Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.nicht dauon gefragt / ob der angenommenen Menschlichen Natur die Ewigkeit nicht soll mitgetheilet sein / das sie hinführter in alle Ewigkeit leben vnd bleiben solle (dann das ist für sich vnleugbar) Sondern von der Ewigkeit fragt man / dadurch die Gottheit des Sohns von allen Creaturen vnderscheiden wird / vnd vnendtlich ist / Ob nemlich jhr dieselbe mitgetheilet werde / darauß folgen würde / das sie der Sohn Gottes nicht in der Zeit angenommen / sondern von Ewigkeit. Wir können auch dieses Falls nicht jrren / dann da wir Gottes Wort für vns haben / das da spricht: Das etwas gegeben worden sey / das sprechen auch wir / das solches geschehen sey / Dann GOttes Wort kan nicht liegen / Widerumb aber / wo von es schweiget / dauon schweigen wir auch. Vnd so viel auff die erste Eynrede. Die ander Eynrede betreffende / gestehen wir gern / das die veteres, Athanasius, Augustinus, Theodoretus vnd Damascenus, diesen Spruch Pauli / vnd sonderlich das Wörtlein [fremdsprachliches Material], corporaliter, oder leibhafftig / wie es verdeutschet / auff die Veremigung der beider Naturn in Christo gezogen / vnd dauon verstanden haben / vnd folgen wir jhnen hierinnen gern. Eben aber darumb / das sie gemeldtes Wörtlein (corporaliter, Leibhafftig) insonderheit auff das angenommene Fleisch / oder Menschliche Natur Christi referiert / vnd gesagt: Das alle Fülle der Gottheit in dem Menschlichen Fleisch Christi / als in jrem eygen Tempel wohnet / (freylich aber nicht ohne Krafft / Macht vnd Wirckung) erklären wir mit jnen Pauli Wort dahin / wie solches in andern Sprüchen heiliger Schrifft außdrücklich dargethan / Das die GOttheit Christi in solcher jhrer angenommenen Menschlichen Natur / als in jhrem eigen Tempel leuchte / scheine / wircke / vnd In / Mit vnd Durch dieselbige kräfftig vnd geschäfftig sey. Alles im Himmel vnd auff Erden regiere / Lebendig mache / die Gläubigen von Sünden reinige / Die rechten Anbeter in allen Nöten erhöre / In aller nicht dauon gefragt / ob der angenommenen Menschlichen Natur die Ewigkeit nicht soll mitgetheilet sein / das sie hinfuͤhrter in alle Ewigkeit leben vnd bleiben solle (dann das ist fuͤr sich vnleugbar) Sondern von der Ewigkeit fragt man / dadurch die Gottheit des Sohns von allen Creaturen vnderscheiden wird / vnd vnendtlich ist / Ob nemlich jhr dieselbe mitgetheilet werde / darauß folgen wuͤrde / das sie der Sohn Gottes nicht in der Zeit angenommen / sondern von Ewigkeit. Wir koͤnnen auch dieses Falls nicht jrren / dann da wir Gottes Wort fuͤr vns haben / das da spricht: Das etwas gegeben worden sey / das sprechen auch wir / das solches geschehen sey / Dann GOttes Wort kan nicht liegen / Widerumb aber / wo von es schweiget / dauon schweigen wir auch. Vnd so viel auff die erste Eynrede. Die ander Eynrede betreffende / gestehen wir gern / das die veteres, Athanasius, Augustinus, Theodoretus vnd Damascenus, diesen Spruch Pauli / vnd sonderlich das Woͤrtlein [fremdsprachliches Material], corporaliter, oder leibhafftig / wie es verdeutschet / auff die Veremigung der beider Naturn in Christo gezogen / vnd dauon verstanden haben / vnd folgen wir jhnen hierinnen gern. Eben aber darumb / das sie gemeldtes Woͤrtlein (corporaliter, Leibhafftig) insonderheit auff das angenommene Fleisch / oder Menschliche Natur Christi referiert / vnd gesagt: Das alle Fuͤlle der Gottheit in dem Menschlichen Fleisch Christi / als in jrem eygen Tempel wohnet / (freylich aber nicht ohne Krafft / Macht vnd Wirckung) erklaͤren wir mit jnen Pauli Wort dahin / wie solches in andern Spruͤchen heiliger Schrifft außdruͤcklich dargethan / Das die GOttheit Christi in solcher jhrer angenommenen Menschlichen Natur / als in jhrem eigen Tempel leuchte / scheine / wircke / vnd In / Mit vnd Durch dieselbige kraͤfftig vñ geschaͤfftig sey. 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nicht dauon gefragt / ob der angenommenen Menschlichen Natur die Ewigkeit nicht soll mitgetheilet sein / das sie hinfuͤhrter in alle Ewigkeit leben vnd bleiben solle (dann das ist fuͤr sich vnleugbar) Sondern von der Ewigkeit fragt man / dadurch die Gottheit des Sohns von allen Creaturen vnderscheiden wird / vnd vnendtlich ist / Ob nemlich jhr dieselbe mitgetheilet werde / darauß folgen wuͤrde / das sie der Sohn Gottes nicht in der Zeit angenommen / sondern von Ewigkeit.
Wir koͤnnen auch dieses Falls nicht jrren / dann da wir Gottes Wort fuͤr vns haben / das da spricht: Das etwas gegeben worden sey / das sprechen auch wir / das solches geschehen sey / Dann GOttes Wort kan nicht liegen / Widerumb aber / wo von es schweiget / dauon schweigen wir auch. Vnd so viel auff die erste Eynrede.
Die ander Eynrede betreffende / gestehen wir gern / das die veteres, Athanasius, Augustinus, Theodoretus vnd Damascenus, diesen Spruch Pauli / vnd sonderlich das Woͤrtlein _ , corporaliter, oder leibhafftig / wie es verdeutschet / auff die Veremigung der beider Naturn in Christo gezogen / vnd dauon verstanden haben / vnd folgen wir jhnen hierinnen gern. Eben aber darumb / das sie gemeldtes Woͤrtlein (corporaliter, Leibhafftig) insonderheit auff das angenommene Fleisch / oder Menschliche Natur Christi referiert / vnd gesagt: Das alle Fuͤlle der Gottheit in dem Menschlichen Fleisch Christi / als in jrem eygen Tempel wohnet / (freylich aber nicht ohne Krafft / Macht vnd Wirckung) erklaͤren wir mit jnen Pauli Wort dahin / wie solches in andern Spruͤchen heiliger Schrifft außdruͤcklich dargethan / Das die GOttheit Christi in solcher jhrer angenommenen Menschlichen Natur / als in jhrem eigen Tempel leuchte / scheine / wircke / vnd In / Mit vnd Durch dieselbige kraͤfftig vñ geschaͤfftig sey. Alles im Him̃el vnd auff Erden regiere / Lebendig mache / die Glaͤubigen von Suͤnden reinige / Die rechten Anbeter in allen Noͤten erhoͤre / In aller
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