Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

ITem / wer wil nu ausforschen / wie das zugehet / das vnser HErrAnno 1553. Christus warer Gott vnd Mensch / in vnzertrenlicher Person / nu mehr vnsterblich / ewig / lebendig / zur rechten Göttlicher Maiestet sitzende / in diesem seinem geheimnis selbs gegenwertig / im gesegneten brod / wie es S. Paulus nennet / seinen waren leib mündlich zuessen / vnd aus dem gesegneten Kelch sein blut auch mit deinem leiblich munde zutrincken / beides vnterschiedlich (als das auch aus dem Euangelisten die Bäpste Julius vnd Innocentius selbs bezeugen / lehren vnd erhalten) darreichet / vnd doch vngetheilet / vnuerzeret / vnd an allen örten gegenwertig ist? Das ist nichts denn Göttliche wirckung vnd krafft / eben aus dem / das er zur rechten Göttlicher Maiest. sitzet / vnd ist aller Creaturen / Englischer so wenig als menschlicher begreifflich / als auch vnerforschlich ist / das die drey Göttliche personen ein vnzertrenlichs Göttlichs wesen / vnd doch der sohn allein Mensch worden. Diese hohe geheimnis sehen die lieben Engel vnd die Heiligen im Himmel / vnd wir werdens durch Göttliche hülffe auch mit freuden sehen / aber nimmermehr ausgründen / sondern mit grosser hertzenlust ewiglich zuuerwundern haben.

DArumb sollen solche disputationes vnd opiniones gemieden vnd ausser der Kirchen bleiben / dauon wir auch nicht weiter reden wollen / sondern es ist vns armen einfeltigen Schefflein Christi genug / das wir seine stimme hören / vnd der gleuben / das vnser lieber HERR Christus / inn handelung dieses allerheiligsten geheimnis selbs gegenwertig / das brod vnd kelch segnet / vnd in demselben gesegneten brod seinen leib zuessen / vnd aus dem gesegneten kelch sein blut zutrincken gibt / vnd also das gesegnete brod / sein leib der für vns gegeben / der gesegnete wein im kelch sein warhafftiges blut für vnsere sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd dowir bey denen bleiben / vnd jn die ehre geben / das wir es nit verstehen / wie es zugehet / vnd in dem vnser vernunfft zu rück setzen / wird alle vnnötige disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers daraus machen / denn vnsers HErrn Christi wort geben / vnd was des jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach / opiniones vnd jrrthumb / doch souiel fehrlicher / als fern die vom wort gezogen.

IN der andern Predigt setzet der tewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnd geistlichen niessung diese wort: Diß ist die summa / das dis heilige Testament vom Abendmal von vnsern HErrn Christo eingesetzet ist / zu seinem gedechtnis / das wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / das er denselben seinen leib / den wir mit vnserem munde essen / für vns gegeben vnd auffgeopffert / vnd sein tewres blut / das wir aus dem Kelche mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde vergossen hat / durch welches gedechtnis

ITem / wer wil nu ausforschen / wie das zugehet / das vnser HErrAnno 1553. Christus warer Gott vnd Mensch / in vnzertrenlicher Person / nu mehr vnsterblich / ewig / lebendig / zur rechten Göttlicher Maiestet sitzende / in diesem seinem geheimnis selbs gegenwertig / im gesegneten brod / wie es S. Paulus nennet / seinen waren leib mündlich zuessen / vnd aus dem gesegneten Kelch sein blut auch mit deinem leiblich munde zutrincken / beides vnterschiedlich (als das auch aus dem Euangelisten die Bäpste Julius vnd Innocentius selbs bezeugen / lehren vnd erhalten) darreichet / vnd doch vngetheilet / vnuerzeret / vnd an allen örten gegenwertig ist? Das ist nichts denn Göttliche wirckung vnd krafft / ebẽ aus dem / das er zur rechten Göttlicher Maiest. sitzet / vnd ist aller Creaturen / Englischer so wenig als menschlicher begreifflich / als auch vnerforschlich ist / das die drey Göttliche personen ein vnzertrenlichs Göttlichs wesen / vnd doch der sohn allein Mensch worden. Diese hohe geheimnis sehen die lieben Engel vnd die Heiligen im Himmel / vnd wir werdens durch Göttliche hülffe auch mit freuden sehen / aber nimmermehr ausgründen / sondern mit grosser hertzenlust ewiglich zuuerwundern haben.

