Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.sagen die Schwermergeister / die Sacramentirer / Was sol Brot?Anno 1546. Wein? Wie kan Gott der Allmächtige sein Leib im Brot geben? Ich wolt / daß dü müssest mit dem hindern maul / etc. Sind soSacramentirer. klug / daß sie niemand zu Narren kan machen. Wenn sie einer in einem Mörser hette / vnd mit dem Stempffel zuschlüge / so wiche doch die Thorheit nicht von jnen. Die Vernunfft ist vnd sol in der Tauffe ersäufft seyn / vnd sol jr die nar rete weißheit nicht schaden / allein / so sie den Son Gottes höret / der da sagt / Nemet hin / das ist mein Leib / der für euch gegeben wirt / Diß Brot / das dir dar gereicht wirt / sage ich / sey mein Leib. Wenn ich solches habe / trette ich die vernunfft mit jhr er weißheit / mit Füssen / etc. Item / SehetSchreckliche Prophecet D. Luth. euch für / für euch selbst. Bißher habt jr das rechte / warhafftige Wort gehöret / nun sehet euch für / für ewern eigen gedancken vnd klugheit. Der Teuffel wirt das Liecht der vernunfft anzünden / vnd euch bringen vom Glauben / wie den Widertäuffern vnd Sacramentschwermern widerfahren ist / vnnd sind nun mehr Ketzerey Stiffter verhanden. Ich habe mehr denn dreyssig Rottengeister für mir gehabt / die mich haben wollen lehren / aber ich widerleget all jr ding mit diesem Spruch: Diß ist mein lieber Son / an welchem ich wolgefallen habe / den höret. Vnd mit diesem Spruch habe ich mich durch Gottes Gnade bißher erhalten / sonst hette ich dreyssigerley Glauben annemmen. Die Ketzer suchen allwege rencke / daß wir jnen sollen weichen / nachlassen / zugeben / aber wir wöllens mit Gottes hülffe nicht thun. So sprechen sie denn / Ihr seyd stoltze Tropffen. Ich wil gern allerley scheltwort leiden / aber nicht eines Fingersbreit weichen von deß Munde / der da sagt / Diesen höret. Ich sehe für augen / wenn vns Gott nicht wirt geben treuwe Prediger vnd Kirchendiener / so wirt der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnnd wirdt nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzumb im sinne. Wo Et factum est ita. ers nicht kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wirt ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig seyn / außrichten. Derhalben sagen die Schwermergeister / die Sacramentirer / Was sol Brot?Anno 1546. Wein? Wie kan Gott der Allmächtige sein Leib im Brot geben? Ich wolt / daß dü müssest mit dem hindern maul / etc. Sind soSacramentirer. klug / daß sie niemand zu Narren kan machen. Wenn sie einer in einem Mörser hette / vnd mit dem Stempffel zuschlüge / so wiche doch die Thorheit nicht von jnen. Die Vernunfft ist vnd sol in der Tauffe ersäufft seyn / vnd sol jr die nar rete weißheit nicht schaden / allein / so sie den Son Gottes höret / der da sagt / Nemet hin / das ist mein Leib / der für euch gegeben wirt / Diß Brot / das dir dar gereicht wirt / sage ich / sey mein Leib. Wenn ich solches habe / trette ich die vernunfft mit jhr er weißheit / mit Füssen / etc. Item / SehetSchreckliche Prophecet D. Luth. euch für / für euch selbst. Bißher habt jr das rechte / warhafftige Wort gehöret / nun sehet euch für / für ewern eigen gedancken vnd klugheit. Der Teuffel wirt das Liecht der vernunfft anzünden / vñ euch bringen vom Glauben / wie den Widertäuffern vnd Sacramentschwermern widerfahren ist / vnnd sind nun mehr Ketzerey Stiffter verhanden. Ich habe mehr denn dreyssig Rottengeister für mir gehabt / die mich haben wollen lehren / aber ich widerleget all jr ding mit diesem Spruch: Diß ist mein lieber Son / an welchem ich wolgefallen habe / den höret. Vnd mit diesem Spruch habe ich mich durch Gottes Gnade bißher erhalten / sonst hette ich dreyssigerley Glauben annemmen. Die Ketzer suchen allwege rencke / daß wir jnen sollen weichen / nachlassen / zugeben / aber wir wöllens mit Gottes hülffe nicht thun. So sprechen sie denn / Ihr seyd stoltze Tropffen. Ich wil gern allerley scheltwort leiden / aber nicht eines Fingersbreit weichẽ von deß Munde / der da sagt / Diesen höret. Ich sehe für augen / weñ vns Gott nicht wirt geben treuwe Prediger vñ Kirchendiener / so wirt der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnnd wirdt nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzumb im sinne. Wo Et factum est ita. ers nicht kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wirt ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig seyn / außrichten. 