Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.was wir dem tewren werden wort vnsers getrewen / warhafftigen /Anno 1561. vnd allmechtigen Heylandes vnd Erlösers Ihesu Christi zugleuben schuldig / vnd vermöge Göttliches ernstes befehlichs / Hunc audite, pflichtig sein / mit welchen lehrern / wir es gemelter vrsachen halben nicht halten / oder gleich / wie sie / lehren können. WOllen aber mit den schwachen gern Christliche gedult tragen / in ansehung / das es sehr schwer ist / eine gefassete opinionem, sonderlich die dem natürlichen liecht gemeß scheinet / vnd durch vernünfftige / gleissende argumenta, vnd gleichnissen den hertzen eingebildet / vnd mit auffgewachsen / vnd durch anderer ansehenlicher Leute lehr / vnd Exempel gestercket ist / plötzlich fahren zu lassen / vnd von sich zu legen. WIr wollen sie aber als mitbekenner deß einigen Heylandes vnsers HErrn Ihesu Christi freundlich / Christlich / vnd vmb Gottes ehr / vnd der Kirchen ruhe vnd wolfart willen gebeten haben / das sie nicht jhrer vernunfft / vnd deß natürlichen liechts tunckelm vnd verfürlichem schein / mehr vnd lieber folgen / denn deß reinen worts hellem Sonnen glantz / welches allein vnd billich / wie der Psalm saget / vnserer füsse leuchte / vnd aller vnserer wege ein fürscheinendes liecht ist / vnd sol gehalten werden / vnd wie sie in allen andern Artickeln vnsers Christlichen glaubens / die eben so wol der natur vnmüglich scheinen / vnd mit vnserm vertunckeln verstande nicht können ausgegründet / vnd erforschet werden / Ihrem / vnd vnserm gemeinen Heyland Ihesu Christo / als dem warhafftigen wort deß ewigen Vaters / vnd ersten lang geübeten Prediger / billich vnd gerne gleuben / also auch in diesem Artickel / welchen die gantze Catholische Christliche Kirche zu allen zeiten für ein vnerforschlich vnbegreifflich geheimnis gehalten / vnd mysterium genennet hat / jhre vernunfft vnd natürliche gedancken gefangen nemen / vnd diesem warhafftigen HERRN vnterwerffen / vnd sich ja nicht vnterstehen diesem jhrem HERRN seine rede nach jhrer vernunfft zu drehen vnd zu deuten / vnd seine Aposteln sampt der gantzen Kirchen für so vngeschickt / vnd thöricht zu achten / das sie nicht auch hetten feine glossen der vernunfft gemeß erfinden können / wenn sie nicht viel lieber jhrem Meister vnd HERREN hetten diese ehre thun wollen / das sie jhm mehr gleubeten / denn der blinden vernunfft / vnd gerne sagten mit jenem betrübten Vater / den auch seine vernunfft hinderte am glauben Marci 9. Credo Domine, sed opem fer diffidentiae meae, Ich gleube HERR / aber hilff du meinem vnglauben / vnd mit den heiligen dazumal noch schwachen Aposteln / wie wir alle sind / (HERR mehre vnsern glauben) welches gebet stracks ist wieder vnser vernunfft / die vnsern glauben hindern / vnd bißweilen gar ausle- was wir dem tewren werden wort vnsers getrewen / warhafftigen /Anno 1561. vnd allmechtigen Heylandes vnd Erlösers Ihesu Christi zugleuben schuldig / vnd vermöge Göttliches ernstes befehlichs / Hunc audite, pflichtig sein / mit welchen lehrern / wir es gemelter vrsachen halben nicht halten / oder gleich / wie sie / lehren können. WOllen aber mit den schwachen gern Christliche gedult tragen / in ansehung / das es sehr schwer ist / eine gefassete opinionem, sonderlich die dem natürlichen liecht gemeß scheinet / vnd durch vernünfftige / gleissende argumenta, vnd gleichnissen den hertzen eingebildet / vnd mit auffgewachsen / vnd durch anderer ansehenlicher Leute lehr / vnd Exempel gestercket ist / plötzlich fahren zu lassen / vnd von sich zu legen. WIr wollen sie aber als mitbekenner deß einigen Heylandes vnsers HErrn Ihesu Christi freundlich / Christlich / vnd vmb Gottes ehr / vnd der Kirchen ruhe vnd wolfart willen gebeten haben / das sie nicht jhrer vernunfft / vnd deß natürlichen liechts tunckelm vnd verfürlichem schein / mehr vnd lieber folgen / denn deß reinen worts hellem Sonnen glantz / welches allein vnd billich / wie der Psalm saget / vnserer füsse leuchte / vnd aller vnserer wege ein fürscheinendes liecht ist / vnd sol gehalten werden / vnd wie sie in allen andern Artickeln vnsers Christlichen glaubens / die eben so wol der natur vnmüglich scheinen / vnd mit vnserm vertunckeln verstande nicht können ausgegründet / vnd erforschet werden / Ihrem / vnd vnserm gemeinen Heyland Ihesu Christo / als dem warhafftigen wort deß ewigen Vaters / vnd ersten lang geübeten Prediger / billich vnd gerne gleuben / also auch in diesem Artickel / welchen die gantze Catholische Christliche Kirche zu allen zeiten für ein vnerforschlich vnbegreifflich geheimnis gehalten / vnd mysterium genennet hat / jhre vernunfft vnd natürliche gedancken gefangen nemen / vnd diesem warhafftigen HERRN vnterwerffen / vnd sich ja nicht vnterstehen diesem jhrem HERRN seine rede nach jhrer vernunfft zu drehen vnd zu deuten / vnd seine Aposteln sampt der gantzen Kirchen für so vngeschickt / vnd thöricht zu achten / das sie nicht auch hetten feine glossen der vernunfft gemeß erfinden können / wenn sie nicht viel lieber jhrem Meister vnd HERREN hetten diese ehre thun wollen / das sie jhm mehr gleubeten / denn der blinden vernunfft / vnd gerne sagten mit jenem betrübten Vater / den auch seine vernunfft hinderte am glauben Marci 9. Credo Domine, sed opem fer diffidentiae meae, Ich gleube HERR / aber hilff du meinem vnglauben / vnd mit den heiligen dazumal noch schwachen Aposteln / wie wir alle sind / (HERR mehre vnsern glauben) welches gebet stracks ist wieder vnser vernunfft / die vnsern glauben hindern / vnd bißweilen gar ausle- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0507" n="491"/> was wir dem tewren werden wort vnsers getrewen / warhafftigen /<note place="right">Anno 1561.</note> vnd allmechtigen Heylandes vnd Erlösers Ihesu Christi zugleuben schuldig / vnd vermöge Göttliches ernstes befehlichs / Hunc audite, pflichtig sein / mit welchen lehrern / wir es gemelter vrsachen halben nicht halten / oder gleich / wie sie / lehren können.</p> <p>WOllen aber mit den schwachen gern Christliche gedult tragen / in ansehung / das es sehr schwer ist / eine gefassete opinionem, sonderlich die dem natürlichen liecht gemeß scheinet / vnd durch vernünfftige / gleissende argumenta, vnd gleichnissen den hertzen eingebildet / vnd mit auffgewachsen / vnd durch anderer ansehenlicher Leute lehr / vnd Exempel gestercket ist / plötzlich fahren zu lassen / vnd von sich zu legen.</p> <p>WIr wollen sie aber als mitbekenner deß einigen Heylandes vnsers HErrn Ihesu Christi freundlich / Christlich / vnd vmb Gottes ehr / vnd der Kirchen ruhe vnd wolfart willen gebeten haben / das sie nicht jhrer vernunfft / vnd deß natürlichen liechts tunckelm vnd verfürlichem schein / mehr vnd lieber folgen / denn deß reinen worts hellem Sonnen glantz / welches allein vnd billich / wie der Psalm saget / vnserer füsse leuchte / vnd aller vnserer wege ein fürscheinendes liecht ist / vnd sol gehalten werden / vnd wie sie in allen andern Artickeln vnsers Christlichen glaubens / die eben so wol der natur vnmüglich scheinen / vnd mit vnserm vertunckeln verstande nicht können ausgegründet / vnd erforschet werden / Ihrem / vnd vnserm gemeinen Heyland Ihesu Christo / als dem warhafftigen wort deß ewigen Vaters / vnd ersten lang geübeten Prediger / billich vnd gerne gleuben / also auch in diesem Artickel / welchen die gantze Catholische Christliche Kirche zu allen zeiten für ein vnerforschlich vnbegreifflich geheimnis gehalten / vnd mysterium genennet hat / jhre vernunfft vnd natürliche gedancken gefangen nemen / vnd diesem warhafftigen HERRN vnterwerffen / vnd sich ja nicht vnterstehen diesem jhrem HERRN seine rede nach jhrer vernunfft zu drehen vnd zu deuten / vnd seine Aposteln sampt der gantzen Kirchen für so vngeschickt / vnd thöricht zu achten / das sie nicht auch hetten feine glossen der vernunfft gemeß erfinden können / wenn sie nicht viel lieber jhrem Meister vnd HERREN hetten diese ehre thun wollen / das sie jhm mehr gleubeten / denn der blinden vernunfft / vnd gerne sagten mit jenem betrübten Vater / den auch seine vernunfft hinderte am glauben Marci 9. Credo Domine, sed opem fer diffidentiae meae, Ich gleube HERR / aber hilff du meinem vnglauben / vnd mit den heiligen dazumal noch schwachen Aposteln / wie wir alle sind / (HERR mehre vnsern glauben) welches gebet stracks ist wieder vnser vernunfft / die vnsern glauben hindern / vnd bißweilen gar ausle- </p> </div> </body> </text> </TEI> [491/0507]
was wir dem tewren werden wort vnsers getrewen / warhafftigen / vnd allmechtigen Heylandes vnd Erlösers Ihesu Christi zugleuben schuldig / vnd vermöge Göttliches ernstes befehlichs / Hunc audite, pflichtig sein / mit welchen lehrern / wir es gemelter vrsachen halben nicht halten / oder gleich / wie sie / lehren können.
Anno 1561. WOllen aber mit den schwachen gern Christliche gedult tragen / in ansehung / das es sehr schwer ist / eine gefassete opinionem, sonderlich die dem natürlichen liecht gemeß scheinet / vnd durch vernünfftige / gleissende argumenta, vnd gleichnissen den hertzen eingebildet / vnd mit auffgewachsen / vnd durch anderer ansehenlicher Leute lehr / vnd Exempel gestercket ist / plötzlich fahren zu lassen / vnd von sich zu legen.
WIr wollen sie aber als mitbekenner deß einigen Heylandes vnsers HErrn Ihesu Christi freundlich / Christlich / vnd vmb Gottes ehr / vnd der Kirchen ruhe vnd wolfart willen gebeten haben / das sie nicht jhrer vernunfft / vnd deß natürlichen liechts tunckelm vnd verfürlichem schein / mehr vnd lieber folgen / denn deß reinen worts hellem Sonnen glantz / welches allein vnd billich / wie der Psalm saget / vnserer füsse leuchte / vnd aller vnserer wege ein fürscheinendes liecht ist / vnd sol gehalten werden / vnd wie sie in allen andern Artickeln vnsers Christlichen glaubens / die eben so wol der natur vnmüglich scheinen / vnd mit vnserm vertunckeln verstande nicht können ausgegründet / vnd erforschet werden / Ihrem / vnd vnserm gemeinen Heyland Ihesu Christo / als dem warhafftigen wort deß ewigen Vaters / vnd ersten lang geübeten Prediger / billich vnd gerne gleuben / also auch in diesem Artickel / welchen die gantze Catholische Christliche Kirche zu allen zeiten für ein vnerforschlich vnbegreifflich geheimnis gehalten / vnd mysterium genennet hat / jhre vernunfft vnd natürliche gedancken gefangen nemen / vnd diesem warhafftigen HERRN vnterwerffen / vnd sich ja nicht vnterstehen diesem jhrem HERRN seine rede nach jhrer vernunfft zu drehen vnd zu deuten / vnd seine Aposteln sampt der gantzen Kirchen für so vngeschickt / vnd thöricht zu achten / das sie nicht auch hetten feine glossen der vernunfft gemeß erfinden können / wenn sie nicht viel lieber jhrem Meister vnd HERREN hetten diese ehre thun wollen / das sie jhm mehr gleubeten / denn der blinden vernunfft / vnd gerne sagten mit jenem betrübten Vater / den auch seine vernunfft hinderte am glauben Marci 9. Credo Domine, sed opem fer diffidentiae meae, Ich gleube HERR / aber hilff du meinem vnglauben / vnd mit den heiligen dazumal noch schwachen Aposteln / wie wir alle sind / (HERR mehre vnsern glauben) welches gebet stracks ist wieder vnser vernunfft / die vnsern glauben hindern / vnd bißweilen gar ausle-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/507>, abgerufen am 26.06.2024. |