Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.halten Anno 1537./ vnd das volck einfeltiglich leren / darüber diese sachen der Concordien lassen befohlen sein / denen / die dazu beruffen vnd tüchtig sein / dieselbige nicht hindern / gleich wie auch wir allhie / beyde in schrifften vnd predigen vns gar stille halten vnd messigen / wider die ewern zuschreien / damit wir auch nicht vrsach sein die Concordia zuhindern / welche wir ja von hertzen gern sehen / vnd Gott gelobet. Des fechtens vnd schreiens were bisher gnug gewest / wo es hette sollen etwas ausrichten. VNd zuuor wil ich ja gantz demütiglich gebeten haben / wollet euch zu mir versehen / als einem / der es ja auch mit hertzen meinet / vnd was zu förderung der Concordia dienet / so viel mir jmmer müglich / an mir nicht mangeln sol / das weis Gott / den ich zum zeugen auff mein seel neme / denn die zwitracht weder mir noch jemands geholffen / sondern vielen schaden gethan hat / das freylich nichts nützliches noch gutes darinnen zu hoffen gewest / auch noch nicht ist. Vnnd damit ich auff ewere Artickel komm / so weis ich keinen mangel an dem ersten / von dem mündlichen wort / denn wir auch nicht anders lehren / denn der heilige Geist muß notwendig wircken in hertzen der Zuhörer / vnd das eusserliche wort allein nichts ausrichtet / sonst wo es das eusserliche wort allein solte thun / würden alle gleubig / die es hören / welchs doch nicht geschihet / wie die erfahrung vberzeuget / vnd S. Paulus spricht zun Römern am 10. haben sie es nit gehöret? aber sie gleubten nicht alle dem Euangelio / doch das dennoch das mündliche Euangelium / Gottes wort / vnd Gottes krafft heisse / zur seligkeit allen / die dran gleuben / Rom. 1. als durch welches Gott rüfft vnnd zeucht / welche er wil / durch seinen heiligen Geist. Vnnd was hierinn in schrifften von euch / oder von mir / gegeneinander möchte nicht deutlich gantz verstanden werden (denn wir nicht können einerley weise nach / eine sprache brauchen) so wird D. Capito / vnd M. Bucerus / wol deutlich vnd klerlich hierin zu mitteln / vnd alles auffs beste zu erkleren wissen / wie ich mich des darin gentzlich zu jnen versehe / das sie es mit allem fleis vnd trewen thun werden / als ich bis daher nicht anders gespüret habe. DEsgleichen der Tauff halben / im andern Artickel / spüre ich auch keine vngleichheit. Denn gleich wie jetzt vom mündlichen wort geredt ist / so halten wir auch / das wasser vnd wort (welches das fürnembst in der tauff) one den heiligen Geist innwendig nichts schaffe eusserlich / doch solche Tauffe / Gottes eusserlich zeichen / ja gezeug vnd werck sey / dadurch Gott in vns wircke / etc. damit es nicht ein lauter Menschen zeichen / oder Losung sey. DEr dritte artickel / vom Sacrament des leibs vnd bluts Christi / haben wir auch noch nie gelehret / lehren auch noch nit / das Christus vom himel / oder von der rechten Hand Gottes hernider vnd auff- halten Anno 1537./ vnd das volck einfeltiglich leren / darüber diese sachen der Concordien lassen befohlen sein / denen / die dazu beruffen vnd tüchtig sein / dieselbige nicht hindern / gleich wie auch wir allhie / beyde in schrifften vnd predigen vns gar stille halten vnd messigen / wider die ewern zuschreien / damit wir auch nicht vrsach sein die Concordia zuhindern / welche wir ja von hertzen gern sehen / vnd Gott gelobet. Des fechtens vnd schreiens were bisher gnug gewest / wo es hette sollen etwas ausrichten. VNd zuuor wil ich ja gantz demütiglich gebeten haben / wollet euch zu mir versehen / als einem / der es ja auch mit hertzen meinet / vnd was zu förderung der Concordia dienet / so viel mir jmmer müglich / an mir nicht mangeln sol / das weis Gott / den ich zum zeugen auff mein seel neme / denn die zwitracht weder mir noch jemands geholffen / sondern vielen schaden gethan hat / das freylich nichts nützliches noch gutes darinnen zu hoffen gewest / auch noch nicht