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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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der meinung nicht / das sie Bischoffthumb wollen austheilen / oderAnno 1530. auffrhur machen: Das aber jhre obern gerne viel freundschafft hetten / die in der not jhnen hülffen / stehet sie nicht zuuerdencken / nachdem der N. auch bündnis mit Fürsten vnd Stedten gemacht / auch noch teglich drumb anhelt.

VNd darumb zum beschluß / bitte ich euch vmb der ehre Gottes willen / vnd vmb aller gleubigen willen / auch dem gemeinen Nutz zu gut / ists müglich / machet einen freundlichen brüderlichen friede mit denen / die man Zwinglisch nennet / vnd bedencket / wie gar freundlich der Apostel / vnd viel der alten / miteinander / vnd gegen die frembden / gehandelt haben. Denn jhr wisset ja wol / das der glaube nicht gezwungen sein sol / vnd das man erst die hertzen gewinnen muß / sonst helffen keine eusserliche gebot. Denn gebot vnd Zwang thut nichts / sondern vnterweisung / vnd das man sihet / das jhr die Zwinglischen mit threwen begert zu vnterrichten / vnd nicht zu verderben. Ich hoffe auch nimmer / das jhr der meinung / das man die Zwinglischen mit gewalt zu ewerm glauben dringen sol / oder sie vmb jhres glaubens willen vberziehen / welches doch were wieder alle Schrifft / darzu wieder Luthers eigen schreiben / der in dem viel geschrieben hat / den Türcken betreffent / vnd sonst / welcher glaub gar nicht taug / Ich trawe es euch nicht zu / wiewol mir allerley gesaget wird / bitte antwort.

DAs jhr mich auch bittet / das ich mich von warem verstand deß Sacraments nicht wolle lassen abwenden / dürffet jhr nicht zweiffeln / ich wil ob Gott wil / Gottes zusagen trawen / vnd seinem wort glauben geben / wiewol ich in dieser sachen ewrer meinung auch nicht kan gewiß gemacht werden / aus klarem text ohne gloß / Aber ich wil euch von hertzen gern semptlich vnd sonderlich hören / vnd meine vernunfft vnter den warhafftigen verstand gefangen nemen / doch mit Gottes Wort.

ICh wil euch aber hinwieder / als brüder in Christo / ermanet haben / das jhr auch ewer selbst warnemet / vnd was für Leute auff euch sehen / vnd dermassen handeln / das zu friede dienet / vnd das jhr nicht erwecket / das Keyser vnd Fürsten vber die Zwinglischen herfallen / vnd dadurch viel vnschüldig / auch zum teil / die jhrer opinion nicht anhengig / jhr blut mit dem schüldigen vergiessen müssen / oder vielleicht ein solch spiel draus würde / das alle Christgleubigen es müsten entgelten / vnd wir darnach auch für die schweppen / oder das auff beiden seiten / Keyser vnd Fürsten / vnd auff der andern seiten / Schweitzer / Stedte vnd Bawern / einander dermassen verderbten / das Gott vielleicht vnglück wieder die Obrigkeit gehen liesse / vnd herwiederumb Witben vnd Waisen vmb leib vnd blut keme. Diß alles wil ich euch zuuermanen geschrieben haben / vnd sehet in diesem meine person nicht an / sondern die ehre Gottes. Bitte auch / wollet mein lang schreiben

der meinung nicht / das sie Bischoffthumb wollen austheilen / oderAnno 1530. auffrhur machen: Das aber jhre obern gerne viel freundschafft hetten / die in der not jhnen hülffen / stehet sie nicht zuuerdencken / nachdem der N. auch bündnis mit Fürsten vnd Stedten gemacht / auch noch teglich drumb anhelt.

VNd darumb zum beschluß / bitte ich euch vmb der ehre Gottes willen / vnd vmb aller gleubigen willen / auch dem gemeinen Nutz zu gut / ists müglich / machet einen freundlichen brüderlichen friede mit denen / die man Zwinglisch nennet / vnd bedencket / wie gar freundlich der Apostel / vnd viel der alten / miteinander / vnd gegen die frembden / gehandelt haben. Denn jhr wisset ja wol / das der glaube nicht gezwungen sein sol / vnd das man erst die hertzen gewinnen muß / sonst helffen keine eusserliche gebot. Denn gebot vnd Zwang thut nichts / sondern vnterweisung / vnd das man sihet / das jhr die Zwinglischen mit threwen begert zu vnterrichten / vnd nicht zu verderben. Ich hoffe auch nimmer / das jhr der meinung / das man die Zwinglischen mit gewalt zu ewerm glauben dringen sol / oder sie vmb jhres glaubens willen vberziehen / welches doch were wieder alle Schrifft / darzu wieder Luthers eigen schreiben / der in dem viel geschrieben hat / den Türcken betreffent / vnd sonst / welcher glaub gar nicht taug / Ich trawe es euch nicht zu / wiewol mir allerley gesaget wird / bitte antwort.

