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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Anno 1530.

Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / das es ein eitel gedicht ist der Transsubstantiatio oder wesentliche verwandlung des brods / in die substantz des leibs vnnd bluts Christi / ist ein lauter Papistisch gedicht.gottlosen vnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man sol sich auff Gottes wort gründen vnd verlassen / welches sagt / daß das brod sey der leib Christi / etc. nemlich ohne verwandlung. Vnd so ich zuuor gehalten habe / es lege nichts daran / man halte von der wesentlichen verwandlung des brods in den leib Christi / was vnd wie man wolle / so endere vnd verwandele ich hiemit solche meine vorige meinung / vnd sage nu aus gewissen vrsachen vnd beweisungen / das es Gottloß vnd lesterlich sey / wenn jemand spricht / daß das brod verwandelt oder transubstantijrt werde. Recht aber / Christlich vnd Gottselig ist es / so jemandt mit Paulo sagt / das brod / das wir brechen / ist der leib Christi. Verflucht sey / der anders redet / vnd ein Tittel hierin zuendern sich vnterstchet.

WIr sind nu sicher vnd gewiß / das es ein lauter geticht Gottloser Leute sey / was von der verwandlung deß brods vnd weins geplaudert Tom. Ien. 2. pag. 141.wirdt / etc. Darumb (spricht D. Luther in seinem deutschen schreiben an König Heinrich) sage ich noch nein dazu / das brod vnd wein verwandelt werde / vnd biete trotz allen Papisten / das sie Ja beweisen. Vnd weil D. Luther am selben ort solches weitleufftig handelt / achten wir ohne noth alle wort hieher zusetzen / vnd ist gnug / das wir dem Christlichen Leser den ort hiemit gewiesen haben / allda ers finden vnd selbst lesen mag.

NAchmals Anno 1523. hat Lutherus an die Waldenser geschrieben / vnd wieder die Transsubstantiationem diese wort gesetzet / Tom. Ien. 2. pag. 214.Die Papisten haben ernstlich gestritten vber jhrem newen Artickel / das im Sacrament kein brod bleibe / sondern nur gestalt des brods / vnd streiten noch / vnd schelten jederman Ketzer / wer nicht mit jhnen den Münchtrawm durch Thomas Aquinas bekrefftiget / vnd durch die Bäbste bestettiget / für nötige warheit helt / das kein brod da bleibe.

ABer dieweil sie so hart darauff dringen / aus eigenem freuel ohne schrifft / wollen wir jhnen nur zuwieder vnd zu trutz halten / das warhafftig brod vnd wein da bleibt / neben dem leib vnd blut Christi / vnd wollen für solchen Trawm Christen vnd nackenden Sophisten / gerne Ketzer gescholten sein. Denn das Euangelium nennet das Sacrament / Brod / also das Brod sey der leib Christi / da bleiben wir bey / etc.

ANno 1528. hat Lutherus ferner sich fein vnd rund erkleret / was er von der Transubstantiation halte / in seinem grossen bekentnis Tom. 3. Ien. fol. 485.vom Abendmal Christi / in tractatu de praedicatione identica.

WEil aber die Sacramentirer so hefftig disputiren wieder die wesentliche gegenwertigkeit deß leibes vnd bluts Christi im Abendmal / vnd aber sonst so hart allein darüber streiten / das sie brod vnd wein im Abendmal haben vnd behalten mögen / so schreibet Luthe-

Anno 1530.

Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / das es ein eitel gedicht ist der Transsubstantiatio oder wesentliche verwandlung des brods / in die substãtz des leibs vnnd bluts Christi / ist ein lauter Papistisch gedicht.gottlosen vnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man sol sich auff Gottes wort gründen vnd verlassen / welches sagt / daß das brod sey der leib Christi / etc. nemlich ohne verwandlung. Vnd so ich zuuor gehalten habe / es lege nichts daran / man halte von der wesentlichen verwandlung des brods in den leib Christi / was vnd wie man wolle / so endere vnd verwandele ich hiemit solche meine vorige meinung / vnd sage nu aus gewissen vrsachen vnd beweisungen / das es Gottloß vnd lesterlich sey / wenn jemand spricht / daß das brod verwandelt oder transubstantijrt werde. Recht aber / Christlich vnd Gottselig ist es / so jemandt mit Paulo sagt / das brod / das wir brechen / ist der leib Christi. Verflucht sey / der anders redet / vnd ein Tittel hierin zuendern sich vnterstchet.

WIr sind nu sicher vnd gewiß / das es ein lauter geticht Gottloser Leute sey / was von der verwandlung deß brods vnd weins geplaudert Tom. Ien. 2. pag. 141.wirdt / etc. Darumb (spricht D. Luther in seinem deutschen schreiben an König Heinrich) sage ich noch nein dazu / das brod vnd wein verwandelt werde / vnd biete trotz allen Papisten / das sie Ja beweisen. Vnd weil D. Luther am selben ort solches weitleufftig handelt / achten wir ohne noth alle wort hieher zusetzen / vnd ist gnug / das wir dem Christlichen Leser den ort hiemit gewiesen haben / allda ers finden vnd selbst lesen mag.

