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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1559.Leib vnd Blut außtheilet. Dadurch er sich / als mit einem bestendigen Pfand / mit seinen außerwehlten / vnd der Kirchen seines ewigen gnadenbundes / den er durch seinen Todt mit jhnen gemacht hat / verpfendet vnd verpflichtet / vnnd darinnen einem jeglichen in sonderheit seine gantze wolthat verspricht.

9. Sanct Paulus zun Edreern am 9. Da er das alte vnnd newe Testament mit einander vergleichet / zeucht auß dem andern Buch Mose am 24. Cap. diesen Spruch an: Das ist das Blut deß Testaments / Das Gott euch gebotten hat. Welcher Spruch wol zumercken ist. Denn die Widersacher nemmen den vrsprung dieses allerheiligsten Sacraments von gemeiner Gesellschafft guter Freunde / welche etwa von einander scheiden / vnd zum gedächtniß ein Valete geben / essen vnnd trincken miteinander / damit sie sich vnd andere vberreden / daß dieses Sacrament nichts anders / denn ein schlecht gedenckzeichen guter freundschafft sey / von Christo eingesetzet. Aber die Schrifft zeiget deutlich an den vrsprung dieses Sacraments / auß den Bündnissen deß alten Testaments / derhalben sie denn auch derselbigen natur vnd eigenschafft etlicher massen deuten vnd anzeigen.

Nun war der brauch bey den Alten / daß wenn sie einen Bund wolten machen / oder wider ernewern vnd bestätigen / daß man ein Rind opfferte / davon nam man ein theil deß bluts / opfferts vnnd brachts allein für Gott / vnd das andere vbrige vom blut / sprenget man vber das Volck / so zu solchem Bund gehöret / vnnd bey dem Opffer gegenwertig war. Wie nun zur selbigen zeit / zu deß Bundes bestätigung nicht etwas anders / dadurch das Blut sol bedeutet seyn / sondern das Blut an jhm selber Gott geopffert / vnd auff das Volck gesprenget warde: Also theilet in diesem Bund / vnser Bundherr / vnnd Bundmacher / zu seiner Bundsbestätigung / zwischen jhm vnd seiner Kirchen / auch nicht andere oder frembde Zeichen auß / sondern seinen eigenen waren Leib / den er zum heil deß gantzen menschlichen Geschlechts geopffert / vnd sein selbst ei-

Anno 1559.Leib vnd Blut außtheilet. Dadurch er sich / als mit einem bestendigen Pfand / mit seinen außerwehlten / vnd der Kirchen seines ewigen gnadenbundes / den er durch seinen Todt mit jhnen gemacht hat / verpfendet vnd verpflichtet / vnnd darinnen einem jeglichen in sonderheit seine gantze wolthat verspricht.

9. Sanct Paulus zun Edreern am 9. Da er das alte vnnd newe Testament mit einander vergleichet / zeucht auß dem andern Buch Mose am 24. Cap. diesen Spruch an: Das ist das Blut deß Testaments / Das Gott euch gebotten hat. Welcher Spruch wol zumercken ist. Denn die Widersacher nemmen den vrsprung dieses allerheiligsten Sacraments von gemeiner Gesellschafft guter Freunde / welche etwa von einander scheiden / vnd zum gedächtniß ein Valete geben / essen vnnd trincken miteinander / damit sie sich vnd andere vberreden / daß dieses Sacrament nichts anders / denn ein schlecht gedenckzeichen guter freundschafft sey / von Christo eingesetzet. Aber die Schrifft zeiget deutlich an den vrsprung dieses Sacraments / auß den Bündnissen deß alten Testaments / derhalben sie denn auch derselbigen natur vnd eigenschafft etlicher massen deuten vnd anzeigen.

Nun war der brauch bey den Alten / daß weñ sie einen Bund wolten machen / oder wider ernewern vnd bestätigen / daß man ein Rind opfferte / davon nam man ein theil deß bluts / opfferts vnnd brachts allein für Gott / vnd das andere vbrige vom blut / sprenget man vber das Volck / so zu solchem Bund gehöret / vnnd bey dem Opffer gegenwertig war. Wie nun zur selbigen zeit / zu deß Bundes bestätigung nicht etwas anders / dadurch das Blut sol bedeutet seyn / sondern das Blut an jhm selber Gott geopffert / vnd auff das Volck gesprenget warde: Also theilet in diesem Bund / vnser Bundherr / vnnd Bundmacher / zu seiner Bundsbestätigung / zwischen jhm vnd seiner Kirchen / auch nicht andere oder frembde Zeichen auß / sondern seinen eigenen waren Leib / den er zum heil deß gantzen menschlichen Geschlechts geopffert / vnd sein selbst ei-

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[594/0610] Leib vnd Blut außtheilet. Dadurch er sich / als mit einem bestendigen Pfand / mit seinen außerwehlten / vnd der Kirchen seines ewigen gnadenbundes / den er durch seinen Todt mit jhnen gemacht hat / verpfendet vnd verpflichtet / vnnd darinnen einem jeglichen in sonderheit seine gantze wolthat verspricht. Anno 1559. 9. Sanct Paulus zun Edreern am 9. Da er das alte vnnd newe Testament mit einander vergleichet / zeucht auß dem andern Buch Mose am 24. Cap. diesen Spruch an: Das ist das Blut deß Testaments / Das Gott euch gebotten hat. Welcher Spruch wol zumercken ist. Denn die Widersacher nemmen den vrsprung dieses allerheiligsten Sacraments von gemeiner Gesellschafft guter Freunde / welche etwa von einander scheiden / vnd zum gedächtniß ein Valete geben / essen vnnd trincken miteinander / damit sie sich vnd andere vberreden / daß dieses Sacrament nichts anders / denn ein schlecht gedenckzeichen guter freundschafft sey / von Christo eingesetzet. Aber die Schrifft zeiget deutlich an den vrsprung dieses Sacraments / auß den Bündnissen deß alten Testaments / derhalben sie denn auch derselbigen natur vnd eigenschafft etlicher massen deuten vnd anzeigen. Nun war der brauch bey den Alten / daß weñ sie einen Bund wolten machen / oder wider ernewern vnd bestätigen / daß man ein Rind opfferte / davon nam man ein theil deß bluts / opfferts vnnd brachts allein für Gott / vnd das andere vbrige vom blut / sprenget man vber das Volck / so zu solchem Bund gehöret / vnnd bey dem Opffer gegenwertig war. Wie nun zur selbigen zeit / zu deß Bundes bestätigung nicht etwas anders / dadurch das Blut sol bedeutet seyn / sondern das Blut an jhm selber Gott geopffert / vnd auff das Volck gesprenget warde: Also theilet in diesem Bund / vnser Bundherr / vnnd Bundmacher / zu seiner Bundsbestätigung / zwischen jhm vnd seiner Kirchen / auch nicht andere oder frembde Zeichen auß / sondern seinen eigenen waren Leib / den er zum heil deß gantzen menschlichen Geschlechts geopffert / vnd sein selbst ei-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/610>, abgerufen am 22.11.2024.