Nam tametsi caro ipsaper se pars sit rerum creatarum: attamen Dei Corpus effecta est, neque istiusmodi corpus seorsim, discriminatum a Verbo, adoratione prosequimur, neque Verbum adoraturi, Verbum a carne longe seponimus, sed cum sciamus, vt dictum est, Verbum carnem esse factum, illud iam in carne situm, Deum agnoscimus. Quis igitur tam vecors est, vt Domino ita loquatur: Absiste a corpore, vt te adorem: aut quis ita impius est, vt cum Iudaeis propter corpus dicat ei: Cur tu, cum homo sis, Deum te facis?
Dann ob gleich das Fleisch an jhm selber ein Theil ist der erschaffenen Dingen / so ist es doch Gottes Leib worden / vnd denselbigen Leib beten wir nicht an / abgesondert oder abgesoheiden vom Wort / Auch wann wir das Wort anbeten wöllen / setzen wir dasselbige nicht weit vnd ferrn vom angenommenen Fleisch / sondern weil wir wissen / wie gesagt ist / das das Wort ist Fleisch worden / erkennen wir dasselbige / wie es mit dem Fleische vereiniget ist / für vnsern Gott. Wer wolte dann so wahnsinnig sein / das er seinen HERRN also wolte anreden: Stehe ab von deinem Leibe / das ich dich anbeten möge. Oder wer ist so Gottloß / das er zu Christo vmb seines Leibs willen mit den Jüden sage: Warumb machstu dich zum Gott / der du doch ein Mensch bist?
Auff diese Weise redet auch Augustinus in 14. cap. Ioh. de verbis Domini, Serm. 58. Quid est, quod carnem eius, quam creaturam esse non negas, simul cum diuinitate adoras, & ei non minus quam Deitati deseruis? Ego vero Dominicam carnem, imo perfectam in Christo humanitatem ideo adoro, quod a diuinitate suscepta & Deitati vnita est, vt non alium & alium, sed vnum eundemque Deum & hominem, Filium Dei esse confitear. Denique si hominem separaueris a Deo, illi nunquam credo & seruio. Was ists / das du sein Fleisch / welchs du doch für eine Creatur hältest / zugleich mit der Gottheit anbetest / vnnd dienest jhm nicht weniger dann der Gott -
Nam tametsi caro ipsaper se pars sit rerum creatarum: attamen Dei Corpus effecta est, neque istiusmodi corpus seorsim, discriminatum à Verbo, adoratione prosequimur, neque Verbum adoraturi, Verbum à carne longè seponimus, sed cùm sciamus, vt dictum est, Verbum carnem esse factum, illud iam in carne situm, Deum agnoscimus. Quis igitur tam vecors est, vt Domino ita loquatur: Absiste à corpore, vt te adorem: aut quis ita impius est, vt cum Iudaeis propter corpus dicat ei: Cur tu, cùm homo sis, Deum te facis?
Dann ob gleich das Fleisch an jhm selber ein Theil ist der erschaffenen Dingen / so ist es doch Gottes Leib worden / vnd denselbigen Leib beten wir nicht an / abgesondert oder abgesoheiden vom Wort / Auch wann wir das Wort anbeten woͤllen / setzen wir dasselbige nicht weit vnd ferrn vom angenommenen Fleisch / sondern weil wir wissen / wie gesagt ist / das das Wort ist Fleisch wordẽ / erkennen wir dasselbige / wie es mit dem Fleische vereiniget ist / fuͤr vnsern Gott. Wer wolte dann so wahnsinnig sein / das er seinen HERRN also wolte anreden: Stehe ab von deinem Leibe / das ich dich anbeten moͤge. Oder wer ist so Gottloß / das er zu Christo vmb seines Leibs willen mit den Juͤden sage: Warumb machstu dich zum Gott / der du doch ein Mensch bist?
Auff diese Weise redet auch Augustinus in 14. cap. Ioh. de verbis Domini, Serm. 58. Quid est, quod carnem eius, quam creaturam esse non negas, simul cum diuinitate adoras, & ei non minùs quàm Deitati deseruis? Ego verò Dominicam carnem, imò perfectam in Christo humanitatem ideo adoro, quòd á diuinitate suscepta & Deitati vnita est, vt non alium & alium, sed vnum eundemque Deum & hominem, Filium Dei esse confitear. Denique si hominem separaueris à Deo, illi nunquam credo & seruio. Was ists / das du sein Fleisch / welchs du doch fuͤr eine Creatur haͤltest / zugleich mit der Gottheit anbetest / vnnd dienest jhm nicht weniger dann der Gott -
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0111"n="46"/><p><hirendition="#i">Nam tametsi caro ipsaper se pars sit rerum creatarum: attamen Dei Corpus effecta est, neque istiusmodi corpus seorsim, discriminatum à Verbo, adoratione prosequimur, neque Verbum adoraturi, Verbum à carne longè seponimus, sed cùm sciamus, vt dictum est, Verbum carnem esse factum, illud iam in carne situm, Deum agnoscimus. Quis igitur tam vecors est, vt Domino ita loquatur: Absiste à corpore, vt te adorem: aut quis ita impius est, vt cum Iudaeis propter corpus dicat ei: Cur tu, cùm homo sis, Deum te facis?</hi></p><p>Dann ob gleich das Fleisch an jhm selber ein Theil ist der erschaffenen Dingen / so ist es doch Gottes Leib worden / vnd denselbigen Leib beten wir nicht an / abgesondert oder abgesoheiden vom Wort / Auch wann wir das Wort anbeten woͤllen / setzen wir dasselbige nicht weit vnd ferrn vom angenommenen Fleisch / sondern weil wir wissen / wie gesagt ist / das das Wort ist Fleisch wordẽ / erkennen wir dasselbige / wie es mit dem Fleische vereiniget ist / fuͤr vnsern Gott. Wer wolte dann so wahnsinnig sein / das er seinen HERRN also wolte anreden: Stehe ab von deinem Leibe / das ich dich anbeten moͤge. Oder wer ist so Gottloß / das er zu Christo vmb seines Leibs willen mit den Juͤden sage: Warumb machstu dich zum Gott / der du doch ein Mensch bist?</p><p>Auff diese Weise redet auch Augustinus <hirendition="#i">in 14. cap. Ioh. de verbis Domini, Serm. 58. Quid est, quod carnem eius, quam creaturam esse non negas, simul cum diuinitate adoras, & ei non minùs quàm Deitati deseruis? Ego verò Dominicam carnem, imò perfectam in Christo humanitatem ideo adoro, quòd á diuinitate suscepta & Deitati vnita est, vt non alium & alium, sed vnum eundemque Deum & hominem, Filium Dei esse confitear. Denique si hominem separaueris à Deo, illi nunquam credo & seruio.</hi> Was ists / das du sein Fleisch / welchs du doch fuͤr eine Creatur haͤltest / zugleich mit der Gottheit anbetest / vnnd dienest jhm nicht weniger dann der Gott -
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Nam tametsi caro ipsaper se pars sit rerum creatarum: attamen Dei Corpus effecta est, neque istiusmodi corpus seorsim, discriminatum à Verbo, adoratione prosequimur, neque Verbum adoraturi, Verbum à carne longè seponimus, sed cùm sciamus, vt dictum est, Verbum carnem esse factum, illud iam in carne situm, Deum agnoscimus. Quis igitur tam vecors est, vt Domino ita loquatur: Absiste à corpore, vt te adorem: aut quis ita impius est, vt cum Iudaeis propter corpus dicat ei: Cur tu, cùm homo sis, Deum te facis?
Dann ob gleich das Fleisch an jhm selber ein Theil ist der erschaffenen Dingen / so ist es doch Gottes Leib worden / vnd denselbigen Leib beten wir nicht an / abgesondert oder abgesoheiden vom Wort / Auch wann wir das Wort anbeten woͤllen / setzen wir dasselbige nicht weit vnd ferrn vom angenommenen Fleisch / sondern weil wir wissen / wie gesagt ist / das das Wort ist Fleisch wordẽ / erkennen wir dasselbige / wie es mit dem Fleische vereiniget ist / fuͤr vnsern Gott. Wer wolte dann so wahnsinnig sein / das er seinen HERRN also wolte anreden: Stehe ab von deinem Leibe / das ich dich anbeten moͤge. Oder wer ist so Gottloß / das er zu Christo vmb seines Leibs willen mit den Juͤden sage: Warumb machstu dich zum Gott / der du doch ein Mensch bist?
Auff diese Weise redet auch Augustinus in 14. cap. Ioh. de verbis Domini, Serm. 58. Quid est, quod carnem eius, quam creaturam esse non negas, simul cum diuinitate adoras, & ei non minùs quàm Deitati deseruis? Ego verò Dominicam carnem, imò perfectam in Christo humanitatem ideo adoro, quòd á diuinitate suscepta & Deitati vnita est, vt non alium & alium, sed vnum eundemque Deum & hominem, Filium Dei esse confitear. Denique si hominem separaueris à Deo, illi nunquam credo & seruio. Was ists / das du sein Fleisch / welchs du doch fuͤr eine Creatur haͤltest / zugleich mit der Gottheit anbetest / vnnd dienest jhm nicht weniger dann der Gott -
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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/111>, abgerufen am 02.03.2025.
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