Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

eine blosse Menscheit nicht erlöset. Derwegen auch kein Christ diese Sprüche leugnet / so sie allhier anziehen / Gal. 1. Der Sohn Gottes selbst hat sich dahin gegeben für vnsere sünde. Vnd 1. Cor. 2. Der HErr der herrligkeit ist gecrentziget. Vnd das noch deutlicher ist / vnd von jhnen nicht einmahl gerühret wird / Act. 20. Gott hat seine gemein durch sein eigen Blut erworben.

Daß auch nachmahls der Sohn Gottes das Mitlerampt inn / mit / vnd durch die Menscheit thetlich vnd wircklich verrichte / wiederficht auch niemand / wenn es bey der erklerung Athanasij Dial. 5. Obiect. 27. bleibet.

Sie mögen auch nennen / Wer jemals geschrieben habe / das die vereinigung der beyden Naturn sein soll / gleich wie etwa zwey Bretter an einander gefüget vnd gebunden werden? Welches do sie es nicht beweisen können / Mögen sie den befehl Gottes bedencken / Leuit. 19. Du solt kein verleumbder sein vnter deinem Volck.

Ihre grosse Kunst thun sie auch damit herfür / das sie Persönlich / vnd ohn alle gemeinschafft / zusammen setzen / gleich als wenn jemand je gewesen / der da / wie sie hie schreiben / gesagt hette / das die beyde Naturn inn Christo nur zusammen Persönlich / ohn alle gemeinschafft verbunden weren. Denn was heist Persönlich vereiniget sein? Denn eben diß / das die Naturn gemeinschafft zusammen haben / Welches die allerhöchste gemeinschafft ist / die Samosatenus gelaugnet / vnd eben darmit auch die Persönliche vereinigung Göttlicher vnd Menschlicher Natur in Christo auffgehoben hat.

Gleiches falß ist es ein Oppositum in adiecto, da je mand solte gedencken oder sagen / das eine Persönliche vereinigung der Menscheit sey mit der Gottheit. Vnd das doch die Gottheit / der angenommenen Menschlichen Natur jhre Göttliche gewalt vnd macht IM GERINGSTEN mit der that vnd warheit nicht mittheyle. Denn so die Gottheit sich selbst Persönlich der Menscheit

eine blosse Menscheit nicht erlöset. Derwegen auch kein Christ diese Sprüche leugnet / so sie allhier anziehen / Gal. 1. Der Sohn Gottes selbst hat sich dahin gegeben für vnsere sünde. Vnd 1. Cor. 2. Der HErr der herrligkeit ist gecrentziget. Vnd das noch deutlicher ist / vnd von jhnen nicht einmahl gerühret wird / Act. 20. Gott hat seine gemein durch sein eigen Blut erworben.

Daß auch nachmahls der Sohn Gottes das Mitlerampt inn / mit / vnd durch die Menscheit thetlich vnd wircklich verrichte / wiederficht auch niemand / wenn es bey der erklerung Athanasij Dial. 5. Obiect. 27. bleibet.

Sie mögen auch nennen / Wer jemals geschrieben habe / das die vereinigung der beyden Naturn sein soll / gleich wie etwa zwey Bretter an einander gefüget vnd gebunden werden? Welches do sie es nicht beweisen können / Mögen sie den befehl Gottes bedencken / Leuit. 19. Du solt kein verleumbder sein vnter deinem Volck.

Ihre grosse Kunst thun sie auch damit herfür / das sie Persönlich / vnd ohn alle gemeinschafft / zusammen setzen / gleich als wenn jemand je gewesen / der da / wie sie hie schreiben / gesagt hette / das die beyde Naturn inn Christo nur zusammen Persönlich / ohn alle gemeinschafft verbunden weren. Denn was heist Persönlich vereiniget sein? Denn eben diß / das die Naturn gemeinschafft zusammen haben / Welches die allerhöchste gemeinschafft ist / die Samosatenus gelaugnet / vnd eben darmit auch die Persönliche vereinigung Göttlicher vnd Menschlicher Natur in Christo auffgehoben hat.

