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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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gen. Der ware leib vnd blut des HEren werde nicht sichtbarlich / begreifflich Fol. 157. b / reumlich als die geheyligten zeichen / ausgeteilet / derwegen so müsse jha war sein das sie auff vnsichtbare / vnbegreiffliche / vnerforschliche weiß AVSGETEYLET werden.

Solches gehört auch nicht zur fürgestellten frage. Denn abermal nicht von der außteilung / Sondern von der coexistentia Corporis Christi & Panis in uno eodemque loco, das ist von wesentlicher vereinigung der zweyen Substantz des brods / vnd leibs Christi gefraget wirdt / welche coexistentz auch Augustini vnd Bernhardi sprüche die sie hierbey anziehen (Das IM ABENDMAHL zwey ding sindt / die sichtbarn element Brods vnd Weins vnd das vnsichtbare fleisch vnd blut / Item Gratulare sponsa in terra, sponsum habes in Sacramento, in coelo habitura es sine Velamento) gar keines wegs bestetigen. Dann Augustinus zeigt allein an / was das jhenige sey / das im brauch des Abendmahls vns werde vorheissen / Sagt aber nicht / das das vnsichtbare fleisch vnd blut Christi leiblich in / oder vnder dem brodt bestehe / oder wesentlich vorborgen sey. Bernhardus aber redt von der vereinigung / welche nicht das brodt / Sondern die gleubigen Christen haben mit jhrem Himlischen Breutigam / hie in diesem leben auff erden / im geheimniß / dort aber im Himel / frey offenbar vnd ohne alle mittel.

Vnd weil wir an diesen orth gerahten sein / müssen wir vollend in der kürtze melden / was für treffentliche antwort diese Theologen einbringen / auff vnsere argument vnd gründe / da mit wir nicht ferne vom ende vnser schrifft das Pepstische geticht Brem. A a iiij der leiblichen gegenwart des leibs Christi / vnder der Hostien widerlegt haben.

Dann diß ist vnser eigentliches intent, ziel / vnd meinung gewesen / dis ist auch vnsere einige Conclusion / die wir alda mit außdrücklichen worthen gesetzt haben. Das nemlich solche weiß der leiblichen gegenwart vnder dem brodt nicht allein von Christo / nicht verheissen / Sondern auch wider alle vmbstende des ersten Abendmahls sey / da die Apostel den HErrn Christum bey sich haben sitzen sehen / vnd auß seiner handt / das Brodt vnd Kelch genommen / Er auch inn / vor /

gen. Der ware leib vnd blut des HEren werde nicht sichtbarlich / begreifflich Fol. 157. b / reumlich als die geheyligten zeichen / ausgeteilet / derwegen so müsse jha war sein das sie auff vnsichtbare / vnbegreiffliche / vnerforschliche weiß AVSGETEYLET werden.

Solches gehört auch nicht zur fürgestellten frage. Deñ abermal nicht von der außteilung / Sondern von der coëxistentia Corporis Christi & Panis in uno eodemque loco, das ist von wesentlicher vereinigung der zweyen Substantz des brods / vnd leibs Christi gefraget wirdt / welche coexistentz auch Augustini vnd Bernhardi sprüche die sie hierbey anziehen (Das IM ABENDMAHL zwey ding sindt / die sichtbarn element Brods vnd Weins vnd das vnsichtbare fleisch vnd blut / Item Gratulare sponsa in terra, sponsum habes in Sacramento, in coelo habitura es sine Velamento) gar keines wegs bestetigen. Dañ Augustinus zeigt allein an / was das jhenige sey / das im brauch des Abendmahls vns werde vorheissen / Sagt aber nicht / das das vnsichtbare fleisch vnd blut Christi leiblich in / oder vnder dem brodt bestehe / oder wesentlich vorborgen sey. Bernhardus aber redt von der vereinigung / welche nicht das brodt / Sondern die gleubigen Christen haben mit jhrem Himlischen Breutigam / hie in diesem leben auff erden / im geheimniß / dort aber im Himel / frey offenbar vnd ohne alle mittel.

Vnd weil wir an diesen orth gerahten sein / müssen wir vollend in der kürtze melden / was für treffentliche antwort diese Theologen einbringen / auff vnsere argument vñ gründe / da mit wir nicht ferne vom ende vnser schrifft das Pepstische geticht Brem. A a iiij der leiblichen gegenwart des leibs Christi / vnder der Hostien widerlegt haben.

Dann diß ist vnser eigentliches intent, ziel / vnd meinung gewesen / dis ist auch vnsere einige Conclusion / die wir alda mit außdrücklichen worthen gesetzt haben. Das nemlich solche weiß der leiblichen gegenwart vnder dem brodt nicht allein von Christo / nicht verheissen / Sondern auch wider alle vmbstende des ersten Abendmahls sey / da die Apostel den HErrn Christum bey sich haben sitzen sehen / vnd auß seiner handt / das Brodt vnd Kelch genommen / Er auch inn / vor /

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[0214] gen. Der ware leib vnd blut des HEren werde nicht sichtbarlich / begreifflich / reumlich als die geheyligten zeichen / ausgeteilet / derwegen so müsse jha war sein das sie auff vnsichtbare / vnbegreiffliche / vnerforschliche weiß AVSGETEYLET werden. Fol. 157. b Solches gehört auch nicht zur fürgestellten frage. Deñ abermal nicht von der außteilung / Sondern von der coëxistentia Corporis Christi & Panis in uno eodemque loco, das ist von wesentlicher vereinigung der zweyen Substantz des brods / vnd leibs Christi gefraget wirdt / welche coexistentz auch Augustini vnd Bernhardi sprüche die sie hierbey anziehen (Das IM ABENDMAHL zwey ding sindt / die sichtbarn element Brods vnd Weins vnd das vnsichtbare fleisch vnd blut / Item Gratulare sponsa in terra, sponsum habes in Sacramento, in coelo habitura es sine Velamento) gar keines wegs bestetigen. Dañ Augustinus zeigt allein an / was das jhenige sey / das im brauch des Abendmahls vns werde vorheissen / Sagt aber nicht / das das vnsichtbare fleisch vnd blut Christi leiblich in / oder vnder dem brodt bestehe / oder wesentlich vorborgen sey. Bernhardus aber redt von der vereinigung / welche nicht das brodt / Sondern die gleubigen Christen haben mit jhrem Himlischen Breutigam / hie in diesem leben auff erden / im geheimniß / dort aber im Himel / frey offenbar vnd ohne alle mittel. Vnd weil wir an diesen orth gerahten sein / müssen wir vollend in der kürtze melden / was für treffentliche antwort diese Theologen einbringen / auff vnsere argument vñ gründe / da mit wir nicht ferne vom ende vnser schrifft das Pepstische geticht der leiblichen gegenwart des leibs Christi / vnder der Hostien widerlegt haben. Brem. A a iiij Dann diß ist vnser eigentliches intent, ziel / vnd meinung gewesen / dis ist auch vnsere einige Conclusion / die wir alda mit außdrücklichen worthen gesetzt haben. Das nemlich solche weiß der leiblichen gegenwart vnder dem brodt nicht allein von Christo / nicht verheissen / Sondern auch wider alle vmbstende des ersten Abendmahls sey / da die Apostel den HErrn Christum bey sich haben sitzen sehen / vnd auß seiner handt / das Brodt vnd Kelch genommen / Er auch inn / vor /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/214>, abgerufen am 25.11.2024.