Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 1526.anders für / dauon die frag nicht ist. Das bekenne ich / wenn viel bücher schreiben so viel ist / als die rechte lehre vertheidigen / so haben sie obgesieget auch vber die gantze heilige Schrifft. Wenn aber die lehre vertheidigen so viel ist / als rechten grund bringen aus Gottes wort / vnd die gewissen zu ruhe vnd fried bringen / ey / so haben sie noch nicht ein rechten buchstab angefangen zuschreiben. Vnd solches schreibe ich an euch / lieber Seceri / auff das / wenn jhr wollet im druck ferner fortfahren / das jhr diese meine cpistel in allweg vorher setzet / oder darzu thut / auff das der Christliche Leser in meinem buch ein artzney / wieder das gifft vnd praefation deß Butzers / finden könne. Darnach / gibt er mir in seiner vorrede selbst zeugnis / das ich seiner Secten hefftig entgegen sey. O wolte Gott / ich hette so viel zeit vnd weil / das ich mich wieder diese Secte hefftiger setzen köndte / wie wol ers für eine schlechte / geringe sachen helt / vnd für ein nichtigen streit / daran der glaube Die Satramentirer kennen Christum nicht / vnd predigen jhn nicht recht.keinen schaden leiden möge. Denn solchs helt dieser geist. Vnd das ists / das ich allzeit gesagt habe / das die Sacramentschender Christum halten nur für ein gespöt / vnd er von jhnenniemals sey recht erkandt noch geprediget worden / ob sie gleich mit prallenden worten sehr hoch herfahren / vnd das sie Euangelium vnd die ehre Gottes suchen / sich rhümen wollen: Die Welt hat nu lengst durch verachtung deß worts Gottes / diesen zorn Gottes verdienet / das allerley verderbende Secten herfür brechen / wie Paulus geweissaget hat / Gott wird jhnen krefftige jrrthumb schicken / das sie den lügen gleuben müssen / weil sie die liebe zur warheit nicht haben angenommen. Diß wort hat angefangen erfüllet zu werden / vnd wirdt erfüllet werden / auff das die außerwehlten geprüfet / vnd die verworffenen verdampt werden.

Anno 1527.
Anno 1527. D. Lutherus de Bucero.

ES hat auch Lutherus Anno 1527. in seinem buch / Das diese wort noch feste stehen / am ende / solche der Schwermer vnthat / wie sie Lutherum / Pomeranum / vnd auch Philippum / öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit vnwarheit / bößlich haben ziehen vnd deuten wollen / mit vielen worten hefftig geeifert / vnd sind das seine wort: Tom. 3. Ien. pag. 328.Martinus Bucerus ist vnter euch der fürnembsten einer / vnd ein Christlich lieber bruder vnd mitdiener vnter euch / der euch auch schon beim leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers / Psalter verlateinet (als er denn grosse gnade hat von Gott zureden vnd zuuerdolmetschen) vnd hat das feine buch mit dem gifft ewer lehr / vom heiligen Sacrament / also verderbet / das da schwerlich rhat mag gefunden werden / weil dasselbige buch vnter so viel Leute kömpt / vnd vnter Herr Johanns namen vnd arbeit / mit vnter verkaufft wirdt / eben der jrrthumb / den er doch mit hand vnd mund teglich wiederficht. Solches stücklein lasset jhr heiligen Leute

Anno 1526.anders für / dauon die frag nicht ist. Das bekenne ich / wenn viel bücher schreiben so viel ist / als die rechte lehre vertheidigen / so haben sie obgesieget auch vber die gantze heilige Schrifft. Wenn aber die lehre vertheidigen so viel ist / als rechten grund bringen aus Gottes wort / vnd die gewissen zu ruhe vnd fried bringen / ey / so haben sie noch nicht ein rechten buchstab angefangen zuschreiben. Vnd solches schreibe ich an euch / lieber Seceri / auff das / wenn jhr wollet im druck ferner fortfahren / das jhr diese meine cpistel in allweg vorher setzet / oder darzu thut / auff das der Christliche Leser in meinem buch ein artzney / wieder das gifft vnd praefation deß Butzers / finden könne. Darnach / gibt er mir in seiner vorrede selbst zeugnis / das ich seiner Secten hefftig entgegen sey. O wolte Gott / ich hette so viel zeit vnd weil / das ich mich wieder diese Secte hefftiger setzen köndte / wie wol ers für eine schlechte / geringe sachen helt / vnd für ein nichtigen streit / daran der glaube Die Satramẽtirer kennẽ Christum nicht / vnd predigẽ jhn nicht recht.keinen schaden leiden möge. Denn solchs helt dieser geist. Vnd das ists / das ich allzeit gesagt habe / das die Sacramentschender Christum halten nur für ein gespöt / vnd er von jhnenniemals sey recht erkandt noch geprediget worden / ob sie gleich mit prallenden worten sehr hoch herfahren / vnd das sie Euangelium vnd die ehre Gottes suchen / sich rhümen wollen: Die Welt hat nu lengst durch verachtung deß worts Gottes / diesen zorn Gottes verdienet / das allerley verderbende Secten herfür brechen / wie Paulus geweissaget hat / Gott wird jhnen krefftige jrrthumb schicken / das sie den lügen gleuben müssen / weil sie die liebe zur warheit nicht haben angenommen. Diß wort hat angefangen erfüllet zu werden / vnd wirdt erfüllet werden / auff das die außerwehlten geprüfet / vnd die verworffenen verdampt werden.