NAchmals Anno 1523. hat Lutherus an die Waldenser geschrieben / vnd wieder die Transsubstantiationem diese wort gesetzet / Tom. Ien. 2. pag. 214.Die Papisten haben ernstlich gestritten vber jhrem newen Artickel / das im Sacrament kein brod bleibe / sondern nur gestalt des brods / vnd streiten noch / vnd schelten jederman Ketzer / wer nicht mit jhnen den Münchtrawm durch Thomas Aquinas bekrefftiget / vnd durch die Bäbste bestettiget / für nötige warheit helt / das kein brod da bleibe.

ABer dieweil sie so hart darauff dringen / aus eigenem freuel ohne schrifft / wollen wir jhnen nur zuwieder vnd zu trutz halten / das warhafftig brod vnd wein da bleibt / neben dem leib vnd blut Christi / vnd wollen für solchen Trawm Christen vnd nackenden Sophisten / gerne Ketzer gescholten sein. Denn das Euangelium nennet das Sacrament / Brod / also das Brod sey der leib Christi / da bleiben wir bey / etc.

ANno 1528. hat Lutherus ferner sich fein vnd rund erkleret / was er von der Transubstantiation halte / in seinem grossen bekentnis Tom. 3. Ien. fol. 485.vom Abendmal Christi / in tractatu de praedicatione identica.

WEil aber die Sacramentirer so hefftig disputiren wieder die wesentliche gegenwertigkeit deß leibes vnd bluts Christi im Abendmal / vnd aber sonst so hart allein darüber streiten / das sie brod vnd wein im Abendmal haben vnd behalten mögen / so schreibet Luthe-

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        <p>ABer dieweil sie so hart darauff dringen / aus eigenem freuel ohne schrifft /                      wollen wir jhnen nur zuwieder vnd zu trutz halten / das warhafftig brod vnd wein                      da bleibt / neben dem leib vnd blut Christi / vnd wollen für solchen Trawm                      Christen vnd nackenden Sophisten / gerne Ketzer gescholten sein. Denn das                      Euangelium nennet das Sacrament / Brod / also das Brod sey der leib Christi / da                      bleiben wir bey / etc.</p>
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[124/0140] Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / das es ein eitel gedicht ist der gottlosen vnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man sol sich auff Gottes wort gründen vnd verlassen / welches sagt / daß das brod sey der leib Christi / etc. nemlich ohne verwandlung. Vnd so ich zuuor gehalten habe / es lege nichts daran / man halte von der wesentlichen verwandlung des brods in den leib Christi / was vnd wie man wolle / so endere vnd verwandele ich hiemit solche meine vorige meinung / vnd sage nu aus gewissen vrsachen vnd beweisungen / das es Gottloß vnd lesterlich sey / wenn jemand spricht / daß das brod verwandelt oder transubstantijrt werde. Recht aber / Christlich vnd Gottselig ist es / so jemandt mit Paulo sagt / das brod / das wir brechen / ist der leib Christi. Verflucht sey / der anders redet / vnd ein Tittel hierin zuendern sich vnterstchet. Transsubstantiatio oder wesentliche verwandlung des brods / in die substãtz des leibs vnnd bluts Christi / ist ein lauter Papistisch gedicht. WIr sind nu sicher vnd gewiß / das es ein lauter geticht Gottloser Leute sey / was von der verwandlung deß brods vnd weins geplaudert wirdt / etc. Darumb (spricht D. Luther in seinem deutschen schreiben an König Heinrich) sage ich noch nein dazu / das brod vnd wein verwandelt werde / vnd biete trotz allen Papisten / das sie Ja beweisen. Vnd weil D. Luther am selben ort solches weitleufftig handelt / achten wir ohne noth alle wort hieher zusetzen / vnd ist gnug / das wir dem Christlichen Leser den ort hiemit gewiesen haben / allda ers finden vnd selbst lesen mag. Tom. Ien. 2. pag. 141. NAchmals Anno 1523. hat Lutherus an die Waldenser geschrieben / vnd wieder die Transsubstantiationem diese wort gesetzet / Die Papisten haben ernstlich gestritten vber jhrem newen Artickel / das im Sacrament kein brod bleibe / sondern nur gestalt des brods / vnd streiten noch / vnd schelten jederman Ketzer / wer nicht mit jhnen den Münchtrawm durch Thomas Aquinas bekrefftiget / vnd durch die Bäbste bestettiget / für nötige warheit helt / das kein brod da bleibe. Tom. Ien. 2. pag. 214. ABer dieweil sie so hart darauff dringen / aus eigenem freuel ohne schrifft / wollen wir jhnen nur zuwieder vnd zu trutz halten / das warhafftig brod vnd wein da bleibt / neben dem leib vnd blut Christi / vnd wollen für solchen Trawm Christen vnd nackenden Sophisten / gerne Ketzer gescholten sein. Denn das Euangelium nennet das Sacrament / Brod / also das Brod sey der leib Christi / da bleiben wir bey / etc. ANno 1528. hat Lutherus ferner sich fein vnd rund erkleret / was er von der Transubstantiation halte / in seinem grossen bekentnis vom Abendmal Christi / in tractatu de praedicatione identica. Tom. 3. Ien. fol. 485. WEil aber die Sacramentirer so hefftig disputiren wieder die wesentliche gegenwertigkeit deß leibes vnd bluts Christi im Abendmal / vnd aber sonst so hart allein darüber streiten / das sie brod vnd wein im Abendmal haben vnd behalten mögen / so schreibet Luthe-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/140>, abgerufen am 27.11.2024.