Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1561.blut / warhafftig / vnd gegenwertig in der Sacramentlichen mündlichen niessung empfingen / welcher reden die calumniatores nachmals mit fleischlicher deutung verkerten / die Tyrannen damit wieder die Christen zuuerhetzen / vnd zu entzünden. DIeweil denn Christus diese wort mit grossem ernste in der einsetzung geredet hat / vnd die Aposteln dieselbigen reden für ernst / vnd nicht als wie figürliche oder verblümete reden verstanden haben / vnd für vnd für in der Kirchen also gelehret / geredet / vnd gehandelt ist / das daraus klar zubefinden / das im Abendmal nicht allein ledig brod vnd wein / sondern auch der leib vnd blut / wie die wort lauten / doch als in geheimnis / vnd nicht nach fleischlicher / Capernaitischer / Menschlicher / vnd begreifflicher weise / gegenwertig / gegleubet vnd geehret sey / ist die frage / ob es besser / billicher / vnd sicherer sey / diesem allein weisen / gantz warhafftigen / krefftigen / ja allmechtigen redener / dem ewigen wort deß Vaters / vnserm Erlöser vnd HErrn Ihesu Christo glauben zu geben / vnd das jenige / was er kurtz für seinem todt mit gantz betrübtem hertzen / vnd also ohne zweiffel mit grossem ernst in einsetzung seines heilsamen / vnd gantz nötigen vnd tröstlichen Sacraments geredet hat / für war vnd gewiß zu halten / wie es von jhm geredet / von seinen Aposteln angenommen / von den Euangelisten / vnd dem Apostel Paulo so klar / vnd einhellig mit einerley worten beschrieben / vnd von den Christlichen Kirchen je vnd allewege gehalten worden ist / ob es gleich von den eusserlichen sinnen nicht kan begriffen / von vnser vernunfft nicht kan gefasset / ausgeeirckelt / vnd verstanden werden / wie / vnd auff wasserley weise solches geschehe vnd müglich sey / oder aber ob man billicher in glaubens sachen / die vber alle vernunfft / vnd von Gottes Sohn selbst alleine geoffenbaret sind / das natürliche liecht zu rhat nemen / vnd alles was sich mit der vernunfft nicht reimet / oder derselbigen vnmüglich scheinet / oder auch gleich sich ansehen lest / als wolte es an einem andern Artickel deß glaubens anstossen / bald verwerffe / für vnwar halte / oder anders deute vnd auslege / damit es der Menschlichen vernunfft / die in der Schrifft Meisterin sein / vnd alles reguliren wil / nach jhrem verstande gemeß / müglich vnd glaubwirdig scheinet. WEnn wir nun auff diese weise gefraget werden / können wir nicht fürüber / vnd werden in vnsern gewissen getrieben / zu bekennen vnd öffentlich zusagen / Das wir billicher vnd sicherer glauben dem / der das natürliche liecht vnd vernunfft erschaffen / vnd vns gegeben hat / denn vnserer erschaffener vernunfft / sonderlich dieweil dasselbige liecht an jhm selbst finitum ist / vnd sein maß vnd ziel hat / wie Anno 1561.blut / warhafftig / vnd gegenwertig in der Sacramentlichen mündlichen niessung empfingen / welcher reden die calumniatores nachmals mit fleischlicher deutung verkerten / die Tyrannen damit wieder die Christen zuuerhetzen / vnd zu entzünden. DIeweil denn Christus diese wort mit grossem ernste in der einsetzung geredet hat / vnd die Aposteln dieselbigen reden für ernst / vnd nicht als wie figürliche oder verblümete reden verstanden haben / vnd für vnd für in der Kirchen also gelehret / geredet / vnd gehandelt ist / das daraus klar zubefinden / das im Abendmal nicht allein ledig brod vnd wein / sondern auch der leib vnd blut / wie die wort lauten / doch als in geheimnis / vnd nicht nach fleischlicher / Capernaitischer / Menschlicher / vnd begreifflicher weise / gegenwertig / gegleubet vnd geehret sey / ist die frage / ob es besser / billicher / vnd sicherer sey / diesem allein weisen / gantz warhafftigen / krefftigen / ja allmechtigen redener / dem ewigen wort deß Vaters / vnserm Erlöser vnd HErrn Ihesu Christo glauben zu geben / vnd das jenige / was er kurtz für seinem todt mit gantz betrübtem hertzen / vnd also ohne zweiffel mit grossem ernst in einsetzung seines heilsamen / vnd gantz nötigen vnd tröstlichen Sacraments geredet hat / für war vnd gewiß zu halten / wie es von jhm geredet / von seinen Aposteln angenommen / von den Euangelisten / vnd dem Apostel Paulo so klar / vnd einhellig mit einerley worten beschrieben / vnd von den Christlichen Kirchen je vnd allewege gehalten worden ist / ob es gleich von den eusserlichen sinnen nicht kan begriffen / von vnser vernunfft nicht kan gefasset / ausgeeirckelt / vnd verstanden werden / wie / vnd auff wasserley weise solches geschehe vnd müglich sey / oder aber ob man billicher in glaubens sachen / die vber alle vernunfft / vnd von Gottes Sohn selbst alleine geoffenbaret sind / das natürliche liecht zu rhat nemen / vnd alles was sich mit der vernunfft nicht reimet / oder derselbigen vnmüglich scheinet / oder auch gleich sich ansehen lest / als wolte es an einem andern Artickel deß glaubens anstossen / bald verwerffe / für vnwar halte / oder anders deute vnd auslege / damit es der Menschlichen vernunfft / die in der Schrifft Meisterin sein / vnd alles reguliren wil / nach jhrem verstande gemeß / müglich vnd glaubwirdig scheinet. WEnn wir nun auff diese weise gefraget werden / können wir nicht fürüber / vnd werden in vnsern gewissen getrieben / zu bekennen vnd öffentlich zusagen / Das wir billicher vnd sicherer glauben dem / der das natürliche liecht vnd vernunfft erschaffen / vnd vns gegeben hat / denn vnserer erschaffener vernunfft / sonderlich dieweil dasselbige liecht an jhm selbst finitum ist / vnd sein maß vnd ziel hat / wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0504" n="488"/><note place="left">Anno 1561.</note>blut / warhafftig / vnd gegenwertig in der Sacramentlichen mündlichen niessung empfingen / welcher reden die calumniatores nachmals mit fleischlicher deutung verkerten / die Tyrannen damit wieder die Christen zuuerhetzen / vnd zu entzünden.</p> <p>DIeweil denn Christus diese wort mit grossem ernste in der einsetzung geredet hat / vnd die Aposteln dieselbigen reden für ernst / vnd nicht als wie figürliche oder verblümete reden verstanden haben / vnd für vnd für in der Kirchen also gelehret / geredet / vnd gehandelt ist / das daraus klar zubefinden / das im Abendmal nicht allein ledig brod vnd wein / sondern auch der leib vnd blut / wie die wort lauten / doch als in geheimnis / vnd nicht nach fleischlicher / Capernaitischer / Menschlicher / vnd begreifflicher weise / gegenwertig / gegleubet vnd geehret sey / ist die frage / ob es besser / billicher / vnd sicherer sey / diesem allein weisen / gantz warhafftigen / krefftigen / ja allmechtigen redener / dem ewigen wort deß Vaters / vnserm Erlöser vnd HErrn Ihesu Christo glauben zu geben / vnd das jenige / was er kurtz für seinem todt mit gantz betrübtem hertzen / vnd also ohne zweiffel mit grossem ernst in einsetzung seines heilsamen / vnd gantz nötigen vnd tröstlichen Sacraments geredet hat / für war vnd gewiß zu halten / wie es von jhm geredet / von seinen Aposteln angenommen / von den Euangelisten / vnd dem Apostel Paulo so klar / vnd einhellig mit einerley worten beschrieben / vnd von den Christlichen Kirchen je vnd allewege gehalten worden ist / ob es gleich von den eusserlichen sinnen nicht kan begriffen / von vnser vernunfft nicht kan gefasset / ausgeeirckelt / vnd verstanden werden / wie / vnd auff wasserley weise solches geschehe vnd müglich sey / oder aber ob man billicher in glaubens sachen / die vber alle vernunfft / vnd von Gottes Sohn selbst alleine geoffenbaret sind / das natürliche liecht zu rhat nemen / vnd alles was sich mit der vernunfft nicht reimet / oder derselbigen vnmüglich scheinet / oder auch gleich sich ansehen lest / als wolte es an einem andern Artickel deß glaubens anstossen / bald verwerffe / für vnwar halte / oder anders deute vnd auslege / damit es der Menschlichen vernunfft / die in der Schrifft Meisterin sein / vnd alles reguliren wil / nach jhrem verstande gemeß / müglich vnd glaubwirdig scheinet.</p> <p>WEnn wir nun auff diese weise gefraget werden / können wir nicht fürüber / vnd werden in vnsern gewissen getrieben / zu bekennen vnd öffentlich zusagen / Das wir billicher vnd sicherer glauben dem / der das natürliche liecht vnd vernunfft erschaffen / vnd vns gegeben hat / denn vnserer erschaffener vernunfft / sonderlich dieweil dasselbige liecht an jhm selbst finitum ist / vnd sein maß vnd ziel hat / wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [488/0504]
blut / warhafftig / vnd gegenwertig in der Sacramentlichen mündlichen niessung empfingen / welcher reden die calumniatores nachmals mit fleischlicher deutung verkerten / die Tyrannen damit wieder die Christen zuuerhetzen / vnd zu entzünden.
Anno 1561. DIeweil denn Christus diese wort mit grossem ernste in der einsetzung geredet hat / vnd die Aposteln dieselbigen reden für ernst / vnd nicht als wie figürliche oder verblümete reden verstanden haben / vnd für vnd für in der Kirchen also gelehret / geredet / vnd gehandelt ist / das daraus klar zubefinden / das im Abendmal nicht allein ledig brod vnd wein / sondern auch der leib vnd blut / wie die wort lauten / doch als in geheimnis / vnd nicht nach fleischlicher / Capernaitischer / Menschlicher / vnd begreifflicher weise / gegenwertig / gegleubet vnd geehret sey / ist die frage / ob es besser / billicher / vnd sicherer sey / diesem allein weisen / gantz warhafftigen / krefftigen / ja allmechtigen redener / dem ewigen wort deß Vaters / vnserm Erlöser vnd HErrn Ihesu Christo glauben zu geben / vnd das jenige / was er kurtz für seinem todt mit gantz betrübtem hertzen / vnd also ohne zweiffel mit grossem ernst in einsetzung seines heilsamen / vnd gantz nötigen vnd tröstlichen Sacraments geredet hat / für war vnd gewiß zu halten / wie es von jhm geredet / von seinen Aposteln angenommen / von den Euangelisten / vnd dem Apostel Paulo so klar / vnd einhellig mit einerley worten beschrieben / vnd von den Christlichen Kirchen je vnd allewege gehalten worden ist / ob es gleich von den eusserlichen sinnen nicht kan begriffen / von vnser vernunfft nicht kan gefasset / ausgeeirckelt / vnd verstanden werden / wie / vnd auff wasserley weise solches geschehe vnd müglich sey / oder aber ob man billicher in glaubens sachen / die vber alle vernunfft / vnd von Gottes Sohn selbst alleine geoffenbaret sind / das natürliche liecht zu rhat nemen / vnd alles was sich mit der vernunfft nicht reimet / oder derselbigen vnmüglich scheinet / oder auch gleich sich ansehen lest / als wolte es an einem andern Artickel deß glaubens anstossen / bald verwerffe / für vnwar halte / oder anders deute vnd auslege / damit es der Menschlichen vernunfft / die in der Schrifft Meisterin sein / vnd alles reguliren wil / nach jhrem verstande gemeß / müglich vnd glaubwirdig scheinet.
WEnn wir nun auff diese weise gefraget werden / können wir nicht fürüber / vnd werden in vnsern gewissen getrieben / zu bekennen vnd öffentlich zusagen / Das wir billicher vnd sicherer glauben dem / der das natürliche liecht vnd vernunfft erschaffen / vnd vns gegeben hat / denn vnserer erschaffener vernunfft / sonderlich dieweil dasselbige liecht an jhm selbst finitum ist / vnd sein maß vnd ziel hat / wie
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/504>, abgerufen am 26.06.2024. |