DAs jhr mich auch bittet / das ich mich von warem verstand deß Sacraments nicht wolle lassen abwenden / dürffet jhr nicht zweiffeln / ich wil ob Gott wil / Gottes zusagen trawen / vnd seinem wort glauben geben / wiewol ich in dieser sachen ewrer meinung auch nicht kan gewiß gemacht werden / aus klarem text ohne gloß / Aber ich wil euch von hertzen gern semptlich vnd sonderlich hören / vnd meine vernunfft vnter den warhafftigen verstand gefangen nemen / doch mit Gottes Wort.

ICh wil euch aber hinwieder / als brüder in Christo / ermanet haben / das jhr auch ewer selbst warnemet / vnd was für Leute auff euch sehen / vnd dermassen handeln / das zu friede dienet / vnd das jhr nicht erwecket / das Keyser vnd Fürsten vber die Zwinglischen herfallen / vnd dadurch viel vnschüldig / auch zum teil / die jhrer opinion nicht anhengig / jhr blut mit dem schüldigen vergiessen müssen / oder vielleicht ein solch spiel draus würde / das alle Christgleubigen es müsten entgelten / vnd wir darnach auch für die schweppen / oder das auff beiden seiten / Keyser vnd Fürsten / vnd auff der andern seiten / Schweitzer / Stedte vnd Bawern / einander dermassen verderbten / das Gott vielleicht vnglück wieder die Obrigkeit gehen liesse / vnd herwiederumb Witben vnd Waisen vmb leib vnd blut keme. Diß alles wil ich euch zuuermanen geschrieben haben / vnd sehet in diesem meine person nicht an / sondern die ehre Gottes. Bitte auch / wollet mein lang schreiben

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[117/NaN] der meinung nicht / das sie Bischoffthumb wollen austheilen / oder auffrhur machen: Das aber jhre obern gerne viel freundschafft hetten / die in der not jhnen hülffen / stehet sie nicht zuuerdencken / nachdem der N. auch bündnis mit Fürsten vnd Stedten gemacht / auch noch teglich drumb anhelt. Anno 1530. VNd darumb zum beschluß / bitte ich euch vmb der ehre Gottes willen / vnd vmb aller gleubigen willen / auch dem gemeinen Nutz zu gut / ists müglich / machet einen freundlichen brüderlichen friede mit denen / die man Zwinglisch nennet / vnd bedencket / wie gar freundlich der Apostel / vnd viel der alten / miteinander / vnd gegen die frembden / gehandelt haben. Denn jhr wisset ja wol / das der glaube nicht gezwungen sein sol / vnd das man erst die hertzen gewinnen muß / sonst helffen keine eusserliche gebot. Denn gebot vnd Zwang thut nichts / sondern vnterweisung / vnd das man sihet / das jhr die Zwinglischen mit threwen begert zu vnterrichten / vnd nicht zu verderben. Ich hoffe auch nimmer / das jhr der meinung / das man die Zwinglischen mit gewalt zu ewerm glauben dringen sol / oder sie vmb jhres glaubens willen vberziehen / welches doch were wieder alle Schrifft / darzu wieder Luthers eigen schreiben / der in dem viel geschrieben hat / den Türcken betreffent / vnd sonst / welcher glaub gar nicht taug / Ich trawe es euch nicht zu / wiewol mir allerley gesaget wird / bitte antwort. DAs jhr mich auch bittet / das ich mich von warem verstand deß Sacraments nicht wolle lassen abwenden / dürffet jhr nicht zweiffeln / ich wil ob Gott wil / Gottes zusagen trawen / vnd seinem wort glauben geben / wiewol ich in dieser sachen ewrer meinung auch nicht kan gewiß gemacht werden / aus klarem text ohne gloß / Aber ich wil euch von hertzen gern semptlich vnd sonderlich hören / vnd meine vernunfft vnter den warhafftigen verstand gefangen nemen / doch mit Gottes Wort. ICh wil euch aber hinwieder / als brüder in Christo / ermanet haben / das jhr auch ewer selbst warnemet / vnd was für Leute auff euch sehen / vnd dermassen handeln / das zu friede dienet / vnd das jhr nicht erwecket / das Keyser vnd Fürsten vber die Zwinglischen herfallen / vnd dadurch viel vnschüldig / auch zum teil / die jhrer opinion nicht anhengig / jhr blut mit dem schüldigen vergiessen müssen / oder vielleicht ein solch spiel draus würde / das alle Christgleubigen es müsten entgelten / vnd wir darnach auch für die schweppen / oder das auff beiden seiten / Keyser vnd Fürsten / vnd auff der andern seiten / Schweitzer / Stedte vnd Bawern / einander dermassen verderbten / das Gott vielleicht vnglück wieder die Obrigkeit gehen liesse / vnd herwiederumb Witben vnd Waisen vmb leib vnd blut keme. Diß alles wil ich euch zuuermanen geschrieben haben / vnd sehet in diesem meine person nicht an / sondern die ehre Gottes. Bitte auch / wollet mein lang schreiben

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/133>, abgerufen am 27.11.2024.