Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1559.abwesend sey. Solches ist gleich als wenn man allein viel stattlichs wolte reden von dem verdienst deß Leidens vnd Sterbens Christi / vnd doch dabey wolte frey stellen / daß einer gläuben oder verläugnen möchte / entweder die Göttliche oder die menschliche Natur in Christo / vnd derselben Naturen persönliche vereinigung. Zum vierdten / sprichter / daß in diesem streit am besten were / daß man die wort Pauli behielte / nemlich / das Brot / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß Leibs Christi / etc. Solcher rhat / daß man den Spruch Pauli im rechten waren verstand / den die wort Christi selbs mit bringen / brauchen sollen / ist recht vnnd gut / wie denn auch Doctor Lutherus solchen Spruch Pauli nennet seines Hertzens krone. Es erkläret aber gemeltes bedencken Philippi / sich selbs folgends also: Der Apostel sagt nicht / daß die natur deß Brots sich verwandele oder verändere / wie die Papisten davon reden / etc. Nun gehen aber diese wort Philippi nicht wider vnser Kirchen / denn daß vnsere Kirchen / die Papistische Transsubstantiation oder verwandelung weder lehren / noch vertheidigen / ist in aller Welt kund vnd offenbar. Daß aber weiter folget in Philippi bedencken (Paulus sagt nicht / wie die zu Bremen / daß das Brot sey der wesentliche Leib Christi / vnd sagt auch nicht wie Heßhusius sagt / daß das Brot sey der warhafftige Leib Christi) solches hat viel frommer Leute zum hefftigsten bettübet vnd geärgert. Denn Christus sagt ja von dem Brot deß Abendmals / Das ist mein Leib / der für euch gegeben ist / das ist aber ja sein warhafftiger wesentlicher Leib / Verum & essentiale corpus, der für vns gegeben ist / wie die Schmalkaldischen Artickel (denen Philippus vnterschrieben / vnd sich noch zu Wormbs Anno 57. auch in seinem Teutschen Examine, vnd anderßwo / darauff beruffen hat) auch also reden / Das Brot im Abendmal / sey der warhafftige Leib Christi. Vnd im Regenspurgischen Colloquio, Anno 1541. hat Philippus selbst die wort gebraucht / vere & realiter, warhafftig / wesentlich / oder mit der Anno 1559.abwesend sey. Solches ist gleich als wenn man allein viel stattlichs wolte reden von dem verdienst deß Leidens vnd Sterbens Christi / vnd doch dabey wolte frey stellen / daß einer gläuben oder verläugnen möchte / entweder die Göttliche oder die menschliche Natur in Christo / vnd derselben Naturen persönliche vereinigung. Zum vierdten / sprichter / daß in diesem streit am besten were / daß man die wort Pauli behielte / nemlich / das Brot / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß Leibs Christi / etc. Solcher rhat / daß man den Spruch Pauli im rechten waren verstand / den die wort Christi selbs mit bringen / brauchen sollen / ist recht vnnd gut / wie denn auch Doctor Lutherus solchen Spruch Pauli nennet seines Hertzens krone. Es erkläret aber gemeltes bedencken Philippi / sich selbs folgends also: Der Apostel sagt nicht / daß die natur deß Brots sich verwandele oder verändere / wie die Papisten davon reden / etc. Nun gehen aber diese wort Philippi nicht wider vnser Kirchen / denn daß vnsere Kirchen / die Papistische Transsubstantiation oder verwandelung weder lehren / noch vertheidigen / ist in aller Welt kund vnd offenbar. Daß aber weiter folget in Philippi bedencken (Paulus sagt nicht / wie die zu Bremen / daß das Brot sey der wesentliche Leib Christi / vnd sagt auch nicht wie Heßhusius sagt / daß das Brot sey der warhafftige Leib Christi) solches hat viel frommer Leute zum hefftigsten bettübet vnd geärgert. Denn Christus sagt ja von dem Brot deß Abendmals / Das ist mein Leib / der für euch gegeben ist / das ist aber ja sein warhafftiger wesentlicher Leib / Verum & essentiale corpus, der für vns gegeben ist / wie die Schmalkaldischen Artickel (denen Philippus vnterschrieben / vnd sich noch zu Wormbs Anno 57. auch in seinem Teutschen Examine, vñ anderßwo / darauff beruffen hat) auch also reden / Das Brot im Abendmal / sey der warhafftige Leib Christi. Vnd im Regenspurgischen Colloquio, Anno 1541. hat Philippus selbst die wort gebraucht / verè & realiter, warhafftig / wesentlich / oder mit der <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0624" n="608"/><note place="left">Anno 1559.</note>abwesend sey. 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Es erkläret aber gemeltes bedencken Philippi / sich selbs folgends also: Der Apostel sagt nicht / daß die natur deß Brots sich verwandele oder verändere / wie die Papisten davon reden / etc. Nun gehen aber diese wort Philippi nicht wider vnser Kirchen / denn daß vnsere Kirchen / die Papistische Transsubstantiation oder verwandelung weder lehren / noch vertheidigen / ist in aller Welt kund vnd offenbar.</p> <p>Daß aber weiter folget in Philippi bedencken (Paulus sagt nicht / wie die zu Bremen / daß das Brot sey der wesentliche Leib Christi / vnd sagt auch nicht wie Heßhusius sagt / daß das Brot sey der warhafftige Leib Christi) solches hat viel frommer Leute zum hefftigsten bettübet vnd geärgert. Denn Christus sagt ja von dem Brot deß Abendmals / Das ist mein Leib / der für euch gegeben ist / das ist aber ja sein warhafftiger wesentlicher Leib / Verum & essentiale corpus, der für vns gegeben ist / wie die Schmalkaldischen Artickel (denen Philippus vnterschrieben / vnd sich noch zu Wormbs Anno 57. auch in seinem Teutschen Examine, vñ anderßwo / darauff beruffen hat) auch also reden / Das Brot im Abendmal / sey der warhafftige Leib Christi. Vnd im Regenspurgischen Colloquio, Anno 1541. hat Philippus selbst die wort gebraucht / verè & realiter, warhafftig / wesentlich / oder mit der </p> </div> </body> </text> </TEI> [608/0624]
abwesend sey. Solches ist gleich als wenn man allein viel stattlichs wolte reden von dem verdienst deß Leidens vnd Sterbens Christi / vnd doch dabey wolte frey stellen / daß einer gläuben oder verläugnen möchte / entweder die Göttliche oder die menschliche Natur in Christo / vnd derselben Naturen persönliche vereinigung.
Anno 1559. Zum vierdten / sprichter / daß in diesem streit am besten were / daß man die wort Pauli behielte / nemlich / das Brot / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß Leibs Christi / etc. Solcher rhat / daß man den Spruch Pauli im rechten waren verstand / den die wort Christi selbs mit bringen / brauchen sollen / ist recht vnnd gut / wie denn auch Doctor Lutherus solchen Spruch Pauli nennet seines Hertzens krone. Es erkläret aber gemeltes bedencken Philippi / sich selbs folgends also: Der Apostel sagt nicht / daß die natur deß Brots sich verwandele oder verändere / wie die Papisten davon reden / etc. Nun gehen aber diese wort Philippi nicht wider vnser Kirchen / denn daß vnsere Kirchen / die Papistische Transsubstantiation oder verwandelung weder lehren / noch vertheidigen / ist in aller Welt kund vnd offenbar.
Daß aber weiter folget in Philippi bedencken (Paulus sagt nicht / wie die zu Bremen / daß das Brot sey der wesentliche Leib Christi / vnd sagt auch nicht wie Heßhusius sagt / daß das Brot sey der warhafftige Leib Christi) solches hat viel frommer Leute zum hefftigsten bettübet vnd geärgert. Denn Christus sagt ja von dem Brot deß Abendmals / Das ist mein Leib / der für euch gegeben ist / das ist aber ja sein warhafftiger wesentlicher Leib / Verum & essentiale corpus, der für vns gegeben ist / wie die Schmalkaldischen Artickel (denen Philippus vnterschrieben / vnd sich noch zu Wormbs Anno 57. auch in seinem Teutschen Examine, vñ anderßwo / darauff beruffen hat) auch also reden / Das Brot im Abendmal / sey der warhafftige Leib Christi. Vnd im Regenspurgischen Colloquio, Anno 1541. hat Philippus selbst die wort gebraucht / verè & realiter, warhafftig / wesentlich / oder mit der
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