Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.den gemacht / der wolle bewaren / stärcken vnd vollbereiten / vns vndAnno 1544. euch zu einerley bilde seines geliebten Sons / Amen. Datum Wit lenberg / 12. Nouemb. 1544. Auß dieser erzehlung sihet der Christliche Leser / mit was grossen wichtigen händeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es CHristo selbs / vnd seinen Aposteln vnd treuwen Dienern / zuergehen pflegt. Er ist aber in seiner arbeit in das erste Buch Mosis nit destoIn Genes. D. Luth. weniger fortgefahren. Vnd ist das erste Theil solcher arbeit am en de deß Decembris im selben Jar 1544. gedruckt / vnd außgangen. Vnd weil diß seiner besten Arbeit ein / vnd er dieselbige Anno 1535. angefangen / ist darauß klar zusehen / daß er auch die zeit vnnd Jar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit öffentlichen harten schreiben / wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas innen gehalten / dennoch die Bekenntniß seiner vorigen Christlichen Lehr vom Abendtmal niemals vnterlassen / geändert oder eyngezogen / noch in einigem Stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter Außlegung deß ersten Buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen. In der Außlegung deß 3. Capitels setzet er diese wort: DieEx Gen. contrae Sacramentarios. Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darumb / daß sie das wort fahren lassen / vnd beten jre eigene Gedancken an. Jem / Deß Teuffels weile (die vom Wort abgeführt) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagt: Meinstu daß Christus Gott sey / der da selbs klar sagt / Der Vatter ist grösser denn ich. So auch die Sacramentirer / Meinstu daß das Brot der Leib Christi / vnd der Wein sein Blut sey? Solche absurda vngereimbte ding / hat Christus niemals gedacht oder gewolt. Wenn nu die Leute solchen gedancken nachhengenArrius. Sacramentarij. / so kommen sie jmmer mehlich vom Wort hinweg / vnnd gerahten in Irrthumb / etc. Denn es sihet der Teuffel / daß die Vernunfft leichtlich also zubetriegen sey (als habe es Gott nicht also ge- den gemacht / der wolle bewaren / stärcken vnd vollbereiten / vns vñAnno 1544. euch zu einerley bilde seines geliebten Sons / Amen. Datum Wit lenberg / 12. Nouemb. 1544. Auß dieser erzehlung sihet der Christliche Leser / mit was grossen wichtigen händeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es CHristo selbs / vnd seinen Aposteln vnd treuwen Dienern / zuergehen pflegt. Er ist aber in seiner arbeit in das erste Buch Mosis nit destoIn Genes. D. Luth. weniger fortgefahren. Vnd ist das erste Theil solcher arbeit am en de deß Decembris im selben Jar 1544. gedruckt / vnd außgangẽ. Vnd weil diß seiner besten Arbeit ein / vnd er dieselbige Anno 1535. angefangen / ist darauß klar zusehen / daß er auch die zeit vnnd Jar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit öffentlichen harten schreiben / wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas innen gehalten / dennoch die Bekenntniß seiner vorigen Christlichen Lehr vom Abendtmal niemals vnterlassen / geändert oder eyngezogen / noch in einigem Stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter Außlegung deß ersten Buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen. In der Außlegung deß 3. Capitels setzet er diese wort: DieEx Gen. cõtrae Sacramentarios. Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darumb / daß sie das wort fahren lassen / vnd beten jre eigene Gedancken an. Jem / Deß Teuffels weile (die vom Wort abgeführt) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagt: Meinstu daß Christus Gott sey / der da selbs klar sagt / Der Vatter ist grösser deñ ich. So auch die Sacramentirer / Meinstu daß das Brot der Leib Christi / vnd der Wein sein Blut sey? Solche absurda vngereimbte ding / hat Christus niemals gedacht oder gewolt. Wenn nu die Leute solchen gedancken nachhengenArrius. Sacramentarij. / so kommen sie jmmer mehlich vom Wort hinweg / vnnd gerahten in Irrthumb / etc. Denn es sihet der Teuffel / daß die Vernunfft leichtlich also zubetriegen sey (als habe es Gott nicht also ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0499" n="483"/> den gemacht / der wolle bewaren / stärcken vnd vollbereiten / vns vñ<note place="right">Anno 1544.