Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Tit. de vsu Sacra. & sacrif. In Sacramento duo sunt, sig num & verbum, verbum in nouo testamento est PROMISSIO gratiae addita signo. Promißio noui testamenti est promißio Remißionis peccatorum, sicut textus hic dicit, Hoc est corpus meum quod pro vobis datur. Heic est est calix noui testamenti cum sanguine meo qui pro multis effunditur in R. P. Et ceremonia est quasi pictura verbi seu sigillum, vt Paulus vocat, ostendens promißionem, Ergo sicut promißio inutilis est, nisi fide accipiatur, ita inutilis est ceremonia, NISI FIDES accedat, quae vere statuat heic offerri R. P.

Brem. P iij. b.

Auff diese wort haben wir vns auch inn vnser ersten schrifft summarischer weise gezogen / die hetten diesen Theologen / wann sie nicht wissentlich die augen zuthun wolten / das gesicht ein wenig öffnen können / das sie hetten sehen mögen / wie eben die wort der einsetzung / welche auch diese sind. Dieser Kelch ist das NEWE TESTAMENT / den glauben erfoddern / weil sie wort der verheissung der gnaden sind. Welche wie die Apologia redt / niemand nütze ist / es sey dann das sie mit glauben werde angenommen.

Hetten sie auch den von vns angedeuteten locum Apologiae August. nachschlagen / vnd lesen wöllen / was weiter folget / so würden sie ferner gefunden haben / Das zu den worten der einsetzung auch gehöret / Das Christus sagt / Thut dz zu meinem gedechtniß / Welches ohne allen zweiffel den glauben erfoddert. Nam ad Tit. de vsu Sacra. hunc vsum instituit Christus sacramentum, cum iubet facere in sui commemorationem. Quia meminisse Christi, non est ociosa spectaculi celebratio, aut exempli causa instituta, sicut in Tragaedijs celebratur memoria Herculis, aut Vlyßis, sed est meminisse beneficia Christi, Eaque FIDE accipere, vt per ea viuificemur.

Diß hette jhnen abermals das gesicht scherffen / vnd sie lehren können / das die wort der einsetzung / wenn man sie gantz beysammen behalt / freylich den Glauben erfoddern / ohne welchen man des neuwen Testaments / sampt dem Leib vnd Blut Christi für vns gegeben vnd vorgossen / nicht wird teilhafftig werden.

2.

Die Sacramentliche niessung aber des Leibs vnd Bluts Christi / wird darumb nicht auffgehaben / Nuhr mangelt es daran / das diese Theologen Christum meistern wollen / vnd Signum vnd rem Signatam nicht vnderscheiden können / Denn Christi Wort

Tit. de vsu Sacra. & sacrif. In Sacramento duo sunt, sig num & verbum, verbum in nouo testamento est PROMISSIO gratiae addita signo. Promißio noui testamenti est promißio Remißionis peccatorum, sicut textus hic dicit, Hoc est corpus meum quod pro vobis datur. Hîc est est calix noui testamenti cum sanguine meo qui pro multis effunditur in R. P. Et ceremonia est quasi pictura verbi seu sigillum, vt Paulus vocat, ostendens promißionem, Ergo sicut promißio inutilis est, nisi fide accipiatur, ita inutilis est ceremonia, NISI FIDES accedat, quae verè statuat hîc offerri R. P.

Brem. P iij. b.

Auff diese wort haben wir vns auch inn vnser ersten schrifft summarischer weise gezogen / die hetten diesen Theologen / wañ sie nicht wissentlich die augen zuthun wolten / das gesicht ein wenig öffnen können / das sie hetten sehen mögen / wie eben die wort der einsetzung / welche auch diese sind. Dieser Kelch ist das NEWE TESTAMENT / den glauben erfoddern / weil sie wort der verheissung der gnaden sind. Welche wie die Apologia redt / niemand nütze ist / es sey dann das sie mit glauben werde angenommen.

Hetten sie auch den von vns angedeuteten locum Apologiae August. nachschlagen / vnd lesen wöllen / was weiter folget / so würden sie ferner gefunden haben / Das zu den worten der einsetzung auch gehöret / Das Christus sagt / Thut dz zu meinem gedechtniß / Welches ohne allen zweiffel den glauben erfoddert. Nam ad Tit. de vsu Sacra. hunc vsum instituit Christus sacramentum, cùm iubet facere in sui commemorationem. Quia meminisse Christi, non est ociosa spectaculi celebratio, aut exempli causa instituta, sicut in Tragaedijs celebratur memoria Herculis, aut Vlyßis, sed est meminisse beneficia Christi, Eaque FIDE accipere, vt per ea viuificemur.

Diß hette jhnen abermals das gesicht scherffen / vnd sie lehren können / das die wort der einsetzung / wenn man sie gantz beysammen behalt / freylich den Glauben erfoddern / ohne welchen man des neuwẽ Testaments / sampt dem Leib vnd Blut Christi für vns gegeben vnd vorgossen / nicht wird teilhafftig werden.

2.

Die Sacramentliche niessung aber des Leibs vnd Bluts Christi / wird darumb nicht auffgehaben / Nuhr mangelt es daran / das diese Theologen Christum meistern wollen / vñ Signum vnd rem Signatam nicht vnderscheiden können / Deñ Christi Wort

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p>
          <pb facs="#f0242"/>
          <note place="left"> <hi rendition="#i">Tit. de vsu Sacra. &amp; sacrif.</hi> </note> <hi rendition="#i">In Sacramento duo sunt, sig num &amp; verbum, verbum                          in nouo testamento est PROMISSIO gratiae addita signo. Promißio noui                          testamenti est promißio Remißionis peccatorum, sicut textus hic dicit, Hoc                          est corpus meum quod pro vobis datur. Hîc est est calix noui testamenti cum                          sanguine meo qui pro multis effunditur in R. P. Et ceremonia est quasi                          pictura verbi seu sigillum, vt Paulus vocat, ostendens promißionem, Ergo                          sicut promißio inutilis est, nisi fide accipiatur, ita inutilis est                          ceremonia, NISI FIDES accedat, quae verè statuat hîc offerri R. P.</hi> </p>
        <note place="left"> <hi rendition="#i">Brem. P iij. b.</hi> </note>
        <p>Auff diese wort haben wir vns auch inn vnser ersten schrifft summarischer weise                      gezogen / die hetten diesen Theologen / wan&#x0303; sie nicht wissentlich                      die augen zuthun wolten / das gesicht ein wenig öffnen können / das sie hetten                      sehen mögen / wie eben die wort der einsetzung / welche auch diese sind. Dieser                      Kelch ist das <hi rendition="#i">NEWE TESTAMENT</hi> / den glauben erfoddern /                      weil sie wort der verheissung der gnaden sind. Welche wie die Apologia redt /                      niemand nütze ist / es sey dann das sie mit glauben werde angenommen.</p>
        <p>Hetten sie auch den von vns angedeuteten <hi rendition="#i">locum Apologiae                          August.</hi> nachschlagen / vnd lesen wöllen / was weiter folget / so würden                      sie ferner gefunden haben / Das zu den worten der einsetzung auch gehöret / Das                      Christus sagt / Thut dz zu meinem gedechtniß / Welches ohne allen zweiffel den                      glauben erfoddert. <hi rendition="#i">Nam ad</hi> <note place="left"><hi rendition="#i">Tit. de vsu Sacra.</hi></note><hi rendition="#i">hunc vsum instituit Christus sacramentum, cùm iubet                          facere in sui commemorationem. Quia meminisse Christi, non est ociosa                          spectaculi celebratio, aut exempli causa instituta, sicut in Tragaedijs                          celebratur memoria Herculis, aut Vlyßis, sed est meminisse beneficia                          Christi, Eaque FIDE accipere, vt per ea viuificemur.</hi></p>
        <p>Diß hette jhnen abermals das gesicht scherffen / vnd sie lehren können / das die                      wort der einsetzung / wenn man sie gantz beysammen behalt / freylich den Glauben                      erfoddern / ohne welchen man des neuwe&#x0303; Testaments / sampt dem                      Leib vnd Blut Christi für vns gegeben vnd vorgossen / nicht wird teilhafftig                      werden.</p>
        <note place="left"> <hi rendition="#i">2.</hi> </note>
        <p>Die Sacramentliche niessung aber des Leibs vnd Bluts Christi / wird darumb nicht                      auffgehaben / Nuhr mangelt es daran / das diese Theologen Christum meistern                      wollen / vn&#x0303; <hi rendition="#i">Signum</hi> vnd <hi rendition="#i">rem Signatam</hi> nicht                      vnderscheiden können / Den&#x0303; Christi Wort
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0242] In Sacramento duo sunt, sig num & verbum, verbum in nouo testamento est PROMISSIO gratiae addita signo. Promißio noui testamenti est promißio Remißionis peccatorum, sicut textus hic dicit, Hoc est corpus meum quod pro vobis datur. Hîc est est calix noui testamenti cum sanguine meo qui pro multis effunditur in R. P. Et ceremonia est quasi pictura verbi seu sigillum, vt Paulus vocat, ostendens promißionem, Ergo sicut promißio inutilis est, nisi fide accipiatur, ita inutilis est ceremonia, NISI FIDES accedat, quae verè statuat hîc offerri R. P. Tit. de vsu Sacra. & sacrif. Auff diese wort haben wir vns auch inn vnser ersten schrifft summarischer weise gezogen / die hetten diesen Theologen / wañ sie nicht wissentlich die augen zuthun wolten / das gesicht ein wenig öffnen können / das sie hetten sehen mögen / wie eben die wort der einsetzung / welche auch diese sind. Dieser Kelch ist das NEWE TESTAMENT / den glauben erfoddern / weil sie wort der verheissung der gnaden sind. Welche wie die Apologia redt / niemand nütze ist / es sey dann das sie mit glauben werde angenommen. Hetten sie auch den von vns angedeuteten locum Apologiae August. nachschlagen / vnd lesen wöllen / was weiter folget / so würden sie ferner gefunden haben / Das zu den worten der einsetzung auch gehöret / Das Christus sagt / Thut dz zu meinem gedechtniß / Welches ohne allen zweiffel den glauben erfoddert. Nam ad hunc vsum instituit Christus sacramentum, cùm iubet facere in sui commemorationem. Quia meminisse Christi, non est ociosa spectaculi celebratio, aut exempli causa instituta, sicut in Tragaedijs celebratur memoria Herculis, aut Vlyßis, sed est meminisse beneficia Christi, Eaque FIDE accipere, vt per ea viuificemur. Tit. de vsu Sacra. Diß hette jhnen abermals das gesicht scherffen / vnd sie lehren können / das die wort der einsetzung / wenn man sie gantz beysammen behalt / freylich den Glauben erfoddern / ohne welchen man des neuwẽ Testaments / sampt dem Leib vnd Blut Christi für vns gegeben vnd vorgossen / nicht wird teilhafftig werden. Die Sacramentliche niessung aber des Leibs vnd Bluts Christi / wird darumb nicht auffgehaben / Nuhr mangelt es daran / das diese Theologen Christum meistern wollen / vñ Signum vnd rem Signatam nicht vnderscheiden können / Deñ Christi Wort

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/242
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/242>, abgerufen am 27.11.2024.