Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1526.sehen / daß sie Narren sind. Es sind nur drey Wort / Das ist mein Leib. Da gibt einer dem Wörtlein / das / eine Nasen / vnnd Drey Wort (Das ist mein Leib) werden jemmerlich von den Sacramentierern geradbrecht.reissets von dem Brot / daß mans so sol deuten / Nemet / esset / das ist mein Leib / gerade als wenn ich spreche / Nim hin / vnnd jß / hie sitzt Hans mit der Roten Joppen. Der ander nimpt das Wörtlein / Ist / das sol jhm souiel heissen / als das Wort / bedeutet. Der dritte saget / (Das ist mein Leib) heisset so viel / als / das ist eine Figur meines Leibes / setzen solehe eigene Trewme ohne allen Grund der Schrifft. Diese Schwermer fechten mich nicht an / sind auch nicht werth / daß man sich mit jhnen schlage / Es sind grobe Grammatische Schwermer / die andern sind doch subtile Philosophische Schwermer. Darumb laß sie fahren / vnd laß vns bey den Worten bleiben / wie sie lauten / daß im Brot / der Leib Christi / vnd im Wein / Warhafftig sein Blut sey. Nicht daß er sonst nicht anderswo mit seinem Leib vnd Blut sey / denn er ist gantz mit Fleisch vnnd Blut in der Gleubigen hertzen / sondern daß er vns wil gewiß Ohne das Wort kan vnd sol man Christum nicht fassen.machen / wo vnnd wie du jhn fassen solst. Da ist das Wort / das sagt / Wenn du das Brot jssest / so jssestu seinen Leib / für dich gegeben / Wenn das nicht da were / wolte ich das Brot auch nicht ansehen / etc. Weil wir nun den Schatz erhalten haben / daß wir vns nicht lassen den Kern auß der Schalen nemen / vnnd die Sprew für das Korn behalten / ist nun zupredigen / wie man deß Sacraments brauchen vnd geniessen sol. Denn es nicht gnug daran ist / daß wir wissen / warumb es da ist / vnd warumb oder wozu es vns gegeben wirdt zuentpfahen. Da haben sie aber das Hertzleid anzurichten / der Teuffel kans nicht lassen / er muß besudeln / was Gott macht vnnd redet / kan ers nicht gar hinweg reissen / so macht er ja eine hole Nuß / Bapst. Sacramentierer.darauß. Der Bapst hat vns eine gestalt genommen: Diese aber lassen vns beyde gestalt / machen aber ein Loch in die Nuß / daß Anno 1526.sehen / daß sie Narren sind. Es sind nur drey Wort / Das ist mein Leib. Da gibt einer dem Wörtlein / das / eine Nasen / vnnd Drey Wort (Das ist mein Leib) werden jemmerlich von den Sacramentierern geradbrecht.reissets von dem Brot / daß mans so sol deuten / Nemet / esset / das ist mein Leib / gerade als wenn ich spreche / Nim hin / vnnd jß / hie sitzt Hans mit der Roten Joppen. Der ander nimpt das Wörtlein / Ist / das sol jhm souiel heissen / als das Wort / bedeutet. Der dritte saget / (Das ist mein Leib) heisset so viel / als / das ist eine Figur meines Leibes / setzen solehe eigene Trewme ohne allen Grund der Schrifft. Diese Schwermer fechten mich nicht an / sind auch nicht werth / daß man sich mit jhnen schlage / Es sind grobe Grammatische Schwermer / die andern sind doch subtile Philosophische Schwermer. Darumb laß sie fahren / vnd laß vns bey den Worten bleiben / wie sie lauten / daß im Brot / der Leib Christi / vnd im Wein / Warhafftig sein Blut sey. Nicht daß er sonst nicht anderswo mit seinem Leib vnd Blut sey / denn er ist gantz mit Fleisch vnnd Blut in der Gleubigen hertzen / sondern daß er vns wil gewiß Ohne das Wort kan vnd sol man Christum nicht fassen.machen / wo vnnd wie du jhn fassen solst. Da ist das Wort / das sagt / Wenn du das Brot jssest / so jssestu seinen Leib / für dich gegeben / Wenn das nicht da were / wolte ich das Brot auch nicht ansehen / etc. Weil wir nun den Schatz erhalten haben / daß wir vns nicht lassen den Kern auß der Schalen nemen / vnnd die Sprew für das Korn behalten / ist nun zupredigen / wie man deß Sacramẽts brauchen vnd geniessen sol. Denn es nicht gnug daran ist / daß wir wissen / warumb es da ist / vnd warumb oder wozu es vns gegeben wirdt zuentpfahen. Da haben sie aber das Hertzleid anzurichten / der Teuffel kans nicht lassen / er muß besudeln / was Gott macht vnnd redet / kan ers nicht gar hinweg reissen / so macht er ja eine hole Nuß / Bapst. Sacramentierer.darauß. Der Bapst hat vns eine gestalt genommen: Diese aber lassen vns beyde gestalt / machen aber ein Loch in die Nuß / daß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0096" n="80"/><note place="left">Anno 1526.