Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite
XXXVI.

So offt sie gedrungen werden / das sie mercken / wie sie den Buchstaben dieser Rede / Das ist mein leib / nicht erhalten können (denn sie dürffen nicht sagen / daß das brodt sey wesentlich der leib Christi selbst selber) So haben sie jhre zuflucht zu den worten / Inn / Mit / Fol. 51. Vnder / dem Brodt ist der leib / vnd das sagen sie / sey einerley vorstandt vnd meinung mit den worten Christi. Vberweist man sie aber / das es weder einerley wort / noch einerley meinung sey / dz brodt ist mein Leib / vnd imbrod ist mein leib / so sagen sie. Dz es jnen nie in sinn kommen sey / dz Fol: 48. b solche particulae oder arth zu reden im Brodt / vnter dem Brodt / mit oder bey dem Brodt ist der leib Christi / solten der text der einsetzung sein / oder an stadt desselben gebraucht vnd gehalten werden. Sondern sie brauchens Fol. 79. b. nach dem Exempel der Väter auß Christlicher freyheit. Item / sie machen daraus kein dogma, oder articulum fidei. Vertuschen aber in dessen / das die alten Scribenten gar in einem andern verstandt / solche particulas gebraucht haben / als sie es jtztauff eine wesentliche voreinigung des leibs vnd brodts vnrecht deuten. Auch ist in warheit die Christliche freyheit / die sie hierinnen rühmen / anders nicht / denn ein schanddeckel jhrer zancksucht vnd ehrgeitzes / darinnen / wie sie selbst aus Jerem: anziehen / sie gleich als in einer brunsi Fol. 50. b. fortlauffen / wie ein grimmiger Hengst im streidt.

XXXVII.

Fol: 90. b. Müssen sie inn Cypriani spruch recht geredt sein lassen / quod significantia & significata ijsdem vocabulis censeantur. Das die eusserlichen zeichen Brods vnd Weins / samptden bezeichneten gaben recht mit einerley nahmen genendt werden. Sie haben auch nichts vberall / das sie antworten können auff Theodoreti spruch / der die Sacramentliche art zu reden / gleicher gestalt eine vorwechselung der Nahmen nennet / vnd außdrücklich spricht / das der HErr die sichtbarn Warzeichen mit dem Nahmen seines leibs gewirdiget habe. An vns aber / wissen sie nicht / wie sie durch das gantze Buch Brem. N. 4. b. N. 2. herdurch / spöttlich gnug anziehen sollen / das wir nach dem exempel der alten Scribenten / vnd eben in demselben jrem vorstandt geschrieben haben / das dem geheiligtem brodt der Nahme des leibs gegeben werde / vmb gewisser vrsachen willen / videlicet non tantum propter analogiam

XXXVI.

So offt sie gedrungen werden / das sie mercken / wie sie den Buchstaben dieser Rede / Das ist mein leib / nicht erhalten können (deñ sie dürffen nicht sagen / daß das brodt sey wesentlich der leib Christi selbst selber) So haben sie jhre zuflucht zu den worten / Inn / Mit / Fol. 51. Vnder / dem Brodt ist der leib / vnd das sagen sie / sey einerley vorstandt vnd meinung mit den worten Christi. Vberweist man sie aber / das es weder einerley wort / noch einerley meinung sey / dz brodt ist mein Leib / vñ imbrod ist mein leib / so sagẽ sie. Dz es jnen nie in sinn kom̃en sey / dz Fol: 48. b solche particulae oder arth zu reden im Brodt / vnter dem Brodt / mit oder bey dem Brodt ist der leib Christi / solten der text der einsetzung sein / oder an stadt desselben gebraucht vnd gehaltẽ werden. Sondern sie brauchens Fol. 79. b. nach dem Exempel der Väter auß Christlicher freyheit. Item / sie machen daraus kein dogma, oder articulum fidei. Vertuschen aber in dessen / das die alten Scribenten gar in einem andern verstandt / solche particulas gebraucht habẽ / als sie es jtztauff eine wesentliche voreinigung des leibs vnd brodts vnrecht deuten. Auch ist in warheit die Christliche freyheit / die sie hierinnen rühmen / anders nicht / denn ein schanddeckel jhrer zancksucht vnd ehrgeitzes / darinnen / wie sie selbst aus Jerem: anziehen / sie gleich als in einer brunsi Fol. 50. b. fortlauffen / wie ein grimmiger Hengst im streidt.