Anno 1527.
Anno 1527. D. Lutherus de Bucero.

ES hat auch Lutherus Anno 1527. in seinem buch / Das diese wort noch feste stehen / am ende / solche der Schwermer vnthat / wie sie Lutherum / Pomeranum / vnd auch Philippum / öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit vnwarheit / bößlich haben ziehen vnd deuten wollen / mit vielen worten hefftig geeifert / vnd sind das seine wort: Tom. 3. Ien. pag. 328.Martinus Bucerus ist vnter euch der fürnembsten einer / vnd ein Christlich lieber bruder vnd mitdiener vnter euch / der euch auch schon beim leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers / Psalter verlateinet (als er denn grosse gnade hat von Gott zureden vnd zuuerdolmetschen) vnd hat das feine buch mit dem gifft ewer lehr / vom heiligen Sacrament / also verderbet / das da schwerlich rhat mag gefunden werden / weil dasselbige buch vnter so viel Leute kömpt / vnd vnter Herr Johanns namen vnd arbeit / mit vnter verkaufft wirdt / eben der jrrthumb / den er doch mit hand vnd mund teglich wiederficht. Solches stücklein lasset jhr heiligen Leute

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0086" n="70"/><note place="left">Anno 1526.</note>anders für / dauon die frag nicht                      ist. Das bekenne ich / wenn viel bücher schreiben so viel ist / als die rechte                      lehre vertheidigen / so haben sie obgesieget auch vber die gantze heilige                      Schrifft. Wenn aber die lehre vertheidigen so viel ist / als rechten grund                      bringen aus Gottes wort / vnd die gewissen zu ruhe vnd fried bringen / ey / so                      haben sie noch nicht ein rechten buchstab angefangen zuschreiben. Vnd solches                      schreibe ich an euch / lieber Seceri / auff das / wenn jhr wollet im druck                      ferner fortfahren / das jhr diese meine cpistel in allweg vorher setzet / oder                      darzu thut / auff das der Christliche Leser in meinem buch ein artzney / wieder                      das gifft vnd praefation deß Butzers / finden könne. Darnach / gibt er mir in                      seiner vorrede selbst zeugnis / das ich seiner Secten hefftig entgegen sey. O                      wolte Gott / ich hette so viel zeit vnd weil / das ich mich wieder diese Secte                      hefftiger setzen köndte / wie wol ers für eine schlechte / geringe sachen helt /                      vnd für ein nichtigen streit / daran der glaube <note place="left">Die                              Satrame&#x0303;tirer kenne&#x0303; Christum nicht / vnd                              predige&#x0303; jhn nicht recht.</note>keinen schaden leiden                      möge. Denn solchs helt dieser geist. Vnd das ists / das ich allzeit gesagt habe                      / das die Sacramentschender Christum halten nur für ein gespöt / vnd er von                      jhnenniemals sey recht erkandt noch geprediget worden / ob sie gleich mit                      prallenden worten sehr hoch herfahren / vnd das sie Euangelium vnd die ehre                      Gottes suchen / sich rhümen wollen: Die Welt hat nu lengst durch verachtung deß                      worts Gottes / diesen zorn Gottes verdienet / das allerley verderbende Secten                      herfür brechen / wie Paulus geweissaget hat / Gott wird jhnen krefftige jrrthumb                      schicken / das sie den lügen gleuben müssen / weil sie die liebe zur warheit                      nicht haben angenommen. Diß wort hat angefangen erfüllet zu werden / vnd wirdt                      erfüllet werden / auff das die außerwehlten geprüfet / vnd die verworffenen                      verdampt werden.</p>
        <note place="left">Anno 1527.</note>
      </div>
      <div>
        <head>Anno 1527.</head>
        <note place="left">D. Lutherus de Bucero.</note>
        <p>ES hat auch Lutherus Anno 1527. in seinem buch / Das diese wort noch feste stehen                      / am ende / solche der Schwermer vnthat / wie sie Lutherum / Pomeranum / vnd                      auch Philippum / öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit vnwarheit /                      bößlich haben ziehen vnd deuten wollen / mit vielen worten hefftig geeifert /                      vnd sind das seine wort: <note place="left">Tom. 3. Ien. pag.                      328.</note>Martinus Bucerus ist vnter euch der fürnembsten einer / vnd ein                      Christlich lieber bruder vnd mitdiener vnter euch / der euch auch schon beim                      leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers /                      Psalter verlateinet (als er denn grosse gnade hat von Gott zureden vnd                      zuuerdolmetschen) vnd hat das feine buch mit dem gifft ewer lehr / vom heiligen                      Sacrament / also verderbet / das da schwerlich rhat mag gefunden werden / weil                      dasselbige buch vnter so viel Leute kömpt / vnd vnter Herr Johanns namen vnd                      arbeit / mit vnter verkaufft wirdt / eben der jrrthumb / den er doch mit hand                      vnd mund teglich wiederficht. Solches stücklein lasset jhr heiligen Leute
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0086] anders für / dauon die frag nicht ist. Das bekenne ich / wenn viel bücher schreiben so viel ist / als die rechte lehre vertheidigen / so haben sie obgesieget auch vber die gantze heilige Schrifft. Wenn aber die lehre vertheidigen so viel ist / als rechten grund bringen aus Gottes wort / vnd die gewissen zu ruhe vnd fried bringen / ey / so haben sie noch nicht ein rechten buchstab angefangen zuschreiben. Vnd solches schreibe ich an euch / lieber Seceri / auff das / wenn jhr wollet im druck ferner fortfahren / das jhr diese meine cpistel in allweg vorher setzet / oder darzu thut / auff das der Christliche Leser in meinem buch ein artzney / wieder das gifft vnd praefation deß Butzers / finden könne. Darnach / gibt er mir in seiner vorrede selbst zeugnis / das ich seiner Secten hefftig entgegen sey. O wolte Gott / ich hette so viel zeit vnd weil / das ich mich wieder diese Secte hefftiger setzen köndte / wie wol ers für eine schlechte / geringe sachen helt / vnd für ein nichtigen streit / daran der glaube keinen schaden leiden möge. Denn solchs helt dieser geist. Vnd das ists / das ich allzeit gesagt habe / das die Sacramentschender Christum halten nur für ein gespöt / vnd er von jhnenniemals sey recht erkandt noch geprediget worden / ob sie gleich mit prallenden worten sehr hoch herfahren / vnd das sie Euangelium vnd die ehre Gottes suchen / sich rhümen wollen: Die Welt hat nu lengst durch verachtung deß worts Gottes / diesen zorn Gottes verdienet / das allerley verderbende Secten herfür brechen / wie Paulus geweissaget hat / Gott wird jhnen krefftige jrrthumb schicken / das sie den lügen gleuben müssen / weil sie die liebe zur warheit nicht haben angenommen. Diß wort hat angefangen erfüllet zu werden / vnd wirdt erfüllet werden / auff das die außerwehlten geprüfet / vnd die verworffenen verdampt werden. Anno 1526. Die Satramẽtirer kennẽ Christum nicht / vnd predigẽ jhn nicht recht. Anno 1527. ES hat auch Lutherus Anno 1527. in seinem buch / Das diese wort noch feste stehen / am ende / solche der Schwermer vnthat / wie sie Lutherum / Pomeranum / vnd auch Philippum / öffentlich für aller Welt / auff jhre seite mit vnwarheit / bößlich haben ziehen vnd deuten wollen / mit vielen worten hefftig geeifert / vnd sind das seine wort: Martinus Bucerus ist vnter euch der fürnembsten einer / vnd ein Christlich lieber bruder vnd mitdiener vnter euch / der euch auch schon beim leben heilig macht. Derselbige hat vnsers Pfarrers / Herr Johann Pommers / Psalter verlateinet (als er denn grosse gnade hat von Gott zureden vnd zuuerdolmetschen) vnd hat das feine buch mit dem gifft ewer lehr / vom heiligen Sacrament / also verderbet / das da schwerlich rhat mag gefunden werden / weil dasselbige buch vnter so viel Leute kömpt / vnd vnter Herr Johanns namen vnd arbeit / mit vnter verkaufft wirdt / eben der jrrthumb / den er doch mit hand vnd mund teglich wiederficht. Solches stücklein lasset jhr heiligen Leute Tom. 3. Ien. pag. 328.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/86
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/86>, abgerufen am 21.11.2024.