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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1526.

Also sagen sie auch / Es schicket sich nit / daß Gott im Sacrament so viel Wunderwerck sol thun / als die er sonst nirgendt thut. Denn daß wir gleuben / das der einige Leib Christi / an hundert tausent enden sey / souiel Brots gebrochen wirdt / vnnd daß mit dem Brot vnnd Wein warhafftig vnnd wesentlich zugegen sey / dargereicht vnd empfangen werde der Leib vnd Blut Christi / das halten sie für ein vngleubig ding / machen grosse Wunder dauon / sehen aber nicht / daß es eitel / vnnütze Gedancken sind. Denn wenn man es also wil messen / so müste man keine Creatur bleiben lassen. Denn wenn ich solte vnnd köndte die Creaturen außmessen / vnnd mit Worten außstreichen / soltestu eben so grosse / ja noch grössere Wunder darinnen sehen / als in diesem Sacrament / etc.

2. Christus vnd der H. Geist müssen sich lassen zur Schulen füren von den Sacramentierern.

Der ander Grund / den sie füren / ist / Es sey nicht von nöten. Da muß sich Christus lassen zur Schulen führen vnd meistern / der heilige Geist hat es nicht recht troffen. Denn so sagen sie / Wenn ich gleube an Ihesum Christum / der für mich gestorben ist / was ists noth / daß ich gleube an den gebackenen Gott? Wolan / er wirdt sie auch ein mal backen / daß jhnen die Rinde wirdt verbrennen. Wer saget nun das? Gott oder ein Mensch? Ein Mensch sagt es. Warumb? Darumb / daß sie der Sathan besessen Der Sathan hat die Sacramentierer besessen.hat / haben nicht mehr gelernet / denn die Wort reden vnnd predigen / Christus ist für vns gestorben / aufferstanden / vnd dergleichen / im Hertzen aber fühlen sie nichts dauon. Wilstu nun Gott meistern / was noth vnd nicht noth sey / vnnd nach deinem dünckel richten vnd schliessen? Viel billicher kehren wir es vmb / vnd sagen / Gott wil es so haben / darumb ist dein dünckel falsch. Was Gott für nötig ansihet / wer bistu / daß du darffst darwider reden? Darumb bistu warhafftig ein Lügner / etc.

Also verblendet der Teuffel die Leute / daß sie kein Gottes Werck recht ansehen können. Zum andern / daß sie auch das

Anno 1526.

Also sagen sie auch / Es schicket sich nit / daß Gott im Sacrament so viel Wunderwerck sol thun / als die er sonst nirgendt thut. Denn daß wir gleuben / das der einige Leib Christi / an hundert tausent enden sey / souiel Brots gebrochen wirdt / vnnd daß mit dem Brot vnnd Wein warhafftig vnnd wesentlich zugegen sey / dargereicht vnd empfangen werde der Leib vnd Blut Christi / das halten sie für ein vngleubig ding / machen grosse Wunder dauon / sehen aber nicht / daß es eitel / vnnütze Gedancken sind. Denn wenn man es also wil messen / so müste man keine Creatur bleiben lassen. Denn wenn ich solte vnnd köndte die Creaturen außmessen / vnnd mit Worten außstreichen / soltestu eben so grosse / ja noch grössere Wunder darinnen sehen / als in diesem Sacrament / etc.

2. Christus vnd der H. Geist müssen sich lassen zur Schulen füren von den Sacramentierern.

Der ander Grund / den sie füren / ist / Es sey nicht von nöten. Da muß sich Christus lassen zur Schulen führen vnd meistern / der heilige Geist hat es nicht recht troffen. Denn so sagen sie / Wenn ich gleube an Ihesum Christum / der für mich gestorben ist / was ists noth / daß ich gleube an den gebackenen Gott? Wolan / er wirdt sie auch ein mal backen / daß jhnen die Rinde wirdt verbrennen. Wer saget nun das? Gott oder ein Mensch? Ein Mensch sagt es. Warumb? Darumb / daß sie der Sathan besessen Der Sathan hat die Sacramentierer besessen.hat / haben nicht mehr gelernet / denn die Wort reden vnnd predigen / Christus ist für vns gestorben / aufferstanden / vnd dergleichen / im Hertzen aber fühlen sie nichts dauon. Wilstu nun Gott meistern / was noth vnd nicht noth sey / vnnd nach deinem dünckel richten vnd schliessen? Viel billicher kehren wir es vmb / vnd sagen / Gott wil es so haben / darumb ist dein dünckel falsch. Was Gott für nötig ansihet / wer bistu / daß du darffst darwider reden? Darumb bistu warhafftig ein Lügner / etc.

Also verblendet der Teuffel die Leute / daß sie kein Gottes Werck recht ansehen können. Zum andern / daß sie auch das

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[78/0094] Also sagen sie auch / Es schicket sich nit / daß Gott im Sacrament so viel Wunderwerck sol thun / als die er sonst nirgendt thut. Denn daß wir gleuben / das der einige Leib Christi / an hundert tausent enden sey / souiel Brots gebrochen wirdt / vnnd daß mit dem Brot vnnd Wein warhafftig vnnd wesentlich zugegen sey / dargereicht vnd empfangen werde der Leib vnd Blut Christi / das halten sie für ein vngleubig ding / machen grosse Wunder dauon / sehen aber nicht / daß es eitel / vnnütze Gedancken sind. Denn wenn man es also wil messen / so müste man keine Creatur bleiben lassen. Denn wenn ich solte vnnd köndte die Creaturen außmessen / vnnd mit Worten außstreichen / soltestu eben so grosse / ja noch grössere Wunder darinnen sehen / als in diesem Sacrament / etc. Der ander Grund / den sie füren / ist / Es sey nicht von nöten. Da muß sich Christus lassen zur Schulen führen vnd meistern / der heilige Geist hat es nicht recht troffen. Denn so sagen sie / Wenn ich gleube an Ihesum Christum / der für mich gestorben ist / was ists noth / daß ich gleube an den gebackenen Gott? Wolan / er wirdt sie auch ein mal backen / daß jhnen die Rinde wirdt verbrennen. Wer saget nun das? Gott oder ein Mensch? Ein Mensch sagt es. Warumb? Darumb / daß sie der Sathan besessen hat / haben nicht mehr gelernet / denn die Wort reden vnnd predigen / Christus ist für vns gestorben / aufferstanden / vnd dergleichen / im Hertzen aber fühlen sie nichts dauon. Wilstu nun Gott meistern / was noth vnd nicht noth sey / vnnd nach deinem dünckel richten vnd schliessen? Viel billicher kehren wir es vmb / vnd sagen / Gott wil es so haben / darumb ist dein dünckel falsch. Was Gott für nötig ansihet / wer bistu / daß du darffst darwider reden? Darumb bistu warhafftig ein Lügner / etc. Der Sathan hat die Sacramentierer besessen. Also verblendet der Teuffel die Leute / daß sie kein Gottes Werck recht ansehen können. Zum andern / daß sie auch das

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/94>, abgerufen am 21.11.2024.