</note> euch zu einerley bilde seines geliebten Sons / Amen. Datum Wit lenberg / 12. Nouemb. 1544.</p> <p>Auß dieser erzehlung sihet der Christliche Leser / mit was grossen wichtigen händeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es CHristo selbs / vnd seinen Aposteln vnd treuwen Dienern / zuergehen pflegt.</p> <p>Er ist aber in seiner arbeit in das erste Buch Mosis nit desto<note place="right">In Genes. D. Luth.</note> weniger fortgefahren. Vnd ist das erste Theil solcher arbeit am en de deß Decembris im selben Jar 1544. gedruckt / vnd außgangẽ. Vnd weil diß seiner besten Arbeit ein / vnd er dieselbige Anno 1535. angefangen / ist darauß klar zusehen / daß er auch die zeit vnnd Jar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit öffentlichen harten schreiben / wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas innen gehalten / dennoch die Bekenntniß seiner vorigen Christlichen Lehr vom Abendtmal niemals vnterlassen / geändert oder eyngezogen / noch in einigem Stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter Außlegung deß ersten Buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen.</p> <p>In der Außlegung deß 3. Capitels setzet er diese wort: Die<note place="right"><hi rendition="#i">Ex Gen. cõtrae Sacramentarios</hi>.</note> Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darumb / daß sie das wort fahren lassen / vnd beten jre eigene Gedancken an. Jem / Deß Teuffels weile (die vom Wort abgeführt) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagt: Meinstu daß Christus Gott sey / der da selbs klar sagt / Der Vatter ist grösser deñ ich. So auch die Sacramentirer / Meinstu daß das Brot der Leib Christi / vnd der Wein sein Blut sey? Solche absurda vngereimbte ding / hat Christus niemals gedacht oder gewolt. Wenn nu die Leute solchen gedancken nachhengen<note place="right">Arrius. Sacramentarij.</note> / so kommen sie jmmer mehlich vom Wort hinweg / vnnd gerahten in Irrthumb / etc. Denn es sihet der Teuffel / daß die Vernunfft leichtlich also zubetriegen sey (als habe es Gott nicht also ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [483/0499]
den gemacht / der wolle bewaren / stärcken vnd vollbereiten / vns vñ euch zu einerley bilde seines geliebten Sons / Amen. Datum Wit lenberg / 12. Nouemb. 1544.
Anno 1544. Auß dieser erzehlung sihet der Christliche Leser / mit was grossen wichtigen händeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es CHristo selbs / vnd seinen Aposteln vnd treuwen Dienern / zuergehen pflegt.
Er ist aber in seiner arbeit in das erste Buch Mosis nit desto weniger fortgefahren. Vnd ist das erste Theil solcher arbeit am en de deß Decembris im selben Jar 1544. gedruckt / vnd außgangẽ. Vnd weil diß seiner besten Arbeit ein / vnd er dieselbige Anno 1535. angefangen / ist darauß klar zusehen / daß er auch die zeit vnnd Jar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit öffentlichen harten schreiben / wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas innen gehalten / dennoch die Bekenntniß seiner vorigen Christlichen Lehr vom Abendtmal niemals vnterlassen / geändert oder eyngezogen / noch in einigem Stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter Außlegung deß ersten Buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen.
In Genes. D. Luth. In der Außlegung deß 3. Capitels setzet er diese wort: Die Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darumb / daß sie das wort fahren lassen / vnd beten jre eigene Gedancken an. Jem / Deß Teuffels weile (die vom Wort abgeführt) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagt: Meinstu daß Christus Gott sey / der da selbs klar sagt / Der Vatter ist grösser deñ ich. So auch die Sacramentirer / Meinstu daß das Brot der Leib Christi / vnd der Wein sein Blut sey? Solche absurda vngereimbte ding / hat Christus niemals gedacht oder gewolt. Wenn nu die Leute solchen gedancken nachhengen / so kommen sie jmmer mehlich vom Wort hinweg / vnnd gerahten in Irrthumb / etc. Denn es sihet der Teuffel / daß die Vernunfft leichtlich also zubetriegen sey (als habe es Gott nicht also ge-
Ex Gen. cõtrae Sacramentarios.
Arrius. Sacramentarij.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |