Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1556.ich hette so viel gethan / so viel mein gnädiger Fürst mir befohlen hette / vnd so viel mein Ampt erfordert. Derwegen wolte es sich nicht gebühren / daß ich auff ein newes anfienge schrifftlich zu kriegen / dieweil sonderlich mein Lehr vom H. Abendmal öffentlich gnugsam am tag sey. Bin also vieler gemeinen vnd priuatgeschäfft halben / den andern Tag von Studgarten hinweg gezogen / nicht daß ich das Colloquium verlassen / welches nun zum ende kommen war / vnd ich dem von Laßko sein hoffnung schrifftlich zu disputiren hette abgeschnitten / sondern daß viel Geschäfft mir oblagen / von denen Laßko durch seine zukunfft / mich eine zeitlang abgehalten vnnd verhindert / doch kan ich leichtlich gläuben / daß er nichts außgericht / vnd also sich wider davon gemacht habe. Was er gewolt hat / das ist jhm nicht widerfahren / was er nicht gewolt hat / das hat er gehöret. Vnd weil ich sehe / daß diese frembde nur das suchen / wie sie vnsere Kirchen verwirren vnnd vervnrühigen / jhre Lehr vom Abendmal / sampt jren vngebräuchlichen Ceremonien / vns auffdringen wöllen / vnd ein newe heucheley vnd gleißnerey anrichten / so wil ich sie lieber mit wenig worten von mir lassen / denn daß ich sie mit langem disputiren sol auffhalten. Solchs habe ich euch auff ewer Brieff antworten wöllen / auff daß jhr gewiß seyd / was in diesem Colloquio sey gehandelt worden. Datum Studgarten / den 2. Septemb. Anno 1556. Dieweil aber damals / von wegen der sonderbaren Kirchen der frembden Gäste / allerley auff die zu Franckfurt geredt vnd geschrieben ward / als daß es wider den Religionsfrieden were (welcher Anno 1552. angefangen / vnd 1555. auff dem Reichßtag zu Augspurg geschlossen vnd bestättigt) so man die Zwinglianer oder Sacramentirer mit jrer sonderlichen Kirchen / einnemen vnd vnterhalten solte / weil sie der Augspurgischen Confession nicht vermandt Kirche Peregrinorum zu Franckfurt./ auch derselben nicht gemäß / sondern im grunde vnd in der warheit wider dieselbige lehreten / hat der von Laßko ein schrifft gestellet / darinn er die Prediger in der Kirchen der Peregrinorum Anno 1556.ich hette so viel gethan / so viel mein gnädiger Fürst mir befohlen hette / vnd so viel mein Ampt erfordert. Derwegen wolte es sich nicht gebühren / daß ich auff ein newes anfienge schrifftlich zu kriegen / dieweil sonderlich mein Lehr vom H. Abendmal öffentlich gnugsam am tag sey. Bin also vieler gemeinen vñ priuatgeschäfft halben / den andern Tag von Studgarten hinweg gezogen / nicht daß ich das Colloquium verlassen / welches nun zum ende kommen war / vnd ich dem von Laßko sein hoffnung schrifftlich zu disputiren hette abgeschnitten / sondern daß viel Geschäfft mir oblagen / von denen Laßko durch seine zukunfft / mich eine zeitlang abgehalten vnnd verhindert / doch kan ich leichtlich gläuben / daß er nichts außgericht / vnd also sich wider davon gemacht habe. Was er gewolt hat / das ist jhm nicht widerfahren / was er nicht gewolt hat / das hat er gehöret. Vnd weil ich sehe / daß diese frembde nur das suchen / wie sie vnsere Kirchen verwirren vnnd vervnrühigen / jhre Lehr vom Abendmal / sampt jren vngebräuchlichen Ceremonien / vns auffdringen wöllen / vnd ein newe heucheley vnd gleißnerey anrichten / so wil ich sie lieber mit wenig worten von mir lassen / denn daß ich sie mit langem disputiren sol auffhalten. Solchs habe ich euch auff ewer Brieff antworten wöllen / auff daß jhr gewiß seyd / was in diesem Colloquio sey gehandelt worden. Datum Studgarten / den 2. Septemb. Anno 1556. Dieweil aber damals / von wegen der sonderbaren Kirchen der frembden Gäste / allerley auff die zu Franckfurt geredt vnd geschrieben ward / als daß es wider den Religionsfrieden were (welcher Anno 1552. angefangen / vnd 1555. auff dem Reichßtag zu Augspurg geschlossen vñ bestättigt) so man die Zwinglianer oder Sacramentirer mit jrer sonderlichen Kirchen / einnemen vnd vnterhalten solte / weil sie der Augspurgischen Confession nicht vermandt Kirche Peregrinorum zu Franckfurt./ auch derselben nicht gemäß / sondern im grunde vnd in der warheit wider dieselbige lehreten / hat der von Laßko ein schrifft gestellet / darinn er die Prediger in der Kirchen der Peregrinorum <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0572" n="556"/><note place="left">Anno 1556.