Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.nen letzten Odem vber jn lassen. Gehab dich wol / Vnd bedencke dz du nit allein meiner ältesten vnd besten Freunde einer bist / sondern das ich dich vmb deß Christi willen / den wir zu gleiche lehren / liebe. Wir sind Sünder / der aber ist vnser Gerechtigkeit / der da lebet in ewigkeit / Amen. 17. Januarij 1546. Grüsse in aller ehrerbietung deine / vnd die deinen von vnser aller wegen. Martinus Luther D. Zum vierdten / wil ich nichts dauon sagen / daß er in den dreyen Wochen / so er zu Eißleben gewesen / zwey mal Communicieret hat / viel herrlicher tröstlicher rede von jhm gehöret sind / aber kein wort dauon vernommen ist / daß er mit dem wenigsten an seiner vo rigen lehre gezweiffelt hette / Sondern diß ist alles gar wol zu betrachten / als jn die letzte Stunde seines abschiedes betretten / die keinen Menschen lest schertzen noch liegen / vnd er jetzund seinen Geist solle von sich geben / das Leib vnd Seel wollen scheiden / hat jm Doctor Jonas Seliger zugeruffen / vnnd gefraget: Ob er nun auff Christum / vnnd die Lehre / wie er die geprediget / wolte beständig sterben / hat der selige Mann / mit heller vernemlicher Stimme / daß man es deutlichen / im gantzen Gemach hören kündte / diß letzte wort auff Erden geredet / damit seinen Mund vnd ende vernünfftig vnnd Christlich geschlossen / vnnd frölich Ja gesaget / Tom. 8. Ihenen fol. 424. Nun köndten die Sacramentschwermer nicht leugnen / daß ein eben groß vnnd fürnemes theil seiner Lehre / diese Bücher vnd Schrifften gewesen sind / so er wider jhre Rotten öffentlichen hat lassen außgehen / welche Lehre er wider repetiret / vnd sich darzu bekannt in seiner letzten Predigt zu Wittenberg / vnnd folgenden seinen letzten Predigten (nach dem er von Wittenberg kommen) zu Hall vnnd Eißleben / für welche wir dem Herren Magistro Ioanni Aurifabro billich ewig dancken sollen / daß er dieselbigen auffgezeichnet hat / denn worzu sie vns nütze seyn / erfahren wir jetzund allzu wol. nen letzten Odem vber jn lassen. Gehab dich wol / Vnd bedencke dz du nit allein meiner ältesten vnd besten Freunde einer bist / sondern das ich dich vmb deß Christi willen / den wir zu gleiche lehren / liebe. Wir sind Sünder / der aber ist vnser Gerechtigkeit / der da lebet in ewigkeit / Amen. 17. Januarij 1546. Grüsse in aller ehrerbietung deine / vnd die deinen von vnser aller wegen. Martinus Luther D. Zum vierdten / wil ich nichts dauon sagen / daß er in den dreyen Wochen / so er zu Eißleben gewesen / zwey mal Communicieret hat / viel herrlicher tröstlicher rede von jhm gehöret sind / aber kein wort dauon vernommen ist / daß er mit dem wenigsten an seiner vo rigen lehre gezweiffelt hette / Sondern diß ist alles gar wol zu betrachten / als jn die letzte Stunde seines abschiedes betretten / die keinen Menschen lest schertzen noch liegen / vnd er jetzund seinen Geist solle von sich geben / das Leib vnd Seel wollen scheiden / hat jm Doctor Jonas Seliger zugeruffen / vnnd gefraget: Ob er nun auff Christum / vnnd die Lehre / wie er die geprediget / wolte beständig sterben / hat der selige Mann / mit heller vernemlicher Stimme / daß man es deutlichen / im gantzen Gemach hören kündte / diß letzte wort auff Erden geredet / damit seinen Mund vnd ende vernünfftig vnnd Christlich geschlossen / vnnd frölich Ja gesaget / Tom. 8. Ihenen fol. 424. Nun köndten die Sacramentschwermer nicht leugnen / daß ein eben groß vnnd fürnemes theil seiner Lehre / diese Bücher vnd Schrifften gewesen sind / so er wider jhre Rotten öffentlichen hat lassen außgehen / welche Lehre er wider repetiret / vnd sich darzu bekannt in seiner letzten Predigt zu Wittenberg / vnnd folgenden seinen letzten Predigten (nach dem er von Wittenberg kommen) zu Hall vnnd Eißleben / für welche wir dem Herren Magistro Ioanni Aurifabro billich ewig dancken sollen / daß er dieselbigen auffgezeichnet hat / denn worzu sie vns nütze seyn / erfahren wir jetzund allzu wol. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0747" n="731"/> nen letzten Odem vber jn lassen. Gehab dich wol / Vnd bedencke dz du nit allein meiner ältesten vnd besten Freunde einer bist / sondern das ich dich vmb deß Christi willen / den wir zu gleiche lehren / liebe. Wir sind Sünder / der aber ist vnser Gerechtigkeit / der da lebet in ewigkeit / Amen. 17. Januarij 1546. Grüsse in aller ehrerbietung deine / vnd die deinen von vnser aller wegen.</p> <p>Martinus Luther D.</p> <p>Zum vierdten / wil ich nichts dauon sagen / daß er in den dreyen Wochen / so er zu Eißleben gewesen / zwey mal Communicieret hat / viel herrlicher tröstlicher rede von jhm gehöret sind / aber kein wort dauon vernommen ist / daß er mit dem wenigsten an seiner vo rigen lehre gezweiffelt hette / Sondern diß ist alles gar wol zu betrachten / als jn die letzte Stunde seines abschiedes betretten / die keinen Menschen lest schertzen noch liegen / vnd er jetzund seinen Geist solle von sich geben / das Leib vnd Seel wollen scheiden / hat jm Doctor Jonas Seliger zugeruffen / vnnd gefraget: Ob er nun auff Christum / vnnd die Lehre / wie er die geprediget / wolte beständig sterben / hat der selige Mann / mit heller vernemlicher Stimme / daß man es deutlichen / im gantzen Gemach hören kündte / diß letzte wort auff Erden geredet / damit seinen Mund vnd ende vernünfftig vnnd Christlich geschlossen / vnnd frölich Ja gesaget / Tom. 8. Ihenen fol. 424. Nun köndten die Sacramentschwermer nicht leugnen / daß ein eben groß vnnd fürnemes theil seiner Lehre / diese Bücher vnd Schrifften gewesen sind / so er wider jhre Rotten öffentlichen hat lassen außgehen / welche Lehre er wider repetiret / vnd sich darzu bekannt in seiner letzten Predigt zu Wittenberg / vnnd folgenden seinen letzten Predigten (nach dem er von Wittenberg kommen) zu Hall vnnd Eißleben / für welche wir dem Herren Magistro Ioanni Aurifabro billich ewig dancken sollen / daß er dieselbigen auffgezeichnet hat / denn worzu sie vns nütze seyn / erfahren wir jetzund allzu wol.</p> </div> </body> </text> </TEI> [731/0747]
nen letzten Odem vber jn lassen. Gehab dich wol / Vnd bedencke dz du nit allein meiner ältesten vnd besten Freunde einer bist / sondern das ich dich vmb deß Christi willen / den wir zu gleiche lehren / liebe. Wir sind Sünder / der aber ist vnser Gerechtigkeit / der da lebet in ewigkeit / Amen. 17. Januarij 1546. Grüsse in aller ehrerbietung deine / vnd die deinen von vnser aller wegen.
Martinus Luther D.
Zum vierdten / wil ich nichts dauon sagen / daß er in den dreyen Wochen / so er zu Eißleben gewesen / zwey mal Communicieret hat / viel herrlicher tröstlicher rede von jhm gehöret sind / aber kein wort dauon vernommen ist / daß er mit dem wenigsten an seiner vo rigen lehre gezweiffelt hette / Sondern diß ist alles gar wol zu betrachten / als jn die letzte Stunde seines abschiedes betretten / die keinen Menschen lest schertzen noch liegen / vnd er jetzund seinen Geist solle von sich geben / das Leib vnd Seel wollen scheiden / hat jm Doctor Jonas Seliger zugeruffen / vnnd gefraget: Ob er nun auff Christum / vnnd die Lehre / wie er die geprediget / wolte beständig sterben / hat der selige Mann / mit heller vernemlicher Stimme / daß man es deutlichen / im gantzen Gemach hören kündte / diß letzte wort auff Erden geredet / damit seinen Mund vnd ende vernünfftig vnnd Christlich geschlossen / vnnd frölich Ja gesaget / Tom. 8. Ihenen fol. 424. Nun köndten die Sacramentschwermer nicht leugnen / daß ein eben groß vnnd fürnemes theil seiner Lehre / diese Bücher vnd Schrifften gewesen sind / so er wider jhre Rotten öffentlichen hat lassen außgehen / welche Lehre er wider repetiret / vnd sich darzu bekannt in seiner letzten Predigt zu Wittenberg / vnnd folgenden seinen letzten Predigten (nach dem er von Wittenberg kommen) zu Hall vnnd Eißleben / für welche wir dem Herren Magistro Ioanni Aurifabro billich ewig dancken sollen / daß er dieselbigen auffgezeichnet hat / denn worzu sie vns nütze seyn / erfahren wir jetzund allzu wol.
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