Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

allen / die das gesegnete Brodt vnd Wein im Abendmahl essen vnd trincken MV NDLICH empfangen werde: Was ist aber mündtlich essen anders / denn leiblicher vnd mündtlicher weiß essen? Denn das sie sagen / der mund schmecke vnd empfinde wol das Brodt / aber nicht den leib Christi / das ist aber mahls wider sie selbst / sintemahl was man mit dem munde nicht empfindet / weder eusserlich noch jnnerlich / das heist auch mündtlich nicht gessen.

XV.

Fol. 43. 49. b. 97. &c. Der leib Christi ist nicht eine Natürliche / sondern ein vbernatürliche Himlische speise / wie er dann auch auff vbernatürliche Himlische weise da ist / vnd nicht auff jrrdische / natürliche begreiffliche / vnd dieser Welt breuchliche weise / Dennoch fechten sie / das Christi leib durch den natürlichen mundt empfangen / das ist / gefasset vnd angenommen werde. Denn gleich wie das leibliche ohre Fol. 98. b. des menschen ein instrument vnd mittel sey Gottes wort zuhören / also habe Christus in seinem Abendmahl es also geordnet / das der leibliche mund ein instrument oder mittel sein solle / den waren leib vnd das ware blut Christi zu sich zunehmen / Können sie aber auch sagen / das wenn das ohre Gottes wort höret / solches vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weiß geschehe / vnd das es darumb weder eine leibliche noch eine Geistliche weise sey zuhören / wie sie von dem mündtlichem essen des leibs Christi fürgeben / das er im Abendmahl vbernatürlicher weise gessen werde mit dem munde / Nicht Geistlicher weise / auch nicht leiblicher oder fleischlicher weise?

XVI.

Fol: 43. b. Ob woll der mund nicht weiß noch empfindet / was ehr isset / so vorstehets doch der Glaub / welcher den worten Christi trauwet. Setzen aber alsbald dazu / das auch die vnglaubigen den Leib Christi essen. Vorstehets denn der mundt nicht / das er Christi leib esse / sondern allein der Glaube / vnd es haben aber die vnglaubigen / keinen Glauben / der Christi worten trauwe / was wird es denn bey den vnglaubigen für ein essen sein? Dann das sie dabey auß Augustino anziehen / Daß das Sacrament heilig vnd gantz sey / ob gleich jemand einen vorkerten Glauben habe / vnd das es auch der leib Fol. 43. b. 44. vnd blut / des HERRN Christi war denen / welchen der Apostel sagte.

allen / die das gesegnete Brodt vnd Wein im Abendmahl essen vnd trincken MV NDLICH empfangen werde: Was ist aber mündtlich essen anders / denn leiblicher vnd mündtlicher weiß essen? Denn das sie sagen / der mund schmecke vnd empfinde wol das Brodt / aber nicht den leib Christi / das ist aber mahls wider sie selbst / sintemahl was man mit dem munde nicht empfindet / weder eusserlich noch jnnerlich / das heist auch mündtlich nicht gessen.

XV.

Fol. 43. 49. b. 97. &c. Der leib Christi ist nicht eine Natürliche / sondern ein vbernatürliche Himlische speise / wie er dann auch auff vbernatürliche Himlische weise da ist / vnd nicht auff jrrdische / natürliche begreiffliche / vnd dieser Welt breuchliche weise / Dennoch fechten sie / das Christi leib durch den natürlichen mundt empfangen / das ist / gefasset vnd angenommen werde. Denn gleich wie das leibliche ohre Fol. 98. b. des menschen ein instrument vnd mittel sey Gottes wort zuhören / also habe Christus in seinem Abendmahl es also geordnet / das der leibliche mund ein instrument oder mittel sein solle / den waren leib vnd das ware blut Christi zu sich zunehmen / Können sie aber auch sagen / das wenn das ohre Gottes wort höret / solches vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weiß geschehe / vnd das es darumb weder eine leibliche noch eine Geistliche weise sey zuhören / wie sie von dem mündtlichem essen des leibs Christi fürgeben / das er im Abendmahl vbernatürlicher weise gessen werde mit dem munde / Nicht Geistlicher weise / auch nicht leiblicher oder fleischlicher weise?

XVI.

Fol: 43. b. Ob woll der mund nicht weiß noch empfindet / was ehr isset / so vorstehets doch der Glaub / welcher den worten Christi trauwet. Setzen aber alsbald dazu / das auch die vnglaubigen den Leib Christi essen. Vorstehets denn der mundt nicht / das er Christi leib esse / sondern allein der Glaube / vnd es haben aber die vnglaubigen / keinen Glauben / der Christi worten trauwe / was wird es denn bey den vnglaubigen für ein essen sein? Dann das sie dabey auß Augustino anziehen / Daß das Sacrament heilig vnd gantz sey / ob gleich jemand einen vorkerten Glauben habe / vnd das es auch der leib Fol. 43. b. 44. vnd blut / des HERRN Christi war denen / welchen der Apostel sagte.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0278"/>
allen / die das gesegnete Brodt vnd Wein                      im Abendmahl essen vnd trincken <hi rendition="#i">MV NDLICH</hi> empfangen                      werde: Was ist aber mündtlich essen anders / denn leiblicher vnd mündtlicher                      weiß essen? Denn das sie sagen / der mund schmecke vnd empfinde wol das Brodt /                      aber nicht den leib Christi / das ist aber mahls wider sie selbst / sintemahl                      was man mit dem munde nicht empfindet / weder eusserlich noch jnnerlich / das                      heist auch mündtlich nicht gessen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>XV.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 43. 49. b. 97. &amp;c.</hi> Der leib Christi ist nicht                      eine Natürliche / sondern ein vbernatürliche Himlische speise / wie er dann auch                      auff vbernatürliche Himlische weise da ist / vnd nicht auff jrrdische /                      natürliche begreiffliche / vnd dieser Welt breuchliche weise / Dennoch fechten                      sie / das Christi leib durch den natürlichen mundt empfangen / das ist /                      gefasset vnd angenommen werde. Denn gleich wie das leibliche ohre <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 98. b.</hi></note>des menschen ein instrument vnd mittel sey Gottes wort zuhören / also                      habe Christus in seinem Abendmahl es also geordnet / das der leibliche mund ein                      instrument oder mittel sein solle / den waren leib vnd das ware blut Christi zu                      sich zunehmen / Können sie aber auch sagen / das wenn das ohre Gottes wort höret                      / solches vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weiß geschehe / vnd das es darumb                      weder eine leibliche noch eine Geistliche weise sey zuhören / wie sie von dem                      mündtlichem essen des leibs Christi fürgeben / das er im Abendmahl                      vbernatürlicher weise gessen werde mit dem munde / Nicht Geistlicher weise /                      auch nicht leiblicher oder fleischlicher weise?</p>
      </div>
      <div>
        <head>XVI.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol: 43. b.</hi> Ob woll der mund nicht weiß noch empfindet /                      was ehr isset / so vorstehets doch der Glaub / welcher den worten Christi                      trauwet. Setzen aber alsbald dazu / das auch die vnglaubigen den Leib Christi                      essen. Vorstehets denn der mundt nicht / das er Christi leib esse / sondern                      allein der Glaube / vnd es haben aber die vnglaubigen / keinen Glauben / der                      Christi worten trauwe / was wird es denn bey den vnglaubigen für ein essen sein?                      Dann das sie dabey auß <hi rendition="#i">Augustino</hi> anziehen / Daß das Sacrament heilig vnd gantz sey / ob gleich jemand einen vorkerten Glauben habe / vnd das es auch der leib <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 43. b. 44.</hi></note>vnd blut / des HERRN Christi war denen / welchen der Apostel sagte.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0278] allen / die das gesegnete Brodt vnd Wein im Abendmahl essen vnd trincken MV NDLICH empfangen werde: Was ist aber mündtlich essen anders / denn leiblicher vnd mündtlicher weiß essen? Denn das sie sagen / der mund schmecke vnd empfinde wol das Brodt / aber nicht den leib Christi / das ist aber mahls wider sie selbst / sintemahl was man mit dem munde nicht empfindet / weder eusserlich noch jnnerlich / das heist auch mündtlich nicht gessen. XV. Fol. 43. 49. b. 97. &c. Der leib Christi ist nicht eine Natürliche / sondern ein vbernatürliche Himlische speise / wie er dann auch auff vbernatürliche Himlische weise da ist / vnd nicht auff jrrdische / natürliche begreiffliche / vnd dieser Welt breuchliche weise / Dennoch fechten sie / das Christi leib durch den natürlichen mundt empfangen / das ist / gefasset vnd angenommen werde. Denn gleich wie das leibliche ohre des menschen ein instrument vnd mittel sey Gottes wort zuhören / also habe Christus in seinem Abendmahl es also geordnet / das der leibliche mund ein instrument oder mittel sein solle / den waren leib vnd das ware blut Christi zu sich zunehmen / Können sie aber auch sagen / das wenn das ohre Gottes wort höret / solches vbernatürlicher vnd vnbegreifflicher weiß geschehe / vnd das es darumb weder eine leibliche noch eine Geistliche weise sey zuhören / wie sie von dem mündtlichem essen des leibs Christi fürgeben / das er im Abendmahl vbernatürlicher weise gessen werde mit dem munde / Nicht Geistlicher weise / auch nicht leiblicher oder fleischlicher weise? Fol. 98. b. XVI. Fol: 43. b. Ob woll der mund nicht weiß noch empfindet / was ehr isset / so vorstehets doch der Glaub / welcher den worten Christi trauwet. Setzen aber alsbald dazu / das auch die vnglaubigen den Leib Christi essen. Vorstehets denn der mundt nicht / das er Christi leib esse / sondern allein der Glaube / vnd es haben aber die vnglaubigen / keinen Glauben / der Christi worten trauwe / was wird es denn bey den vnglaubigen für ein essen sein? Dann das sie dabey auß Augustino anziehen / Daß das Sacrament heilig vnd gantz sey / ob gleich jemand einen vorkerten Glauben habe / vnd das es auch der leib vnd blut / des HERRN Christi war denen / welchen der Apostel sagte. Fol. 43. b. 44.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/278
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/278>, abgerufen am 22.11.2024.