</note>ich hette so viel gethan / so viel mein gnädiger Fürst mir befohlen hette / vnd so viel mein Ampt erfordert. Derwegen wolte es sich nicht gebühren / daß ich auff ein newes anfienge schrifftlich zu kriegen / dieweil sonderlich mein Lehr vom H. Abendmal öffentlich gnugsam am tag sey. Bin also vieler gemeinen vñ priuatgeschäfft halben / den andern Tag von Studgarten hinweg gezogen / nicht daß ich das Colloquium verlassen / welches nun zum ende kommen war / vnd ich dem von Laßko sein hoffnung schrifftlich zu disputiren hette abgeschnitten / sondern daß viel Geschäfft mir oblagen / von denen Laßko durch seine zukunfft / mich eine zeitlang abgehalten vnnd verhindert / doch kan ich leichtlich gläuben / daß er nichts außgericht / vnd also sich wider davon gemacht habe. Was er gewolt hat / das ist jhm nicht widerfahren / was er nicht gewolt hat / das hat er gehöret. Vnd weil ich sehe / daß diese frembde nur das suchen / wie sie vnsere Kirchen verwirren vnnd vervnrühigen / jhre Lehr vom Abendmal / sampt jren vngebräuchlichen Ceremonien / vns auffdringen wöllen / vnd ein newe heucheley vnd gleißnerey anrichten / so wil ich sie lieber mit wenig worten von mir lassen / denn daß ich sie mit langem disputiren sol auffhalten. Solchs habe ich euch auff ewer Brieff antworten wöllen / auff daß jhr gewiß seyd / was in diesem Colloquio sey gehandelt worden. Datum Studgarten / den 2. Septemb. Anno 1556.</p> <p>Dieweil aber damals / von wegen der sonderbaren Kirchen der frembden Gäste / allerley auff die zu Franckfurt geredt vnd geschrieben ward / als daß es wider den Religionsfrieden were (welcher Anno 1552. angefangen / vnd 1555. auff dem Reichßtag zu Augspurg geschlossen vñ bestättigt) so man die Zwinglianer oder Sacramentirer mit jrer sonderlichen Kirchen / einnemen vnd vnterhalten solte / weil sie der Augspurgischen Confession nicht vermandt <note place="left">Kirche Peregrinorum zu Franckfurt.</note>/ auch derselben nicht gemäß / sondern im grunde vnd in der warheit wider dieselbige lehreten / hat der von Laßko ein schrifft gestellet / darinn er die Prediger in der Kirchen der Peregrinorum </p> </div> </body> </text> </TEI> [556/0572]
ich hette so viel gethan / so viel mein gnädiger Fürst mir befohlen hette / vnd so viel mein Ampt erfordert. Derwegen wolte es sich nicht gebühren / daß ich auff ein newes anfienge schrifftlich zu kriegen / dieweil sonderlich mein Lehr vom H. Abendmal öffentlich gnugsam am tag sey. Bin also vieler gemeinen vñ priuatgeschäfft halben / den andern Tag von Studgarten hinweg gezogen / nicht daß ich das Colloquium verlassen / welches nun zum ende kommen war / vnd ich dem von Laßko sein hoffnung schrifftlich zu disputiren hette abgeschnitten / sondern daß viel Geschäfft mir oblagen / von denen Laßko durch seine zukunfft / mich eine zeitlang abgehalten vnnd verhindert / doch kan ich leichtlich gläuben / daß er nichts außgericht / vnd also sich wider davon gemacht habe. Was er gewolt hat / das ist jhm nicht widerfahren / was er nicht gewolt hat / das hat er gehöret. Vnd weil ich sehe / daß diese frembde nur das suchen / wie sie vnsere Kirchen verwirren vnnd vervnrühigen / jhre Lehr vom Abendmal / sampt jren vngebräuchlichen Ceremonien / vns auffdringen wöllen / vnd ein newe heucheley vnd gleißnerey anrichten / so wil ich sie lieber mit wenig worten von mir lassen / denn daß ich sie mit langem disputiren sol auffhalten. Solchs habe ich euch auff ewer Brieff antworten wöllen / auff daß jhr gewiß seyd / was in diesem Colloquio sey gehandelt worden. Datum Studgarten / den 2. Septemb. Anno 1556.
Anno 1556. Dieweil aber damals / von wegen der sonderbaren Kirchen der frembden Gäste / allerley auff die zu Franckfurt geredt vnd geschrieben ward / als daß es wider den Religionsfrieden were (welcher Anno 1552. angefangen / vnd 1555. auff dem Reichßtag zu Augspurg geschlossen vñ bestättigt) so man die Zwinglianer oder Sacramentirer mit jrer sonderlichen Kirchen / einnemen vnd vnterhalten solte / weil sie der Augspurgischen Confession nicht vermandt / auch derselben nicht gemäß / sondern im grunde vnd in der warheit wider dieselbige lehreten / hat der von Laßko ein schrifft gestellet / darinn er die Prediger in der Kirchen der Peregrinorum
Kirche Peregrinorum zu Franckfurt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |