Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1529.Ich weiß aber / wie diese sache meinem gnedigen Herrn dem N N. angelegen / vnd besorge / wo S. F. G. hören würde / das D. Martinus die vnterredung abermals abgeschlagen / das S. F. G. nicht wenigs willens zu dem Cinglio gewinnen würde / vnd habe nicht geringe vrsache dieser meiner sorge. Derhalben bitte ich vntertheniglich E. F. G. wollen bedencken / was hierin zuthun sey. Ich sehe für gut an / das mein gnedigster Herr / als weren S. Churf. G. darumm angesuchet von mir / solches abschaffe / das ich m. g. h. dem N. N. diese antwort zuschriebe / mein gnedigster Herr der Churfürst / wolte vns dißmal nicht erleuben / damit s. f. g. mit gelimpfflicher antwort gestillet würde. Ich bitte vntertheniglich / E. F. G. wollen die sache / die meines bedünckens nicht zuuerachten / bedencken / vnd mir gnediglich antworten lassen / das ich m. g. h. dem N. N. wie ich billich sol / antworten möge. Gott beware E. F. G. durch seine barmhertzigkeit ewiglich. Datum Wittenberg / Freytags nach Exaudi / Anno 1529. SO ist auch dauon verhanden ein Schrifft Lutheri / an Landgraffen Philippum zu Hessen / die lautet also: Gnad vnd fried in Christo. Durchleuchtiger / hochgeborner Fürst / gnediger Herr / ich habe E. F. G. schrifft vnd gnediges begeren / das ich mich sol gen Marburg begeben / mit Oecolampad vnd den seinen / eine vnterrede D. Luther / ob er gleich weis / das alle vnterred mit den Sacramentirern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnnd gern mit jnen conferirn / vnd alles thun / was zu Christlicher einigkeit nötig vnnd dienlich ist.zuhaben / deß zwiespalts halben vom Sacrament / ob Gott wolte friede vnd einigkeit geben / vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechte hoffnung habe zu solchem friede / so ist doch ja E. F. G. fleis vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleis zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Denn ich den rhum mit warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) das sie mehr zum frieden vnd einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. ebensomehr bey zeit dürre heraus sagen / was ich dencke / Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. das E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel des gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnd ernstlich suchet / Denn was hilffts / zusammen komen vnd vnterreden / so beyder Heimlicher tück der Sacramentierer.teil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen. Mich sihet die sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleis ein stücklein / daraus nichts guts folgen wil / nemlich / das sie hernach wieder vns rhümen mögen / wie kein fehl an jhnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. namen / als weren wir feinde des friedes vnd der warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / das ich hie nit ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter Anno 1529.Ich weiß aber / wie diese sache meinem gnedigen Herrn dem N N. angelegen / vnd besorge / wo S. F. G. hören würde / das D. Martinus die vnterredung abermals abgeschlagen / das S. F. G. nicht wenigs willens zu dem Cinglio gewinnen würde / vnd habe nicht geringe vrsache dieser meiner sorge. Derhalben bitte ich vntertheniglich E. F. G. wollen bedencken / was hierin zuthun sey. Ich sehe für gut an / das mein gnedigster Herr / als weren S. Churf. G. darum̃ angesuchet von mir / solches abschaffe / das ich m. g. h. dem N. N. diese antwort zuschriebe / mein gnedigster Herr der Churfürst / wolte vns dißmal nicht erleuben / damit s. f. g. mit gelimpfflicher antwort gestillet würde. Ich bitte vntertheniglich / E. F. G. wollen die sache / die meines bedünckens nicht zuuerachten / bedencken / vnd mir gnediglich antworten lassen / das ich m. g. h. dem N. N. wie ich billich sol / antworten möge. Gott beware E. F. G. durch seine barmhertzigkeit ewiglich. Datum Wittenberg / Freytags nach Exaudi / Anno 1529. SO ist auch dauon verhanden ein Schrifft Lutheri / an Landgraffen Philippum zu Hessen / die lautet also: Gnad vnd fried in Christo. Durchleuchtiger / hochgeborner Fürst / gnediger Herr / ich habe E. F. G. schrifft vnd gnediges begeren / das ich mich sol gen Marburg begeben / mit Oecolampad vnd den seinen / eine vnterrede D. Luther / ob er gleich weis / das alle vnterred mit den Sacramẽtirern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnnd gern mit jnen conferirn / vnd alles thun / was zu Christlicher einigkeit nötig vnnd dienlich ist.zuhaben / deß zwiespalts halben vom Sacrament / ob Gott wolte friede vnd einigkeit geben / vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechte hoffnung habe zu solchem friede / so ist doch ja E. F. G. fleis vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleis zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Denn ich den rhum mit warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) das sie mehr zum frieden vnd einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. ebensomehr bey zeit dürre heraus sagen / was ich dencke / Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. das E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel des gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnd ernstlich suchet / Denn was hilffts / zusammen komen vnd vnterreden / so beyder Heimlicher tück der Sacramentierer.teil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen. Mich sihet die sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleis ein stücklein / daraus nichts guts folgen wil / nemlich / das sie hernach wieder vns rhümen mögen / wie kein fehl an jhnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. namen / als weren wir feinde des friedes vnd der warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / das ich hie nit ein Prophet sey. 