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Bißher habt jr das rechte / warhafftige Wort gehöret / nun sehet euch für / für ewern eigen gedancken vnd klugheit. Der Teuffel wirt das Liecht der vernunfft anzünden / vñ euch bringen vom Glauben / wie den Widertäuffern vnd Sacramentschwermern widerfahren ist / vnnd sind nun mehr Ketzerey Stiffter verhanden. Ich habe mehr denn dreyssig Rottengeister für mir gehabt / die mich haben wollen lehren / aber ich widerleget all jr ding mit diesem Spruch: Diß ist mein lieber Son / an welchem ich wolgefallen habe / den höret. Vnd mit diesem Spruch habe ich mich durch Gottes Gnade bißher erhalten / sonst hette ich dreyssigerley Glauben annemmen. Die Ketzer suchen allwege rencke / daß wir jnen sollen weichen / nachlassen / zugeben / aber wir wöllens mit Gottes hülffe nicht thun. So sprechen sie denn / Ihr seyd stoltze Tropffen. Ich wil gern allerley scheltwort leiden / aber nicht eines Fingersbreit weichẽ von deß Munde / der da sagt / Diesen höret. Ich sehe für augen / weñ vns Gott nicht wirt geben treuwe Prediger vñ Kirchendiener / so wirt der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnnd wirdt nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzumb im sinne. Wo<note place="right"><hi rendition="#i">Et factum est ita.</hi></note> ers nicht kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wirt ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig seyn / außrichten. Derhalben </p> </div> </body> </text> </TEI> [501/0517]
sagen die Schwermergeister / die Sacramentirer / Was sol Brot? Wein? Wie kan Gott der Allmächtige sein Leib im Brot geben? Ich wolt / daß dü müssest mit dem hindern maul / etc. Sind so klug / daß sie niemand zu Narren kan machen. Wenn sie einer in einem Mörser hette / vnd mit dem Stempffel zuschlüge / so wiche doch die Thorheit nicht von jnen. Die Vernunfft ist vnd sol in der Tauffe ersäufft seyn / vnd sol jr die nar rete weißheit nicht schaden / allein / so sie den Son Gottes höret / der da sagt / Nemet hin / das ist mein Leib / der für euch gegeben wirt / Diß Brot / das dir dar gereicht wirt / sage ich / sey mein Leib. Wenn ich solches habe / trette ich die vernunfft mit jhr er weißheit / mit Füssen / etc. Item / Sehet euch für / für euch selbst. Bißher habt jr das rechte / warhafftige Wort gehöret / nun sehet euch für / für ewern eigen gedancken vnd klugheit. Der Teuffel wirt das Liecht der vernunfft anzünden / vñ euch bringen vom Glauben / wie den Widertäuffern vnd Sacramentschwermern widerfahren ist / vnnd sind nun mehr Ketzerey Stiffter verhanden. Ich habe mehr denn dreyssig Rottengeister für mir gehabt / die mich haben wollen lehren / aber ich widerleget all jr ding mit diesem Spruch: Diß ist mein lieber Son / an welchem ich wolgefallen habe / den höret. Vnd mit diesem Spruch habe ich mich durch Gottes Gnade bißher erhalten / sonst hette ich dreyssigerley Glauben annemmen. Die Ketzer suchen allwege rencke / daß wir jnen sollen weichen / nachlassen / zugeben / aber wir wöllens mit Gottes hülffe nicht thun. So sprechen sie denn / Ihr seyd stoltze Tropffen. Ich wil gern allerley scheltwort leiden / aber nicht eines Fingersbreit weichẽ von deß Munde / der da sagt / Diesen höret. Ich sehe für augen / weñ vns Gott nicht wirt geben treuwe Prediger vñ Kirchendiener / so wirt der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnnd wirdt nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzumb im sinne. Wo ers nicht kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wirt ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig seyn / außrichten. Derhalben
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