ist. Vnnd damit ich auff ewere Artickel kom̃ / so weis ich keinen mangel an dem ersten / von dem mündlichen wort / denn wir auch nicht anders lehren / denn der heilige Geist muß notwendig wircken in hertzen der Zuhörer / vnd das eusserliche wort allein nichts ausrichtet / sonst wo es das eusserliche wort allein solte thun / würden alle gleubig / die es hören / welchs doch nicht geschihet / wie die erfahrung vberzeuget / vnd S. Paulus spricht zun Römern am 10. haben sie es nit gehöret? aber sie gleubten nicht alle dem Euangelio / doch das dennoch das mündliche Euangelium / Gottes wort / vnd Gottes krafft heisse / zur seligkeit allen / die dran gleuben / Rom. 1. als durch welches Gott rüfft vnnd zeucht / welche er wil / durch seinen heiligen Geist. Vnnd was hierinn in schrifften von euch / oder von mir / gegeneinander möchte nicht deutlich gantz verstanden werden (denn wir nicht können einerley weise nach / eine sprache brauchen) so wird D. Capito / vnd M. Bucerus / wol deutlich vnd klerlich hierin zu mitteln / vnd alles auffs beste zu erkleren wissen / wie ich mich des darin gentzlich zu jnen versehe / das sie es mit allem fleis vnd trewen thun werden / als ich bis daher nicht anders gespüret habe. DEsgleichen der Tauff halben / im andern Artickel / spüre ich auch keine vngleichheit. Denn gleich wie jetzt vom mündlichen wort geredt ist / so halten wir auch / das wasser vnd wort (welches das fürnembst in der tauff) one den heiligen Geist innwendig nichts schaffe eusserlich / doch solche Tauffe / Gottes eusserlich zeichen / ja gezeug vnd werck sey / dadurch Gott in vns wircke / etc. damit es nicht ein lauter Menschen zeichen / oder Losung sey. DEr dritte artickel / vom Sacrament des leibs vnd bluts Christi / haben wir auch noch nie gelehret / lehren auch noch nit / das Christus vom himel / oder von der rechten Hand Gottes hernider vnd auff- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0290" n="274"/> halten <note place="left">Anno 1537.</note>/ vnd das volck einfeltiglich leren / darüber diese sachen der Concordien lassen befohlen sein / denen / die dazu beruffen vnd tüchtig sein / dieselbige nicht hindern / gleich wie auch wir allhie / beyde in schrifften vnd predigen vns gar stille halten vnd messigen / wider die ewern zuschreien / damit wir auch nicht vrsach sein die Concordia zuhindern / welche wir ja von hertzen gern sehen / vnd Gott gelobet. Des fechtens vnd schreiens were bisher gnug gewest / wo es hette sollen etwas ausrichten.</p> <p>VNd zuuor wil ich ja gantz demütiglich gebeten haben / wollet euch zu mir versehen / als einem / der es ja auch mit hertzen meinet / vnd was zu förderung der Concordia dienet / so viel mir jmmer müglich / an mir nicht mangeln sol / das weis Gott / den ich zum zeugen auff mein seel neme / denn die zwitracht weder mir noch jemands geholffen / sondern vielen schaden gethan hat / das freylich nichts nützliches noch gutes darinnen zu hoffen gewest / auch noch nicht ist.</p> <p>Vnnd damit ich auff ewere Artickel kom̃ / so weis ich keinen mangel an dem ersten / von dem mündlichen wort / denn wir auch nicht anders lehren / denn der heilige Geist muß notwendig wircken in hertzen der Zuhörer / vnd das eusserliche wort allein nichts ausrichtet / sonst wo es das eusserliche wort allein solte thun / würden alle gleubig / die es hören / welchs doch nicht geschihet / wie die erfahrung vberzeuget / vnd S. Paulus spricht zun Römern am 10. haben sie es nit gehöret? aber sie gleubten nicht alle dem Euangelio / doch das dennoch das mündliche Euangelium / Gottes wort / vnd Gottes krafft heisse / zur seligkeit allen / die dran gleuben / Rom. 1. als durch welches Gott rüfft vnnd zeucht / welche er wil / durch seinen heiligen Geist. Vnnd was hierinn in schrifften von euch / oder von mir / gegeneinander möchte nicht deutlich gantz verstanden werden (denn wir nicht können einerley weise nach / eine sprache brauchen) so wird D. Capito / vnd M. Bucerus / wol deutlich vnd klerlich hierin zu mitteln / vnd alles auffs beste zu erkleren wissen / wie ich mich des darin gentzlich zu jnen versehe / das sie es mit allem fleis vnd trewen thun werden / als ich bis daher nicht anders gespüret habe.