DArumb sollen solche disputationes vnd opiniones gemieden vnd ausser der Kirchen bleiben / dauon wir auch nicht weiter reden wollen / sondern es ist vns armen einfeltigen Schefflein Christi genug / das wir seine stimme hören / vnd der gleuben / das vnser lieber HERR Christus / inn handelung dieses allerheiligsten geheimnis selbs gegenwertig / das brod vnd kelch segnet / vnd in demselben gesegneten brod seinen leib zuessen / vnd aus dem gesegneten kelch sein blut zutrincken gibt / vnd also das gesegnete brod / sein leib der für vns gegeben / der gesegnete wein im kelch sein warhafftiges blut für vnsere sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd dowir bey denen bleiben / vñ jn die ehre gebẽ / das wir es nit verstehen / wie es zugehet / vnd in dem vnser vernunfft zu rück setzen / wird alle vnnötige disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers daraus machen / denn vnsers HErrn Christi wort geben / vnd was des jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach / opiniones vnd jrrthumb / doch souiel fehrlicher / als fern die vom wort gezogen.

IN der andern Predigt setzet der tewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnd geistlichen niessung diese wort: Diß ist die summa / das dis heilige Testament vom Abendmal von vnsern HErrn Christo eingesetzet ist / zu seinem gedechtnis / das wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / das er denselben seinen leib / den wir mit vnserem munde essen / für vns gegeben vnd auffgeopffert / vnd sein tewres blut / das wir aus dem Kelche mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde vergossen hat / durch welches gedechtnis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0389" n="373"/>
        <p>ITem / wer wil nu ausforschen / wie das zugehet / das vnser HErr<note place="right">Anno 1553.</note> Christus warer Gott vnd Mensch / in                      vnzertrenlicher Person / nu mehr vnsterblich / ewig / lebendig / zur rechten                      Göttlicher Maiestet sitzende / in diesem seinem geheimnis selbs gegenwertig / im                      gesegneten brod / wie es S. Paulus nennet / seinen waren leib mündlich zuessen /                      vnd aus dem gesegneten Kelch sein blut auch mit deinem leiblich munde zutrincken                      / beides vnterschiedlich (als das auch aus dem Euangelisten die Bäpste Julius                      vnd Innocentius selbs bezeugen / lehren vnd erhalten) darreichet / vnd doch                      vngetheilet / vnuerzeret / vnd an allen örten gegenwertig ist? Das ist nichts                      denn Göttliche wirckung vnd krafft / ebe&#x0303; aus dem / das er zur                      rechten Göttlicher Maiest. sitzet / vnd ist aller Creaturen / Englischer so                      wenig als menschlicher begreifflich / als auch vnerforschlich ist / das die drey                      Göttliche personen ein vnzertrenlichs Göttlichs wesen / vnd doch der sohn allein                      Mensch worden. Diese hohe geheimnis sehen die lieben Engel vnd die Heiligen im                      Himmel / vnd wir werdens durch Göttliche hülffe auch mit freuden sehen / aber                      nimmermehr ausgründen / sondern mit grosser hertzenlust ewiglich zuuerwundern                      haben.</p>
        <p>DArumb sollen solche disputationes vnd opiniones gemieden vnd ausser der Kirchen                      bleiben / dauon wir auch nicht weiter reden wollen / sondern es ist vns armen                      einfeltigen Schefflein Christi genug / das wir seine stimme hören / vnd der                      gleuben / das vnser lieber HERR Christus / inn handelung dieses allerheiligsten                      geheimnis selbs gegenwertig / das brod vnd kelch segnet / vnd in demselben                      gesegneten brod seinen leib zuessen / vnd aus dem gesegneten kelch sein blut                      zutrincken gibt / vnd also das gesegnete brod / sein leib der für vns gegeben /                      der gesegnete wein im kelch sein warhafftiges blut für vnsere sünde vergossen                      ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd dowir bey denen bleiben / vn&#x0303; jn die ehre gebe&#x0303; / das wir es nit verstehen / wie                      es zugehet / vnd in dem vnser vernunfft zu rück setzen / wird alle vnnötige                      disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht                      anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers daraus                      machen / denn vnsers HErrn Christi wort geben / vnd was des jmmermehr erdacht /                      so sein vnd bleiben es doch für vnd nach / opiniones vnd jrrthumb / doch souiel                      fehrlicher / als fern die vom wort gezogen.</p>
