Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

niget. Das es aber darumb nicht solte angebetet werden / dieweil es nicht von Natur Gott ist / ist falsch vnd vnrecht / läufft auch stracks wider Gottes Wort / Dann ob es wol nicht von Natur Gott ist / so gebührt jhm doch solche Ehre der Anruffung / von wegen der persönlichen vnd vnzertrennlichen Vereinigung mit dem Sohn Gottes / welcher wegen es zu solcher Göttlichen Ehren erhaben ist. Johan. 9. Fordert der gantze Christus GOtt vnd Mensch die Ehre der Anbetung vom Blinden / den er schendt gemacht. Matth. 14. Betet Petrus den gantzen Christum / GOTT vnd Menschen an.

Joh. 20. Rüffet Thomas den gantzen Christum / Gott vnd Menschen an / sprechend: Mein HErr vnd mein Gott.

Also auch das Cananeisch Weiblein / Matth. 15. Stephanus Actor. 7. Betet den gantzen Christum an / vnd nicht sein Gottheit allein / da er spricht: HERR Ihesu nimme meinen Geist auff.

Ist demnach freylich wahr / wie Athanasius redet / das / wer da saget / das Christi Fleisch / als eines Menschen Fleisch / nicht anzubeten sey / vnd nicht soll angebetet werden / als vnsers HErrn vnd Gottes Fleisch / denselbigen Anathematisiert oder verflucht die heilige vnd Catholische Kirche.

Wann Christus Fleisch ein blosse Creatur were / vnd nicht mit dem Son Gottes persönlich vnd vnzertrennlich vereinigt / so köndte vnd solte es nicht angebetet werden. Nuhn es aber / wie gemeldet / mit dem Son Gottes persönlich vnd vnaufflößlich vereiniget ist / kan noch soll jhm / solcher vereinigung wegen / die Ehre der Anruffung keines Wegs abgesprochen werden / das Gegentheil lästere so lange es wil / vnd es jhm von dem gerechten GOtt verhengt wird.

III. Allein Gott soll angeruffen werden / Das Fleisch Christi ist nicht Gott / Ergo.

Ist eben die vorige Antwort. Das Christi Fleisch nicht köndte

niget. Das es aber darumb nicht solte angebetet werden / dieweil es nicht von Natur Gott ist / ist falsch vñ vnrecht / laͤufft auch stracks wider Gottes Wort / Dann ob es wol nicht von Natur Gott ist / so gebuͤhrt jhm doch solche Ehre der Anruffung / von wegen der persoͤnlichen vnd vnzertrennlichen Vereinigung mit dem Sohn Gottes / welcher wegen es zu solcher Goͤttlichen Ehren erhaben ist. Johan. 9. Fordert der gantze Christus GOtt vnd Mensch die Ehre der Anbetung vom Blinden / den er schendt gemacht. Matth. 14. Betet Petrus den gantzen Christum / GOTT vnd Menschen an.

Joh. 20. Ruͤffet Thomas den gantzen Christum / Gott vnd Menschen an / sprechend: Mein HErr vnd mein Gott.

Also auch das Cananeisch Weiblein / Matth. 15. Stephanus Actor. 7. Betet den gantzen Christum an / vnd nicht sein Gottheit allein / da er spricht: HERR Ihesu nimme meinen Geist auff.

Wann Christus Fleisch ein blosse Creatur were / vnd nicht mit dem Son Gottes persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereinigt / so koͤndte vnd solte es nicht angebetet werden. Nuhn es aber / wie gemeldet / mit dem Son Gottes persoͤnlich vnd vnauffloͤßlich vereiniget ist / kan noch soll jhm / solcher vereinigung wegen / die Ehre der Anruffung keines Wegs abgesprochen werden / das Gegentheil laͤstere so lange es wil / vnd es jhm von dem gerechten GOtt verhengt wird.

III. Allein Gott soll angeruffen werden / Das Fleisch Christi ist nicht Gott / Ergo.

Ist eben die vorige Antwort. Das Christi Fleisch nicht koͤndte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0113" n="47"/>
niget. Das es aber darumb nicht                      solte angebetet werden / dieweil es nicht von Natur Gott ist / ist falsch vn&#x0303; vnrecht / la&#x0364;ufft auch stracks wider Gottes Wort / Dann ob es wol                      nicht von Natur Gott ist / so gebu&#x0364;hrt jhm doch solche Ehre der Anruffung / von                      wegen der perso&#x0364;nlichen vnd vnzertrennlichen Vereinigung mit dem Sohn Gottes /                      welcher wegen es zu solcher Go&#x0364;ttlichen Ehren erhaben ist. Johan. 9. Fordert der                      gantze Christus GOtt vnd Mensch die Ehre der Anbetung vom Blinden / den er                      schendt gemacht. Matth. 14. Betet Petrus den gantzen Christum / GOTT vnd                      Menschen an.</p>
        <p>Joh. 20. Ru&#x0364;ffet Thomas den gantzen Christum / Gott vnd Menschen an / sprechend:                      Mein HErr vnd mein Gott.</p>
        <p>Also auch das Cananeisch Weiblein / Matth. 15. Stephanus Actor. 7. Betet den                      gantzen Christum an / vnd nicht sein Gottheit allein / da er spricht: HERR Ihesu                      nimme meinen Geist auff.</p>
        <p>Ist demnach freylich wahr / wie Athanasius redet / das / wer da saget / das                      Christi Fleisch / als eines Menschen Fleisch / nicht anzubeten sey / vnd nicht                      soll angebetet werden / als vnsers HErrn vnd Gottes Fleisch / denselbigen                      Anathematisiert oder verflucht die heilige vnd Catholische Kirche.</p>
        <p>Wann Christus Fleisch ein blosse Creatur were / vnd nicht mit dem Son Gottes                      perso&#x0364;nlich vnd vnzertrennlich vereinigt / so ko&#x0364;ndte vnd solte es nicht angebetet                      werden. Nuhn es aber / wie gemeldet / mit dem Son Gottes perso&#x0364;nlich vnd                      vnaufflo&#x0364;ßlich vereiniget ist / kan noch soll jhm / solcher vereinigung wegen /                      die Ehre der Anruffung keines Wegs abgesprochen werden / das Gegentheil la&#x0364;stere                      so lange es wil / vnd es jhm von dem gerechten GOtt verhengt wird.</p>
        <p><hi rendition="#i">III.</hi> Allein Gott soll angeruffen werden / Das Fleisch                      Christi ist nicht Gott / <hi rendition="#i">Ergo.</hi></p>
        <p>Ist eben die vorige Antwort. Das Christi Fleisch nicht ko&#x0364;ndte
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Bilddigitalisate: CC BY-SA (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)

Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/113
Zitationshilfe:	Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/113>, abgerufen am 02.03.2025.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Kontakt).

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.