Gleiches falß ist es ein Oppositum in adiecto, da je mand solte gedencken oder sagen / das eine Persönliche vereinigung der Menscheit sey mit der Gottheit. Vnd das doch die Gottheit / der angenommenen Menschlichen Natur jhre Göttliche gewalt vnd macht IM GERINGSTEN mit der that vnd warheit nicht mittheyle. Denn so die Gottheit sich selbst Persönlich der Menscheit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0099"/>
eine blosse Menscheit nicht erlöset. Derwegen auch kein Christ diese Sprüche                      leugnet / so sie allhier anziehen / Gal. 1. Der Sohn Gottes selbst hat sich                      dahin gegeben für vnsere sünde. Vnd 1. Cor. 2. Der HErr der herrligkeit ist                      gecrentziget. Vnd das noch deutlicher ist / vnd von jhnen nicht einmahl gerühret                      wird / Act. 20. Gott hat seine gemein durch sein eigen Blut erworben.</p>
        <p>Daß auch nachmahls der Sohn Gottes das Mitlerampt inn / mit / vnd durch die                      Menscheit thetlich vnd wircklich verrichte / wiederficht auch niemand / wenn es                      bey der erklerung Athanasij Dial. 5. Obiect. 27. bleibet.</p>
        <p>Sie mögen auch nennen / Wer jemals geschrieben habe / das die vereinigung der                      beyden Naturn sein soll / gleich wie etwa zwey Bretter an einander gefüget vnd                      gebunden werden? Welches do sie es nicht beweisen können / Mögen sie den befehl                      Gottes bedencken / Leuit. 19. Du solt kein verleumbder sein vnter deinem                      Volck.</p>
        <p>Ihre grosse Kunst thun sie auch damit herfür / das sie Persönlich / vnd ohn alle                      gemeinschafft / zusammen setzen / gleich als wenn jemand je gewesen / der da /                      wie sie hie schreiben / gesagt hette / das die beyde Naturn inn Christo nur                      zusammen Persönlich / ohn alle gemeinschafft verbunden weren. Denn was heist                      Persönlich vereiniget sein? Denn eben diß / das die Naturn gemeinschafft                      zusammen haben / Welches die allerhöchste gemeinschafft ist / die Samosatenus                      gelaugnet / vnd eben darmit auch die Persönliche vereinigung Göttlicher vnd                      Menschlicher Natur in Christo auffgehoben hat.</p>
        <p>Gleiches falß ist es ein Oppositum in adiecto, da je mand solte gedencken oder                      sagen / das eine Persönliche vereinigung der Menscheit sey mit der Gottheit. Vnd                      das doch die Gottheit / der angenommenen Menschlichen Natur jhre Göttliche                      gewalt vnd macht <hi rendition="#i">IM GERINGSTEN</hi> mit der that vnd warheit                      nicht mittheyle. Denn so die Gottheit sich selbst Persönlich der Menscheit
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0099] eine blosse Menscheit nicht erlöset. Derwegen auch kein Christ diese Sprüche leugnet / so sie allhier anziehen / Gal. 1. Der Sohn Gottes selbst hat sich dahin gegeben für vnsere sünde. Vnd 1. Cor. 2. Der HErr der herrligkeit ist gecrentziget. Vnd das noch deutlicher ist / vnd von jhnen nicht einmahl gerühret wird / Act. 20. Gott hat seine gemein durch sein eigen Blut erworben. Daß auch nachmahls der Sohn Gottes das Mitlerampt inn / mit / vnd durch die Menscheit thetlich vnd wircklich verrichte / wiederficht auch niemand / wenn es bey der erklerung Athanasij Dial. 5. Obiect. 27. bleibet. Sie mögen auch nennen / Wer jemals geschrieben habe / das die vereinigung der beyden Naturn sein soll / gleich wie etwa zwey Bretter an einander gefüget vnd gebunden werden? Welches do sie es nicht beweisen können / Mögen sie den befehl Gottes bedencken / Leuit. 19. Du solt kein verleumbder sein vnter deinem Volck. Ihre grosse Kunst thun sie auch damit herfür / das sie Persönlich / vnd ohn alle gemeinschafft / zusammen setzen / gleich als wenn jemand je gewesen / der da / wie sie hie schreiben / gesagt hette / das die beyde Naturn inn Christo nur zusammen Persönlich / ohn alle gemeinschafft verbunden weren. Denn was heist Persönlich vereiniget sein? Denn eben diß / das die Naturn gemeinschafft zusammen haben / Welches die allerhöchste gemeinschafft ist / die Samosatenus gelaugnet / vnd eben darmit auch die Persönliche vereinigung Göttlicher vnd Menschlicher Natur in Christo auffgehoben hat. Gleiches falß ist es ein Oppositum in adiecto, da je mand solte gedencken oder sagen / das eine Persönliche vereinigung der Menscheit sey mit der Gottheit. Vnd das doch die Gottheit / der angenommenen Menschlichen Natur jhre Göttliche gewalt vnd macht IM GERINGSTEN mit der that vnd warheit nicht mittheyle. Denn so die Gottheit sich selbst Persönlich der Menscheit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/99
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/99>, abgerufen am 17.05.2024.