        <p>IN der andern Predigt setzet der tewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen                      vnd geistlichen niessung diese wort: Diß ist die summa / das dis heilige                      Testament vom Abendmal von vnsern HErrn Christo eingesetzet ist / zu seinem                      gedechtnis / das wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / das er                      denselben seinen leib / den wir mit vnserem munde essen / für vns gegeben vnd                      auffgeopffert / vnd sein tewres blut / das wir aus dem Kelche mit vnserm munde                      trincken / zu vergebung vnser sünde vergossen hat / durch welches gedechtnis
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[373/0389] ITem / wer wil nu ausforschen / wie das zugehet / das vnser HErr Christus warer Gott vnd Mensch / in vnzertrenlicher Person / nu mehr vnsterblich / ewig / lebendig / zur rechten Göttlicher Maiestet sitzende / in diesem seinem geheimnis selbs gegenwertig / im gesegneten brod / wie es S. Paulus nennet / seinen waren leib mündlich zuessen / vnd aus dem gesegneten Kelch sein blut auch mit deinem leiblich munde zutrincken / beides vnterschiedlich (als das auch aus dem Euangelisten die Bäpste Julius vnd Innocentius selbs bezeugen / lehren vnd erhalten) darreichet / vnd doch vngetheilet / vnuerzeret / vnd an allen örten gegenwertig ist? Das ist nichts denn Göttliche wirckung vnd krafft / ebẽ aus dem / das er zur rechten Göttlicher Maiest. sitzet / vnd ist aller Creaturen / Englischer so wenig als menschlicher begreifflich / als auch vnerforschlich ist / das die drey Göttliche personen ein vnzertrenlichs Göttlichs wesen / vnd doch der sohn allein Mensch worden. Diese hohe geheimnis sehen die lieben Engel vnd die Heiligen im Himmel / vnd wir werdens durch Göttliche hülffe auch mit freuden sehen / aber nimmermehr ausgründen / sondern mit grosser hertzenlust ewiglich zuuerwundern haben. Anno 1553. DArumb sollen solche disputationes vnd opiniones gemieden vnd ausser der Kirchen bleiben / dauon wir auch nicht weiter reden wollen / sondern es ist vns armen einfeltigen Schefflein Christi genug / das wir seine stimme hören / vnd der gleuben / das vnser lieber HERR Christus / inn handelung dieses allerheiligsten geheimnis selbs gegenwertig / das brod vnd kelch segnet / vnd in demselben gesegneten brod seinen leib zuessen / vnd aus dem gesegneten kelch sein blut zutrincken gibt / vnd also das gesegnete brod / sein leib der für vns gegeben / der gesegnete wein im kelch sein warhafftiges blut für vnsere sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd dowir bey denen bleiben / vñ jn die ehre gebẽ / das wir es nit verstehen / wie es zugehet / vnd in dem vnser vernunfft zu rück setzen / wird alle vnnötige disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers daraus machen / denn vnsers HErrn Christi wort geben / vnd was des jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach / opiniones vnd jrrthumb / doch souiel fehrlicher / als fern die vom wort gezogen. IN der andern Predigt setzet der tewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnd geistlichen niessung diese wort: Diß ist die summa / das dis heilige Testament vom Abendmal von vnsern HErrn Christo eingesetzet ist / zu seinem gedechtnis / das wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / das er denselben seinen leib / den wir mit vnserem munde essen / für vns gegeben vnd auffgeopffert / vnd sein tewres blut / das wir aus dem Kelche mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde vergossen hat / durch welches gedechtnis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/389
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/389>, abgerufen am 22.11.2024.