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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1524. D. Lutherus schreibet von auffrichtung Christlicher Schulen.widersprechens von jemandt sich zu befahren hette / daß daher / vnnd auß andern Vrsachen / auch Lutherus ein Büchlein / von Auffrichtung Christlicher Schulen / öffentlich außgehen zulassen / verursacht worden. Was er auch ferner allda bey einfeltigen Leien für früchte fürbracht / ist offenbar auß der feinen Rede des Eins Orlamündischen Schusters rede.Orlamündischen Schusters / wölcher Tom. 3. pag. 44. beschrieben wirdt. Denn da Lutherus denselbigen gefraget / was denn das Euangelium saget / hat er gut grob Thürings geantwortet: Jesus seit ein Euangelij / weß nit wu es steht / Mine Brüder wissens wol / daß die Bruit muß das Hembde nack et vsziehen / soll sie bie dem Brütigam schlaffen / Also muß man die Bilder abbrechen / daß wir der Creaturn loß vnd rein werden. Haec ille.

Was meinestu Christlicher Leser / daß dieser vnnd dergleichen Früchte wol mehr auffgangen sind daselbst? darauß man ja billich den Baum erkennen solte / wann man nur wolte. Noch soll vnser Gegentheil den Carlstad zu einem lebendigen Heiligen machen / vnd muß allein der störrische Luther alle Schuld haben vnd tragen.

Vnnd wenn gleich auch etwas bey D. Carlstad hafften / oder er etwa zu weit gangen sein solte / sagen sie doch / daß solches viel mehr dem Luther / als jhm zuzurechen sey / Weil man gar keine gelinde Mittel / damit er etwa jnne zuhalten gewest / jemals an jhm hab versuchen vnnd brauchen wöllen. Aber es hat daran freilich nicht gemangelt. Denn ohne das / was droben Philippus Melauthon vermanet Carlstad ohne Frucht.von der gantzen Vniuersitet gemeldet / hat Philippus Melanthon / wölcher von Natur ein glimpfflicher freundlicher Man gewesen / jhn zum offtermal vermanet / er solte nicht also mit Mose / mit den Bildern / mit der Messe vnnd Beichte schwermen / wölches Lutherus ohne zweiffel auch wol gethan hette / wann es nur bey jhm erspriessen mögen. Weil er jhm aber vnder die Augen gesaget / es were jhm nichts vmb Lutherum / vnnd jhm ein

Anno 1524. D. Lutherus schreibet von auffrichtung Christlicher Schulen.widersprechens von jemandt sich zu befahren hette / daß daher / vnnd auß andern Vrsachen / auch Lutherus ein Büchlein / von Auffrichtung Christlicher Schulen / öffentlich außgehen zulassen / verursacht worden. Was er auch ferner allda bey einfeltigen Leien für früchte fürbracht / ist offenbar auß der feinen Rede des Eins Orlamündischen Schusters rede.Orlamündischen Schusters / wölcher Tom. 3. pag. 44. beschrieben wirdt. Denn da Lutherus denselbigen gefraget / was denn das Euangelium saget / hat er gut grob Thürings geantwortet: Jesus seit ein Euangelij / weß nit wu es steht / Mine Brüder wissens wol / daß die Bruit muß das Hembde nack et vsziehen / soll sie bie dem Brütigam schlaffen / Also muß man die Bilder abbrechen / daß wir der Creaturn loß vnd rein werden. Haec ille.

Was meinestu Christlicher Leser / daß dieser vnnd dergleichen Früchte wol mehr auffgangen sind daselbst? darauß man ja billich den Baum erkennen solte / wann man nur wolte. Noch soll vnser Gegentheil den Carlstad zu einem lebendigen Heiligen machen / vnd muß allein der störrische Luther alle Schuld haben vnd tragen.

Vnnd wenn gleich auch etwas bey D. Carlstad hafften / oder er etwa zu weit gangen sein solte / sagen sie doch / daß solches viel mehr dem Luther / als jhm zuzurechen sey / Weil man gar keine gelinde Mittel / damit er etwa jnne zuhalten gewest / jemals an jhm hab versuchen vnnd brauchen wöllen. Aber es hat daran freilich nicht gemangelt. Denn ohne das / was droben Philippus Melauthon vermanet Carlstad ohne Frucht.von der gantzen Vniuersitet gemeldet / hat Philippus Melanthon / wölcher von Natur ein glimpfflicher freundlicher Man gewesen / jhn zum offtermal vermanet / er solte nicht also mit Mose / mit den Bildern / mit der Messe vnnd Beichte schwermen / wölches Lutherus ohne zweiffel auch wol gethan hette / wann es nur bey jhm erspriessen mögen. Weil er jhm aber vnder die Augen gesaget / es were jhm nichts vmb Lutherum / vnnd jhm ein

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[36/0052] widersprechens von jemandt sich zu befahren hette / daß daher / vnnd auß andern Vrsachen / auch Lutherus ein Büchlein / von Auffrichtung Christlicher Schulen / öffentlich außgehen zulassen / verursacht worden. Was er auch ferner allda bey einfeltigen Leien für früchte fürbracht / ist offenbar auß der feinen Rede des Orlamündischen Schusters / wölcher Tom. 3. pag. 44. beschrieben wirdt. Denn da Lutherus denselbigen gefraget / was denn das Euangelium saget / hat er gut grob Thürings geantwortet: Jesus seit ein Euangelij / weß nit wu es steht / Mine Brüder wissens wol / daß die Bruit muß das Hembde nack et vsziehen / soll sie bie dem Brütigam schlaffen / Also muß man die Bilder abbrechen / daß wir der Creaturn loß vnd rein werden. Haec ille. Anno 1524. D. Lutherus schreibet von auffrichtung Christlicher Schulen. Eins Orlamündischen Schusters rede. Was meinestu Christlicher Leser / daß dieser vnnd dergleichen Früchte wol mehr auffgangen sind daselbst? darauß man ja billich den Baum erkennen solte / wann man nur wolte. Noch soll vnser Gegentheil den Carlstad zu einem lebendigen Heiligen machen / vnd muß allein der störrische Luther alle Schuld haben vnd tragen. Vnnd wenn gleich auch etwas bey D. Carlstad hafften / oder er etwa zu weit gangen sein solte / sagen sie doch / daß solches viel mehr dem Luther / als jhm zuzurechen sey / Weil man gar keine gelinde Mittel / damit er etwa jnne zuhalten gewest / jemals an jhm hab versuchen vnnd brauchen wöllen. Aber es hat daran freilich nicht gemangelt. Denn ohne das / was droben von der gantzen Vniuersitet gemeldet / hat Philippus Melanthon / wölcher von Natur ein glimpfflicher freundlicher Man gewesen / jhn zum offtermal vermanet / er solte nicht also mit Mose / mit den Bildern / mit der Messe vnnd Beichte schwermen / wölches Lutherus ohne zweiffel auch wol gethan hette / wann es nur bey jhm erspriessen mögen. Weil er jhm aber vnder die Augen gesaget / es were jhm nichts vmb Lutherum / vnnd jhm ein Philippus Melauthon vermanet Carlstad ohne Frucht.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/52>, abgerufen am 21.11.2024.