</note>sehen / daß sie Narren sind. Es sind nur drey Wort / Das ist mein Leib. Da gibt einer dem Wörtlein / das / eine Nasen / vnnd <note place="left">Drey Wort (Das ist mein Leib) werden jemmerlich von den Sacramentierern geradbrecht.</note>reissets von dem Brot / daß mans so sol deuten / Nemet / esset / das ist mein Leib / gerade als wenn ich spreche / Nim hin / vnnd jß / hie sitzt Hans mit der Roten Joppen. Der ander nimpt das Wörtlein / Ist / das sol jhm souiel heissen / als das Wort / bedeutet. Der dritte saget / (Das ist mein Leib) heisset so viel / als / das ist eine Figur meines Leibes / setzen solehe eigene Trewme ohne allen Grund der Schrifft. Diese Schwermer fechten mich nicht an / sind auch nicht werth / daß man sich mit jhnen schlage / Es sind grobe Grammatische Schwermer / die andern sind doch subtile Philosophische Schwermer.</p> <p>Darumb laß sie fahren / vnd laß vns bey den Worten bleiben / wie sie lauten / daß im Brot / der Leib Christi / vnd im Wein / Warhafftig sein Blut sey. Nicht daß er sonst nicht anderswo mit seinem Leib vnd Blut sey / denn er ist gantz mit Fleisch vnnd Blut in der Gleubigen hertzen / sondern daß er vns wil gewiß <note place="left">Ohne das Wort kan vnd sol man Christum nicht fassen.</note>machen / wo vnnd wie du jhn fassen solst. Da ist das Wort / das sagt / Wenn du das Brot jssest / so jssestu seinen Leib / für dich gegeben / Wenn das nicht da were / wolte ich das Brot auch nicht ansehen / etc.</p> <p>Weil wir nun den Schatz erhalten haben / daß wir vns nicht lassen den Kern auß der Schalen nemen / vnnd die Sprew für das Korn behalten / ist nun zupredigen / wie man deß Sacramẽts brauchen vnd geniessen sol. Denn es nicht gnug daran ist / daß wir wissen / warumb es da ist / vnd warumb oder wozu es vns gegeben wirdt zuentpfahen.</p> <p>Da haben sie aber das Hertzleid anzurichten / der Teuffel kans nicht lassen / er muß besudeln / was Gott macht vnnd redet / kan ers nicht gar hinweg reissen / so macht er ja eine hole Nuß / <note place="left">Bapst. Sacramentierer.</note>darauß. Der Bapst hat vns eine gestalt genommen: Diese aber lassen vns beyde gestalt / machen aber ein Loch in die Nuß / daß </p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0096]
sehen / daß sie Narren sind. Es sind nur drey Wort / Das ist mein Leib. Da gibt einer dem Wörtlein / das / eine Nasen / vnnd reissets von dem Brot / daß mans so sol deuten / Nemet / esset / das ist mein Leib / gerade als wenn ich spreche / Nim hin / vnnd jß / hie sitzt Hans mit der Roten Joppen. Der ander nimpt das Wörtlein / Ist / das sol jhm souiel heissen / als das Wort / bedeutet. Der dritte saget / (Das ist mein Leib) heisset so viel / als / das ist eine Figur meines Leibes / setzen solehe eigene Trewme ohne allen Grund der Schrifft. Diese Schwermer fechten mich nicht an / sind auch nicht werth / daß man sich mit jhnen schlage / Es sind grobe Grammatische Schwermer / die andern sind doch subtile Philosophische Schwermer.
Anno 1526.
Drey Wort (Das ist mein Leib) werden jemmerlich von den Sacramentierern geradbrecht. Darumb laß sie fahren / vnd laß vns bey den Worten bleiben / wie sie lauten / daß im Brot / der Leib Christi / vnd im Wein / Warhafftig sein Blut sey. Nicht daß er sonst nicht anderswo mit seinem Leib vnd Blut sey / denn er ist gantz mit Fleisch vnnd Blut in der Gleubigen hertzen / sondern daß er vns wil gewiß machen / wo vnnd wie du jhn fassen solst. Da ist das Wort / das sagt / Wenn du das Brot jssest / so jssestu seinen Leib / für dich gegeben / Wenn das nicht da were / wolte ich das Brot auch nicht ansehen / etc.
Ohne das Wort kan vnd sol man Christum nicht fassen. Weil wir nun den Schatz erhalten haben / daß wir vns nicht lassen den Kern auß der Schalen nemen / vnnd die Sprew für das Korn behalten / ist nun zupredigen / wie man deß Sacramẽts brauchen vnd geniessen sol. Denn es nicht gnug daran ist / daß wir wissen / warumb es da ist / vnd warumb oder wozu es vns gegeben wirdt zuentpfahen.
Da haben sie aber das Hertzleid anzurichten / der Teuffel kans nicht lassen / er muß besudeln / was Gott macht vnnd redet / kan ers nicht gar hinweg reissen / so macht er ja eine hole Nuß / darauß. Der Bapst hat vns eine gestalt genommen: Diese aber lassen vns beyde gestalt / machen aber ein Loch in die Nuß / daß
Bapst. Sacramentierer.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |