Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.für allen gewirdiget hat / zu dieser letzten zeit / wie köndten wir das für Gott verantworten? CArlstad vnd Zwingel / die anfenger dieses lermens vom Sacrament / sind ja auch gewirdiget / aber mit einem zumal schendlichen bösen namen / das sie die ersten / wieder diesen Man Gottes / gleich wie Korah / Dathan vnd Abiron wieder Mosen / (nach dem er sie aus der schweren dienstbarkeit / durchs Rote Meer geführet) sind vnruhig worden / haben auch in diesem theil / so nu Gott aus dem leidigen Bapsthumb / durch Lutherum gerissen / wiederumb grewliche trennung gemachet / ohn zweiffel von niemands / denn aus anstifftung vnd eingeben deß leidigen Teuffels / der da gedacht / Solte sein Bapst die Mess nicht lenger haben / so solten wir auch wiederumb dennoch nicht haben / das heilige Testament vnsers lieben HErrn vnd Heylandes Ihesu Christi / darumb er auch daran gesetzet mit allen krefften / dem züchtigen warhafftigen munde seine wort / als hette es ein schlechter / gemeiner / onmechtiger / krafftloser Mensch / ja ein Lotterbub / oder trunckenboltz in einer vollen zech geredet / gekrüpelt / geradebrecht / an allen orten durchrissen / vnd die an keinem ende vngemartert / vnd vngenötigt gelassen. ICh schreibe das jenige / so augenscheinlich zubeweisen / vnd zwar lang vor dieser zeit bewiesen ist / das Carlstad diß wörtlein (das) verkeret / Zwingel (das ist) Oecolampadius vnd Caluinus (mein leib) gedeutelt / andere die wort vmbgekeret / Tisch vnd Benck zusammen geraffet / vnd zu letzt jhr Brüderzech in Himel geleget / alle boßheit vnd mutwillen / an dem heiligen Testament / deß allerhöhesten Sons Gottes getrieben / wie deß freuels noch kein ende nicht ist / Aber aller fleiß / krafft vnd macht deß Teuffels dahin gespitzet vnd gerichtet / das die wort Christi / Das ist mein leib / sol heissen / Es ist nicht mein leib. Wer aber lehret vnd gleubet / wie Christus lehret / das jenige / so er reichet zu essen / sey der leib / der für vns gegeben / der hat die Barten im kopff. ICh weiß gar wol / wenn man also den streit klar machet / das sie schamrot werden / vnd wollens nicht gerne gestehen / sondern vns vberreden / wir sollen gleuben / sie halten auch darfür / der leib Christi sey gegenwertig / vnd allein der hader / de modo praesentiae, wenn man aber fraget / ist denn das wesen deß leibes (welches ja Christus seinen leib heist / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig sein / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein die frage / wie er da sey / bekennen aber er sey nicht da. Ohn zweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens, vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute. für allen gewirdiget hat / zu dieser letzten zeit / wie köndten wir das für Gott verantworten? CArlstad vnd Zwingel / die anfenger dieses lermens vom Sacrament / sind ja auch gewirdiget / aber mit einem zumal schendlichen bösen namen / das sie die ersten / wieder diesen Man Gottes / gleich wie Korah / Dathan vnd Abiron wieder Mosen / (nach dem er sie aus der schweren dienstbarkeit / durchs Rote Meer geführet) sind vnruhig worden / haben auch in diesem theil / so nu Gott aus dem leidigen Bapsthumb / durch Lutherum gerissen / wiederumb grewliche trennung gemachet / ohn zweiffel von niemands / denn aus anstifftung vnd eingeben deß leidigen Teuffels / der da gedacht / Solte sein Bapst die Mess nicht lenger haben / so solten wir auch wiederumb dennoch nicht haben / das heilige Testament vnsers lieben HErrn vnd Heylandes Ihesu Christi / darumb er auch daran gesetzet mit allen krefften / dem züchtigen warhafftigen munde seine wort / als hette es ein schlechter / gemeiner / onmechtiger / krafftloser Mensch / ja ein Lotterbub / oder trunckenboltz in einer vollen zech geredet / gekrüpelt / geradebrecht / an allen orten durchrissen / vnd die an keinem ende vngemartert / vnd vngenötigt gelassen. ICh schreibe das jenige / so augenscheinlich zubeweisen / vnd zwar lang vor dieser zeit bewiesen ist / das Carlstad diß wörtlein (das) verkeret / Zwingel (das ist) Oecolampadius vnd Caluinus (mein leib) gedeutelt / andere die wort vmbgekeret / Tisch vnd Benck zusammen geraffet / vnd zu letzt jhr Brüderzech in Himel geleget / alle boßheit vnd mutwillen / an dem heiligen Testament / deß allerhöhesten Sons Gottes getrieben / wie deß freuels noch kein ende nicht ist / Aber aller fleiß / krafft vnd macht deß Teuffels dahin gespitzet vnd gerichtet / das die wort Christi / Das ist mein leib / sol heissen / Es ist nicht mein leib. Wer aber lehret vnd gleubet / wie Christus lehret / das jenige / so er reichet zu essen / sey der leib / der für vns gegeben / der hat die Barten im kopff. ICh weiß gar wol / wenn man also den streit klar machet / das sie schamrot werden / vnd wollens nicht gerne gestehen / sondern vns vberreden / wir sollen gleuben / sie halten auch darfür / der leib Christi sey gegenwertig / vnd allein der hader / de modo praesentiae, wenn man aber fraget / ist denn das wesen deß leibes (welches ja Christus seinen leib heist / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig sein / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein die frage / wie er da sey / bekennen aber er sey nicht da. Ohn zweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens, vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0522" n="506"/> für allen gewirdiget hat / zu dieser letzten zeit / wie köndten wir das für Gott verantworten?</p> <p>CArlstad vnd Zwingel / die anfenger dieses lermens vom Sacrament / sind ja auch gewirdiget / aber mit einem zumal schendlichen bösen namen / das sie die ersten / wieder diesen Man Gottes / gleich wie Korah / Dathan vnd Abiron wieder Mosen / (nach dem er sie aus der schweren dienstbarkeit / durchs Rote Meer geführet) sind vnruhig worden / haben auch in diesem theil / so nu Gott aus dem leidigen Bapsthumb / durch Lutherum gerissen / wiederumb grewliche trennung gemachet / ohn zweiffel von niemands / denn aus anstifftung vnd eingeben deß leidigen Teuffels / der da gedacht / Solte sein Bapst die Mess nicht lenger haben / so solten wir auch wiederumb dennoch nicht haben / das heilige Testament vnsers lieben HErrn vnd Heylandes Ihesu Christi / darumb er auch daran gesetzet mit allen krefften / dem züchtigen warhafftigen munde seine wort / als hette es ein schlechter / gemeiner / onmechtiger / krafftloser Mensch / ja ein Lotterbub / oder trunckenboltz in einer vollen zech geredet / gekrüpelt / geradebrecht / an allen orten durchrissen / vnd die an keinem ende vngemartert / vnd vngenötigt gelassen.</p> <p>ICh schreibe das jenige / so augenscheinlich zubeweisen / vnd zwar lang vor dieser zeit bewiesen ist / das Carlstad diß wörtlein (das) verkeret / Zwingel (das ist) Oecolampadius vnd Caluinus (mein leib) gedeutelt / andere die wort vmbgekeret / Tisch vnd Benck zusammen geraffet / vnd zu letzt jhr Brüderzech in Himel geleget / alle boßheit vnd mutwillen / an dem heiligen Testament / deß allerhöhesten Sons Gottes getrieben / wie deß freuels noch kein ende nicht ist / Aber aller fleiß / krafft vnd macht deß Teuffels dahin gespitzet vnd gerichtet / das die wort Christi / Das ist mein leib / sol heissen / Es ist nicht mein leib. Wer aber lehret vnd gleubet / wie Christus lehret / das jenige / so er reichet zu essen / sey der leib / der für vns gegeben / der hat die Barten im kopff.</p> <p>ICh weiß gar wol / wenn man also den streit klar machet / das sie schamrot werden / vnd wollens nicht gerne gestehen / sondern vns vberreden / wir sollen gleuben / sie halten auch darfür / der leib Christi sey gegenwertig / vnd allein der hader / de modo praesentiae, wenn man aber fraget / ist denn das wesen deß leibes (welches ja Christus seinen leib heist / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig sein / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein die frage / wie er da sey / bekennen aber er sey nicht da. Ohn zweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens, vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute.</p> </div> </body> </text> </TEI> [506/0522]
für allen gewirdiget hat / zu dieser letzten zeit / wie köndten wir das für Gott verantworten?
CArlstad vnd Zwingel / die anfenger dieses lermens vom Sacrament / sind ja auch gewirdiget / aber mit einem zumal schendlichen bösen namen / das sie die ersten / wieder diesen Man Gottes / gleich wie Korah / Dathan vnd Abiron wieder Mosen / (nach dem er sie aus der schweren dienstbarkeit / durchs Rote Meer geführet) sind vnruhig worden / haben auch in diesem theil / so nu Gott aus dem leidigen Bapsthumb / durch Lutherum gerissen / wiederumb grewliche trennung gemachet / ohn zweiffel von niemands / denn aus anstifftung vnd eingeben deß leidigen Teuffels / der da gedacht / Solte sein Bapst die Mess nicht lenger haben / so solten wir auch wiederumb dennoch nicht haben / das heilige Testament vnsers lieben HErrn vnd Heylandes Ihesu Christi / darumb er auch daran gesetzet mit allen krefften / dem züchtigen warhafftigen munde seine wort / als hette es ein schlechter / gemeiner / onmechtiger / krafftloser Mensch / ja ein Lotterbub / oder trunckenboltz in einer vollen zech geredet / gekrüpelt / geradebrecht / an allen orten durchrissen / vnd die an keinem ende vngemartert / vnd vngenötigt gelassen.
ICh schreibe das jenige / so augenscheinlich zubeweisen / vnd zwar lang vor dieser zeit bewiesen ist / das Carlstad diß wörtlein (das) verkeret / Zwingel (das ist) Oecolampadius vnd Caluinus (mein leib) gedeutelt / andere die wort vmbgekeret / Tisch vnd Benck zusammen geraffet / vnd zu letzt jhr Brüderzech in Himel geleget / alle boßheit vnd mutwillen / an dem heiligen Testament / deß allerhöhesten Sons Gottes getrieben / wie deß freuels noch kein ende nicht ist / Aber aller fleiß / krafft vnd macht deß Teuffels dahin gespitzet vnd gerichtet / das die wort Christi / Das ist mein leib / sol heissen / Es ist nicht mein leib. Wer aber lehret vnd gleubet / wie Christus lehret / das jenige / so er reichet zu essen / sey der leib / der für vns gegeben / der hat die Barten im kopff.
ICh weiß gar wol / wenn man also den streit klar machet / das sie schamrot werden / vnd wollens nicht gerne gestehen / sondern vns vberreden / wir sollen gleuben / sie halten auch darfür / der leib Christi sey gegenwertig / vnd allein der hader / de modo praesentiae, wenn man aber fraget / ist denn das wesen deß leibes (welches ja Christus seinen leib heist / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig sein / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein die frage / wie er da sey / bekennen aber er sey nicht da. Ohn zweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens, vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/522 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/522>, abgerufen am 26.06.2024. |