XXXVII.

Fol: 90. b. Müssen sie inn Cypriani spruch recht geredt sein lassen / quòd significantia & significata ijsdem vocabulis censeantur. Das die eusserlichen zeichen Brods vnd Weins / samptden bezeichneten gaben recht mit einerley nahmen genendt werden. Sie haben auch nichts vberall / das sie antworten können auff Theodoreti spruch / der die Sacramentliche art zu reden / gleicher gestalt eine vorwechselung der Nahmen nennet / vnd außdrücklich spricht / das der HErr die sichtbarn Warzeichen mit dem Nahmen seines leibs gewirdiget habe. An vns aber / wissen sie nicht / wie sie durch das gantze Buch Brem. N. 4. b. N. 2. herdurch / spöttlich gnug anziehen sollen / das wir nach dem exempel der alten Scribenten / vnd eben in demselben jrem vorstandt geschrieben haben / das dem geheiligtem brodt der Nahme des leibs gegeben werde / vmb gewisser vrsachen willen / videlicet non tantum propter analogiam

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0290"/>
      </div>
      <div>
        <head>XXXVI.<lb/></head>
        <p>So offt sie gedrungen werden / das sie mercken / wie sie den Buchstaben dieser                      Rede / Das ist mein leib / nicht erhalten können (den&#x0303; sie dürffen                      nicht sagen / daß das brodt sey wesentlich der leib Christi selbst selber) So                      haben sie jhre zuflucht zu den worten / Inn / Mit / <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 51.</hi></note>Vnder / dem Brodt ist der leib / vnd das sagen sie / sey einerley                      vorstandt vnd meinung mit den worten Christi. Vberweist man sie aber / das es                      weder einerley wort / noch einerley meinung sey / dz brodt ist mein Leib / vn&#x0303; imbrod ist mein leib / so sage&#x0303; sie. Dz es jnen                      nie in sinn kom&#x0303;en sey / dz <note place="left"><hi rendition="#i">Fol: 48. b</hi></note>solche <hi rendition="#i">particulae</hi> oder arth zu reden im Brodt /                      vnter dem Brodt / mit oder bey dem Brodt ist der leib Christi / solten der text                      der einsetzung sein / oder an stadt desselben gebraucht vnd gehalte&#x0303; werden. Sondern sie brauchens <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 79. b.</hi></note>nach dem Exempel der Väter auß Christlicher freyheit. Item / sie machen                      daraus kein <hi rendition="#i">dogma</hi>, oder <hi rendition="#i">articulum                          fidei.</hi> Vertuschen aber in dessen / das die alten Scribenten gar in                      einem andern verstandt / solche <hi rendition="#i">particulas</hi> gebraucht                          habe&#x0303; / als sie es jtztauff eine wesentliche voreinigung des                      leibs vnd brodts vnrecht deuten. Auch ist in warheit die Christliche freyheit /                      die sie hierinnen rühmen / anders nicht / denn ein schanddeckel jhrer zancksucht                      vnd ehrgeitzes / darinnen / wie sie selbst aus Jerem: anziehen / sie gleich als                      in einer brunsi <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 50. b.</hi></note>fortlauffen / wie ein grimmiger Hengst im streidt.</p>
      </div>
      <div>
        <head>XXXVII.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol: 90. b.</hi> Müssen sie inn Cypriani spruch recht geredt                      sein lassen / <hi rendition="#i">quòd significantia &amp; significata ijsdem                          vocabulis censeantur.</hi> Das die eusserlichen zeichen Brods vnd Weins /                      samptden bezeichneten gaben recht mit einerley nahmen genendt werden. Sie haben                      auch nichts vberall / das sie antworten können auff Theodoreti spruch / der die                      Sacramentliche art zu reden / gleicher gestalt eine vorwechselung der Nahmen                      nennet / vnd außdrücklich spricht / das der HErr die sichtbarn Warzeichen mit                      dem Nahmen seines leibs gewirdiget habe. An vns aber / wissen sie nicht / wie                      sie durch das gantze Buch <note place="left"><hi rendition="#i">Brem. N. 4. b. N. 2.</hi></note>herdurch / spöttlich gnug anziehen sollen / das wir nach dem exempel der                      alten Scribenten / vnd eben in demselben jrem vorstandt geschrieben haben / das                      dem geheiligtem brodt der Nahme des leibs gegeben werde / vmb gewisser vrsachen                      willen / <hi rendition="#i">videlicet non tantum propter analogiam
</hi></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0290] XXXVI. So offt sie gedrungen werden / das sie mercken / wie sie den Buchstaben dieser Rede / Das ist mein leib / nicht erhalten können (deñ sie dürffen nicht sagen / daß das brodt sey wesentlich der leib Christi selbst selber) So haben sie jhre zuflucht zu den worten / Inn / Mit / Vnder / dem Brodt ist der leib / vnd das sagen sie / sey einerley vorstandt vnd meinung mit den worten Christi. Vberweist man sie aber / das es weder einerley wort / noch einerley meinung sey / dz brodt ist mein Leib / vñ imbrod ist mein leib / so sagẽ sie. Dz es jnen nie in sinn kom̃en sey / dz solche particulae oder arth zu reden im Brodt / vnter dem Brodt / mit oder bey dem Brodt ist der leib Christi / solten der text der einsetzung sein / oder an stadt desselben gebraucht vnd gehaltẽ werden. Sondern sie brauchens nach dem Exempel der Väter auß Christlicher freyheit. Item / sie machen daraus kein dogma, oder articulum fidei. Vertuschen aber in dessen / das die alten Scribenten gar in einem andern verstandt / solche particulas gebraucht habẽ / als sie es jtztauff eine wesentliche voreinigung des leibs vnd brodts vnrecht deuten. Auch ist in warheit die Christliche freyheit / die sie hierinnen rühmen / anders nicht / denn ein schanddeckel jhrer zancksucht vnd ehrgeitzes / darinnen / wie sie selbst aus Jerem: anziehen / sie gleich als in einer brunsi fortlauffen / wie ein grimmiger Hengst im streidt. Fol. 51. Fol: 48. b Fol. 79. b. Fol. 50. b. XXXVII. Fol: 90. b. Müssen sie inn Cypriani spruch recht geredt sein lassen / quòd significantia & significata ijsdem vocabulis censeantur. Das die eusserlichen zeichen Brods vnd Weins / samptden bezeichneten gaben recht mit einerley nahmen genendt werden. Sie haben auch nichts vberall / das sie antworten können auff Theodoreti spruch / der die Sacramentliche art zu reden / gleicher gestalt eine vorwechselung der Nahmen nennet / vnd außdrücklich spricht / das der HErr die sichtbarn Warzeichen mit dem Nahmen seines leibs gewirdiget habe. An vns aber / wissen sie nicht / wie sie durch das gantze Buch herdurch / spöttlich gnug anziehen sollen / das wir nach dem exempel der alten Scribenten / vnd eben in demselben jrem vorstandt geschrieben haben / das dem geheiligtem brodt der Nahme des leibs gegeben werde / vmb gewisser vrsachen willen / videlicet non tantum propter analogiam Brem. N. 4. b. N. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/290
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/290>, abgerufen am 22.11.2024.