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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Also soll ein jeglicher wissen zu antworten / sonderlich wennAnno 1526. er angefochten wirdt / vnd die Verfolgung hergehet / daß er könneTrost der frommen gleubigen hertzen / menn sie zum tisch des Herrn gehen. sagen / So verstehe ich die Wort / daß da sein Leib vnnd Blut mir geschenckt wirdt / zur vergebung der Sünden. Derhalben muß ein jeglicher Christ wissen diese Wort von Buchstaben zu Buchstaben / daß er sagen kan von Hertzen / Da hat mir mein HERR seinen Leib vnd Blut / im Brot vnd Wein gegeben / daß ichs essen vnd trincken soll / vnnd soll mein sein / soll darzu sicher sein / daß mir meine Sünde vergeben sind / vnd daß ich des Todes vnd der Helle loß sein soll / vnd ewigs Leben haben / Gottes Kind vnnd ein Erbe des Himmels sein. Darumb gehe ich auch zum Sacrament / solches zu suchen / Denn ich bin ein armer Sünder / habe den Tod für mir / da muß ich hindurch / der Teuffel ficht mich an / vnnd stecke in allerley not vnnd fährligkeit. Weil ich nun in Sünden des Teuffels vnnd Todes gefangner bin / füle daß ich schwach bin im Glauben / kalt in der Liebe / wünderlich / vngedültig / neidisch / die Sünde klebet hinden vnnd forn an mir / Darumb komme ich hieher / da ich Christus Wort finde / vnd höre / daß mir vergebung der Sünden / durch seinen Tod vnnd Blut soll geschencket sein. Wenn wir nun also das Geschenck hin haben / sollen wir denn solches veekündigen / auff daß wir ander Leute darzu bringen. Sihe / so solt man die Kinder vnd einfeltigen vnderweisen vom Sacrament / daß sie wüsten was sie da suchen solten.

Daß heissen wir nun den rechten Brauch / nicht also / daßRechter brauch des Abendmals. es nur gethan sey / vnd der Kirchen gehorsam vollbracht. Denn so möchte eine Saw auch wol hinzu gehen. Es ist nicht vmbs Wercks willen zuthun / sondern daß dein Hertz Trost empfahe / vnnd gestercket werde / wie die Wort lauten / Der für euch gegeben / Das für euch vergossen wirdt. Vnnd wenn gleich die Wort nicht da stünden / wie sie Paulus aussen lesset / so hastu dennoch den Leib / der für deine Sünde gestorben / vnnd das Blut / so

Also soll ein jeglicher wissen zu antworten / sonderlich wennAnno 1526. er angefochten wirdt / vnd die Verfolgung hergehet / daß er könneTrost der from̃en gleubigen hertzen / menn sie zum tisch des Herrn gehen. sagen / So verstehe ich die Wort / daß da sein Leib vnnd Blut mir geschenckt wirdt / zur vergebung der Sünden. Derhalben muß ein jeglicher Christ wissen diese Wort von Buchstaben zu Buchstaben / daß er sagen kan von Hertzen / Da hat mir mein HERR seinen Leib vnd Blut / im Brot vnd Wein gegeben / daß ichs essen vnd trincken soll / vnnd soll mein sein / soll darzu sicher sein / daß mir meine Sünde vergeben sind / vnd daß ich des Todes vnd der Helle loß sein soll / vnd ewigs Leben haben / Gottes Kind vnnd ein Erbe des Himmels sein. Darumb gehe ich auch zum Sacrament / solches zu suchen / Denn ich bin ein armer Sünder / habe den Tod für mir / da muß ich hindurch / der Teuffel ficht mich an / vnnd stecke in allerley not vnnd fährligkeit. Weil ich nun in Sünden des Teuffels vnnd Todes gefangner bin / füle daß ich schwach bin im Glauben / kalt in der Liebe / wünderlich / vngedültig / neidisch / die Sünde klebet hinden vnnd forn an mir / Darumb komme ich hieher / da ich Christus Wort finde / vnd höre / daß mir vergebung der Sünden / durch seinen Tod vnnd Blut soll geschencket sein. Wenn wir nun also das Geschenck hin haben / sollen wir denn solches veekündigen / auff daß wir ander Leute darzu bringen. Sihe / so solt man die Kinder vnd einfeltigen vnderweisen vom Sacrament / daß sie wüsten was sie da suchen solten.

Daß heissen wir nun den rechten Brauch / nicht also / daßRechter brauch des Abendmals. es nur gethan sey / vnd der Kirchen gehorsam vollbracht. Denn so möchte eine Saw auch wol hinzu gehen. Es ist nicht vmbs Wercks willen zuthun / sondern daß dein Hertz Trost empfahe / vnnd gestercket werde / wie die Wort lauten / Der für euch gegeben / Das für euch vergossen wirdt. Vnnd wenn gleich die Wort nicht da stünden / wie sie Paulus aussen lesset / so hastu dennoch den Leib / der für deine Sünde gestorben / vnnd das Blut / so

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[83/0099] Also soll ein jeglicher wissen zu antworten / sonderlich wenn er angefochten wirdt / vnd die Verfolgung hergehet / daß er könne sagen / So verstehe ich die Wort / daß da sein Leib vnnd Blut mir geschenckt wirdt / zur vergebung der Sünden. Derhalben muß ein jeglicher Christ wissen diese Wort von Buchstaben zu Buchstaben / daß er sagen kan von Hertzen / Da hat mir mein HERR seinen Leib vnd Blut / im Brot vnd Wein gegeben / daß ichs essen vnd trincken soll / vnnd soll mein sein / soll darzu sicher sein / daß mir meine Sünde vergeben sind / vnd daß ich des Todes vnd der Helle loß sein soll / vnd ewigs Leben haben / Gottes Kind vnnd ein Erbe des Himmels sein. Darumb gehe ich auch zum Sacrament / solches zu suchen / Denn ich bin ein armer Sünder / habe den Tod für mir / da muß ich hindurch / der Teuffel ficht mich an / vnnd stecke in allerley not vnnd fährligkeit. Weil ich nun in Sünden des Teuffels vnnd Todes gefangner bin / füle daß ich schwach bin im Glauben / kalt in der Liebe / wünderlich / vngedültig / neidisch / die Sünde klebet hinden vnnd forn an mir / Darumb komme ich hieher / da ich Christus Wort finde / vnd höre / daß mir vergebung der Sünden / durch seinen Tod vnnd Blut soll geschencket sein. Wenn wir nun also das Geschenck hin haben / sollen wir denn solches veekündigen / auff daß wir ander Leute darzu bringen. Sihe / so solt man die Kinder vnd einfeltigen vnderweisen vom Sacrament / daß sie wüsten was sie da suchen solten. Anno 1526. Trost der from̃en gleubigen hertzen / menn sie zum tisch des Herrn gehen. Daß heissen wir nun den rechten Brauch / nicht also / daß es nur gethan sey / vnd der Kirchen gehorsam vollbracht. Denn so möchte eine Saw auch wol hinzu gehen. Es ist nicht vmbs Wercks willen zuthun / sondern daß dein Hertz Trost empfahe / vnnd gestercket werde / wie die Wort lauten / Der für euch gegeben / Das für euch vergossen wirdt. Vnnd wenn gleich die Wort nicht da stünden / wie sie Paulus aussen lesset / so hastu dennoch den Leib / der für deine Sünde gestorben / vnnd das Blut / so Rechter brauch des Abendmals.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/99>, abgerufen am 21.11.2024.