Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

diesen exclamationibus. Das wolte nun erst eine schöne Theologia sein. Item / da wolt das spiel erst sein recht gewinnen / sprechen sie.

Wolan / hie stehet der spruch Heb. 8. Den werden sie weder eine newe Theologiam nennen / noch für ein verlornes spiel halten können. Wann er (nemlich Christus / nach dem Leib / oder die Menscheit Christi) nun auff erden were / so were er nicht Priester. Vnd zuvorn hat der Apostel gesagt. Er sitzet auff dem Stul der Maiestet / im Himmel. Diese antith esin haben nicht wir erfunden / sondern der Apostel setzt dieselbe mit klaren worten / vnd stimmet hiermit die gantze schrifft vberein / hat sich auch für dieser zeit / niemand jemahls herfür gethan / der Himmel vnd Erden für einen ort gehalten hette / ohne das die Vbiquisten Himmel / Hell vnd Erden in einen klumpen zusammen schmeltzen / sich vnd die jhrigen zubereden / das man des Himmels nicht feilen könne / man glaube vnd lebe wie man wölle / Man komme auch einmahl nach diesem leben an welches ort man könne / So hab man doch Christum nach seiner Gottheit vnd Menscheit / vnd den Himmel allenthalben / welches der rechte steig ist zum Epicureismo / darinnen / one das / dieser zeit / die Welt gantz ersoffen ist.

Wir glauben aber dem Apostel / vnd schliessen nochmals mit jhme vnd der gantzen schrifft also.

Christus ist nach seiner Menscheit im Himmel leibhafftig.

Darumb ist der Leib Christi nach seinem Fleisch vnd Beinen nicht in der Hellen / nicht in der Lusst / nicht im Wasser / nicht hiernieden auff erden an diesem oder jenem orth zusuchen.

Die vorerzehlte folgerey aber dieser Theologen (hetten schier mit Paulo vnd Luthero gesagt / die schalckheit vnd teuscherey dieser dreyer Menner / die mit der schrifft vmbgehen / wie die Spietzbuben mit dem würffel / weil sie je so grossen lust zu spielen allhier fürgeben) kan auch von einem kleinen Knaben widerlegt werden / der nuhr seine principia Theologiae / vnd die gar gemeine vnd bekante Regel gelernet hat / Das nemlich die Nahmen vnd werck zum

diesen exclamationibus. Das wolte nun erst eine schöne Theologia sein. Item / da wolt das spiel erst sein recht gewinnen / sprechen sie.

Wolan / hie stehet der spruch Heb. 8. Den werden sie weder eine newe Theologiam nennen / noch für ein verlornes spiel halten können. Wann er (nemlich Christus / nach dem Leib / oder die Menscheit Christi) nun auff erden were / so were er nicht Priester. Vnd zuvorn hat der Apostel gesagt. Er sitzet auff dem Stul der Maiestet / im Himmel. Diese antith esin haben nicht wir erfunden / sondern der Apostel setzt dieselbe mit klaren worten / vñ stimmet hiermit die gantze schrifft vberein / hat sich auch für dieser zeit / niemand jemahls herfür gethan / der Himmel vnd Erden für einen ort gehalten hette / ohne das die Vbiquisten Himmel / Hell vnd Erden in einen klumpen zusammen schmeltzen / sich vnd die jhrigen zubereden / das man des Himmels nicht feilen könne / man glaube vnd lebe wie man wölle / Man komme auch einmahl nach diesem leben an welches ort man könne / So hab man doch Christum nach seiner Gottheit vnd Menscheit / vnd den Himmel allenthalben / welches der rechte steig ist zum Epicureismo / darinnen / one das / dieser zeit / die Welt gantz ersoffen ist.

Wir glauben aber dem Apostel / vnd schliessen nochmals mit jhme vnd der gantzen schrifft also.

Christus ist nach seiner Menscheit im Himmel leibhafftig.

Darumb ist der Leib Christi nach seinem Fleisch vnd Beinen nicht in der Hellen / nicht in der Lusst / nicht im Wasser / nicht hiernieden auff erden an diesem oder jenem orth zusuchen.

Die vorerzehlte folgerey aber dieser Theologen (hetten schier mit Paulo vnd Luthero gesagt / die schalckheit vnd teuscherey dieser dreyer Menner / die mit der schrifft vmbgehen / wie die Spietzbuben mit dem würffel / weil sie je so grossen lust zu spielen allhier fürgeben) kan auch von einem kleinen Knaben widerlegt werden / der nuhr seine principia Theologiae / vnd die gar gemeine vnd bekante Regel gelernet hat / Das nemlich die Nahmen vnd werck zum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0160"/>
diesen                      exclamationibus. Das wolte nun erst eine schöne Theologia sein. Item / da wolt                      das spiel erst sein recht gewinnen / sprechen sie.</p>
        <p>Wolan / hie stehet der spruch Heb. 8. Den werden sie weder eine newe Theologiam                      nennen / noch für ein verlornes spiel halten können. Wann er (nemlich Christus /                      nach dem Leib / oder die Menscheit Christi) nun auff erden were / so were er                      nicht Priester. Vnd zuvorn hat der Apostel gesagt. Er sitzet auff dem Stul der                      Maiestet / im Himmel. Diese antith esin haben nicht wir erfunden / sondern der                      Apostel setzt dieselbe mit klaren worten / vn&#x0303; stimmet hiermit die                      gantze schrifft vberein / hat sich auch für dieser zeit / niemand jemahls herfür                      gethan / der Himmel vnd Erden für einen ort gehalten hette / ohne das die                      Vbiquisten Himmel / Hell vnd Erden in einen klumpen zusammen schmeltzen / sich                      vnd die jhrigen zubereden / das man des Himmels nicht feilen könne / man glaube                      vnd lebe wie man wölle / Man komme auch einmahl nach diesem leben an welches ort                      man könne / So hab man doch Christum nach seiner Gottheit vnd Menscheit / vnd                      den Himmel allenthalben / welches der rechte steig ist zum Epicureismo /                      darinnen / one das / dieser zeit / die Welt gantz ersoffen ist.</p>
        <p>Wir glauben aber dem Apostel / vnd schliessen nochmals mit jhme vnd der gantzen                      schrifft also.</p>
        <p>Christus ist nach seiner Menscheit im Himmel leibhafftig.</p>
        <p>Darumb ist der Leib Christi nach seinem Fleisch vnd Beinen nicht in der Hellen /                      nicht in der Lusst / nicht im Wasser / nicht hiernieden auff erden an diesem                      oder jenem orth zusuchen.</p>
        <p>Die vorerzehlte folgerey aber dieser Theologen (hetten schier mit Paulo vnd                      Luthero gesagt / die schalckheit vnd teuscherey dieser dreyer Menner / die mit                      der schrifft vmbgehen / wie die Spietzbuben mit dem würffel / weil sie je so                      grossen lust zu spielen allhier fürgeben) kan auch von einem kleinen Knaben                      widerlegt werden / der nuhr seine principia Theologiae / vnd die gar gemeine vnd                      bekante Regel gelernet hat / Das nemlich die Nahmen vnd werck zum
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0160] diesen exclamationibus. Das wolte nun erst eine schöne Theologia sein. Item / da wolt das spiel erst sein recht gewinnen / sprechen sie. Wolan / hie stehet der spruch Heb. 8. Den werden sie weder eine newe Theologiam nennen / noch für ein verlornes spiel halten können. Wann er (nemlich Christus / nach dem Leib / oder die Menscheit Christi) nun auff erden were / so were er nicht Priester. Vnd zuvorn hat der Apostel gesagt. Er sitzet auff dem Stul der Maiestet / im Himmel. Diese antith esin haben nicht wir erfunden / sondern der Apostel setzt dieselbe mit klaren worten / vñ stimmet hiermit die gantze schrifft vberein / hat sich auch für dieser zeit / niemand jemahls herfür gethan / der Himmel vnd Erden für einen ort gehalten hette / ohne das die Vbiquisten Himmel / Hell vnd Erden in einen klumpen zusammen schmeltzen / sich vnd die jhrigen zubereden / das man des Himmels nicht feilen könne / man glaube vnd lebe wie man wölle / Man komme auch einmahl nach diesem leben an welches ort man könne / So hab man doch Christum nach seiner Gottheit vnd Menscheit / vnd den Himmel allenthalben / welches der rechte steig ist zum Epicureismo / darinnen / one das / dieser zeit / die Welt gantz ersoffen ist. Wir glauben aber dem Apostel / vnd schliessen nochmals mit jhme vnd der gantzen schrifft also. Christus ist nach seiner Menscheit im Himmel leibhafftig. Darumb ist der Leib Christi nach seinem Fleisch vnd Beinen nicht in der Hellen / nicht in der Lusst / nicht im Wasser / nicht hiernieden auff erden an diesem oder jenem orth zusuchen. Die vorerzehlte folgerey aber dieser Theologen (hetten schier mit Paulo vnd Luthero gesagt / die schalckheit vnd teuscherey dieser dreyer Menner / die mit der schrifft vmbgehen / wie die Spietzbuben mit dem würffel / weil sie je so grossen lust zu spielen allhier fürgeben) kan auch von einem kleinen Knaben widerlegt werden / der nuhr seine principia Theologiae / vnd die gar gemeine vnd bekante Regel gelernet hat / Das nemlich die Nahmen vnd werck zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/160
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/160>, abgerufen am 23.11.2024.