</p> <p>DEsgleichen der Tauff halben / im andern Artickel / spüre ich auch keine vngleichheit. Denn gleich wie jetzt vom mündlichen wort geredt ist / so halten wir auch / das wasser vnd wort (welches das fürnembst in der tauff) one den heiligen Geist innwendig nichts schaffe eusserlich / doch solche Tauffe / Gottes eusserlich zeichen / ja gezeug vnd werck sey / dadurch Gott in vns wircke / etc. damit es nicht ein lauter Menschen zeichen / oder Losung sey.</p> <p>DEr dritte artickel / vom Sacrament des leibs vnd bluts Christi / haben wir auch noch nie gelehret / lehren auch noch nit / das Christus vom himel / oder von der rechten Hand Gottes hernider vnd auff- </p> </div> </body> </text> </TEI> [274/0290]
halten / vnd das volck einfeltiglich leren / darüber diese sachen der Concordien lassen befohlen sein / denen / die dazu beruffen vnd tüchtig sein / dieselbige nicht hindern / gleich wie auch wir allhie / beyde in schrifften vnd predigen vns gar stille halten vnd messigen / wider die ewern zuschreien / damit wir auch nicht vrsach sein die Concordia zuhindern / welche wir ja von hertzen gern sehen / vnd Gott gelobet. Des fechtens vnd schreiens were bisher gnug gewest / wo es hette sollen etwas ausrichten.
Anno 1537. VNd zuuor wil ich ja gantz demütiglich gebeten haben / wollet euch zu mir versehen / als einem / der es ja auch mit hertzen meinet / vnd was zu förderung der Concordia dienet / so viel mir jmmer müglich / an mir nicht mangeln sol / das weis Gott / den ich zum zeugen auff mein seel neme / denn die zwitracht weder mir noch jemands geholffen / sondern vielen schaden gethan hat / das freylich nichts nützliches noch gutes darinnen zu hoffen gewest / auch noch nicht ist.
Vnnd damit ich auff ewere Artickel kom̃ / so weis ich keinen mangel an dem ersten / von dem mündlichen wort / denn wir auch nicht anders lehren / denn der heilige Geist muß notwendig wircken in hertzen der Zuhörer / vnd das eusserliche wort allein nichts ausrichtet / sonst wo es das eusserliche wort allein solte thun / würden alle gleubig / die es hören / welchs doch nicht geschihet / wie die erfahrung vberzeuget / vnd S. Paulus spricht zun Römern am 10. haben sie es nit gehöret? aber sie gleubten nicht alle dem Euangelio / doch das dennoch das mündliche Euangelium / Gottes wort / vnd Gottes krafft heisse / zur seligkeit allen / die dran gleuben / Rom. 1. als durch welches Gott rüfft vnnd zeucht / welche er wil / durch seinen heiligen Geist. Vnnd was hierinn in schrifften von euch / oder von mir / gegeneinander möchte nicht deutlich gantz verstanden werden (denn wir nicht können einerley weise nach / eine sprache brauchen) so wird D. Capito / vnd M. Bucerus / wol deutlich vnd klerlich hierin zu mitteln / vnd alles auffs beste zu erkleren wissen / wie ich mich des darin gentzlich zu jnen versehe / das sie es mit allem fleis vnd trewen thun werden / als ich bis daher nicht anders gespüret habe.
DEsgleichen der Tauff halben / im andern Artickel / spüre ich auch keine vngleichheit. Denn gleich wie jetzt vom mündlichen wort geredt ist / so halten wir auch / das wasser vnd wort (welches das fürnembst in der tauff) one den heiligen Geist innwendig nichts schaffe eusserlich / doch solche Tauffe / Gottes eusserlich zeichen / ja gezeug vnd werck sey / dadurch Gott in vns wircke / etc. damit es nicht ein lauter Menschen zeichen / oder Losung sey.
DEr dritte artickel / vom Sacrament des leibs vnd bluts Christi / haben wir auch noch nie gelehret / lehren auch noch nit / das Christus vom himel / oder von der rechten Hand Gottes hernider vnd auff-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |