Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1553.arbeit / fleiß / trew vnd ernst / wiederumb heilen vnd ein wenig zu rechte bringen kan. Es sol je sein / was 1. Pet. 3. geschrieben stehet: Seid allezeit bereit zur verantwortung jederman / der grund fodert der hoffnung / die in euch ist / vnnd das mit sanfftmütigkeit vnd furcht. Vnd habt ein gut gewissen / auff das die / so von euch affterreden / als von Vbelthetern / zu schanden werden / das sie geschmehet haben ewern guten wandel in Christo. Vnnd sol das Exempel deß Propheten Eliae allen trewen Lehrern (so wol Philippo / als Luthero vnd andern Predigern) stets für augen sein / der erstlich zu dem König Achab sagt: Ich (der ich bey dem munde / wort vnd befehl Gottes bleibe) verwirre Israel nicht / sondern du vnd deines Vaters hauß / damit / das jhr deß HErren gebot verlassen habt. Vnd darnach zu dem Volck saget: Wie lange hincket jhr auff beyden seiten? Ist der HERRE Gott / so wandelt jhm nach. Wollet jhr bey Gottes Wort bleiben / so bekennets / wolt jhr aber Caluinisch werden / vnd Gott vnd sein Wort faren lassen / so sagets auch / etc. ABer wir wollen nu folgends ferner anzeigen / was vnserer Euangelischen Kirchen gemeines öffentlich bekentnis von dem Artickel deß Abendmals dazumal gewest / vnd Gott lob vnd danck noch sey. Fürst Georg zu Anhalt / etc. vnd sein Christlich bekentnis vom H. Abendmal.IM obgedachtem 53. jahre / ist der fromme Fürst Georg von Anhalt seliglich im HErren Christo eingeschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampts / vnd vieler grossen tugenden / anderßwo gefasset vnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wollen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HErrn ausgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnd vermanen) jhme wolle lassen befohlen sein / vnd dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / daraus wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wollen / was seine bestendige lehre / glaub / vnd bekentnis vom Abendmal deß HERREN / auch nach D. Luthers todt (denn er dieselbigen predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs papier gebracht hat) gewesen sey. IN seiner ersten Predigt wieder die Sacramentirer / sagt er also: Der HErr Christus spricht nicht / Das ist meines leibes bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jhr mein leib verstehen / vnd mit dem glauben allein geistlich geniessen / sondern das brod / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nicht schlecht brod / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein leib / den ich euch mit leiblichem munde Anno 1553.arbeit / fleiß / trew vnd ernst / wiederumb heilen vnd ein wenig zu rechte bringen kan. Es sol je sein / was 1. Pet. 3. geschrieben stehet: Seid allezeit bereit zur verantwortung jederman / der grund fodert der hoffnung / die in euch ist / vnnd das mit sanfftmütigkeit vnd furcht. Vnd habt ein gut gewissen / auff das die / so von euch affterreden / als von Vbelthetern / zu schanden werden / das sie geschmehet haben ewern guten wandel in Christo. Vnnd sol das Exempel deß Propheten Eliae allen trewen Lehrern (so wol Philippo / als Luthero vnd andern Predigern) stets für augen sein / der erstlich zu dem König Achab sagt: Ich (der ich bey dem munde / wort vnd befehl Gottes bleibe) verwirre Israel nicht / sondern du vnd deines Vaters hauß / damit / das jhr deß HErren gebot verlassen habt. Vnd darnach zu dem Volck saget: Wie lange hincket jhr auff beyden seiten? Ist der HERRE Gott / so wandelt jhm nach. Wollet jhr bey Gottes Wort bleiben / so bekennets / wolt jhr aber Caluinisch werden / vnd Gott vnd sein Wort faren lassen / so sagets auch / etc. ABer wir wollen nu folgends ferner anzeigen / was vnserer Euangelischen Kirchen gemeines öffentlich bekentnis von dem Artickel deß Abendmals dazumal gewest / vnd Gott lob vnd danck noch sey. Fürst Georg zu Anhalt / etc. vñ sein Christlich bekentnis vom H. Abendmal.IM obgedachtem 53. jahre / ist der fromme Fürst Georg von Anhalt seliglich im HErren Christo eingeschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampts / vnd vieler grossen tugenden / anderßwo gefasset vnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wollen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HErrn ausgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnd vermanen) jhme wolle lassen befohlen sein / vnd dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / daraus wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wollen / was seine bestendige lehre / glaub / vnd bekentnis vom Abendmal deß HERREN / auch nach D. Luthers todt (denn er dieselbigen predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs papier gebracht hat) gewesen sey. IN seiner ersten Predigt wieder die Sacramentirer / sagt er also: Der HErr Christus spricht nicht / Das ist meines leibes bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jhr mein leib verstehen / vnd mit dem glauben allein geistlich geniessen / sondern das brod / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nicht schlecht brod / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein leib / den ich euch mit leiblichem munde <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0386" n="370"/><note place="left">Anno 1553.</note>arbeit / fleiß / trew vnd ernst / wiederumb heilen vnd ein wenig zu rechte bringen kan. Es sol je sein / was 1. Pet. 3. geschrieben stehet: Seid allezeit bereit zur verantwortung jederman / der grund fodert der hoffnung / die in euch ist / vnnd das mit sanfftmütigkeit vnd furcht. Vnd habt ein gut gewissen / auff das die / so von euch affterreden / als von Vbelthetern / zu schanden werden / das sie geschmehet haben ewern guten wandel in Christo. Vnnd sol das Exempel deß Propheten Eliae allen trewen Lehrern (so wol Philippo / als Luthero vnd andern Predigern) stets für augen sein / der erstlich zu dem König Achab sagt: Ich (der ich bey dem munde / wort vnd befehl Gottes bleibe) verwirre Israel nicht / sondern du vnd deines Vaters hauß / damit / das jhr deß HErren gebot verlassen habt. Vnd darnach zu dem Volck saget: Wie lange hincket jhr auff beyden seiten? Ist der HERRE Gott / so wandelt jhm nach. Wollet jhr bey Gottes Wort bleiben / so bekennets / wolt jhr aber Caluinisch werden / vnd Gott vnd sein Wort faren lassen / so sagets auch / etc.</p> <p>ABer wir wollen nu folgends ferner anzeigen / was vnserer Euangelischen Kirchen gemeines öffentlich bekentnis von dem Artickel deß Abendmals dazumal gewest / vnd Gott lob vnd danck noch sey.</p> <note place="left">Fürst Georg zu Anhalt / etc. vñ sein Christlich bekentnis vom H. Abendmal.</note> <p>IM obgedachtem 53. jahre / ist der fromme Fürst Georg von Anhalt seliglich im HErren Christo eingeschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampts / vnd vieler grossen tugenden / anderßwo gefasset vnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wollen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HErrn ausgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnd vermanen) jhme wolle lassen befohlen sein / vnd dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / daraus wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wollen / was seine bestendige lehre / glaub / vnd bekentnis vom Abendmal deß HERREN / auch nach D. Luthers todt (denn er dieselbigen predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs papier gebracht hat) gewesen sey.</p> <p>IN seiner ersten Predigt wieder die Sacramentirer / sagt er also: Der HErr Christus spricht nicht / Das ist meines leibes bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jhr mein leib verstehen / vnd mit dem glauben allein geistlich geniessen / sondern das brod / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nicht schlecht brod / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein leib / den ich euch mit leiblichem munde </p> </div> </body> </text> </TEI> [370/0386]
arbeit / fleiß / trew vnd ernst / wiederumb heilen vnd ein wenig zu rechte bringen kan. Es sol je sein / was 1. Pet. 3. geschrieben stehet: Seid allezeit bereit zur verantwortung jederman / der grund fodert der hoffnung / die in euch ist / vnnd das mit sanfftmütigkeit vnd furcht. Vnd habt ein gut gewissen / auff das die / so von euch affterreden / als von Vbelthetern / zu schanden werden / das sie geschmehet haben ewern guten wandel in Christo. Vnnd sol das Exempel deß Propheten Eliae allen trewen Lehrern (so wol Philippo / als Luthero vnd andern Predigern) stets für augen sein / der erstlich zu dem König Achab sagt: Ich (der ich bey dem munde / wort vnd befehl Gottes bleibe) verwirre Israel nicht / sondern du vnd deines Vaters hauß / damit / das jhr deß HErren gebot verlassen habt. Vnd darnach zu dem Volck saget: Wie lange hincket jhr auff beyden seiten? Ist der HERRE Gott / so wandelt jhm nach. Wollet jhr bey Gottes Wort bleiben / so bekennets / wolt jhr aber Caluinisch werden / vnd Gott vnd sein Wort faren lassen / so sagets auch / etc.
Anno 1553. ABer wir wollen nu folgends ferner anzeigen / was vnserer Euangelischen Kirchen gemeines öffentlich bekentnis von dem Artickel deß Abendmals dazumal gewest / vnd Gott lob vnd danck noch sey.
IM obgedachtem 53. jahre / ist der fromme Fürst Georg von Anhalt seliglich im HErren Christo eingeschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampts / vnd vieler grossen tugenden / anderßwo gefasset vnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wollen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HErrn ausgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnd vermanen) jhme wolle lassen befohlen sein / vnd dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / daraus wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wollen / was seine bestendige lehre / glaub / vnd bekentnis vom Abendmal deß HERREN / auch nach D. Luthers todt (denn er dieselbigen predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs papier gebracht hat) gewesen sey.
IN seiner ersten Predigt wieder die Sacramentirer / sagt er also: Der HErr Christus spricht nicht / Das ist meines leibes bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jhr mein leib verstehen / vnd mit dem glauben allein geistlich geniessen / sondern das brod / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nicht schlecht brod / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein leib / den ich euch mit leiblichem munde
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |