnd also ist nu bißher gründlich vnd klärlich erwiesen / daß die Concordia im handel vom Nachtmal zu Wittenberg / Anno 36. gestellet / vnd zwischen Luthero sampt seinem theil / vnd den Oberländischen Kirchen geschlossen / vnd vollzogen / auch also in jetzt ge-

allein mit verwunderung vnd einsetzung bewegt worden seyn / sondernAnno 1541. denselben / als einen Ketzer vnd vnauffrichtigen losen Mann / zu den Zwinglianern auß jren Kirchen vnd Schulen gewiesen haben. So gibts auch der Naumburgische Chur vnd Fürsten Tag / (davon hernach Anno 61.) daß deß Wolffen gedicht allzu grob vnd vnverschämpt / vnd weiter antwort vñ ableinung nit werd sey.

Anno 1542.
Anno 1542.

In diesem Jar haben sich die Zürchischen Predicanten heimlichZürcher sind mit D. Luthern vbel zu frieden. mit Brieffen vñ reden / sehr beschwert erzeigt / vber D. Luthers Christliche trewe vermanung zum Gebett wider den Türcken (wie auch Lauatherus meldet) Denn D. Lutherus zeigt in derselbigen vermanung die grossen vrsachen an / deß zorns Gottes wider vns / als da sind die offentliche / harte verstockung der Papisten / jre Tyranney vnd verfolgung der Warheit / vnd deñ der Euangelischen vndanck / vnd sicher heit / fürwitz vnd freuel / vnnd spricht vnter andern: Was verzweiffelte Secten vnd böse Ketzereyen / haben sichMüntzer / Zwingler / Widertenffer / etc. herfür gethan / als Müntzer / Zwingler / Widertäuffer / vnnd viel mehr / alle vnter deß Euangelij namen vnd schein / etc. Diese wort hette Doct. Luther / nach der Zürchischer Prediger meinung / nicht sollen brauchen / sintemal sie nu frey weren / vnnd lehren möchten / was vnd wie sie wolten / one D. Luthers vnd anderer einrede / dieweil eine Concordj getroffen / vnd Luther sich erkläret hette / daß er gern mit jnen einig seyn wolte / wenn sie nur selbst sich recht in die sache schicken / vnd jren jrrthumb erkennen / vnd der Formae Concordiae sich gemäß erzeigen wolten / welches sie doch niemals haben thun wöllen.

Vnd also ist nu bißher gründlich vnd klärlich erwiesen / daß die Concordia im handel vom Nachtmal zu Wittenberg / Anno 36. gestellet / vnd zwischẽ Luthero sampt seinem theil / vñ den Oberländischen Kirchen geschlossen / vnd vollzogen / auch also in jetzt ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0465" n="449"/>
allein mit                      verwunderung vnd einsetzung bewegt worden seyn / sondern<note place="right">Anno 1541.</note> denselben / als einen Ketzer vnd                      vnauffrichtigen losen Mann / zu den Zwinglianern auß jren Kirchen vnd Schulen                      gewiesen haben. So gibts auch der Naumburgische Chur vnd Fürsten Tag / (davon                      hernach Anno 61.) daß deß Wolffen gedicht allzu grob vnd vnverschämpt / vnd                      weiter antwort vn&#x0303; ableinung nit werd sey.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Anno 1542.<lb/></head>
        <note place="right">Anno 1542.</note>
        <p>In diesem Jar haben sich die Zürchischen Predicanten heimlich<note place="right">Zürcher sind mit D. Luthern vbel zu frieden.</note> mit                      Brieffen vn&#x0303; reden / sehr beschwert erzeigt / vber D. Luthers                      Christliche trewe vermanung zum Gebett wider den Türcken (wie auch Lauatherus                      meldet) Denn D. Lutherus zeigt in derselbigen vermanung die grossen vrsachen an                      / deß zorns Gottes wider vns / als da sind die offentliche / harte verstockung                      der Papisten / jre Tyranney vnd verfolgung der Warheit / vnd den&#x0303;                      der Euangelischen vndanck / vnd sicher heit / fürwitz vnd freuel / vnnd spricht                      vnter andern: Was verzweiffelte Secten vnd böse Ketzereyen / haben sich<note place="right">Müntzer / Zwingler / Widertenffer / etc.</note> herfür                      gethan / als Müntzer / Zwingler / Widertäuffer / vnnd viel mehr / alle vnter deß                      Euangelij namen vnd schein / etc. Diese wort hette Doct. Luther / nach der                      Zürchischer Prediger meinung / nicht sollen brauchen / sintemal sie nu frey                      weren / vnnd lehren möchten / was vnd wie sie wolten / one D. Luthers vnd                      anderer einrede / dieweil eine Concordj getroffen / vnd Luther sich erkläret                      hette / daß er gern mit jnen einig seyn wolte / wenn sie nur selbst sich recht                      in die sache schicken / vnd jren jrrthumb erkennen / vnd der Formae Concordiae                      sich gemäß erzeigen wolten / welches sie doch niemals haben thun wöllen.</p>
        <p>Vnd also ist nu bißher gründlich vnd klärlich erwiesen / daß die Concordia im                      handel vom Nachtmal zu Wittenberg / Anno 36. gestellet / vnd zwische&#x0303; Luthero sampt seinem theil / vn&#x0303; den                      Oberländischen Kirchen geschlossen / vnd vollzogen / auch also in jetzt ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[449/0465] allein mit verwunderung vnd einsetzung bewegt worden seyn / sondern denselben / als einen Ketzer vnd vnauffrichtigen losen Mann / zu den Zwinglianern auß jren Kirchen vnd Schulen gewiesen haben. So gibts auch der Naumburgische Chur vnd Fürsten Tag / (davon hernach Anno 61.) daß deß Wolffen gedicht allzu grob vnd vnverschämpt / vnd weiter antwort vñ ableinung nit werd sey. Anno 1541. Anno 1542. In diesem Jar haben sich die Zürchischen Predicanten heimlich mit Brieffen vñ reden / sehr beschwert erzeigt / vber D. Luthers Christliche trewe vermanung zum Gebett wider den Türcken (wie auch Lauatherus meldet) Denn D. Lutherus zeigt in derselbigen vermanung die grossen vrsachen an / deß zorns Gottes wider vns / als da sind die offentliche / harte verstockung der Papisten / jre Tyranney vnd verfolgung der Warheit / vnd deñ der Euangelischen vndanck / vnd sicher heit / fürwitz vnd freuel / vnnd spricht vnter andern: Was verzweiffelte Secten vnd böse Ketzereyen / haben sich herfür gethan / als Müntzer / Zwingler / Widertäuffer / vnnd viel mehr / alle vnter deß Euangelij namen vnd schein / etc. Diese wort hette Doct. Luther / nach der Zürchischer Prediger meinung / nicht sollen brauchen / sintemal sie nu frey weren / vnnd lehren möchten / was vnd wie sie wolten / one D. Luthers vnd anderer einrede / dieweil eine Concordj getroffen / vnd Luther sich erkläret hette / daß er gern mit jnen einig seyn wolte / wenn sie nur selbst sich recht in die sache schicken / vnd jren jrrthumb erkennen / vnd der Formae Concordiae sich gemäß erzeigen wolten / welches sie doch niemals haben thun wöllen. Zürcher sind mit D. Luthern vbel zu frieden. Müntzer / Zwingler / Widertenffer / etc. Vnd also ist nu bißher gründlich vnd klärlich erwiesen / daß die Concordia im handel vom Nachtmal zu Wittenberg / Anno 36. gestellet / vnd zwischẽ Luthero sampt seinem theil / vñ den Oberländischen Kirchen geschlossen / vnd vollzogen / auch also in jetzt ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/465
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/465>, abgerufen am 22.11.2024.