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N. wie ich billich sol / antworten möge. Gott beware E. F. G. durch seine barmhertzigkeit ewiglich. Datum Wittenberg / Freytags nach Exaudi / Anno 1529.</p> <note place="left">Tom<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/> 4. Ienensi. fol. 466. D. Luther. ad Landgrauium Hessiae, &c.</note> <p>SO ist auch dauon verhanden ein Schrifft Lutheri / an Landgraffen Philippum zu Hessen / die lautet also: Gnad vnd fried in Christo. Durchleuchtiger / hochgeborner Fürst / gnediger Herr / ich habe E. F. G. schrifft vnd gnediges begeren / das ich mich sol gen Marburg begeben / mit Oecolampad vnd den seinen / eine vnterrede <note place="left">D. Luther / ob er gleich weis / das alle vnterred mit den Sacramẽtirern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnnd gern mit jnen conferirn / vnd alles thun / was zu Christlicher einigkeit nötig vnnd dienlich ist.</note>zuhaben / deß zwiespalts halben vom Sacrament / ob Gott wolte friede vnd einigkeit geben / vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechte hoffnung habe zu solchem friede / so ist doch ja E. F. G. fleis vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleis zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Denn ich den rhum mit warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) das sie mehr zum frieden vnd einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. ebensomehr bey zeit dürre heraus sagen / was ich dencke / Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. das E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel des gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnd ernstlich suchet / Denn was hilffts / zusammen komen vnd vnterreden / so beyder <note place="left">Heimlicher tück der Sacramentierer.</note>teil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen. Mich sihet die sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleis ein stücklein / daraus nichts guts folgen wil / nemlich / das sie hernach wieder vns rhümen mögen / wie kein fehl an jhnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. namen / als weren wir feinde des friedes vnd der warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / das ich hie nit ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter </p> </div> </body> </text> </TEI> [64/0110]
Ich weiß aber / wie diese sache meinem gnedigen Herrn dem N N. angelegen / vnd besorge / wo S. F. G. hören würde / das D. Martinus die vnterredung abermals abgeschlagen / das S. F. G. nicht wenigs willens zu dem Cinglio gewinnen würde / vnd habe nicht geringe vrsache dieser meiner sorge. Derhalben bitte ich vntertheniglich E. F. G. wollen bedencken / was hierin zuthun sey. Ich sehe für gut an / das mein gnedigster Herr / als weren S. Churf. G. darum̃ angesuchet von mir / solches abschaffe / das ich m. g. h. dem N. N. diese antwort zuschriebe / mein gnedigster Herr der Churfürst / wolte vns dißmal nicht erleuben / damit s. f. g. mit gelimpfflicher antwort gestillet würde. Ich bitte vntertheniglich / E. F. G. wollen die sache / die meines bedünckens nicht zuuerachten / bedencken / vnd mir gnediglich antworten lassen / das ich m. g. h. dem N. N. wie ich billich sol / antworten möge. Gott beware E. F. G. durch seine barmhertzigkeit ewiglich. Datum Wittenberg / Freytags nach Exaudi / Anno 1529.
Anno 1529. SO ist auch dauon verhanden ein Schrifft Lutheri / an Landgraffen Philippum zu Hessen / die lautet also: Gnad vnd fried in Christo. Durchleuchtiger / hochgeborner Fürst / gnediger Herr / ich habe E. F. G. schrifft vnd gnediges begeren / das ich mich sol gen Marburg begeben / mit Oecolampad vnd den seinen / eine vnterrede zuhaben / deß zwiespalts halben vom Sacrament / ob Gott wolte friede vnd einigkeit geben / vntertheniglich vernommen. Wiewol ich aber eine schlechte hoffnung habe zu solchem friede / so ist doch ja E. F. G. fleis vnd sorge / hierin hoch vnd sehr zu loben / vnd ich für mich willig bin / solchen verlornen / vnd vielleicht auch vns fehrlichen dienst / E. F. G. mit allem fleis zubeweisen / vnd E. F. G. willen vnd fürnemen nach / mich begeben wohin ich sol. Denn ich den rhum mit warheit dem widertheil nicht lassen wil (ob Gott wil) das sie mehr zum frieden vnd einigkeit geneiget weren / denn ich. Ich wil E. F. G. ebensomehr bey zeit dürre heraus sagen / was ich dencke / Aber da bitte ich für / G. F. vnd H. das E. F. G. wolten gnediglich bedencken / oder auch erforschen / ob jenes theil auch geneigt were etwas zuweichen von jhrer meinung / damit endlich vbel nicht erger werde / vnd eben das widerspiel des gerhate / das jetzt E. F. G. so hertzlich vnd ernstlich suchet / Denn was hilffts / zusammen komen vnd vnterreden / so beyder teil mit fürsatz kompt / nichts vberall zuweichen. Mich sihet die sache an / als suchten sie durch E. F. G. fleis ein stücklein / daraus nichts guts folgen wil / nemlich / das sie hernach wieder vns rhümen mögen / wie kein fehl an jhnen gewesen sey / hetten solchen grossen Fürsten beweget / vnd wolten also vns / durch E. F. G. namen / als weren wir feinde des friedes vnd der warheit / sich auffs allerfeinste schmücken. Ich kenne den Teuffel wol / was er suchet / Gott gebe aber / das ich hie nit ein Prophet sey. Denn wo es nicht ein falscher tücke / sondern rechter
D. Luther / ob er gleich weis / das alle vnterred mit den Sacramẽtirern vergebens ist / noch wil er der Oberkeit willfaren / vnnd gern mit jnen conferirn / vnd alles thun / was zu Christlicher einigkeit nötig vnnd dienlich ist.
Heimlicher tück der Sacramentierer.
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