Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Schrifft / vnd sich selbst schändlich vnd bößlich werden eingeführet.

Aber nun kommen vnsere Träumer vnd Lügener daher / Philippus habe der Vätter Lehre gerhümet / vnd gehustet / daß der Zürcher Lehre besser mit jnen vbereinstimme / denn der vnsern / wirde nicht gedacht von den vnbesonnenen Träumern / das doch ein gewaltiger / ansehenlicher Spruch Göttliches Worts / darauff Lutherus allein allen grund setzete / were fürgebracht / Vnd dennoch flugs darauff / hat Lutherus anfahen zu schwermen vom Sacrament / wie die andern / Vnd deß sollen wir albern Narren / vns solche klügling bereden lassen / Denn du wirst wunder hören / wie sie vber dieser meiner Schrifft zörnen werden / daß wir jhrem lügenhafftigen fürgeben nicht gläuben / sondern die Lügen greiffen / vnd nach dem achten Gebott widerlegen.

Lieben Schwermer / wenn wir Lutherum nicht gekennet / seine Bücher nicht gelesen / vnd den freidigen gewissen Geist (wie er es verteutschet vnd glosiret hat / Psalm. 51.) welchen jm der fromme Gott für vielen tausenden reichlich gegeben / erfahren hetten / so möchte man solche lame zoten fürbringen. Vns die wir jn / so viel Jar / in seinem schönen herrlichen alter / in so vieler schwerer arbeit / gewaltigen certaminibus vnd händeln / in seinen herrlichen disputationibus vnd lectionibus persönlich gehöret / wirt man es diß Jar nicht bereden / sondern müssen sagen / wie es an jm selber ist / Teuffel du leugest / vnd tichtest solches vnverschämpt vnd gröblich auff den heiligen werckzeug Gottes / vnter der Erden / derselbige Gott sol dir es auch vergelten / Amen. Ich fluche nicht / sondern bette / das hörestu wol.

Zum andern / wirt noch ein sonderlicher feiner schwang mit eingeführet / Denn nach dem Philippus also Lutherum auff der Schwermer meinung sol geführet haben / vnd begeret derhalben ein lindes schreiben an Tag zugeben / die warheit (mit vrlaub) zu bezeugen / vnd der Kirchen zuhelffen / Sol Lutherus sich deß haben geweigert / vnter dem schein / daß er damit die gantze Lehre würde

Schrifft / vnd sich selbst schändlich vñ bößlich werden eingeführet.

Aber nun kommen vnsere Träumer vñ Lügener daher / Philippus habe der Vätter Lehre gerhümet / vñ gehustet / daß der Zürcher Lehre besser mit jnen vbereinstimme / denn der vnsern / wirde nicht gedacht von den vnbesonnenen Träumern / das doch ein gewaltiger / ansehenlicher Spruch Göttliches Worts / darauff Lutherus allein allen grund setzete / were fürgebracht / Vnd dennoch flugs darauff / hat Lutherus anfahen zu schwermen vom Sacrament / wie die andern / Vnd deß sollen wir albern Narren / vns solche klügling bereden lassen / Denn du wirst wunder hören / wie sie vber dieser meiner Schrifft zörnen werden / daß wir jhrem lügenhafftigen fürgeben nicht gläuben / sondern die Lügen greiffen / vnd nach dem achten Gebott widerlegen.

Lieben Schwermer / wenn wir Lutherum nicht gekennet / seine Bücher nicht gelesen / vnd den freidigen gewissen Geist (wie er es verteutschet vnd glosiret hat / Psalm. 51.) welchen jm der fromme Gott für vielen tausenden reichlich gegeben / erfahren hetten / so möchte man solche lame zoten fürbringen. Vns die wir jn / so viel Jar / in seinem schönen herrlichen alter / in so vieler schwerer arbeit / gewaltigen certaminibus vnd händeln / in seinen herrlichen disputationibus vnd lectionibus persönlich gehöret / wirt man es diß Jar nicht bereden / sondern müssen sagen / wie es an jm selber ist / Teuffel du leugest / vñ tichtest solches vnverschämpt vnd gröblich auff den heiligen werckzeug Gottes / vnter der Erden / derselbige Gott sol dir es auch vergelten / Amen. Ich fluche nicht / sondern bette / das hörestu wol.

Zum andern / wirt noch ein sonderlicher feiner schwang mit eingeführet / Denn nach dem Philippus also Lutherum auff der Schwermer meinung sol geführet haben / vnd begeret derhalben ein lindes schreiben an Tag zugeben / die warheit (mit vrlaub) zu bezeugen / vnd der Kirchen zuhelffen / Sol Lutherus sich deß haben geweigert / vnter dem schein / daß er damit die gantze Lehre würde

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0739" n="723"/>
Schrifft / vnd sich selbst schändlich vn&#x0303; bößlich                      werden eingeführet.</p>
        <p>Aber nun kommen vnsere Träumer vn&#x0303; Lügener daher / Philippus habe                      der Vätter Lehre gerhümet / vn&#x0303; gehustet / daß der Zürcher Lehre                      besser mit jnen vbereinstimme / denn der vnsern / wirde nicht gedacht von den                      vnbesonnenen Träumern / das doch ein gewaltiger / ansehenlicher Spruch                      Göttliches Worts / darauff Lutherus allein allen grund setzete / were                      fürgebracht / Vnd dennoch flugs darauff / hat Lutherus anfahen zu schwermen vom                      Sacrament / wie die andern / Vnd deß sollen wir albern Narren / vns solche                      klügling bereden lassen / Denn du wirst wunder hören / wie sie vber dieser                      meiner Schrifft zörnen werden / daß wir jhrem lügenhafftigen fürgeben nicht                      gläuben / sondern die Lügen greiffen / vnd nach dem achten Gebott                      widerlegen.</p>
        <p>Lieben Schwermer / wenn wir Lutherum nicht gekennet / seine Bücher nicht gelesen                      / vnd den freidigen gewissen Geist (wie er es verteutschet vnd glosiret hat /                      Psalm. 51.) welchen jm der fromme Gott für vielen tausenden reichlich gegeben /                      erfahren hetten / so möchte man solche lame zoten fürbringen. Vns die wir jn /                      so viel Jar / in seinem schönen herrlichen alter / in so vieler schwerer arbeit                      / gewaltigen certaminibus vnd händeln / in seinen herrlichen disputationibus vnd                      lectionibus persönlich gehöret / wirt man es diß Jar nicht bereden / sondern                      müssen sagen / wie es an jm selber ist / Teuffel du leugest / vn&#x0303;                      tichtest solches vnverschämpt vnd gröblich auff den heiligen werckzeug Gottes /                      vnter der Erden / derselbige Gott sol dir es auch vergelten / Amen. Ich fluche                      nicht / sondern bette / das hörestu wol.</p>
        <p>Zum andern / wirt noch ein sonderlicher feiner schwang mit eingeführet / Denn                      nach dem Philippus also Lutherum auff der Schwermer meinung sol geführet haben /                      vnd begeret derhalben ein lindes schreiben an Tag zugeben / die warheit (mit                      vrlaub) zu bezeugen / vnd der Kirchen zuhelffen / Sol Lutherus sich deß haben                      geweigert / vnter dem schein / daß er damit die gantze Lehre würde
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[723/0739] Schrifft / vnd sich selbst schändlich vñ bößlich werden eingeführet. Aber nun kommen vnsere Träumer vñ Lügener daher / Philippus habe der Vätter Lehre gerhümet / vñ gehustet / daß der Zürcher Lehre besser mit jnen vbereinstimme / denn der vnsern / wirde nicht gedacht von den vnbesonnenen Träumern / das doch ein gewaltiger / ansehenlicher Spruch Göttliches Worts / darauff Lutherus allein allen grund setzete / were fürgebracht / Vnd dennoch flugs darauff / hat Lutherus anfahen zu schwermen vom Sacrament / wie die andern / Vnd deß sollen wir albern Narren / vns solche klügling bereden lassen / Denn du wirst wunder hören / wie sie vber dieser meiner Schrifft zörnen werden / daß wir jhrem lügenhafftigen fürgeben nicht gläuben / sondern die Lügen greiffen / vnd nach dem achten Gebott widerlegen. Lieben Schwermer / wenn wir Lutherum nicht gekennet / seine Bücher nicht gelesen / vnd den freidigen gewissen Geist (wie er es verteutschet vnd glosiret hat / Psalm. 51.) welchen jm der fromme Gott für vielen tausenden reichlich gegeben / erfahren hetten / so möchte man solche lame zoten fürbringen. Vns die wir jn / so viel Jar / in seinem schönen herrlichen alter / in so vieler schwerer arbeit / gewaltigen certaminibus vnd händeln / in seinen herrlichen disputationibus vnd lectionibus persönlich gehöret / wirt man es diß Jar nicht bereden / sondern müssen sagen / wie es an jm selber ist / Teuffel du leugest / vñ tichtest solches vnverschämpt vnd gröblich auff den heiligen werckzeug Gottes / vnter der Erden / derselbige Gott sol dir es auch vergelten / Amen. Ich fluche nicht / sondern bette / das hörestu wol. Zum andern / wirt noch ein sonderlicher feiner schwang mit eingeführet / Denn nach dem Philippus also Lutherum auff der Schwermer meinung sol geführet haben / vnd begeret derhalben ein lindes schreiben an Tag zugeben / die warheit (mit vrlaub) zu bezeugen / vnd der Kirchen zuhelffen / Sol Lutherus sich deß haben geweigert / vnter dem schein / daß er damit die gantze Lehre würde

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/739
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/739>, abgerufen am 22.11.2024.